Snear hat geschrieben:$Unzennerd$ hat geschrieben:Ganz ehrlich, ich glaube so ziemlich alles was die Natur uns stellt ist ''wertvoller'' als ein Bitcoin, selbst getrocknete Marderscheiße hat mehr Anspruch auf Wertschätzung, als diese reinen, egoistischen Ponzi-Currencies, die hier mittlerweile aus allen Ecken kriechen.
Ein Geldmedium, dass außer seiner funktionalen Definition in Bits & Bytes keinen physischen Nutzen aufweisen kann, wenn die theoretische Funtionalität wankt, erfüllt für mich nicht im geringsten die Attribute eines vernünftigen Tauschmittels und Wertbemessungsmaßstabs. Dagegen ist ja selbst Fiat-Money 'ne Krönung...versuch mal aus Algorithmen ein Feuer zu machen, okay, notfalls kannste deinen Rechner in Brand stecken, krasse Umweltbelastung...
Ich sag's dir, 3 Kg kroatische Muscheln werden bald den europäischen Geldmarkt revolutionieren...
Man kann Bitcoin und Litecoin sinnvoll kritisieren, aber deine Argumente sind sehr schlecht. Kannst du deine kroatischen Muscheln innerhalb von Minuten um die Welt schicken - ganz ohne Gebühren? Sind deine kroatischen Muscheln gegen Inflation geschützt? Nein. Und die gleiche Antwort gilt für Fiat-Money. Nenne mir doch bitte ein Zahlungsmittel außer Bitcoins, bei dem sich beide Fragen mit JA beantworten lassen.
Manche Menschen sind erstaunlich ironieresistent.
Doch zur Praxis. Selbstverständlich kann man kroatische Muscheln und getrocknete Marderscheiße per Anweisung weltweit in Sekundenbruchteilen verrechnen oder auszahlen lassen, wie jede andere Währung auch. Wir leben doch nicht mehr im frühen Mittelalter.
Was die Inflationssicherheit von Bitcoins anbelangt, schreiben wir heute erstmalig einen Kurs von 1000.- $ und haben auch schon Abstürze und Totalverluste erleben dürfen. Ob ich das dann Deflation, Inflation oder Flatulenz (lateinisch Furz) nenne, bleibt sich gleich. Entscheidend bleibt, wie sich Bitcoins zu Umlaufwährungen und realen Gütern verhalten und da gibt es keine absolute Sicherheit nicht mal für Gold. Der Wert von Geld ist immer eine Frage des Marktes und was die Teilnehmer zu geben und zu zahlen bereit sind. Selbst staatliche Zwangswährungen, deren Ablehnung zu Zeiten des Absolutismus mit der Todesstrafe bedroht wurde, sind in null komma nix platt gewesen, weil die Leute einfach nach Hause gegangen sind und nichts mehr verkauft haben. Einige sind verhungert, aber mit ihnen der Staat.
Ich habe übrigens nichts gegen Bitcoins, im Gegenteil, ich finde sie sehr interessant. Als Weltanschauung oder Werterhalt sind sie mir allerdings mindestens so suspekt wie der €. Bitcoin erlebt derzeit ein Boom der viel mit Ausverkaufsstimmung und Schneeballsystem zu tun hat. Doch das wird sich irgendwann sättigen (meinetwegen bei 100 000). Danach wird sich der Kurs auf welchem Niveau auch immer stabilisieren und von diesem Punkt an langsam oder schnell inflationieren. Denn die Geldentwertung liegt im Wesen des Geldes, weil Geld fließen muß. Wenn es das nicht mehr tut, ist es tot und die Leute verlieren das Interesse daran und wenden sich anderen Währungen zu.
Seit seiner Erfindung hat die Menschheit über nichts so sehr nachgedacht, wie übers Geld. Das wird nicht neu erfunden. An welches Symbol ich es knüpfe, vom Brot über das Silbersstückchen, den Papierfetzen bis hin zum Händedruck oder irgendwelchen virtuellen Teilchen, bleibt sich gleich. Die beteiligten Menschen müssen daran glauben! Deshalb wurde das Geld auch urspünglich von den Tempeln verwaltet. Seit Rabbi Jesus die Banker aus dem Tempel vertrieb, haben die sich ihre eigenen Tempel gebaut und die sind bedeutend größer als die Kirchen und Moscheen. The Winner takes it all.
