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Beginnende Bargeldverbote

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Silbermann 1984
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Silbermann 1984 » 16.06.2017, 08:26

Kann mir mal ein Finanzprofi erklären wie ich das überhaupt nachweißen soll smilie_11 ?

Wenn ich jetzt einen Kleinwagen kaufe für sagen wir mal 12.000€ und ich Bezahl diesen Bar,ich kann ja über Jahre jeden Monat mehr Geld abheben als ich brauche und den Rest lege ich mir immer zur Seite ,wie will ich da dann was nachweißen können woher das Geld stammt?

Von Oma gabs vielleicht auch mal 1000€ ...........

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Finerus
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Finerus » 16.06.2017, 10:05

Bumerang hat geschrieben:Heute alles kalter Kaffee. Mit dem "drohenden Bargeldverbot" hat das nix zu tun. Man kann auch Sofortüberweisung nutzen etc.


Da fällt aber ein selten gehörtes Stichwort: Sofortüberweisung.
8)

Bisher kennt man den Bezahldienst fast nur von größeren Online-Shops. Steht der inzwischen auch dem kleinen Autohändler im Hinterhof zur Verfügung, der gar keine Internetpräsenz zu bieten hat, auch kein Kartenterminal oder sonstiges? Wie ist es da erst um die Konstellation Privat zu Privat bestellt?

Ich meine anfänglich stieß die SOFORT Überweisung - welch schauderhaft simple Marke! - im Onlinehandel auf eher bescheidene Akzeptanz. Nun ziehen aber mehr Unternehmen mit, sogar in Frankreich (dort wohl in Assoziation zu "confort" einfach kurz SOFORT geheißen). Ich möchte nicht behaupten, hier sei Paypal eine ernstzunehmende Konkurrenz erwachsen, möglicherweise aber doch eine vergleichsweise akzeptable Alternative. Keine Ahnung, was hier die treibenden Kräfte sind. Daß Paypal wegen systematischer Missachtung des Datenschutzes einen schlechten Ruf genießt, ist bekannt. Auch die unter großen Internetkonzernen übliche Verweigerung von Steuerzahlungen. Vielleicht erleichtert das einer rein europäischen Lösung, die immerhin Mindestandards zum Datenschutz einhält und irgendwo in der EU vielleicht sogar ein paar Euro Steuern berappt, den Einstieg ins Geschäft.

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Sapnovela
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Sapnovela » 16.06.2017, 10:26

Sofortüberweisung?

Der Dienst, wo ich meine PIN und meine TAN an ein drittes Unternehmen übermittle, damit diese eine Zahlung für mich vornehmen können? No thanx. Dieser sog. Zahlungsdienstleister hat dann vollen Lese-Zugriff auf das Konto inkl. Kontostand, Überweisungen, Daueraufträge etc. Genauso krank wie Giropay. Da ist ja selbst die dumme alte Kreditkarte noch besser... smilie_27
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buntebank
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon buntebank » 16.06.2017, 11:09

...
Zuletzt geändert von buntebank am 22.07.2021, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.
zufrieden verschiedenste Sorten getauscht mit einem guten Dutzend Forums-Mitgliedern.

Unendlicher Geld-Nachschub auf: https://www.buntebank.com/

lifesgood

Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon lifesgood » 16.06.2017, 14:13

@finerus: Das Problem ist, dass die auch richtig Kohle wollen.

Und zwar 0,9% vom Umsatz + 0,25 € pro Transaktion.

Siehe hier: https://www.sofort.com/ger-DE/verkaeufe ... erweisung/

Sprich bei einem 20.000 €-Auto kostet diese Sofortüberweisung 180,25 €.

Kosten die wohl weder der Verkäufer noch der Käufer aus seiner Tasche bezahlen möchte.

lifesgood

Finerus
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Finerus » 16.06.2017, 14:43

Sapnovela hat geschrieben:Sofortüberweisung?

@Sapnovela

Der Dienst, wo ich meine PIN und meine TAN an ein drittes Unternehmen übermittle, damit diese eine Zahlung für mich vornehmen können? No thanx. Dieser sog. Zahlungsdienstleister hat dann vollen Lese-Zugriff auf das Konto inkl. Kontostand, Überweisungen, Daueraufträge etc. Genauso krank wie Giropay. Da ist ja selbst die dumme alte Kreditkarte noch besser... smilie_27


Giropay habe ich auch noch nicht genutzt, dazu habe ich mir auch keine Meinung gebildet. Zugegeben, der Datenschutz ist bei allen Vermittlerdiensten ein gewisses Problem. Aber ist die Kreditkarte in dieser Hinsicht wirklich sicherer? Oder am Ende gar Paypal? Ich wage das Gegenteil zu behaupten.

Inzwischen bieten viele Banken die Sofort-Überweisung an, arbeiten Hand in Hand mit dem Betreiber dieses Bezahldienstes zusammen. Deshalb stehen gerade auch diese Banken besonders in der Pflicht, nur solche Daten herauszugeben, die zur Abwicklung der Überweisung vonnöten sind. Alle anderen Daten fallen unter den Datenschutz. Was den angeht, steht eine Kreditkarte amerikanischer Provenienz ebenso in der Schmuddelecke wie Paypal.

Aus Käufersicht wahrscheinlich wichtiger als der etwas abstrakte Datenschutz: bei der Sofort-Überweisung wird das Geld nicht unmittelbar von einem Konto auf ein anderes überwiesen, sondern die Bank erteilt erst einmal nur eine Bestätigung, daß die Überweisung tatsächlich ausgeführt wird, und zwar im gewohnten Tempo, also eigentlich ist da nichts sofort, subito, inmediatamente, tout de suite. Allerdings so gut wie, denn der Verkäufer benügt sich mit diesem bestätigten Zahlungsversprechen, ohne das Geld schon wirklich auf dem Konto zu haben.

Zur Abwicklung darf die Bank nur Daten herausgeben, die auch tatsächlich benötigt werden. Bei Verstößen drohen Sanktionen durch die Bankenaufsicht. Kontostand, Überweisungshistorie, Daueraufträge etc. gehören eindeutig nicht zu den erforderlichen Daten. Solche Informationen erhält z.B. ein Kartenterminal ebenso wenig von der Bank. Käme es dennoch einmal zu einem missbräuchlichen Zugriff auf die Kontodaten eines Kunden, gar zu einer unberechtigten Abhebung, wären die beteiligten Institute und SOFORT evtl. ziemlich schnell weg vom Fenster.

Aber zu dem Thema kennt sich Bumerang bestens aus. Ich hoffe, er teilt uns seine Sichtweise dazu bei Gelegenheit mit.


@lifesgood

Bei großen Beträgen schlägt das abschreckend zu Buche, keine Frage. Bei Kleinbeträgen im Onlinehandel sieht der einzelne Käufer den Unterschied i.d.R. aber nicht, da die entstehenden Kosten bereits vorab auf die angezeigten Preise aufgeschlagen wurden. Am Ende wählt der Kunde die Zahlungsart aus, die ihm am bequemsten erscheint. Er wird dafür zur Kasse gebeten, das ist klar. Ebenso aber der eingefleischte Barzahler, der die neuen Bezahldienste aus Prinzip boykottiert. Auch er leistet seinen Beitrag, denn auch er zahlt die in den Preisen versteckten Gebühren der Bezahldienste. Da bliebe am Ende noch ein Ausweichen auf Geschäfte, bei denen gar keine Drittdienste involviert sind, sondern alles per klassischer Überweisung oder in bar abläuft, wie z.B. bei den klassischen Handwerksdienstleistungen. Einer Bitte auf Sofort-Überweisung bin ich in dem Zusammenhang noch nicht begegnet. Deshalb meine eingehende Frage, ob sich diese (Un-)Sitte nun auch in diesen Bereich ausdehnt. Persönlich nutze ich die neuen Dienste wie gesagt nur als Alternative zu Paypal und auch nur dann, wenn die normale Überweisung zu lange dauert. Ein Autohändler bekäme Cash auf die Hand, meinetwegen druckfrisch von der Hausbank.

Besten Gruß
Fin.
smilie_24

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K
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon K » 16.06.2017, 17:06

Sapnovela hat geschrieben:Sofortüberweisung?

Der Dienst, wo ich meine PIN und meine TAN an ein drittes Unternehmen übermittle, damit diese eine Zahlung für mich vornehmen können? No thanx. Dieser sog. Zahlungsdienstleister hat dann vollen Lese-Zugriff auf das Konto inkl. Kontostand,



@ Sapnovela

Nein, das ist so nicht richtig.
Habe Giropay schon öfter benutzt.

Hier wird weder Deine PIN oder Tan an ein drittes Unternehmen übermittel, noch gibt es einen Zugriff auf Dein Konto inkl. Kontostand.

Der Vorgang hat keinen Unterschied zu einer Zahlung ( online ) Deinerseits über Deine Bank.
.
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http://www.kicktipp.de/silbergilde/tippuebersicht

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Sapnovela
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Sapnovela » 16.06.2017, 18:49

K hat geschrieben:
Sapnovela hat geschrieben:Sofortüberweisung?

Der Dienst, wo ich meine PIN und meine TAN an ein drittes Unternehmen übermittle, damit diese eine Zahlung für mich vornehmen können? No thanx. Dieser sog. Zahlungsdienstleister hat dann vollen Lese-Zugriff auf das Konto inkl. Kontostand,



@ Sapnovela

Nein, das ist so nicht richtig.
Habe Giropay schon öfter benutzt.

Hier wird weder Deine PIN oder Tan an ein drittes Unternehmen übermittel, noch gibt es einen Zugriff auf Dein Konto inkl. Kontostand.

Der Vorgang hat keinen Unterschied zu einer Zahlung ( online ) Deinerseits über Deine Bank.


Ok, dann rudere ich bei Giropay zurück, bei Sofortüberweisung ist es aber so, dass ein Dritter (die Sofort GmbH) Kontozugriff bekommt. Was die dann mit den Daten machen... wer weiß. Nix für mich.
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wintertanne
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon wintertanne » 16.06.2017, 19:23

Silbermann 1984 hat geschrieben:Kann mir mal ein Finanzprofi erklären wie ich das überhaupt nachweißen soll smilie_11 ?

Wenn ich jetzt einen Kleinwagen kaufe für sagen wir mal 12.000€ und ich Bezahl diesen Bar,ich kann ja über Jahre jeden Monat mehr Geld abheben als ich brauche und den Rest lege ich mir immer zur Seite ,wie will ich da dann was nachweißen können woher das Geld stammt?

Von Oma gabs vielleicht auch mal 1000€ ...........


Naja, im Zweifel wirst du Kontoauszüge zeigen können worauf die Barabhebung ersichtlich ist.

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Silbermann 1984
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Silbermann 1984 » 17.06.2017, 09:11

Mal ein wenig was zum lesen

http://www.123recht.net/Bank-friert-Kon ... 71283.html

http://www.haz.de/Nachrichten/Medien/Ne ... -das-Konto

finde ich krass!

Daran sieht man das man ihnen nicht trauen kann,ich hab jetzt 2 x 500€ eingezahlt und wieder abgehoben um so in neue 50er zu tauschen ,da muss man ja auch schon bangen :shock:

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Bumerang
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Bumerang » 18.06.2017, 11:40

So eine Diskussion, wollte ich gar nicht auslösen.

Die SÜ sollte nur ein Beispiel sein, für die Möglichkeit Bargeld auch für risikobehaftete Transaktionen zu ersetzen.

Ich denke, der Datenschutz in aller Ehre, wir müssen uns mit der Tatsache abfinden, dass unsere Daten über all gespeichert sind. Selbst dann wenn wir kein WhatsApp kein Google Account und sonstiger Online-Bezahldienste nutzen. Denn wir schreiben trotzdem E-Mails an Empfänger mit Google Account wir schicken SMS an Empfänger mit WhatsApp, wir bezahlen per Banküberweisung, wir geben unsere Kontoverbindung an verschiedenen Stellen bekannt, somit ist es fast ausgeschlossen, dass unsere Daten "sicher" sind.

Diese Diskussion erinnert mich an den Anfang des Internets. In den neunziger Jahren, waren die Rechner zunächst einmal nicht gesichert. Plötzlich merkt man, dass man von außen Zugriff drauf nehmen kann. Man hat versucht die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen, stellte man aber fest, dass viele Anwendungen nicht mehr funktionieren. Damals zirkulierter der Witz, dass ein PC nur dann sicher sei, wenn er 2 m in der Erde einbetoniert ist. Ich will jetzt Risiken nicht verharmlosen, aber eine vollkommene Sicherheit gibt es eben nicht mehr. Man muss im System für relative Sicherheit sorgen, soweit es geht, denn verhindern kann man das ganze nicht mehr. Viel mehr ist es aber wichtig meines Erachtens, dass alle Beteiligten den Zugang zu diesen Informationen haben! Somit kann man maximal für gleiche Verhältnisse sorgen. Ich will hiermit überhaupt nicht das Bargeld infrage stellen, im Gegenteil! Man wird aber nur mit Bargeld allein, nicht alle seine Probleme lösen können. Die Menschen die in einer Diktatur gelebt haben, wissen ganz genau, dass man das System als solches selten völlig ändern kann. Man muss innerhalb des Systems die Lösungen suchen. Internet, Onlinehandel, social Network, e-Mails, WhatsApp etc., sind und bleiben feste Bestandteile unseres Lebens.
Klar, wenn man unbedingt will, kann man all das umgehen. Um zu meiner Analogie zurückzukehren, stelle ich die Frage, wer hat noch ein PC der nicht mit dem Internet verbunden ist, um sich vor Viren und unberechtigten Zugriff zu schützen?
Gruß

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Sapnovela
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Sapnovela » 18.06.2017, 12:20

Bumerang hat geschrieben: Klar, wenn man unbedingt will, kann man all das umgehen. Um zu meiner Analogie zurückzukehren, stelle ich die Frage, wer hat noch ein PC der nicht mit dem Internet verbunden ist, um sich vor Viren und unberechtigten Zugriff zu schützen?


Vielleicht sollte die NSA mal darüber nachdenken...? Oder diejendigen, die von der NSA ausgenommen werden?
Die Frage ist nicht, ob man einen PC verbunden hat, sondern ob man mit einem System surft, bei dem man alle Daten angeschlossen hat. Die Antwort ist in vielen Fällen (hoffentlich) nein. Für Suchen in unsicheren Gegenden des Netzes kann man z.B. Knoppix nutzen, seine EM-Fotos könnte man auf einer verschlüsselten externen Platte lagern, die nicht immer angeschlossen ist, etc. Man kann auch TOR zum surfen benutzen, PGP Verschlüsselung etc.
Ich gehe so weit, dass ich sage man kann nicht nur vielem entgehen, man sollte vielem entgehen, resp nicht unnötig naiv sein, Stichwort Identitätsdiebstahl. Wer meint das sei nicht relevant, good luck smilie_24
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Brakteat
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Brakteat » 18.06.2017, 16:12

lifesgood hat geschrieben:Darum hatte mich eben die Aussage gewundert, dass Autohändler kein Bargeld mehr akzeptieren.

lifesgood

Um mal zum eigentlichen Thema zurückzukehren: Bargeld ist das einzige(!) gesetzliche Zahlungsmittel. Ein Zahlungsmittel mit Annahmezwang. Solange die Summe nicht die Obergrenze von 10.000 Euro überschreitet (oder sind es noch 15.000?), muss ein Händler Bargeld annehmen. Giralgeld nicht.

Als in Griechenland die Menschen plötzlich kaum noch Geld abheben konnten, haben einige versucht, ihr Vermögen vor dem Haircut dadurch zu bewahren, dass sie z.B. teuren Schmuck kaufen und bargeldlos bezahlen wollten. Da haben manche Händler nur Bares verlangt - weil sie ja wussten, was mit höherem Vermögen auf dem eigenen Konto geschehen würde...

Bargeld ist ein Rechtsgut. Ein solches Gut plötzlich zu verbieten, ist kaum möglich. Deswegen sind die Kassandra-Rufe von einem Bargeldverbot auch so unsinnig, weil sie an der Wirklichkeit vorbeigehen und deshalb kaum ernstgenommen werden. Es findet vielmehr der Versuch einer schleichenden Bargeld-Entwöhnung statt. In einer vorgeblichen Demokratie brauchen die Herrscher immer das Einverständnis der Massenmehrheit. Die ist in diesem Fall nicht von heute auf morgen zu bekommen.

Deshalb Propaganda, deshalb hören wir schon seit Jahren das Geschwätz von "Geldwäsche" und "Schwarzarbeit" etc., die einzigen Gründe, die man dem Volk halbwegs verkaufen kann. Inzwischen kommt "Terrorfinanzierung" hinzu. Man muss es nur oft genug wiederholen. Nebenher preist man die praktischen Vorteile des bargeldlosen Bezahlens an und verpackt die Botschaft in viele schöne bunte Geschichtchen, erzählt immer wieder von der Oma, die an der Kasse die Pfennige abzählt...

Das erzählt man so oft, dass den Leuten irgendwann gar nicht mehr auffällt, dass das Barzahlen im Vergleich zum EC-Vorgang meistens viel schneller geht. Achtet mal drauf: Wie oft wartet ihr an der Kasse, weil der EC-Vorgang so lange dauert? Warten, Bon ausdrucken, unterschreiben bzw. Nummer eintippen......ohh, Magnetstreifen wohl nicht sauber, also nochmal........puhhh....

Wenn ich 20 Euro hingebe, habe ich in nullkommanix das Wechselgeld zurück und fertig. Die Pfennig-Oma taucht in meinen Beobachtungen viel seltener auf als schleppende EC-Zahlungsvorgänge. Aber die Leute sehen das kaum noch, weil sie die Märchen von der Pfennig-Oma als vorgekaute "Wahrheit" akzeptieren.

So läuft das. Aber die Masse ist zumindest in Deutschland noch nicht umgekippt. Und das ist ein gutes Zeichen. Ich zahle jedenfalls zu 98 Prozent nur noch bar. Schon grundsätzlich, und das umso öfter, je mehr man mir das Gegenteil schmackhaft machen möchte.

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Bumerang
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Bumerang » 18.06.2017, 18:47

Tatsächlich geht es um Steuern, die mit Bargeld hinterzogen werden. Die Reichen halten ihr Vermögen nicht (kaum) auf dem Konto, daher ist ein Bargeldverbot hier unwirksam.

Steuerhinterziehungen im Kleinen ist inzwischen fast normal. Jeder der was anderes behauptet, ist unehrlich.

Als Beispiel, die Renovierung eines Badezimmers kosten nicht selten 10k. 19% davon sind rund 1600€. Der Fliesenleger muss auf den Rest noch sagen wir 35% Est zahlen, also fast 3000. Der Staat steckt fast die Hälfte in die Tasche! Deshalb ist Schwarzarbeit so lukrativ, oft nur noch so überhaupt rentabel. Wer das nicht möchte macht es selbst. Ich warte darauf, dass man Eigenleistung verbietet oder irgendwie besteuert.
Die hohe Steuerlast auf Lohn und Konsum ist das Problem.

Wenn man hier seinen 911 nicht mehr bar kaufen kann, fährt man nach Rumänien oder Bulgarien und macht es dort trotz Obergrenze.
Gruß

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Köni123
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Köni123 » 18.06.2017, 19:06

Wenn eine Badrenovierung 10K kostet, sind zwar 1,6k USt. Nur leider muss auch der Fliesenleger oder der Bauherr Material dafür verwenden. Und diese USt kann der Endkunde, wenn er das Material kauft, nicht so einfach hinterziehen. Auch der Fliesenleger hat es schwer,falls mal eine Betriebsprüfung kommt.
Und die 10k sind nicht sein Gewinn! Wenn es hochkommt vielleicht 3k, die in der Ek.St wirksam werden.
Schon oft gehandelt und bisher nie enttäuscht worden!


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