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Beginnende Bargeldverbote

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Asemi
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Asemi » 15.10.2016, 11:46

@Bumerang,

danke für Deine Antwort. Ich bin wahrlich nicht der Wirtschaftler, Sachverhalte bleiben mir da aufgrund von Unkenntnis verborgen. Ich versuche mein Geschichtswissen auf die Zukunft anzuwenden. Geschichte wiederholt sich zwar nie, es gibt aber immer Parallelen. Das Beispiel WR ist lange her, ein aktuelles Beispiel ist Venezuela. Mit den Bolivars kriegste nix mehr, mit Dollar oder Silberunzen ne Menge. Kommt ein generelles Bargeldverbot habe ich ja nichts verloren, tausche ich halt zurück.

Ich habe in Fremdwährungen nur Handgeld, das ist wirklich überschaubar. Ich versuche nur die Dinge, die ich beeinflussen kann, im Vorfeld zu entlasten und das möglichst breit. Ich versuche wenig Geld auf den Konten, ein wenig Fremdwährung und EM zu haben. Dazu ein wenig Vorratshaltung. Das beruhigt!

Gruß Asemi

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leicht_angelaufen
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon leicht_angelaufen » 15.10.2016, 18:50

Es gibt aus meiner Sicht sehr viele Argumente gegen das Vorhalten von Bargeldreserven, die hier z. T. auch schon genannt wurden:

- Inflation
- Veränderung und damit Entwertung bisheriger Noten aus sicherheitstechnischen, finanzökonomischen, optischen oder aus was für Gründen auch immer
- möglicher Dominoeffekt im Crash bzw. Weltwirtschaftskrise, in der keine bekannte Währung mehr etwas wert ist
- mögliches Bargeldverbot und damit komplette Entwertung desselben muss in Betracht gezogen werden (Hier ist ja schon mehrfach angeführt worden, dass ein mögliches Bargeldverbot nur Sinn machen würde, wenn es flächendeckend, also zumindest in der gesamten westlich zivilisierten Welt durchgesetzt wird. CHF, GBP, AUD usw. würden dann ebenfalls betroffen sein.)
- These: EM lassen sich immer, auch in Krisenzeiten, liquide machen. - Folgerung: Sollte Bargeld nötig sein, in der Krise also noch eine Rolle spielen, gibt es immer auch Leute, die welches besitzen, mache ich also Silber liquide. Ansonsten nutze ich es zum Bezahlen. -> Zu einfach gedacht?
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silberpower
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon silberpower » 15.10.2016, 19:52

Meine Bargeldreserven unter dem Kopfkissen beziehen sich auf ein bisschen "Handgeld".
Inflation kann entgegengewirkt, bzw. abgefedert werden, wenn man eine zusätzliche Währung (neben der Hauptwährung) wählt, die eine bessere Gesamt-Volkswirtschaft aufweist, z.B. Scheizer Franken für Menschen mit der Hauptwährung Euro.

Was mache ich, wenn z.B. wie in Griechenland mal ein paar Tage die Geldautomaten einfach "dicht" sind? ... dann wäre ich ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn ich anfange EM zu liquidieren, denn gerade da würden die Preise durch die Decke rauschen.

Ich hab soviel Bargeld unter dem Kopfkissen, um über die ersten drei Monate zu kommen mit dem Bargeld und ich denke, neben EM (was natürlich den überwiegenden Hauptteil ausmacht), ist man da sehr gut aufgestellt und ruhiger schlafen kann ich auch. smilie_02

Sollte es richtig krachen, dann kommt es auf ein paar Bündel Fiat auch net mehr drauf an :)

leicht_angelaufen
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon leicht_angelaufen » 15.10.2016, 20:26

silberpower hat geschrieben:
Was mache ich, wenn z.B. wie in Griechenland mal ein paar Tage die Geldautomaten einfach "dicht" sind? ... dann wäre ich ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn ich anfange EM zu liquidieren...


OK. Gutes Argument. In diesem Fall empfehlenswert, ein bisschen Eigenwährung vorzuhalten.
Für so ein paar Tage hätte ich aufgrund meines Zahlungsverhaltens (sehr selten Plastik, meist bar) ohnehin meist noch genügend Bares in der Brieftasche oder zu Hause.
Von Fremdwährungen überzeugt mich das trotzdem nicht.
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Frank the tank
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Frank the tank » 16.10.2016, 12:07

Folgender Artikel:

http://www.goldseiten.de/artikel/304811 ... kommt.html

Bargeld halten oder nicht? Der Autor geht von steigender Inflation bzw. Stagflation aus.
Aus verschiedenen Meinungen sich ein eigenes Bild machen, bezogen auf die Theorien aus dem Nachbarforum.
Grüße

leicht_angelaufen
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon leicht_angelaufen » 16.10.2016, 14:01

Frank the tank hat geschrieben:Folgender Artikel:

http://www.goldseiten.de/artikel/304811 ... kommt.html

Bargeld halten oder nicht? Der Autor geht von steigender Inflation bzw. Stagflation aus.
Aus verschiedenen Meinungen sich ein eigenes Bild machen, bezogen auf die Theorien aus dem Nachbarforum.
Grüße


Ergänzend zu dem von dir verlinkten Artikel hier noch die Strategien des Bundesamtes für Statistik zur Drückung der Inflationsrate: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/05/09/statistik-luege-die-gefuehlte-inflation-ist-die-echte-inflation/
Vor allen Dingen scheinen mir drei Tricks maßgeblich zu sein:

1. Untergewichtung tatsächlich häufiger Ausgaben (Strom, Lebensmittel) im Vergleich zu weniger häufigen Anschaffungen (PC, Auto)
2. korrelatives Herunterrechnen von Neubeschaffungswerten auf Zeitbeschaffungswerte (ein PC mit dem techn. Stand von vor 3 Jahren würde heute x Euro weniger als damals kosten, weil sich die Technik weiterentwikelt hat, faktisch ist dieses Produkt aber ja gar nicht mehr zu erwerben)
3. wichtige Märkte (z. B. Immobilien) sind keine Parameter der Statistik

Die Punkte 1. und 2. lassen sich übrigens auch fantastisch kombinieren ;-)
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Robbert
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Robbert » 16.10.2016, 14:22

in Ergänzung zu leicht_angelaufen:

Die Zusammenstellung vom Index / Warenkorb zur Feststellung der Inflation ist genau so kritikwürdig wie das permanente Geschwafel seitens der EZB hinsichtlich der ersehnten 2,0%.

Meine persönliche Aufstellung zur Berechnung der Inflation ist denkbar einfach: ca. alle 15 - 18 Jahre beträgt die Menge an Fiat das Doppelte um den gleichen Lebenstandard zu halten. Das entspricht einer Inflationsrate zwischen 4,0 - 5,0%

robbert
"The presence of those seeking the truth is infinitely to be preferred to the presence of those who think they've found it." Terry Pratchett

Frank the tank
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Frank the tank » 16.10.2016, 14:36

Mit dem statistischen Warenkorb werden wir eh schon lange verar...
Warum hat wohl die Regierung eine Mietpreisbremse eingeführt?
Hier wird der Markt extrem verzerrt. Durch solche Gesetze kann ich jede normale Preisbildung aushebeln. Das Märchen von der sozialen Marktwitschaft enttarnt sich immer mehr als solches.
Nur mM.

leicht_angelaufen
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon leicht_angelaufen » 16.10.2016, 14:40

Frank the tank hat geschrieben:Mit dem statistischen Warenkorb werden wir eh schon lange verar...
Warum hat wohl die Regierung eine Mietpreisbremse eingeführt?
Hier wird der Markt extrem verzerrt. Durch solche Gesetze kann ich jede normale Preisbildung aushebeln. Das Märchen von der sozialen Marktwitschaft enttarnt sich immer mehr als solches.
Nur mM.


Interessant, die Mietpreisbremse mit der Inflationsstatistik in Zusammenhang zu bringen. Wie wir alle wissen, ist die sog. Mietpreisbremse aufgrund ihres gesetztlichen Wortlautes ein Gummiband von höchster Flexibilität, das an der realen Mietpreissteigerung in Ballungsräumen wie K, B, M, S, HH u. v. a. m. GAR NICHTS ändert, denn hier darf derjenige das verranzte Kellerloch oder die schimmlige, hellhörige Hinterhofbude beziehen, der am meisten bietet. Wahrscheinlich ist aber der theoretische Wert, der sich aus ihr ergeben würde, eine weitere gute Grundlage für die Fälschung kommender Statistiken smilie_09
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Finerus
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Finerus » 16.10.2016, 15:49

Robbert hat geschrieben:Meine persönliche Aufstellung zur Berechnung der Inflation ist denkbar einfach: ca. alle 15 - 18 Jahre beträgt die Menge an Fiat das Doppelte um den gleichen Lebenstandard zu halten. Das entspricht einer Inflationsrate zwischen 4,0 - 5,0%

robbert


Genau so versuche ich auch, dem schwer greifbaren Phänomen der Geldentwertung und des Preisauftriebs näherzurücken. In die Rechnung fließt natürlich das individuelle Investitions- bzw. Konsumverhalten ein, so daß jeder einen anderen, wahrscheinlich sogar mit der Zeit veränderlichen Verdoppelungszeitraum ermittelt. Für meine Situation verdoppeln sich die ständigen Ausgaben ca. alle 12 Jahre, zuletzt mit Tendenz zur Verkürzung Richtung 10 Jahre. Statt 3,9 bis 4,7% von oben käme dann schon eine Inflationsrate von 6 bis 7,2% heraus (10^(1/n*log 2)). In Zeiten höchster Zinssensibilität ein nicht zu unterschätzender Unterschied. Aber wo liegt nun der tatsächliche Durchschnittswert, mit dem Industrie und Handel zu rechnen haben? Sich blind auf die offizielle Statistik zu verlassen, führt die Unternehmen wie oben ausgeführt glattwegs in die Irre. Eigene Abschätzungen können dank Berücksichtigung individueller Faktoren weiterhelfen, führen andererseits aber auch neue zufällige Beobachtungsfehler ein. Dazu kommt noch die systematische Unsicherheit über die weitere Preisentwicklung, die besonders in Teilmärkten stark schwankt, wie das Auf und Ab der Rohstoffpreise während der letzten fünf Jahre verdeutlicht. Das erleichtert Investitionsentscheidungen nicht gerade. Vielleicht mit ein Grund, warum so manches Unternehmen defensiv spielt und Bargeld hortet, anstatt mit frischem Kredit neue Wagnisse einzugehen.

Gruß
Fin.

Frank the tank
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Frank the tank » 16.10.2016, 18:09

Zu DM-Zeiten war mein Einkaufswagen für 50 DM (entspricht ca 25€) sehr gut gefüllt. Heute muss ich um einen ebenso gefüllten Einkaufswagen bei unserem Haus- und Hoflieferanten zu haben so ungefähr 70-80 € aufwenden. Daher kommt auch € gleich Teuro.
Wenn ich auf Flohmärkten Sachen sehe die mir gefallen, rechne ich immer noch in DM um. Dann fällt es mir leichter zu bestimmen, ob es mir das "Wert" ist.
Was mich jetzt absolut interessieren würde, hat jemand die Preise für zB. eine Kiste Krombacher vor der Umstellung auf €? Dann hätten wir den Wert/Prozentsatz der realen Inflation (HiHi).
Grüße

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gullaldr
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon gullaldr » 16.10.2016, 18:21

Frank the tank hat geschrieben:hat jemand die Preise für zB. eine Kiste Krombacher vor der Umstellung auf €?


In diesem Forum gab jemand 2011 die Preise an:
Krombacher Pils 20 x 0,5 L 14,99 DM - heute kostet eine Kiste 12,89 Euro

http://www.ioff.de/showthread.php?s=9a31c61a19fad09ac8527187c41b6ea2&t=399911&page=38

Frank the tank
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Frank the tank » 16.10.2016, 18:28

Heute aktuell: Krombacher 13,49 € ohne Pfand, diese Woche im Angebot 10,49 € ohne Pfand.
Früher Pfand 15 Pfennig?, heute 8 Cent je Flasche.

leicht_angelaufen
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon leicht_angelaufen » 16.10.2016, 20:22

Frank the tank hat geschrieben:Zu DM-Zeiten war mein Einkaufswagen für 50 DM (entspricht ca 25€) sehr gut gefüllt. Heute muss ich um einen ebenso gefüllten Einkaufswagen bei unserem Haus- und Hoflieferanten zu haben so ungefähr 70-80 € aufwenden. Daher kommt auch € gleich Teuro.
Wenn ich auf Flohmärkten Sachen sehe die mir gefallen, rechne ich immer noch in DM um. Dann fällt es mir leichter zu bestimmen, ob es mir das "Wert" ist.
Was mich jetzt absolut interessieren würde, hat jemand die Preise für zB. eine Kiste Krombacher vor der Umstellung auf €? Dann hätten wir den Wert/Prozentsatz der realen Inflation (HiHi).
Grüße


Vorab: Ich verstehe deine Denkweise und erwische mich auch oft dabei, dass ich etwas sage wie "Früher hätte ich keine 12 Mark für eine Schachtel Kippen bezahlt." Das kann man jetzt auch auf Krombacher - oder für mich Bexx - oder sonstige Waren ummünzen. Was wir aber nicht vergessen dürfen, ist, dass es natürlich auch mit der DM eine Inflation gegeben hätte. Wie hoch die tatsächlich wäre, liegt wie der zukünftige Silberpreis im Bereich des Spekulatius...
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Robbert
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Re: Beginnende Bargeldverbote

Beitragvon Robbert » 16.10.2016, 20:55

Finerus hat geschrieben: Inflationsrate ... (10^(1/n*log 2))

Einfacher und im Kopf rechnen lässt's sich mit dieser Formel:

72 : x% = Anzahl der Jahre bis zur Verdoppelung

z.B.
72 : 1% (Zinsen oder Inflation) = 72 Jahre
72 : 6% = 12 Jahre

robbert
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