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Bitcoins

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Arachne
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Re: Bitcoins

Beitragvon Arachne » 28.08.2017, 18:29

Sapnovela hat geschrieben:
Das Vertrauen kommt aus der Blockchain, das ist der inhärente Wert der ganzen Sache.


genauso ist es,


aber neben dem Vertrauen spielt noch etwas ganz anderes eine Rolle,
die Technik und Innovation die dahintersteckt,
und zweifelsohne werden sich von den zahllosen Cryptos ein paar durchsetzen auf Sicht und viele andere sterben,
darin liegt die Kunst dies möglichst heute zu erkennen welche das sind und dort nach gutdünken langfristig investiert zu sein.
Die zukünftige Rolle der Banken und den Handlangern in der Politik in diesem Spiel bleibt abzuwarten.

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Sapnovela
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Re: Bitcoins

Beitragvon Sapnovela » 28.08.2017, 19:59

Arachne hat geschrieben:Die zukünftige Rolle der Banken und den Handlangern in der Politik in diesem Spiel bleibt abzuwarten.


Die Banken werden ratz-fatz beginnen die Technologie für eigene Zwecke zu nutzen. Wer mal Auslandsüberweisungen gemacht hat, weiß wie lange das dauert. 4,5 oder 6 Tage sind nicht unüblich, mit den Kryptowährungen sind es nur Minuten.
Also warum nicht im Hintergrund die Überweisungen über die Blockchain laufen lassen und den Kunden dafür einen "Premium-Preis" abknöpfen. Für diejenigen, denen es zu mühsam ist sich zu informieren... also für gar nicht so wenige.
Ich schätze, dass nächstes Jahr mindestens 50% der großen Banken in der ein oder anderen Art mit Kryptowährungen arbeiten werden, zumindest im Versuchsstadium.
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Re: Bitcoins

Beitragvon Bumerang » 29.08.2017, 11:38

Sapnovela hat geschrieben:
Arachne hat geschrieben:Die zukünftige Rolle der Banken und den Handlangern in der Politik in diesem Spiel bleibt abzuwarten.


Die Banken werden ratz-fatz beginnen die Technologie für eigene Zwecke zu nutzen. Wer mal Auslandsüberweisungen gemacht hat, weiß wie lange das dauert. 4,5 oder 6 Tage sind nicht unüblich, mit den Kryptowährungen sind es nur Minuten.
Also warum nicht im Hintergrund die Überweisungen über die Blockchain laufen lassen und den Kunden dafür einen "Premium-Preis" abknöpfen. Für diejenigen, denen es zu mühsam ist sich zu informieren... also für gar nicht so wenige.
Ich schätze, dass nächstes Jahr mindestens 50% der großen Banken in der ein oder anderen Art mit Kryptowährungen arbeiten werden, zumindest im Versuchsstadium.


Die alte Technologie (SWIFT) erlaubt es bereits, Auslandsüberweisungen binnen Sekunden zu tätigen. Die Dauer ist also kein technisches Problem sondern eine Zinsersparnis für die beteiligten Banken. So war es auch für Inlandsüberweisungen, die inzwischen auf max. 1 Tag gesetzlich geregelt wurden. Tatsächlich könnte das online passieren, mindestens aber mit wenigen Stunden Verzögerung.

Die neue Technologie ist, wie der Name schon sagt, eine virtuelle Währungen, nicht eine neue Transfermethode. Diese kommt damit einher, ist aber nicht entscheidend. Entscheidend ist die anonyme Haltung in einem Wallet oder auf einem Stick.
Um den Spekulativbereich zu verlassen, müssen diese Bank Cryptos einen Gegenwert haben, sei es in Fiat. Also werden sie wohl auf Fiat notieren. Goldcryptos gibt es ja auch. Denn ungedeckte Kryptowährungen gibt es bereits (BTC & Co).

Viel schlimmer für die Banken ist, wenn Andere Anbieter solche Währungen (Fiat bezogen) ausgeben! Damit geht die (virtuelle) Giralgeldschöpfung, die Einnahmequelle schlechthin, in die Hand von Nichtbanken.

Das würde wie die Goldwährung funktionieren, nur eben nicht mit Golddeckung sondern mit Fiatdeckung.
Da wir wissen, dass eine Vielfaches der Deckung als Währung ausgegeben wird, kann man sich die Gewinnspanne vorstellen.

Im Gesetz ist (bisher) geregelt, dass niemand außer der Zentralbank, Noten Ausgeben darf.

Ist eine Kryptowährung eine (Bank)Note im juristischen Sinne? Ich behaupte mal, nein. Sollten Sie zu Banknoten deklariert werden, wäre das ein Bärendienst! Eine Bestätigung, dass jeder solche Noten ausgeben kann (nicht darf). Warum jeder nun eine Fiatwährung ausgeben kann (auch Cryptos sind Fiat) wird immer deutlicher! Sie sind mit nichts gedeckt bzw mit Fiat. :D

Wenn jemand Coins ausgibt, verkauft er etwas gegen Fiat und verspricht es zum gleichen Preis zurückzukaufen. Aus diesem Grund sehe ich sowieso keine Möglichkeit, Kryptowährung zu verbieten.

Und wenn schon. Wie will man das kontrollieren und einschränken? Wer sagt, dass die Emittenten in Deutschland oder (in der westlichen Welt) sitzen müssen?

Die Cryptos frühen das System ad absurdum und zurück zum Goldstandard.
Gruß

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Re: Bitcoins

Beitragvon Sapnovela » 29.08.2017, 16:51

Bumerang hat geschrieben:
Sapnovela hat geschrieben:
Arachne hat geschrieben:Die zukünftige Rolle der Banken und den Handlangern in der Politik in diesem Spiel bleibt abzuwarten.


Die Banken werden ratz-fatz beginnen die Technologie für eigene Zwecke zu nutzen. Wer mal Auslandsüberweisungen gemacht hat, weiß wie lange das dauert. 4,5 oder 6 Tage sind nicht unüblich, mit den Kryptowährungen sind es nur Minuten.
Also warum nicht im Hintergrund die Überweisungen über die Blockchain laufen lassen und den Kunden dafür einen "Premium-Preis" abknöpfen. Für diejenigen, denen es zu mühsam ist sich zu informieren... also für gar nicht so wenige.
Ich schätze, dass nächstes Jahr mindestens 50% der großen Banken in der ein oder anderen Art mit Kryptowährungen arbeiten werden, zumindest im Versuchsstadium.


Die neue Technologie ist, wie der Name schon sagt, eine virtuelle Währungen, nicht eine neue Transfermethode. Diese kommt damit einher, ist aber nicht entscheidend. Entscheidend ist die anonyme Haltung in einem Wallet oder auf einem Stick.


Pseudonym ist nicht gleich Anonym. Versuch mal größere Mengen Kryptos zu kaufen ohne Dich auszuweisen. Bei Kraken.com, Bitcon.de oder anderen Exchanges geht das nur mit Identifikation, von da an ist jede Überweisung in der Blockchain dokumentiert. Nicht die Anonymität ist der Trumpf, sondern die Sicherheit. Bain-in ist nicht, Sperrung ist auch nicht. Die US-Regierung kann Visa, Paypal und Co drängen keine Spenden für Wikileaks zuzulassen, BTC blockieren können sie nicht. Und wenn sie es können, stehen andere Währungen bereit.

Bumerang hat geschrieben:Um den Spekulativbereich zu verlassen, müssen diese Bank Cryptos einen Gegenwert haben, sei es in Fiat. Also werden sie wohl auf Fiat notieren. Goldcryptos gibt es ja auch. Denn ungedeckte Kryptowährungen gibt es bereits (BTC & Co).


Wofür müssen sie das? Ripple ist genau der Altcoin für den SWIFT-Ersatz. Da muss gar nichts gedeckt sein.

Bumerang hat geschrieben:Viel schlimmer für die Banken ist, wenn Andere Anbieter solche Währungen (Fiat bezogen) ausgeben! Damit geht die (virtuelle) Giralgeldschöpfung, die Einnahmequelle schlechthin, in die Hand von Nichtbanken. Das würde wie die Goldwährung funktionieren, nur eben nicht mit Golddeckung sondern mit Fiatdeckung. Da wir wissen, dass eine Vielfaches der Deckung als Währung ausgegeben wird, kann man sich die Gewinnspanne vorstellen.


smilie_08

Bumerang hat geschrieben:Warum jeder nun eine Fiatwährung ausgeben kann (auch Cryptos sind Fiat) wird immer deutlicher! Sie sind mit nichts gedeckt bzw mit Fiat. :D


Cryptos sind Fiat ? smilie_11
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Re: Bitcoins

Beitragvon redtshirt » 29.08.2017, 18:51

wieder werden Glauben und Bildzeitung zu Fakten vermischt. Irgendein Link bestätigt die eigene Meinung. Aus den meisten Kommentaren lese ich nur heraus, dass man das Thema Kryptowährung und Blockchain nicht verstanden hat.

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Re: Bitcoins

Beitragvon Bumerang » 30.08.2017, 15:54

Sapnovela hat geschrieben:
Pseudonym ist nicht gleich Anonym. Versuch mal größere Mengen Kryptos zu kaufen ohne Dich auszuweisen.


https://bisq.io/
http://www.coinffeine.com/
https://bitshares.org/


Sapnovela hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:Um den Spekulativbereich zu verlassen, müssen diese Bank Cryptos einen Gegenwert haben, sei es in Fiat. Also werden sie wohl auf Fiat notieren. Goldcryptos gibt es ja auch. Denn ungedeckte Kryptowährungen gibt es bereits (BTC & Co).


Wofür müssen sie das?


Um sich von den anderen, die inzwischen wie die Pilze nach dem Regen auftauchen, zu unterscheiden.
Eine Währung die für Transaktionen verwendet werden soll, muss stabil sein. Ein Spekulationsobjekt ist nicht stabil.


Sapnovela hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:Viel schlimmer für die Banken ist, wenn andere Anbieter solche Währungen (Fiat bezogen) ausgeben! Damit geht die (virtuelle) Giralgeldschöpfung, die Einnahmequelle schlechthin, in die Hand von Nichtbanken. Das würde wie die Goldwährung funktionieren, nur eben nicht mit Golddeckung sondern mit Fiatdeckung. Da wir wissen, dass eine Vielfaches der Deckung als Währung ausgegeben wird, kann man sich die Gewinnspanne vorstellen.


smilie_08


Ich starte z.B. eine B-Coin, mit der Eintauschgarantie zu einem Kurs von 1:1 in €. Alles anonym und außerhalb jeder Kontrolle, als P2P Netzwerk. Die Nachfrage wird steigen. Irgendwann, wenn das Volumen es hergibt, fange ich an, ungedeckte B-Coins in Umlauf zu bringen.

Kein Gesetz deckt momentan diese "Notenausgabe". Also das was die Banker schon vor Jahrhunderte gemachten haben, aber eben ohne Gold sondern mit Fiat. Der Vorteil ist, die Fiatmenge steigt ständig. Ich müsste nur darauf achten, dass die B-Coin Menge langsamer steigt. Die Akzeptanz wird wohl kein Problem sein, da kostenlos und anonym. Besser als Bargeld. Das Ganze dann aus einer Steueroase oder Russland etc.

Möglicherweise werde ich dann mit dem Hinterkopf über einen Baseball Schläger stolpern smilie_11
Was aber wenn einer mit großen Cojones die Idee entwickelt??

Sapnovela hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:Warum jeder nun eine Fiatwährung ausgeben kann (auch Cryptos sind Fiat) wird immer deutlicher! Sie sind mit nichts gedeckt bzw mit Fiat. :D


Cryptos sind Fiat ? smilie_11
Dann sind Tische auch Säugetiere wie Hunde, haben ja auch vier Beine.


Die Begriffsschlacht können wir uns sparen.

Sowohl Cryptos als auch Fiat sind nicht gedeckt, die Haupteigenschaft des Fiat.

Also reden wir hier nicht von Tieren oder Sachen, sondern von Vierbeinern. :wink:
Gruß

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Re: Bitcoins

Beitragvon Monaco » 31.08.2017, 14:36

Die Begriffsschlacht können wir uns sparen.

Sowohl Cryptos als auch Fiat sind nicht gedeckt, die Haupteigenschaft des Fiat.


Ich biete "Deckung" für die Cryptos:

1 Tube (20)x) 1oz Wiener Philharmoniker 2014 für 0,1 BTC
1 Masterbox, 25 Tube a 20 oz 1oz Wiener Philharmoniker für 2,5 BTC

oder andere Stückelungen, einfach mal eine Nachricht schicken.

Übergabe bei größeren Mengen, NRW.

Gruß
Monaco

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Re: Bitcoins

Beitragvon Sapnovela » 31.08.2017, 15:22

Es ist schade, aber wohl nicht ändern. Dieser Faden könnte sehr interessant und sehr spannend sein, denn die Kryptos sind nicht mehr und nicht weniger als das Internet des Geldes. Es könnte also hier im Faden um online-Wallets, Deskop-Wallets, Hwardware-Wallets, kryptobasierte Debit-Karten, Exchanges (wo auch exchanged wird nicht Friedhöfe wie Coinffeine), Transferzeiten und Gebühren, Blockgrößen, techische Innovationen (Lightning-Netzwerk etc), proof of work - vs proof of stake vs. xyz gehen. Ein Erfahrungsaustausch von Praktikern untereinander, dazu Fragen von Interessierten und Neueinsteigern, praktische Tipps und links zum lesen, hören & lernen.

Statt dessen dümmliches Geschreibsel von wegen Kryptos sind Fiat. OMG. Sie sind das genaue Gegenteil. Sie sind dezentral P2P, nicht staatlich, werden nicht bevorzugt an wenige Begünstigte ausgegeben, etc. Durch die Deckelung sind sie grundsätzlich deflationär und nicht inflationär wie Fiat.

Die Kryptos unterhöhlen die Strukturen des aktuellen Finanzsystems, entziehen US-Dollar und Banken ihre Macht und geben Sie an die Menschen zurück. Desw. ist es auch völlig klar, dass es Rückschläge geben wird, das Finanzimperium wird sich nicht stillschweigend geschlagen geben. Bild und Tagesschau werden berichten wie arme Rentner bei McDonalds arbeiten müssen, weil sie ihr Geld mit Bitcoin verzockt haben und dass es besser sei dem Staat das Geld für 0,15% Zinsen zu geben, da sei wenigstens sicher. Aufzuhalten ist die Entwicklung aber nicht. Nur hierzulande wird mal wieder keiner dabei sein, welche bekannte Internetfirma kommt noch mal aus Deutschland...? Ähm...

Ich nehme an, das hat was Innovationsfreundlichkeit und wirtschaftlicher Allgemeinbildung zu tun.
"Kryptos sind nicht gedeckt" ist in diesem Kontext ein ebenso erwartbarer wie dummer Einwand auf dem Niveau von "Gold kann man nicht essen". Kryptos brauchen keine Deckung außerhalb des Systems... wovon ist denn Gold gedeckt? Nur von dem Vertrauen der Anleger in seine Werthaltigkeit. So gesehen ist außer Essen und Trinken sowie Waffen mehr oder weniger alles ungedeckt.

Klar haben Bitnet & Co ein Ponzi-Strukki-Netzwerk in Asien aufgebaut, aber wie im Dotcom Boom wird auch der Krypto-Boom zu einem neuen Ökosystem an Geschäftsmöglichkeiten und Anwendungen führen, die man sich heute noch nicht mal vorstellen kann. Man muss nicht Geld in Bitcoins anlegen, um das System zu begreifen, Bitcoin ist aktuell ohnehin zu teuer für kleine Transaktionen. Warum 3 Euro bezahlen, wenn ich gleichwertiges für 15 ct bei Lightcoin bekomme?

Ich bin dann mal raus. Es ist wie im Immobilien-Faden und anderen. Wenn die Theoretiker ohne Erfahrung die Oberhand im Faden gewinnen, ist die Luft raus. Was hat man von einem Link zur Exchange Coinffeine, wenn dort nichts exchanged wird? Kann man seine Zeit besser verbringen als das zu lesen? Ja kann man.
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Re: Bitcoins

Beitragvon Bumerang » 31.08.2017, 17:00

Zunächst einmal habe ich die Technologie nicht in Frage gestellt, oder gar verteufelt! Ich hatte mal bei einer Direktbank gearbeitet und angefangen, als noch niemand glaubte, dass das Internet die Welt verändert. Genauso wie mit der Immobilie, hat man mich damals gefragt, "Warum gehst du dahin? Die werden bald pleite sein". Insofern versteh ich die Kritik in diese Richtung überhauptnicht.

Meine Kritik geht in eine völlig andere Richtung. Ungedeckte Kryptos sind nicht geeignet um dauerhaft als Geld zu fungieren. Wofür sie sich aber bestens eignen ist, die Anleger erneut zu rasieren, was sicher geschehen wird.

Wie stark sie das Finanzimperium angreifen, darf inzwischen stark angezweifelt werden.

Ben Bernankewird dieses Jahr an der Blockchain and banking conference in Oktober als Hauptredner eingeladen.

Der IWF empfiehlt den Zentralbanken eigene digitale Währungen auszugeben.

Ob sie kräftig mitmischen oder sich nur wehren, ist mir noch nicht ganz klar. Von vornherein den Sieg der privaten Cryptos wie BTC zu erklären ist aber sehr blauäugig.

Die Deckungsdiskussion erspare ich mir mit jemand der zwischen Schuld und Nichtschuld (Verbindlichkeit und Sachwert) nicht (an)erkennen möchte. Der Glaube an Gold ist nicht der Treiber für die Nachfrage. Ich muss an Gold nicht glauben, ich will es haben. Wenn Gold 20€ pro Kg kosten würde, hätte ich und viele andere auch, goldene Wasserhähne, bis der Preisanstieg das unmöglich machen würde.

Die Links waren ein Beispiel für Coins die Anonym sind. Viele werden zu Friedhöfen, davon kannst Du sicher ausgehen. Sobald irgendein Coin warum auch immer besser sein wird als BTC, wird BTC nur noch Sammlerwert haben. Zahlen sind unbegrenzt. Es können beliebig viele BTC Clones erstellt werden. Sie würden sich nur im Namen unterscheiden. Gold herzustellen dürfte etwas aufwändiger sein. smilie_24
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Re: Bitcoins

Beitragvon MaciejP » 31.08.2017, 17:07

Bumerang hat geschrieben:Ein Spekulationsobjekt ist nicht stabil.

Dann fällt Gold als Denkung für eine Währung allerdings auch weg.

Ich starte z.B. eine B-Coin, mit der Eintauschgarantie zu einem Kurs von 1:1 in €. Alles anonym und außerhalb jeder Kontrolle, als P2P Netzwerk. Die Nachfrage wird steigen. Irgendwann, wenn das Volumen es hergibt, fange ich an, ungedeckte B-Coins in Umlauf zu bringen.

Warum sollte irgendjemand von dir einen Coin mit einer "Eintauschgarantie" akzeptieren, wenn du nicht in der Lage bist nachzuweisen, dass auch alle Coins gedeckt sind? Zumal es mit der freien Handelbarkeit eines solchen Coins schwierig werden dürfte, wenn der 1:1 an Fiat gebunden sein soll.

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Re: Bitcoins

Beitragvon Bumerang » 31.08.2017, 17:36

MaciejP hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:Ein Spekulationsobjekt ist nicht stabil.

Dann fällt Gold als Denkung für eine Währung allerdings auch weg.


Der war echt gut! Gold war mal die Währung und damit der Referenzwert. Das ist es zum Leidwesen der Banker noch immer, sonst müsste sie es nicht dauernd schlecht reden und es in Papierform anbieten! Nur die Papierwährungen mit Golddeckung waren instabil, langfristig in nur eine Richtung.

Warum sollte irgendjemand von dir einen Coin mit einer "Eintauschgarantie" akzeptieren, wenn du nicht in der Lage bist nachzuweisen, dass auch alle Coins gedeckt sind? Zumal es mit der freien Handelbarkeit eines solchen Coins schwierig werden dürfte, wenn der 1:1 an Fiat gebunden sein soll.



Um z. B. Geld anonym und ohne Kursrisiko weltweit zu transferieren, oder damit zu kaufen, sich vor dem Zugriff auf das Konto zu schützen, oder oder.

Vertrauen muss man sich verdienen. Wenn man ordentlich wirtschaftet kein Problem. Die Deckung muss nich 100% sein. Es besteht eine Einlöseverpflichtung. War es mit dem Gold genau so. Es sollte "mein" Problem sein, ob das funktioniert!

Die Handelbarkeit ist kein Problem. So wie eine ZB die Geldmenge steuert, so muss der Emittent seine Coinmenge Steuern. Durch die Deckung wird der Preis nie unterm Fiat fallen, weil Käufer sofort einspringen und die zu "mir" bringen. Wenn es steigt, dann klingelt bei mir die Kasse! smilie_07
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Re: Bitcoins

Beitragvon MaciejP » 01.09.2017, 06:54

Bumerang hat geschrieben:Gold war mal die Währung und damit der Referenzwert.

Gold war mal Deckung für eine Währung und wurde dadurch per Definition stabil. Das funktioniert prinzipiell mit jedem Basiswert, ob nun Gold, Silber, Bitcoin oder einem Sack fauler Kartoffeln. Wenn du die Währung daran bindest, bleibt der Wert stabil.

Außerdem muss eine Währung, die für Transaktionen verwendet wird, nur für die Dauer der Transaktion wertstabil sein. Davor und danach muss sie nur zeitnah wieder in wertstabile (z.B. Fiat-)Währungen getauscht werden können. Ripple bietet m.W. diese Möglichkeit. (Mal ganz davon abgesehen, das Bitcoin u.a. heute schon für Transaktionen verwendet werden, trotz der enormen Volatilität).

Vertrauen muss man sich verdienen. Wenn man ordentlich wirtschaftet kein Problem. Die Deckung muss nich 100% sein. Es besteht eine Einlöseverpflichtung. War es mit dem Gold genau so. Es sollte "mein" Problem sein, ob das funktioniert!

Vergleichst du jetzt ernsthaft die Fiatwährung eines Staates, der das Gewaltmonopol hat und jedem Bürger seine Währung aufzwingen kann, mit einem privaten Ausgeber, dem der Markt ohne jegliche Nachweise und Sicherheiten einfach mal so vertrauen soll?

Warmduscher
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Re: Bitcoins

Beitragvon Warmduscher » 01.09.2017, 13:19

Gibts eigentlich irgendwo typische CALL-Optionsscheine auf BITCOINS... von einer renommierten Bank... sofern es überhaupt renommierte Banken gibt... ?

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Re: Bitcoins

Beitragvon Bumerang » 01.09.2017, 14:42

MaciejP hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:Gold war mal die Währung und damit der Referenzwert.

Gold war mal Deckung für eine Währung und wurde dadurch per Definition stabil. Das funktioniert prinzipiell mit jedem Basiswert, ob nun Gold, Silber, Bitcoin oder einem Sack fauler Kartoffeln. Wenn du die Währung daran bindest, bleibt der Wert stabil.


Nope. Zuerst war Gold (bzw Silber) die Währung, das Papier (die Banknote) nur ein Schuldschein auf die Währung. Später hat man das Papier zu Währung gemacht und mit Gold gedeckt und schon haben die Probleme angefangen, weil man eine Stabilität des Papiers herstellten musste, die Gold nicht gebraucht hatte.

Die erste Sprachvergewaltigung war, nicht mehr Gold ist Währung sondern die goldgedeckte Note ist Währung, später sogar der Fiatschein. Wer braucht überhaupt Schuldscheine? Der, der kein Geld hat.


MaciejP hat geschrieben:Außerdem muss eine Währung, die für Transaktionen verwendet wird, nur für die Dauer der Transaktion wertstabil sein.



Sorry, aber das ist Unsinn. Was ist mit den langfristigen Verträgen wie Miete, Lohn, (Riester)Renten etc? Warum gibt es Devisenderivate in Billionenhöhe? Weil man die instabilen Währungen stabilisieren möchte. Der Handel benötigt eine stabile Währung.

MaciejP hat geschrieben:Davor und danach muss sie nur zeitnah wieder in wertstabile (z.B. Fiat-)Währungen getauscht werden können. Ripple bietet m.W. diese Möglichkeit. (Mal ganz davon abgesehen, das Bitcoin u.a. heute schon für Transaktionen verwendet werden, trotz der enormen Volatilität).


Genau, es muss zeitnah wieder getauscht werden. Eine stabile Währung muss aber nicht getauscht werden. Wer nicht spekulieren möchte, benötigt die stabile Währung. Die Kryptos sind nicht stabil. Freilich werden Transaktionen durchgeführt, meist läuft beim Händler im Hintergrund aber ein Hedging, denn keiner ist bereit, mal eben 10% oder mehr zu verlieren, was definitiv innerhalb von Sekunden möglich ist. Oder der Händler macht die Preise in Coins höher, oder er will welche kaufen und kombiniert das mit dem Verkauf von Waren.


MaciejP hat geschrieben:
Vergleichst du jetzt ernsthaft die Fiatwährung eines Staates, der das Gewaltmonopol hat und jedem Bürger seine Währung aufzwingen kann, mit einem privaten Ausgeber, dem der Markt ohne jegliche Nachweise und Sicherheiten einfach mal so vertrauen soll?


Da hast Du recht, der Vergleich hinkt gewaltig. Denn es gibt Banken (und andere Kaufleute) die seit Jahrhunderte das Vertrauen der Kunden großgeschrieben haben und bis heute erfolgreich sind, während die Staaten in denen sie ihr Geschäft machen in der Zeit mehrmals pleite gingen. smilie_11

Allein schon deine Bemerkung, dass der Staat etwas aufzwingen muss, zeigt doch seine Schwäche und nicht seine Stärke! Er hat es den privaten Kaufleuten verboten Banknoten/Goldschuldscheine auszustellen und stattdessen sie gezwungen seine wertlosen Papier zu nutzen.

Doch gegen mit Gold oder Fremdwährungen gedeckten Kryptos wäre ein Staat ziemlich machtlos. Der (finanzielle) Angriff kommt immer von außerhalb, deshalb werden Kapitalverkehrskontrollen in solchen Fällen eingeführt.

Stelle Dir vor, es gäbe solche Coins und eine Krise würde sich zeigen. Die Menschen würden diese Coins kaufen, von denen die gerade in diesem Land einkaufen wollen, z.B. Immobilien, Waren, etc. So würden die Importeure oder Investoren niedrigere Preise für die Währung zahlen, weil die ZB darauf keinen Einfluss hat. Die Währung würde abstürzen, weil sie mit Devisenverkäufen nicht stützbar wäre. Das geht nur wenn die Bevölkerung Ihre Ersparnisse nicht umtauschen kann. Wenn alle verkaufen können, ist die ZB innerhalb von Stunden ohne Währungsreserven.

Das ist aber ein hochbrisantes Politikum. Wenn ein Staat das macht bzw unterstützt/duldet, kommt das einer Kriegserklärung an unser Finanzsystem gleich.

Was passieren könnte ist, das plötzlich weltweit gedeckte Coins ausgegeben werden und so die Regierungen einfach tatenlos zusehen müssen wie sie das Geldmonopol verlieren. Insofern ist die Technologie grundsätzlich zu begrüßen. Doch die Technologie allein wird es nicht bringen, dafür aber sich als perfektes Medium für Werte zeigen.

Man stelle sich vor, ein EM Großhändler sitzt in sagen wir Panama oder Singapur und verkauft Gold- oder besser noch Silber-Kryptos. Wer zum Henker würde noch bei der Commex spekulieren oder hedgen?
Gruß

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Re: Bitcoins

Beitragvon Sapnovela » 01.09.2017, 21:12

Hab ich die letzten Tage mal die Vorzüge von Litecoin genannt? Die einen haben Cryptos, die anderen nicht. Jeder wie er will.
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