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Beginnende Bargeldverbote

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HerrHansen
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon HerrHansen » 31.05.2022, 07:20

trepid » 30.05.2022, 16:15 hat geschrieben:...
Büroschluss Afterwork Party. Da war ich aber freudig überrascht, dass durch den Plastikgeldzwang war viel mehr Wartezeit bei der Warteschlange, und jede Getränk Bestellung viel länger gebraucht hat. Der Bezahlvorgang geht ja zum Glück nicht so schnell und reibungslos wie in der Werbung.
...


Viel Spaß den Besuchern dier Kieler Woche 2022 - die Stadt hatte vor einigen Tagen mitgeteilt, dass an allen Ständen in diesem Jahr mit Karte gezahlt werden kann...
Gibt es das Pfand für Gläser etc. dann auch auf die Karte zurück? smilie_08
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Schubidu
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Schubidu » 31.05.2022, 09:59

... wenn mit Karte bezahlt werden "kann" ist das ja in Ordnung, so hat jeder die Wahl zu bezahlen, wie er will. Schlimm wird es, wenn mit Karte bezahlt werden "muß".

Wenn beide Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden, sehe ich das durchaus als Vorteil. Sollte nur eine Zahlungsmöglichkeit angeboten werden, wird es schwierig. Hat man ja letzte Woche bei dem Terminalausfall gesehen.

Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen aus meiner früheren beruflichen Tätigkeit. Wenn das Terminal nicht funktioniert, haben viele Kunden ein Problem.

Privat zahle ich nach wie vor fast ausschließlich bar, beruflich nutze ich die Firmenkarte. Da braucht man nicht in Vorleistung gehen und spart den Umweg übers Kassenbuch.

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trepid
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon trepid » 31.05.2022, 10:18

Tykon » 30.05.2022, 22:44 hat geschrieben:
trepid » 30.05.2022, 16:15 hat geschrieben:[…]
Büroschluss Afterwork Party. Da war ich aber freudig überrascht, dass durch den Plastikgeldzwang war viel mehr Wartezeit bei der Warteschlange, und jede Getränk Bestellung viel länger gebraucht hat. Der Bezahlvorgang geht ja zum Glück nicht so schnell und reibungslos wie in der Werbung.
[…]

Was natürlich nur durch die rosarote Bargeldbrille der Wahrheit entspricht. Man könnte auch sagen, das ist glatt gelogen.

Ich habe noch nie so schnell auch Kleinstbeträge zahlen können, seit es Google Pay gibt (Apple Pay natürlich auch). Smartphone anhalten und 3 Sekunden später ist der Bezahlvorgang abgeschlossen. Das kann niemand mit Bargeld hantieren unterbieten.

Aber es kann ja nicht sein was nicht sein darf … smilie_05


Danke für deinen Beitrag, habe ich auch häufig erlebt, das mit dem 3 Sekunden abgeschlossen.

Aber Fakt ist, dass es nicht immer so ist: Bei diesem Afterwork Event ist der Bezahlvorgang so stark in die Hose gegangen, dass sie jede Gruppe in der Warteschlange gefragt haben, ob wir zusammen sind. Und ob einer für die ganze Gruppe die Eintrittsgebühren (8€ pro Person) zahlen kann, um das Prozess zu beschleunigen.
Es hat trotzdem deutlich länger gedauert als sonst.
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Hannoveraner
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Hannoveraner » 31.05.2022, 11:02

Spannend wird das ganze doch wenn eine Situation eintritt wir seit 1 Woche.
Eine große Anzahl von Geschäften inkl. Tankstellen können keine Karten lesen.
Ich stelle mir das auf der Afterworkparty vor. Kein Wechselgeld, kein Barzahlen organisiert und dann fällt das Lesegerät aus.
Viel Spaß
Kinder in Not - Hilfe für Südafrika e.v.
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Tykon
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Tykon » 08.06.2022, 21:29

Panik95 » 31.05.2022, 01:16 hat geschrieben:[…]
Ich kann mit Geld umgehen,ich habe es gelernt,warum soll ich mit Karte zahlen?

Gerade wenn man mit Geld umgehen kann, sollte es kein Problem sein, mit Karte zu bezahlen. Wenn man nicht mit Geld umgehen kann, ist Kartenzahlung eher kontraproduktiv.

Das Konto überziehen kann man übrigens mit Barzahlung genauso einfach. Der Geldautomat spukt die Scheine aus, egal ob sie auf dem Konto sind. Ich sehe da keinen Unterschied.

Hier im Forum ist halt eher die „Bargeld bedeutet Freiheit“- und „geht keinen was an was ich mit meinem Geld mache“-Fraktion unterwegs. In meinem Bekanntenkreis wird bar nur gezahlt, wenn es nicht anders geht. Komischerweise ist von denen keiner überschuldet … ich übrigens auch nicht. Ganz im Gegenteil.
Komisch, was machen wir nur verkehrt? smilie_08

Hannoveraner » 31.05.2022, 11:02 hat geschrieben:Spannend wird das ganze doch wenn eine Situation eintritt wir seit 1 Woche.
Eine große Anzahl von Geschäften inkl. Tankstellen können keine Karten lesen.
Ich stelle mir das auf der Afterworkparty vor. Kein Wechselgeld, kein Barzahlen organisiert und dann fällt das Lesegerät aus.
Viel Spaß

War z. B. bei EDEKA auch kein Problem. Da kann man auch über die EDEKA App zahlen. Ganz ohne Kartenleser. Die App generiert einen 4-stelligen Zahlencode den die Kassiererin in die Kasse eingibt und der Betrag wird vom hinterlegten Zahlungsmittel abgebucht/eingezogen.

Geht sogar bei Lidl ähnlich.
Ich kann die Floskel "bleibt Gesund" nicht mehr hören oder lesen. Es kotzt mich mittlerweile an. smilie_44

san agustin
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon san agustin » 08.06.2022, 23:15

Tykon » 08.06.2022, 21:29 hat geschrieben:
Panik95 » 31.05.2022, 01:16 hat geschrieben:[…]
Ich kann mit Geld umgehen,ich habe es gelernt,warum soll ich mit Karte zahlen?

Gerade wenn man mit Geld umgehen kann, sollte es kein Problem sein, mit Karte zu bezahlen. Wenn man nicht mit Geld umgehen kann, ist Kartenzahlung eher kontraproduktiv.

Das Konto überziehen kann man übrigens mit Barzahlung genauso einfach. Der Geldautomat spukt die Scheine aus, egal ob sie auf dem Konto sind. Ich sehe da keinen Unterschied.

Hier im Forum ist halt eher die „Bargeld bedeutet Freiheit“- und „geht keinen was an was ich mit meinem Geld mache“-Fraktion unterwegs. In meinem Bekanntenkreis wird bar nur gezahlt, wenn es nicht anders geht. Komischerweise ist von denen keiner überschuldet … ich übrigens auch nicht. Ganz im Gegenteil.
Komisch, was machen wir nur verkehrt? smilie_08

Hannoveraner » 31.05.2022, 11:02 hat geschrieben:Spannend wird das ganze doch wenn eine Situation eintritt wir seit 1 Woche.
Eine große Anzahl von Geschäften inkl. Tankstellen können keine Karten lesen.
Ich stelle mir das auf der Afterworkparty vor. Kein Wechselgeld, kein Barzahlen organisiert und dann fällt das Lesegerät aus.
Viel Spaß

War z. B. bei EDEKA auch kein Problem. Da kann man auch über die EDEKA App zahlen. Ganz ohne Kartenleser. Die App generiert einen 4-stelligen Zahlencode den die Kassiererin in die Kasse eingibt und der Betrag wird vom hinterlegten Zahlungsmittel abgebucht/eingezogen.

Geht sogar bei Lidl ähnlich.


Verstehe hier nicht ganz die Dramaturgie smilie_08

Warum muss man sich denn für eine Zahlungsmöglichkeit entscheiden?
Warum kann mann denn nicht beide Varianten in den Alltag integrieren?

Zumindest mein Erlebnis bei Subway war ganz witzig als alle jungen Leute rausliefen, da das Kartenterminal nicht funktionierte.
Mich freute es, da ich dann der einzige im Laden war ohne Wartezeit smilie_02
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gullaldr
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon gullaldr » 09.06.2022, 04:37

san agustin » 08.06.2022, 23:15 hat geschrieben:Warum muss man sich denn für eine Zahlungsmöglichkeit entscheiden?
Warum kann mann denn nicht beide Varianten in den Alltag integrieren?


Die Folgefrage lautet einfach, wer "man" ist? Natürlich müssen wir (also Du und ich und der Rest der Forumsmitglieder) uns nicht entscheiden und können beides in den Alltag integrieren. Das geht aber nur, so lange "man" (und damit meine ich Staat und Banken) uns die Möglichkeit einer Wahl lässt. In dem Moment, wo das Bargeld abgeschafft wird, gibt es keine Entscheidungsmöglichkeit mehr. Aus diesem Grund entwickelt sich das Bezahlen ja auch zu einem politischen Statement. Diejenigen, die Bargeld benutzen, versuchen die Digitalisierung des Geldes herauszuzögern oder gar zu verhindern. Gleichzeitig erkennen sie die Bestrebungen, den Gebrauch von Bargeld zunehmend zu beschneiden. Hier werden Geldautomaten abgeschafft, dort verschwinden analoge Einzahlmöglichkeiten, und da drüben kommst du bei der Selbstbedienungskasse nur durch und musst dich nicht in die Schlange einreihen, wenn Du mit Karte zahlst. Je mehr die Barzahler abnehmen, umso mehr Vorschub wird dann Argumenten a la "Bankautomaten lohnen nicht mehr, da kein Gebrauch mehr von ihnen gemacht wird" geleistet. D.h. die Spirale wird weitergedreht. Das macht die Diskussion darüber so politisch. Denn, das ist uns wohl allen klar, Digitalgeld macht uns gläserner. Kaufverhalten, Bewegungsprofile, persönlich-wirtschaftliche Beziehungen können noch leichter gespeichert werden. Zudem besteht die Gefahr, dass einem in Zukunft von einem Tag auf den anderen der Geldhahn abgedreht wird, ohne dass man finazielle Reserven haben kann. Bislang geht das noch nicht, weil man zur Sicherheit vielleicht ein paar Scheine unter dem Kopfkissen liegen hat. Ist das mal weg, hat ein mögliches Social-Credit-System die Macht, Dich von einem Tag zum Anderen zum Bettler zu machen, wenn Du nicht im gewünschten Sinne spurst. Ich glaube, über diese Langzeitfolgen machen sich die meisten Leute allerdings überhaupt keine Gedanken.

Aurargint
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Aurargint » 09.06.2022, 06:56

san agustin » 08.06.2022, 23:15 hat geschrieben:
Tykon » 08.06.2022, 21:29 hat geschrieben:
Panik95 » 31.05.2022, 01:16 hat geschrieben:[…]
Ich kann mit Geld umgehen,ich habe es gelernt,warum soll ich mit Karte zahlen?

Gerade wenn man mit Geld umgehen kann, sollte es kein Problem sein, mit Karte zu bezahlen. Wenn man nicht mit Geld umgehen kann, ist Kartenzahlung eher kontraproduktiv.

Das Konto überziehen kann man übrigens mit Barzahlung genauso einfach. Der Geldautomat spukt die Scheine aus, egal ob sie auf dem Konto sind. Ich sehe da keinen Unterschied.

Hier im Forum ist halt eher die „Bargeld bedeutet Freiheit“- und „geht keinen was an was ich mit meinem Geld mache“-Fraktion unterwegs. In meinem Bekanntenkreis wird bar nur gezahlt, wenn es nicht anders geht. Komischerweise ist von denen keiner überschuldet … ich übrigens auch nicht. Ganz im Gegenteil.
Komisch, was machen wir nur verkehrt? smilie_08

Hannoveraner » 31.05.2022, 11:02 hat geschrieben:Spannend wird das ganze doch wenn eine Situation eintritt wir seit 1 Woche.
Eine große Anzahl von Geschäften inkl. Tankstellen können keine Karten lesen.
Ich stelle mir das auf der Afterworkparty vor. Kein Wechselgeld, kein Barzahlen organisiert und dann fällt das Lesegerät aus.
Viel Spaß

War z. B. bei EDEKA auch kein Problem. Da kann man auch über die EDEKA App zahlen. Ganz ohne Kartenleser. Die App generiert einen 4-stelligen Zahlencode den die Kassiererin in die Kasse eingibt und der Betrag wird vom hinterlegten Zahlungsmittel abgebucht/eingezogen.

Geht sogar bei Lidl ähnlich.


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Warum muss man sich denn für eine Zahlungsmöglichkeit entscheiden?
Warum kann mann denn nicht beide Varianten in den Alltag integrieren?

Zumindest mein Erlebnis bei Subway war ganz witzig als alle jungen Leute rausliefen, da das Kartenterminal nicht funktionierte.
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Bei meinem örtlichen Metzger (der auch etwa 20 Filialen betreibt) ist ausschließlich Barzahlung möglich, genauso wie in meinem Lieblingslokal/Schlemmertempel. smilie_01

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trepid
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon trepid » 09.06.2022, 10:09

Hallo liebe Gemeinde,

in Amsterdam war ich gerade am Wochenende. Da sind sie weit im "Voraus" mit der Bargeldabschaffung. Vor 5-6 Jahren bei meinem letzten Besuch hatte ich da schon zahlreichen Kneipen gesehen, wo nur mit Carte bezahlt werden darf.

Nun ist es soweit, ein paar Supermärkte sind auch "Card only". Bargeld wird nicht mehr akzeptiert. Wir reden also nicht nur von Luxus- oder Freizeitbeschäftigungen, sondern um Lebensmittel.

Ich stimme komplett Gullaldr zu. Dein Beitrag ist absolut richtig, die Masse hat nicht realisiert, worum es genau geht. Die Perspektive eines Social-Kredit-System ist ihnen einfach Wurst. Die Masse halt.
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Schubidu
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Schubidu » 09.06.2022, 10:12

gullaldr » 09.06.2022, 04:37 hat geschrieben:
san agustin » 08.06.2022, 23:15 hat geschrieben:Warum muss man sich denn für eine Zahlungsmöglichkeit entscheiden?
Warum kann mann denn nicht beide Varianten in den Alltag integrieren?


Die Folgefrage lautet einfach, wer "man" ist? Natürlich müssen wir (also Du und ich und der Rest der Forumsmitglieder) uns nicht entscheiden und können beides in den Alltag integrieren. Das geht aber nur, so lange "man" (und damit meine ich Staat und Banken) uns die Möglichkeit einer Wahl lässt. In dem Moment, wo das Bargeld abgeschafft wird, gibt es keine Entscheidungsmöglichkeit mehr. Aus diesem Grund entwickelt sich das Bezahlen ja auch zu einem politischen Statement. Diejenigen, die Bargeld benutzen, versuchen die Digitalisierung des Geldes herauszuzögern oder gar zu verhindern. Gleichzeitig erkennen sie die Bestrebungen, den Gebrauch von Bargeld zunehmend zu beschneiden. Hier werden Geldautomaten abgeschafft, dort verschwinden analoge Einzahlmöglichkeiten, und da drüben kommst du bei der Selbstbedienungskasse nur durch und musst dich nicht in die Schlange einreihen, wenn Du mit Karte zahlst. Je mehr die Barzahler abnehmen, umso mehr Vorschub wird dann Argumenten a la "Bankautomaten lohnen nicht mehr, da kein Gebrauch mehr von ihnen gemacht wird" geleistet. D.h. die Spirale wird weitergedreht. Das macht die Diskussion darüber so politisch. Denn, das ist uns wohl allen klar, Digitalgeld macht uns gläserner. Kaufverhalten, Bewegungsprofile, persönlich-wirtschaftliche Beziehungen können noch leichter gespeichert werden. Zudem besteht die Gefahr, dass einem in Zukunft von einem Tag auf den anderen der Geldhahn abgedreht wird, ohne dass man finazielle Reserven haben kann. Bislang geht das noch nicht, weil man zur Sicherheit vielleicht ein paar Scheine unter dem Kopfkissen liegen hat. Ist das mal weg, hat ein mögliches Social-Credit-System die Macht, Dich von einem Tag zum Anderen zum Bettler zu machen, wenn Du nicht im gewünschten Sinne spurst. Ich glaube, über diese Langzeitfolgen machen sich die meisten Leute allerdings überhaupt keine Gedanken.


Mit dieser Betrachtung hast Du durchaus Recht. Aber das sind langwierige Prozesse. Ich gehe nicht davon aus, dass ich ein komplettes Bargeldverbot noch erleben werde. Die Beträge werden sicherlich sinken, aber die völlige Abkehr vom Bargeld wird IMHO doch noch ein Weilchen dauern.

Ergo müßten diejenigen, die heute jung sind und irgendwann von den Auswirkungen und Lenkungsmöglichkeiten betroffen sein werden, gegensteuern. Aber das sind jedoch genau diejenigen, die diesen Prozess beschleunigen.

Das werden wir Älteren nicht ändern können. Da wird das eben ausgesessen, bis wir weg sind.

WhiteWarrior
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon WhiteWarrior » 09.06.2022, 16:16

1.) Fakt ist , das Bargeld wird systematisch zurückgedrängt. Wenn ich im Bus nur noch mit Karte bezahlen kann, wenn ich meine Grundsteuer auf dem Rathaus nicht bar bezahlen kann, wenn ich einen grossen Kindergeburtstag bei MC Donalds über 300 Euro nicht in bar bezahlen kann, dann haben wir eben nicht die Möglichkeit zu wählen.

2.) Bargeld ist gedruckte analoge Freiheit. Jede Kartenzahlung ist gespeichert und wir haben keine Ahnung in wessen Hände diese Daten gelangen. Jeder Kauf von Zeitungen, Alkohol usw. ist für immer zurück zu verfolgen. Es geht aber keinen etwas an, was für eine Zeitung der Bürger liesst.

3.) Spannend finde ich auch, dass in Berlin (wo "Die Linke" Regierungspartei ist) mit besonderer Härte das Bargeld bekämpft wird. Auch wurde ein Antrag der AfD im Bundestag - das Recht auf Bargeld und Bargeldzahlung im Grundgesetz festzuschreiben - von allen anderen Fraktionen abgelehnt.
Warum denn das, wenn doch alle Parteien nur das Wohl des Bürgers im Auge haben?

4.) Ich bin erstaunt wie wenig sensibel die meisten Menschen sind, wenn es um etwas so fundamentales wie Bargeld geht. Wer entscheidet nachher welche Karten gesperrt werden?

"Oh der ist ein Nazi, den muss man finanziell sperren."

Wer entscheidet wer ein Nazi ist? Eine Privatbank? Eine Behörde? Ein verlagerter IT-Job in Mumbai?

5.) Die Willkür in der digitalen Welt sehen wir doch im Internet mit dem Zensur- und Löschungswahn. Egal wie rosarot man mir die neue bargeldlose Welt verkaufen will, ich glaube denen kein Wort.
Ein Volk das keine Waffen tragen möchte, wird Ketten tragen.

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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Tykon » 09.06.2022, 16:23

gullaldr » 09.06.2022, 04:37 hat geschrieben:Die Folgefrage lautet einfach, wer "man" ist? Natürlich müssen wir (also Du und ich und der Rest der Forumsmitglieder) uns nicht entscheiden und können beides in den Alltag integrieren.

[...]

Zudem besteht die Gefahr, dass einem in Zukunft von einem Tag auf den anderen der Geldhahn abgedreht wird, ohne dass man finazielle Reserven haben kann. Bislang geht das noch nicht, weil man zur Sicherheit vielleicht ein paar Scheine unter dem Kopfkissen liegen hat. Ist das mal weg, hat ein mögliches Social-Credit-System die Macht, Dich von einem Tag zum Anderen zum Bettler zu machen, wenn Du nicht im gewünschten Sinne spurst. Ich glaube, über diese Langzeitfolgen machen sich die meisten Leute allerdings überhaupt keine Gedanken.

Man sollte sich nicht entscheiden müssen. Wenn der Eindruck entstanden ist, dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich wollte lediglich der Aussage widersprechen, dass es plötzlich nur noch lange Bezahlschlangen gibt, wenn es keine Barzahlung mehr geben sollte. Das entspricht absolut nicht meinen Erfahrungswerten.

Bzgl. der Gefahr für die Zukunft ist das natürlich theoretisch möglich. Aber ist das wahrscheinlich?
Ich verstehe einfach nicht, warum man annehmen sollte, dass dies das Ziel von wem auch immer ist.
Ich sehe nicht die Gefahr einer Gesellschaft wie sie George Orwell in 1984 beschreibt.
Wenn man allerdings davon ausgeht, dann verstehe ich die Befürchtungen. Allerdings teile ich sie nicht.

Ich kann mir doch nicht für alles im Leben die Worst-Case Szenarien ausmalen. Die meisten davon werden ja auch gar nicht eintreten.
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon trepid » 09.06.2022, 16:51

Schubidu » 09.06.2022, 10:12 hat geschrieben:
Mit dieser Betrachtung hast Du durchaus Recht. Aber das sind langwierige Prozesse. Ich gehe nicht davon aus, dass ich ein komplettes Bargeldverbot noch erleben werde. Die Beträge werden sicherlich sinken, aber die völlige Abkehr vom Bargeld wird IMHO doch noch ein Weilchen dauern.

Ergo müßten diejenigen, die heute jung sind und irgendwann von den Auswirkungen und Lenkungsmöglichkeiten betroffen sein werden, gegensteuern. Aber das sind jedoch genau diejenigen, die diesen Prozess beschleunigen.

Das werden wir Älteren nicht ändern können. Da wird das eben ausgesessen, bis wir weg sind.



Da sind wir alle bei dir, Schubidu, dass es zu einem kompletten Bargeldverbot nicht kommen wird.
Es geht hauptsächlich darum, dass man einfach mit Bargeld schon heute deutlich weniger machen kann wie vor ein paar Jahren - siehe den Post von White Warrior an.


Ergo müßten diejenigen, die heute jung sind und irgendwann von den Auswirkungen und Lenkungsmöglichkeiten betroffen sein werden, gegensteuern. Aber das sind jedoch genau diejenigen, die diesen Prozess beschleunigen.

=> da hast du auch absolut recht :-(
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon domrepp » 09.06.2022, 17:54

https://www.businessinsider.de/wirtscha ... nbieten-a/

Aus für Scheine und Münzen: Die Deutsche Bank will in Zukunft kein Bargeld mehr in Filialen anbieten

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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon domrepp » 09.06.2022, 18:11

Tykon » 09.06.2022, 16:23 hat geschrieben:

Bzgl. der Gefahr für die Zukunft ist das natürlich theoretisch möglich. Aber ist das wahrscheinlich?
Ich verstehe einfach nicht, warum man annehmen sollte, dass dies das Ziel von wem auch immer ist.
Ich sehe nicht die Gefahr einer Gesellschaft wie sie George Orwell in 1984 beschreibt.
Wenn man allerdings davon ausgeht, dann verstehe ich die Befürchtungen. Allerdings teile ich sie nicht.


Du kannst es dir vielleicht nicht vorstellen, warum auch immer, es ist aber Realität! Es gibt nachlesbare Papiere aus Kreisen der EZB und anderer Institutionen mit solcher Wichtigkeit, in denen Pläne diskutiert werden, wie man konkret vorgehen sollte bei einem Bargeldverbot, um die Bürger nicht gegen sich aufzubringen. Da werden kleine Schritte beschrieben, Krisen zu nutzen oder solche Themen wie Kriminalitätsvermeidung anzuführen, um das ganze voranzutreiben. Was das angeht, gibt es z. B. Studien, die ganz klar belegen, dass z. B. durch die Einführung der Bargeldobergrenzen absolut nichts zählbares bei der Bekämpfung von hoch kriminellen Strukturen erreicht wurde. Sowas ist doch schon im Ansatz lächerlich. Warum wird es also gemacht??? Tja, das kann sich jeder selbst ausdenken.
Warum soll ein Vermögensregister in der EU kommen und der digitale Euro??? Glaubt da irgendwer ernsthaft, dass das alles zu unserem Wohl geschehen soll, weil man es uns so schön bequem machen möchte? Ich bitte euch. Es sind alles kleine Schritte, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Ich bin durchaus bei Schubidu, bei uns wird eine völlige Abschaffung noch dauern, weil wir Deutschen einfach so ticken. Aber wer weiß denn was aus Brüssel noch kommt und wie unsere Oberen in Berlin reagieren!??! Und man sieht es doch schon hier, manche stehen doch voll darauf, selbst eine Kugel Eis mit dem Handy zu bezahlen. Warum sollten solche Leute auch etwas gegen die Abschaffung von Bargeld haben!?!? Die Nachbarländer sind da deutlich weiter, in Schweden wird schon SEHR oft auf dem Flohmarkt mit der Kreditkarte gezahlt, in Holland die Kugel Eis geht teilweise nur mit der Karte. Wie lange können wir Deutschen uns dagegen wehren??
Bargeld ist Freiheit!!! Und wenn es weg ist, diese Bestrebungen gibt es, sind wir endgültig gläsern. Wer allerdings glaubt, dass das nur zu unserem Wohle geschieht, tja, der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann.


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