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Sapnovela » 23.02.2021, 22:12 hat geschrieben:Das eigentlich lustige an der Diskussion ist, dass es genauso krasse Hater gegen Gold und andere Edelmetalle wie gegen Bitcoin gibt. Beispiele gefällig?
- "kann man nicht essen" hab ich schon in der Realität (zumindest glaube ich das sie es war) gehört
- der hohe Energieverbrauch bei der Gewinnung
- die Umweltbelastung durch Quecksilber oder Zyanide
- die vollständige Sinnlosigkeit tiefe Löcher in die Erde zu buddeln, ein Metall zu gewinnen und dann im Tresor zu bunkern
- ...
Hat das je einen EM-Bug gejuckt? Wussten wir nicht immer, dass wir schlauer waren und etwas begriffen haben, was andere nicht gesehen haben? Warum also sollte es einen "Crypto-Bug" jucken, wenn jemand gegen Bitcon hated?
Es gibt so viel, was absolut sinnlos ist und dennoch einen hohen Wert hat, beispielsweise Diamanten. Was außer Schmiergelpapier kann man damit schon machen? Dennoch, ein gewisser Wert kann nicht wegdiskutiert werden.
Ganz genau. Das versuche ich hier von Anfang an zu vermitteln. Edelmetall- und Bitcoin-Halter sitzen im selben Boot. Wir ,,alle" wollen unsere Kaufkraft in einem immer perverser werdenden Schuldgeldsystem aus dem Nichts vermehren oder zumindest erhalten. Ob ein Sachwert durch die Natur oder Mathematik limitiert ist, spielt doch erst einmal keine Rolle. Stattdessen ,,bekriegen" sich die Lager in Teilen. Wie kindisch.
Ob etwas sinnlos ist, liegt natürlich immer im Auge des Betrachters. Bei Bitcoin dient der hohe Energieaufwand der Dezentralität und Sicherheit des Netzwerkes. Also allen Teilnehmern. Mal ein einfaches Beispiel: Ein fetter Banktresor verbraucht in der Herstellung und im laufenden Betrieb mehr Energie als ein Möbeltresor zu Hause. Mehr hineingesteckte Energie = mehr Sicherheit, weil mehr Gegenenergie auf Angreiferseite zum Knacken aufgewendet werden muss.
Und ich stelle mal folgende These in den Raum: Hätten wir ein in seiner Tendenz deflationäres und nicht auf Schulden aufgebautes Geldsystem, dann würde die Welt viel weniger Energie verschwenden. Der heutige Wachstumszwang wäre so nicht mehr verhanden. Es würde weniger völlig schwachsinnige Arbeitstätigkeiten geben, die nur dem reinen Broterwerb dienen – und die Menschen müssten immer weniger arbeiten, weil sie voll von den natürlichen Produktivitätssteigerungen partizipieren würden. Auch würde viel weniger Schrott produziert werden, weil die Waren nachhaltiger und langlebiger produziert werden würden. Utopia, ich weiß, weil sich viele lieber auf den Stromverbrauch Bitcoins einschießen, anstatt das ganz große Bild zu sehen.