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Beginnende Bargeldverbote

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Gairsoppa
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Gairsoppa » 02.12.2016, 07:50

Bumerang hat geschrieben:...
Gesetzliches Zahlungsmittel ist NUR Bargeld (ZB Guthaben mal außen vor)....


smilie_08 Sind dann alle Rechnungen, die ich mittels Giralgeld, sprich per Überweisung, getätigt habe unwirksam ? Oder habe ich mich sogar strafbar gemacht, da ich ja kein gesetzliches Zahlungsmittel verwendet habe ?
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lifesgood

Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon lifesgood » 02.12.2016, 08:04

Nein, zahlen kannst Du mit allem, was Dein Geschäftspartner akzeptiert. Das können auch Klopapierrollen oder Pfefferkörner sein.

Aber ein gesetzliches Zahlungsmittel darf nicht abgelehnt werden.

Hier der Text dazu auf der Seite der Bundesbank:

Als gesetzliches Zahlungsmittel bezeichnet man das Zahlungsmittel, das niemand zur Erfüllung einer Geldforderung ablehnen kann, ohne rechtliche Nachteile zu erleiden. Im Euroraum ist Euro-Bargeld das gesetzliche Zahlungsmittel; nur die Zentralbanken des Eurosystems dürfen es in Umlauf bringen. In Deutschland sind auf Euro lautende Banknoten das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel. Euro-Münzen sind beschränkte gesetzliche Zahlungsmittel, da niemand verpflichtet ist, mehr als 50 Münzen oder Münzen im Wert von über 200 Euro anzunehmen. Das gleiche gilt auch für Euro-Gedenkmünzen (2 Euro mit besonderem Rückseiten-Motiv): Sie sind im gesamten Euro-Währungsgebiet gesetzliches Zahlungsmittel.


Quelle: https://www.bundesbank.de/Navigation/DE ... &lv3=62252

Wenn man sich das so durchliest, dann müssen die Jungs erstmal die Rechtslage ändern, wenn Sie eine Höchstgrenze einführen möchten bzw. das Bargeld ganz abschaffen möchten.

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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Bumerang » 02.12.2016, 17:41

Genauso ist es!

Wenn ich nur Bares akzeptiere, kann das niemand ändern oder einschränken
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Finerus » 14.12.2016, 17:21

Heute auf Bloomberg ein etwas untypisch pro Bargeld gestimmter Artikel:

https://www.bloomberg.com/news/articles/2016-12-14/forget-bitcoin-and-mobile-pay-cash-is-still-king-of-the-world

Deutschland und Österreich stechen aus der Gruppe der untersuchten Staaten dank ihrer Bevorzugung von Bargeld deutlich heraus. Gleiches Bild, wenn es um die Beliebtheit von Guthabenkarten gegenüber Kreditkarten geht. Hier spielt sicher das Bedürfnis nach finanzieller Selbstbestimmung eine gewisse Rolle. In den anderen Industriestaaten der Liste findet Bargeld dagegen vorwiegend nur noch bei der Bezahlung von Kleinbeträgen Verwendung.

Zum Schluss ringt sich der Autor durch, das Beharren am Baren zu ergründen:
  • Anonymität (auch gegenüber Gläubigern und dem Finanzamt)
  • Keine Überweisungsgebühren oder Überziehungszinsen
  • Stetiger Überblick über die Ausgaben
  • Funktioniert auch, wenn der Smartphone-Akku tot ist ;)

Gruß
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Bumerang » 19.12.2016, 17:58

Deshalb missbilligte der CDU-Parteitag in Essen nicht nur die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, den 500-Euro-Schein abzuschaffen, sondern sprach sich auch klar gegen die Bargeldobergrenze aus.

Gegen eine Bargeldeinschränkung trägt der frühere Präsident des Verfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken vor. Das im Grundgesetz verfügte Recht auf Eigentum werde ebenso beschnitten wie die Vertragsfreiheit, auch das Recht auf informationelle Selbstbestimmung werde berührt.

In Ländern mit Bargeldobergrenze wie Italien oder Frankreich gibt es mehr Mafia oder Terror als in Deutschland. Länder fast ohne Bargeld wie Schweden haben eine größere Schattenwirtschaft als die Schweiz,

In einer Welt mit nur digitalem Geld wäre Geld kein privates Eigentum mehr, gäbe es keine Grenze für die Bevormundung des Bürgers. Es geht aber auch um einen Machtkampf zwischen Euro und Dollar. Der Euro ist als Wertaufbewahrungsmittel schon fast so beliebt wie der Dollar, mehr als die Hälfte der Euro-Noten laufen außerhalb der Währungsunion um. Da fragt man sich erst recht, warum sich Berlin und die EZB in den Dienst von Washington und New York stellen.



http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/c ... 81212.html
Gruß

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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Bumerang » 19.12.2016, 18:03

Aldi-Süd-Kunden können sich künftig den Gang zum Geldautomaten sparen: Beim Discounter kann man jetzt Bargeld abheben. Damit ist die Kette zwar nicht Vorreiter, aber für Banken könnte das Angebot Nebenwirkungen haben.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/st ... 82334.html
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon dtx » 19.12.2016, 21:53

Bumerang hat geschrieben:Aldi-Süd-Kunden können sich künftig den Gang zum Geldautomaten sparen: ...

So bringt man die Kunden dazu sich an Kartenzahlung zu gewöhnen, denn wer Geld abheben will zahlt auch gleich mit Karte.

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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Master_Skull » 20.12.2016, 09:41

dtx hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:Aldi-Süd-Kunden können sich künftig den Gang zum Geldautomaten sparen: ...

So bringt man die Kunden dazu sich an Kartenzahlung zu gewöhnen, denn wer Geld abheben will zahlt auch gleich mit Karte.


Jedoch wenn es alle machen, ist kein Geld mehr da zum auszahlen :lol:

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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Bumerang » 20.12.2016, 10:36

Das Thema hat mit dem Bargeldverbot gar nichts zu tun!

Dahinter stehen Direktbanken, allen voran die DiBa, die kaum eigene Automaten betreiben, deren Kundschaft vor allem in ländlichen Gebieten von manchen Volksbanken und Sparkassen am Geldautomaten boykottiert wird.

Da mindestens ReWe oder Aldi in fast jedem Kaff steht, sind diese Schikanen obsolet. Außerdem ist es für die Direktbanken günstiger, wenn der Kunde nicht bei einer anderen Bank Geld abhebt, weil die Gebühren die von den Direktbanken übernommen werden, entfallen.
Gruß

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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Frank the tank » 20.12.2016, 13:37

Kolumne Prof. Max Otte

Ich sprach an dieser Stelle und in meiner Streitschrift Rettet unser Bargeld vom "Krieg gegen das Bargeld" (www.rettet-unser-bargeld.de). Dieser Ausdruck kommt nicht von mir, sondern vom amerikanischen ultraliberalen Ökonomen Joseph Salerno, der die Verdrängung des Bargelds als Angriff auf unsere bürgerliche Freiheit als erster thematisiert hat.

http://www.boerse-online.de/nachrichten ... 01614860/1

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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon dtx » 20.12.2016, 21:54

Bumerang hat geschrieben:Das Thema hat mit dem Bargeldverbot gar nichts zu tun!

Dahinter stehen Direktbanken, allen voran die DiBa, die kaum eigene Automaten betreiben, deren Kundschaft vor allem in ländlichen Gebieten von manchen Volksbanken und Sparkassen am Geldautomaten boykottiert wird.

Ich denke, dass gerade diese Banken die Bargeldabschaffung forcieren, weil Bargeld für sie selbst unpraktikabel ist, und sie deshalb auch gewisse Anreize schaffen. Natürlich können sie so auch noch ihren kleinen Konkurrenten einen Anteil abnehmen, weil gerade die Kleinen bisher mit ihren Bargeldgeschäften in der Fläche einen sicheren Kundenstamm binden konnten. Ich halte das also nur für einen Zwischenschritt hin zur Bargeldabschaffung.

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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Bumerang » 21.12.2016, 09:31

Dass wohl alle Banken das Bargeld gerne abschaffen würde, ist klar. Ein Run wäre nicht mehr so einfach möglich. Da gibt es keinen Unterschiede zwischen klein und groß, Filial- oder Onlinebank.

Die Zusammenarbeit mit Aldi hat aber damit nichts zu tun. Das wollte ich klar machen.
Gruß

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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon user210 » 22.12.2016, 01:38

Bumerang hat geschrieben:Da mindestens ReWe oder Aldi in fast jedem Kaff steht, sind diese Schikanen obsolet. Außerdem ist es für die Direktbanken günstiger, wenn der Kunde nicht bei einer anderen Bank Geld abhebt, weil die Gebühren die von den Direktbanken übernommen werden, entfallen.


Und natürlich spart sich Aldi das teure "Geld einzahlen". Jeder Gewinnt.

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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Bumerang » 22.12.2016, 10:22

user210 hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:Da mindestens ReWe oder Aldi in fast jedem Kaff steht, sind diese Schikanen obsolet. Außerdem ist es für die Direktbanken günstiger, wenn der Kunde nicht bei einer anderen Bank Geld abhebt, weil die Gebühren die von den Direktbanken übernommen werden, entfallen.


Und natürlich spart sich Aldi das teure "Geld einzahlen". Jeder Gewinnt.


Man kennt meine Position. Jeder gewinnt gibt es nicht. Die Filialbank verliert.
Gruß

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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon user210 » 22.12.2016, 22:42

Bumerang hat geschrieben:Man kennt meine Position. Jeder gewinnt gibt es nicht. Die Filialbank verliert.


Willst du deine Antwort auch begründen?

Die Filialbank spart sich die Kosten der Bargeldversorgung und nimmt ggf. noch Gebühren für die elektronische Zahlung ein.


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