dtx hat geschrieben:Die schwedische Zentralbank will ja deshalb auch extra eine digitale Währung herausgeben. Das wäre dann ein ZB-Guthaben für Jedermann.
Die haben vllt schon bemerkt, dass sie bald überflüssig werden.
Die Notenbank werde sich jetzt zunächst damit beschäftigen, wie eine von einer Zentralbank ausgegebene Digitalwährung aussehen könnte und was alles beachtet werden muss.
Ob das neue Geld so ähnlich konstruiert wäre wie Bitcoin, ließ Skingsley offen.
Eine gewisse Nachvollziehbarkeit von Transaktionen sei aus ihrer Sicht hingegen von Vorteil, damit der Staat keine illegalen Aktivitäten begünstige.
Nix Genaues weiß man nicht. Mir bleibt nur übrig, basierend auf diese Aussagen zu spekulieren, wie dieses eGeld aussehen könnte. Mag ich eigentlich nicht, weil man eine 360° Betrachtung machen müsste. Am Ende ist die Schätzung mehr als ungenau. Aber ich mache es trotzdem.
Es soll also eine digitale, zinsfreie, staatliche und
verfolgbare Währung sein.
Wenn wir das jetzt als gegeben annehmen, kann man folgendes schon mal feststellen.
Das Geld wird nicht wie ein Guthaben bei einer privaten Bank sein, sondern losgelöst von den privaten Banken existieren.
Wo kann es also gehalten werden?
Da von Bitcoin die Rede war, muss es also ein ZB-System sein so ähnlich wie Bitcoin. Die Technik lasse ich mal außen vor, weil sie nicht so wichtig ist in dieser Betrachtung..
Das heißt, wer eBargeld hat, muss es nicht mehr zur Bank bringen, sondern kann es losgelöst vom privaten Bankensystem halten, sagen wir in einem eWallet der ZB. Das eWallet ist aber genauso bequem wie ein Konto und ausfallsicher dazu!
Warum soll ich also mein eBargeld zur Bank bringen??
Nun, um Zinsen zu bekommen.
Was bekommen ich von der Bank heute? 0%, bald muss ich Zinsen zahlen.
Die Bank benötigt aber eine Mindestreserve an eBargeld um Kredite verleihen zu können.
Heißt, die Zinsen werden steigen müssen. Und zwar ordentlich. Denn warum sollte ich mein eBargeld, dass in Sicherheit im ZB Wallet geparkt ist, an eine private Banken für 1% oder 2% verleihen, wenn ich weiß, dass sie das 99 Fache an Bankguthaben generiert, die nicht gedeckt sind? Da will ich dann bestimmt 5% oder mehr. Sonst halte ich es im Wallet. Zinsfrei heißt auch negativzinsfrei!
Zweiter und noch viel kritischer Punkt für das System. Warum soll ich als Gläubiger einer Geldschuld überhaupt Bankguthaben akzeptieren (Überweisung, Kreditkarte, etc) ??
Ich will nur eBares denn nur das ist Wahres. Und zwar kostenfrei in mein Wallet übertragen.
Also würden alle eBargeld statt Buchgeld haben wollen. Das Bankensystem wie wir es heute kennen, wäre tot. Die Menschen würden nur noch ZB Geld elektronisch austauschen.
Kredite würden man nur in eBargeld vergeben und genauso zurück haben wollen!
Banken
könnten nur noch wie am Anfang der Zeiten der Goldwährung nur das verleihen was sie an Gold haben. Sie könnten nur Mittler zwischen Kreditgeber und Schuldner sein.
, aber kein Geld mehr schöpfen .
Denn anders als damals können sie heute keine eigenen Banknoten emittieren, wo es drauf steht:
„100 Ekrona überträgt die Reichsbank ohne Legitimationsprüfung dem Einlieferer dieser Banknote in sein Reichsbank-Wallet“.
Wenn ich eine eWallet habe, ist so eine Banknote (mal abgesehen davon das es wieder Bargeld wäre) kein Vorteil ggü den Goldmünzen mehr. Damals wollte man das Gold nicht schleppen und im Tausch auch auf Echtheit überprüfen.
Selbst wenn die Bank mir verspricht, anstatt der Banknote ein eigens eWallet mit gesetzlichem Zahlungsmittel (also nicht mit Buchgeld) für mich zu verwalten, frage ich mich, was ich davon hätte? Falls ich das machen würde, dann nur gegen ordentliche Zinsen.
Die ZB wäre tatsächlich Herrin über das Geld. Aber:
Sie war am Anfang schon Herrin über das Geld, weil sie das Gold hielt und das Monopol auf das Bargeld. Sie ließ die Zügeln bei den Privaten Banken freiwillig locker, weil sie Wirtschaftswachstum wollte.
Also wird sie nun anstatt der privaten Banken die Geldmenge erhöhen müssen und zwar M0. Das führt aber immer und direkt zur Inflation, größer 2%.
Es bleibt die Frage, wie das Geld in Umlauf kommt.
Es könnte an die Banken verliehen werden gegen Wertpapier wie heute.
Die Banken hätten höhere Kosten als der Privatmann wenn sie es weiter verleihen. Denn er zahlt keine Zinsen für seine eBargeld Guthaben. Außerdem wäre diese Menge an frischem Geld nur ein Bruchteil bezogen auf die gesamte Geldmenge. Heute wird bis zum 99-fachem Buchgeld erzeugt für jeden € den die ZB an die Banken verleiht. Aber dieses Geld würde keiner akzeptieren (warum privates Buchgeld wenn ich genau so einfach eBargeld haben kann).
Wäre das besser oder schlechter als heute? Gute Frage. Die Banken hätten zwar keine Macht mehr, wären einfache Geldwechsler wieder. Dafür hätte die ZB die ganze Macht. Wer kontrolliert die ZB? Noch ist das nicht das Volk, falls es je wird.
Und nun ein Paar Worte zur "Nachvollziehbarkeit von Transaktionen". Auch heute werden 90% der Transaktion nachvollzogen. Die restlichen 10% werden Bar erledigt. Hierfür wird sicher ein Ersatz gefunden. Ich tippe Mal auf EM
Fazit. Der Staat kann nicht alles
erfolgreich kontrollieren. Wenn das möglich gewesen wäre, hätten es die Kommunisten herausgefunden, prosperiert und wären nicht pleite gegangen.