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Bitcoins

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waschbaer
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Re: Bitcoins

Beitragvon waschbaer » 27.08.2017, 09:49

Ich habe mir lange überlegt, ob ich bei Bitcoin & Co. „mitspielen“ soll und mich dagegen entschieden. Wohl wissend, dass ich auch auf Chancen verzichte, was mir gerade eindrucksvoll vor Augen geführt wird. Sei´s drum.

Meine Überlegung war (und ist): mal ganz abgesehen von politischen Willkür-Entscheidungen, will ich wirklich eine Wertanlage, deren Verfügbarkeit und meinen Zugriff darauf davon abhängig machen, ob mein Notebook gerade genug Strom hat, der Provider den Internet-Zugang bereitstellt und die weltweite technische Infrastruktur funktioniert? Nein, will ich nicht. Und das obwohl ich IT´ler bin. Ah Moment, ich glaube nicht obwohl sondern weil.

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peter98
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Re: Bitcoins

Beitragvon peter98 » 27.08.2017, 10:20

MaciejP hat geschrieben: Nur darin besteht halt genau die Chance: Geld in eine Entwicklung setzen, solange die anderen noch nörgeln und meckern und überhaupt nicht verstehen, wozu das alles gut sein soll. Wenn Kryptos erstmal den Stand mit automatischem Fahrassistenten erreicht haben, wird damit kein großes Geld mehr zu verdienen sein. :wink:


Diese Art von Aussagen zeigen doch nichts anderes, dass mit dem Bitcoin spekuliert wird. smilie_13

Bei der Anlage in Aktien von neuen Technologien ist es auch nichts anders. Es wird versucht die Firmen herauszufiltern, die für die Zukunft eine Marktführerschaft versprechen. Jeder versucht natürlich eine künftige Apple, Amazon, Google, etc. in der Anfangszeit ihrer Erfolgsgeschichte zu erhaschen.

Nur weil der Bitcoin einer der ersten Krytowährungen war, heißt es noch lange nicht, dass er auch künftig der Marktführer bleiben wird.

Finerus
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Re: Bitcoins

Beitragvon Finerus » 27.08.2017, 11:18

kkdooo hat geschrieben:Finerus,

wie viel ist so ein halbes Gigawatt in zb Atomkraftwerken gerechnet ?

Gilt das halbe Gigawatt pro Tag oder Jahr ??


Gute Frage, denn nackte Zahlen ohne Bezugsgröße sind wirklich nicht sehr aussagekräftig!

Leistung als Größe der Einheit Watt ist Arbeit je Zeit, gibt hier also den Bedarf an Energie in der Einheit Joule an, der in einer Sekunde durch die für das Mining genutzten Rechner (fast ausschließlich) in Verlustwärme umgesetzt wird. Der häufig selbst in Zeitungsartikeln anzutreffende Bezug von Leistung zu einer Zeiteinheit, z.B. "Kilowatt pro Stunde", ist jedoch irreführend, da "doppelt gemoppelt". Aus der angegebenen Leistung von 0,5 GW läßt sich nach Belieben bestimmen, wie hoch der Energieumsatz in einer bestimmten Zeiteinheit liegt. Auf Tag und Jahr gerechnet kommen 43,2 Terajoule (ca. 2/3 der bei der Hiroshima-Bombe freigesetzten Energie) bzw. 15,8 Petajoule zusammen. Der Jahresverbrauch entspricht damit umgerechnet ca. 540.000 Tonnen SKE (Steinkohleeinheiten) mit einem CO2-Ausstoß von knapp 2 Millionen Tonnen, um wieder den Bogen zum Klimawandel zu spannen. Legt man die Pro-Kopf-Emissionen eines Schwellenlandes wie z.B. der Philippinen zu Grunde, entspräche das dem CO2-Ausstoß einer Bevölkerung von etwas mehr als 2 Millionen Menschen. Für pure Zahlenspielerei... (Alle Zahlenwerte in einen umweltfreundlichen, 30 Jahre alten HP-41CX getippt, also ohne Gewähr)

Typische elektrische Nettoleistungen von Druckwasserreaktoren liegen in Europa meist zwischen 1 und 1,5 GW. Bedenkt man Revisionen, andere Stillstände sowie Netzverluste, nähme das Bitcoin-Mining in etwa einen Druckwasserreaktor von der Bauart Fessenheim oder Tricastin in Beschlag. Genauso gut ließe sich natürlich die Nettoleistung irgendeiner polnischen oder tschechischen Kohlekraft-Dreckschleuder entgegensetzen. Wie auch immer, Abschalten wäre in beiden Fällen nicht die schlechteste Wahl, finde ich.

Euch einen CO2-armen Sonntag!
smilie_24

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nordmann_de
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Re: Bitcoins

Beitragvon nordmann_de » 27.08.2017, 12:43

Ein durchaus interessanter Beitrag zu Bitcoin & Co im Handelsblatt vom 26.08.2017, 17:50Uhr
von Felix Holtermann, gefunden auf finanztreff.de:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/ma ... inanztreff
Zweck des Disputs oder der Diskussion soll nicht der Sieg, sondern der Gewinn sein.
Joseph Joubert (1754-1824)

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kkdooo
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Re: Bitcoins

Beitragvon kkdooo » 27.08.2017, 15:32

Danke Finerus für die äusserst umfangreiche Erklärung.

Ich werde mir es gleich noch ein zweites mal durchlesen und vor allem etwas googeln, um alles ins Verhälntnis setzten zu können... smilie_08

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peter98
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Re: Bitcoins

Beitragvon peter98 » 27.08.2017, 17:05

nordmann_de hat geschrieben:Ein durchaus interessanter Beitrag zu Bitcoin & Co im Handelsblatt vom 26.08.2017, 17:50Uhr
von Felix Holtermann, gefunden auf finanztreff.de:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/ma ... inanztreff


Fand den Artikel auch interessant.
Aber selbst der interviewte Professor sieht die Leute, die in dieses System investieren, von Spekulation getrieben.

So lange genug Leute an dieses System glauben, investieren sie und hoffen auf künftige Wertsteigerungen.

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nordmann_de
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Re: Bitcoins

Beitragvon nordmann_de » 27.08.2017, 17:11

peter98 hat geschrieben:...
Fand den Artikel auch interessant.
Aber selbst der interviewte Professor sieht die Leute, die in dieses System investieren, von Spekulation getrieben.

So lange genug Leute an dieses System glauben, investieren sie und hoffen auf künftige Wertsteigerungen.


@peter

In gewissen Umfang tun wir dies ja doch alle.
Der Eine mehr, der Andere weniger bis gar nicht (auch unabhängig von Thema).
:wink:
Zweck des Disputs oder der Diskussion soll nicht der Sieg, sondern der Gewinn sein.
Joseph Joubert (1754-1824)

Azteke
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Re: Bitcoins

Beitragvon Azteke » 27.08.2017, 17:50

Ich glaube, wenn die Finanzmärkte und Fiats zusammenbrechen wird eine Cryptowährung eingeführt, da die Vorteile wie Eindämmenung von Schwarzgeld, Falschgeld, Korruption, Geldwäsche, etc. klar für Blockchain sprechen. An eine Auferstehung einer goldgesicherten Währung glaube ich nicht. Das hat einmal nicht funktioniert (da zu unflexibel) - da fehlt mir jede Zuversicht, dass dies nochmals gemacht wird.

Die offizielle Cryptowährung wird allerdings staatlich sein und kein von irgendwelchen Programmierern in die Welt gesetztes Etwas. Der Höhenflug des Bitcoin ist daher m.E. eher die Überzeugung in Blockchain - dass muss und wird m.E. aber auf Dauer nicht Bitcoin sein. Warum sollte die Finanzmacht auf diesen Zug aufspringen, wenn sie mittels Blockchain ihr eigenes Crypto basteln kann- allerdings mit dem Unterschied dann die Regeln selbst zu definieren?

Finerus
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Re: Bitcoins

Beitragvon Finerus » 27.08.2017, 18:11

Klingt logisch.

Die Zentralbanken schauen doch momentan sehr gelassen zu, was sich da auf der Kryptowährungsbühne so tut, beim Abendprogramm der Laiengruppe. Das Drehbuch für die Profidarsteller wird erst noch geschrieben. Sein Arbeitstitel: "Bitcoin? No soup for you!"

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Sapnovela
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Re: Bitcoins

Beitragvon Sapnovela » 27.08.2017, 23:22

Azteke hat geschrieben:Ich glaube, wenn die Finanzmärkte und Fiats zusammenbrechen wird eine Cryptowährung eingeführt, da die Vorteile wie Eindämmenung von Schwarzgeld, Falschgeld, Korruption, Geldwäsche, etc. klar für Blockchain sprechen. An eine Auferstehung einer goldgesicherten Währung glaube ich nicht. Das hat einmal nicht funktioniert (da zu unflexibel) - da fehlt mir jede Zuversicht, dass dies nochmals gemacht wird.

Die offizielle Cryptowährung wird allerdings staatlich sein und kein von irgendwelchen Programmierern in die Welt gesetztes Etwas. Der Höhenflug des Bitcoin ist daher m.E. eher die Überzeugung in Blockchain - dass muss und wird m.E. aber auf Dauer nicht Bitcoin sein. Warum sollte die Finanzmacht auf diesen Zug aufspringen, wenn sie mittels Blockchain ihr eigenes Crypto basteln kann- allerdings mit dem Unterschied dann die Regeln selbst zu definieren?


Mag sein, aber die Ankündigung einer Währung macht noch lange kein Netzwerk... und ohne Netzwerk keine Blockchain. In der EU geht mal wieder Estland voran, aber warum sollte irgendwer mitmachen, wo es doch Bitcoin, Ripple, Etherum, Litecoin etc. gibt? Wir werden sehen...

https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 11162.html
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peter98
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Re: Bitcoins

Beitragvon peter98 » 28.08.2017, 05:09

Azteke hat geschrieben:I
Die offizielle Cryptowährung wird allerdings staatlich sein und kein von irgendwelchen Programmierern in die Welt gesetztes


Dieser Gedanke ist in der Tat eine Überlegung wert.

Man muss die Leute dann nur noch davon überzeugen, dass sie der "neuen Währung" auch vertrauen können. Dies scheint aber nicht so schwer zu sein, wie man anhand von steigenden Kurse der Kryptowährungen sieht smilie_07 .

Ein Staat wird aber sicher nicht - wie Azteke schon richtig bemerkt hat - auf ein bestehendes System zurückgreifen, sondern höchstens eine bewährte Technik nutzen um einen eigenen Standard festzulegen.

Wie der Umtauschkurs von bisherigen Kryptowährungen zum neuen Standard sein wird, muss sich dann noch zeigen.

Vielleicht gibt es ja auch eine Erstausstattung in Höhe von 40 sagen wir jetzt einfach mal "Europa-Coins" wie nach der Währungsreform 1948 smilie_06 .

MaciejP
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Re: Bitcoins

Beitragvon MaciejP » 28.08.2017, 15:22

peter98 hat geschrieben:Diese Art von Aussagen zeigen doch nichts anderes, dass mit dem Bitcoin spekuliert wird. smilie_13

Natürlich wird damit spekuliert. So läuft das bei neuen Technologien immer. Wenn ein Bitcoin heute noch genauso viel wert wäre wie 2009, gäbe es die ganzen anderen Kryptowährungen womöglich gar nicht. Der aktuelle Boom befeuert die Entwicklung dagegen, wie wir es zuletzt in den Neuzigern mit dem Internet gesehen haben. Und es steht auch außer Frage, dass es irgendwann einen großen Crash geben wird. Sowas folgt zwangsläufig auf einen Hype, weil auch immer zu viel Geld fehlallokiert wird. Das sieht man bereits jetzt bei vielen (m.E. sinnfreien) Altcoins ganz deutlich. Danach folgt aber eine große Bereinigung, und dann bleibt all das übrig, was wirklich einen Mehrwert bietet.

Nur weil der Bitcoin einer der ersten Krytowährungen war, heißt es noch lange nicht, dass er auch künftig der Marktführer bleiben wird.

Deshalb habe ich auch von Kryptowährungen allgemein gesprochen.

Andu2016
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Re: Bitcoins

Beitragvon Andu2016 » 28.08.2017, 17:23

Nur weil der Bitcoin einer der ersten Krytowährungen war, heißt es noch lange nicht, dass er auch künftig der Marktführer bleiben wird.


Meiner Meinung nach bleibt der Bitcoin zumindest die nächsten paar Jahre Marktführer. Alleine schon, weil aktuell die anderen Kryptos den wenigsten geläufig sind. Amazon/Paypal könnte dem Bitcoin gefährlich werden, sollten sie ein ähnliches Projekt starten, welches von der Kundschaft angenommen wird.
Man muss die Leute dann nur noch davon überzeugen, dass sie der "neuen Währung" auch vertrauen können. Dies scheint aber nicht so schwer zu sein, wie man anhand von steigenden Kurse der Kryptowährungen sieht smilie_07 .

Ich glaube das "vertrauen" in den Bitcoin beruht gerade auf der Tatsache, dass er nicht staatlich und von keiner Bank verausgabt wird. :wink:

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Sapnovela
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Re: Bitcoins

Beitragvon Sapnovela » 28.08.2017, 17:29

MaciejP hat geschrieben:Der aktuelle Boom befeuert die Entwicklung dagegen, wie wir es zuletzt in den Neuzigern mit dem Internet gesehen haben. Und es steht auch außer Frage, dass es irgendwann einen großen Crash geben wird. Sowas folgt zwangsläufig auf einen Hype, weil auch immer zu viel Geld fehlallokiert wird. Das sieht man bereits jetzt bei vielen (m.E. sinnfreien) Altcoins ganz deutlich. Danach folgt aber eine große Bereinigung, und dann bleibt all das übrig, was wirklich einen Mehrwert bietet.


... wehe Du sagst am Ende noch was negatives über Dogecoin smilie_12

Nur weil der Bitcoin einer der ersten Krytowährungen war, heißt es noch lange nicht, dass er auch künftig der Marktführer bleiben wird.

Deshalb habe ich auch von Kryptowährungen allgemein gesprochen.[/quote]

Bei Bitcoin kommt es darauf an, ob die auftretenden technischen Restriktionen immer wieder gelöst werden können, oder ob irgendwann mal ein neues System so viele Vorteile hat, dass es überholt. Aktuell ist Bitcoin aufgrund der kleinen Blöcke und des hohen Kurses schlicht zu teuer für kleine Überweisungen, weswegen viele User Litecoin (4x so große Blöcke) oder Dash bevorzugen (letztere sind aber oft nur zu schlechteren Konditionen umtauschbar). Wettbewerb ist nützlich... und wo nicht so viel reguliert wird, herrscht viel Wettbewerb und schnelle Entwicklung.
Warum soll es nicht so sein, dass sich der Markt nach verschiedenen Anwendungen ausdifferenziert? Litecoin / Dash für C2C oder C2B Kleinüberweisungen, BTC für B2B Großüberweisungen, Monero für die ganz paranoiden, Ripple für die Banken statt SWIFT und Dogecoin zum Spaß.
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Re: Bitcoins

Beitragvon Sapnovela » 28.08.2017, 17:31

Andu2016 hat geschrieben:
Man muss die Leute dann nur noch davon überzeugen, dass sie der "neuen Währung" auch vertrauen können. Dies scheint aber nicht so schwer zu sein, wie man anhand von steigenden Kurse der Kryptowährungen sieht smilie_07 .

Ich glaube das "vertrauen" in den Bitcoin beruht gerade auf der Tatsache, dass er nicht staatlich und von keiner Bank verausgabt wird. :wink:


Das Vertrauen kommt aus der Blockchain, das ist der inhärente Wert der ganzen Sache.
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