Besonders im Fall von Obdachlosen muss man doch auch schon viel weiter vorn ansetzen. Deutschland ist ein Sozialstaat, der allen Hilfe zusichert, die nicht selbst dazu in der Lage sind. Warum gibt es dennoch so viele Obdachlose, die diese Hilfe nicht in Anspruch nehmen (wollen)?
Das Gesagte ist die Offenbarung, dass Dein Leben offenbar in einer Traumwelt stattfindet. Wahrscheinlich gehörst Du auch noch zu den Bürgern, die von sich auf andere schließen und vor der Wahl sagen: "Ach Gottchen. Uns gehts doch noch gut."
Am 12.09.2018 offerierte sogar die "tagesschau", dass es in Deutschland geschätzte 1,2 Millionen Obdachlose gibt. Ein Diakonie-Mitarbeiter offerierte, dass es eine weitaus höhere Dunkelziffer gäbe, die hinzu zu rechnen sei.
Ebenso stellte man fest, dass es nicht einmal eine Datenerhebung gäbe, in der die genaue Zahl festgehalten sei. Man stelle sich das mal vor: Das statistische Bundesamt zählt jeden Heuhaufen, kennt jeden Goldhamster und weiß nicht, wie viel Obdachlose es in Deutschland gibt, weil man sie erst gar nicht zählen will? Jedoch war man sich einig: Seit 2014 ist die Zahl um 150% gestiegen!
Jeder 80. wäre demnach im ach so stinkreichen Deutschland obdachlos.
Natürlich sind das alles Schmarotzer, die nur keine Hilfe annehmen wollen, oder sie versaufen. Ich wundere mich immer noch, wie viel Arroganz und Ignoranz in Deutschland anzutreffen ist.
Deinen techn. Fortschritt kannst Du bald sonst wohin hängen, denn wenn das hier so weiter geht, haben wir bald ganz andere Probleme. Mit techn. Fortschritt hat dieses Thema auch gar nichts zu tun. Karten gibt es schon seit Jahrzehnten. Das hätte man schon in den 90ern umsetzen können, wenn man gewollt hätte. Wer soll denn den Laden hier weiterhin bezahlen? Wenn die Kartenjunkies bei der nächsten Bankenkrise vor dem Automaten stehen, werde ich derjenige sein, der sich als erstes kaputt lacht.
Und wir reden hier nun "nur" über Obdachlose. Wenn Du die Bundestagsreden gestern zum Haushalt angehört hättest, hättest Du bei einem "linken" Politiker (obwohl ich diese Partei aus anderen Gründen nicht wähle) mal die Zahlen anhören können, bezüglich derer u.a. erwähnt wurde, dass schon der Kauf einer Waschmaschine für viele eine Katastrophe bedeutet. (Geschätzt: 12,2 Millionen)
Dein schönes Schweden ächzt gerade in allen Fugen. Wegen mir sollen die ihre Plastikkarten dann fressen. Die letzten Wahlen in Schweden zeigen, wo die Reise hin geht. Auch dort haben ein Großteil der Leute die Nase endgültig voll.
Und es geht weiter: Es gibt nicht einmal eine Statistik über die Verarmung unterhaltsverpflichteter Elternteile. Jedoch eine, bezüglich der Alleinerziehenden. Warum? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf!
Ich habe hier einen Taxifahrer, der nach § 850d ZPO (auch in einer Insolvenz) auf das sozialrechtliche Minimum von 840 € gepfändet wird. Das darüber hinaus verdiente holt man sich beim Arbeitgeber. Der hat sicher Lust, noch Karten- und Kontogebühren zu zahlen. Tatsächlich hat er seit Jahren gar kein Konto mehr und braucht es auch nicht.
Ich werde hier jetzt sicher kein Referat in Bezug auf vorliegende Fälle geben. Deinen "Sozialstaat" kannst Du seit Schröder an die Glocke hängen. Seit Schröder (Schmidt war der letzte wirklich fähige Kanzler) , ist dieser Sch...Haufen ausschließlich von Wirtschaftsjüngern regiert worden. Und ich bin wahrlich kein "Feind" der Selbständigkeit und des Liberalen! Ich bin schließlich selbst einer. Ich säge nur nicht den Ast ab, auf dem ich sitze. Anders als unsere Politik.
Ich kenne Leute die in Arbeit sind und trotzdem im LKW geschlafen haben. Der betreffende Fall war also auch obdachlos. Wenn die Alte den raus schmeißt und er keine Bude mehr hat, hat er eben keine. Da ist überhaupt kein Sozialstaat in Form eines Jobcenters für zuständig, weil er in Arbeit war. Dumm nur, dass er erst mal den Anwalt wegen der Unterhaltsklagen zahlen musste. Und woher holt er die Kaution für eine Wohnung? Nimm ihm doch den Zwanni den ihm der Chef zusteckt auch noch weg! Der Technik sei Dank.
Mir platzt die Socke, wenn sich immernoch Leute argumentativ hinter dem Sozialstaat zu verstecken suchen, um sich dann schlicht weg zu drehen, damit sie sich ja nicht mit unbequemen auseinandersetzen müssen.
Ich habe einen Bekannten. Der war so drauf wie Du. Der hat mal weit über der Beitragsbemessungsrenze verdient. Große Töne hat er auch gespuckt: "Wenn man zu wenig Geld hat, muss man halt ein bisschen mehr arbeiten!".
Dumm nur, dass seine Firma umstrukturierte und feststellte, dass er, neben einigen anderen, zu teuer wurde und man ihn nicht mehr brauchte. Als Scheinselbständiger hatte der ganz schlechte Karten bezüglich ALG. Der ist heute Sozialfall und wird von der Schwester gefahren. Haus weg. Frau weg. Auto weg. Den solltest Du heute mal reden hören
Letztendlich muss ich offenbaren, dass ich u.a. in der Schuldnerberatung und als Mediator tätig bin. Ebenso im Familienrecht. Da gibt es viel lustigen Schriftverkehr mit unseren Institutionen, wie Jobcenter, Gerichte etc.
Es gibt u.a. zwei Begriffe, bei denen ich mich heute nur noch grinsend weg drehe. Wenn jemand erstens vom "Sozialstaat" faselt und zweitens sagt, vor Gericht würde Recht gesprochen und das hätte was mit Gerechtigkeit zu tun. Muhahaha.
Die tatsächlichen Schmarotzer finden immer einen Weg. Und ja, die werden auch alimentiert. Die, die Hilfe brauchen und gerne wieder auf die Füße kämen, die werden ganz schnell auf den Boden der Tatsachen geholt.