Bitcoins

[Grandmaster]

http://blog.tagesanzeiger.ch/nevermindthemarkets/index.php/42805/bitcoin-eine-blase-wie-sie-im-lehrbuch-steht/

Das BTC wohl eine Blase ist, die irgendwann platzt, ist klar. Frage ist nur, wann. Das kann in einer Woche sein oder noch 4-5 Jahre so weitergehen. Das Finanzsystem läuft ja auch schon seit fast 10 Jahren nach der "großen" Krise weiter, obwohl es eigentlich hätte zusammenbrechen müssen. Geht einer davon aus, dass es innerhalb der nächsten 4-5 Jahre passiert? Ich ehrlich gesagt nicht. Der Kurs von BTC kann auf 0€ runtergehen oder auf 1.000.000€+ raufgehen. Vielleicht kann man bald wirklich für einen Bitcoin ein Haus kaufen, oder zwei. Der Kurs ist stark volatil, aber in der Tendenz im Augenblick stark ansteigend. Entscheidend ist, wie man damit umgeht. Als der BTC bei etwas über 100€ war, war großes Raunen...Das Ding platzt bald.

[Nappo]

Die Diskussion, ob man jetzt Bitcoins kaufen sollte oder Silber, entsteht nur, weil sie von der falschen Seite aus angegangen wird.

Die Duellanten gehen von der Anlageform als Diskussionsgrundlage aus. Das ist aber nicht richtig. Der Ausgangspunkt muss der Sparer/Anleger sein. Und schon dort, trennen sich manche Wege.

Ich habe also nun 5.000 € zuviel. Das Zehnfache auf dem Sparbuch und noch ein "bisschen was" woanders. Für die 5.000 Euro würde ich mir - auch jetzt noch - mal Bitcoins kaufen. Juckt ja nicht wirklich.

Und da der Teufel immer auf den größten Haufen sch.... mache ich übers Jahr, quasi aus Versehen, meinetwegen 20%. Jetzt habe ich einen Tausender verdient, kaufe mir ein paar neue Lautsprecher, werde ein wenig gieriger (aber das ist ein anderes Thema) und wäre natürlich schön bescheuert, für die 5.000 Silber zu kaufen.

Das nächste Szenario ist: Isch àabe gar keine Funftausend! Ich habe auch nix zum Spielen! (Im Übrigen ist das die Mehrheit). Meinen Versicherungsmann mag ich spätestens seit 2008 nicht mehr und habe aber monatlich manchmal 80 Euro, manchmal 200 Euro übrig.

Dafür kaufe ich mir jeweils Edelmetalle. Mal ein bisschen Bullion für 200 €, und wenn es mich reitet, auch mal für *nen 80er drei Münzen der modernen Sammelnumismatik. Was soll's. Wenn ich in Rente gehe, wirds schon was wert sein, denkt sich der Michel

Was soll derjenige mit der Diskussion, ob Bitcoins "ja oder nein" zu kaufen sind, nun anfangen?

Nun, es sind interessante Informationen, aber selbst wenn ich 300 € mal nehme und kaufe einen Bruchteil eines Bitcoins aus der kunterbunten Digi-Welt, hänge ich alle zwei Tage vor dem Computer und - man glaubt es kaum - auch ICH bekomme mal die 20% Rendite ab. Davon geht er dann voll tanken und hat übers Jahr 2 Liter Wasser verschwitzt. (Aus Angst!)

Wenn nämlich das angetraute Eheübel raus bekommt, wo der Göttergatte seine 300 Euro versenkt hat, gibts mit der groben Kelle.

Insofern sollte man NIE irgendeine Investition zur Religion erheben. Man sollte nur SICH SELBST im Blick haben. Die eigenen Möglichkeiten abschätzen und auch die eigene Neugier oder Risikobereitschaft. Man sollte Informationen von anderen sammeln, aber nie auf sie hören

[Boey-Jesus-Christus]

gut geschrieben Nappo... Kann sich so manche Forumsprinzessin ein Scheibe von abschneiden

[HerrOberst]

Wenn nämlich das angetraute Eheübel raus bekommt, wo der Göttergatte seine 300 Euro versenkt hat, gibts mit der groben Kelle.

Irgendwie sitzen wir ja anscheinend alle im gleichen Boot!

[Em-Bug]

Super beschrieben @nappo Danke! und auch an die beiden Kommentatoren anschließend!

Bitcoins stehen hoch, gut und schön. Das ist jetzt eh mir zu spät einzusteigen (Pech gehabt beim Zocken), also bleib ich Dussel weiter beim Silber.

[Rhenanus]

Wenn nämlich das angetraute Eheübel raus bekommt, wo der Göttergatte seine 300 Euro versenkt hat, gibts mit der groben Kelle.

Man lernt: vor der Eheschließung sollte der Mann sich Klarheit über seine eigenen Anlageneigungen verschaffen. Wenn er es dann noch schafft, seine Angetraute vom Finanziellen fernzuhalten - es muss nur immer genug Geld vorhanden sein -, hat er seine Ruhe (bis auf den selbst verschuldeten Ärger über Fehlinvestitionen: Griff ins Klo) und genießt das unerschütterliche Vertrauen seine Holden.

Hat man sich allerdings ein EHEÜBEL angelacht, hat man es auch nicht besser verdient und bleibt besser bei Sparbuch und Tagesgeld.

[Cardy]

Das BTC wohl eine Blase ist, die irgendwann platzt, ist klar. Frage ist nur, wann. Das kann in einer Woche sein oder noch 4-5 Jahre so weitergehen.

Die viel spannendere Frage für mich ist, warum die Blase platzt. Weil irgend ein (oder mehrere) Staat(en) die "Coins" verbietet? Weil die Blockchain-Verschlüsselung geknackt wurde? Weil sie technisch überholt ist? Es gibt tausende von möglichen Gründen. Momentan spricht vieles eher dafür, dass die Kurse weiter nach oben gehen. Lt. FAZ von heute plant China die totale Internetkontrolle (und nicht nur des Internets, sondern des gesamten Lebens), Kryptowährungen könnten eine der letzten Rückzugsmöglichkeiten bieten.

Diese Blase mit tausenden von Krypto"währungen" erinnert natürlich sehr an die Internetblase von 1997-2000. Diese platzte, weil bei den meisten Internetklitschen ausser viel Phantasie und heisse Luft nichts drin war (und bei einigen auch Betrüger am Werk waren). Aber eins darf man nicht vergessen. Auch wenn die Internetblase geplatzt ist, einige Firmen haben sie überlebt, weil sie starke, tragfähige Geschäftsmodelle hatten. Ebay, Netflix, Amazon und Google sind heute viel grösser (und an der Börse teurer) als damals. Facebook wurde erst kurz nach dem Platzen gegründet und hat sich dennoch durchgesetzt.
Es wird auch diesmal so sein. Die Blase wird platzen und die meisten der "Coins" werden verschwinden, weil sie nur heisse Luft sind. Aber sind es alle? Ist die Technologie überlebensfähig und bietet einen Mehrwert? Ich denke schon. Die Bitcoins werden es eher nicht sein, viel zu technisch, viel zu unflexibel und viel zu träge für die Massennutzeng. Aber eine flexiblere Blockchain, die auch grosse Anzahl von Transaktion in kurzer Zeit schafft, skalierbar ist und mit einer einfachen Handhabung hat durchaus das Zeug, Dinge zu verändern.
Also, statt in religiösen Eifer zu verfallen (ob dafür oder dagegen) gilt es, die Augen offen zu halten, die Entwicklung zu verfolgen, die Dinge zu verstehen und die Chancen zu nutzen. Und am allerwenigsten hilft dann "ich hab es immer gewusst": Blödsinn. Wenn du es gewusst hättest, hättest du daraus ein Vermögen gemacht...

[Querulant]

@Nappo:

Nun, es sind interessante Informationen, aber selbst wenn ich 300 € mal nehme und kaufe einen Bruchteil eines Bitcoins aus der kunterbunten Digi-Welt, hänge ich alle zwei Tage vor dem Computer und - man glaubt es kaum - auch ICH bekomme mal die 20% Rendite ab. Davon geht er dann voll tanken und hat übers Jahr 2 Liter Wasser verschwitzt. (Aus Angst!)
....
Insofern sollte man NIE irgendeine Investition zur Religion erheben. Man sollte nur SICH SELBST im Blick haben. Die eigenen Möglichkeiten abschätzen und auch die eigene Neugier oder Risikobereitschaft. Man sollte Informationen von anderen sammeln, aber nie auf sie hören

Sehr gute Einstellung finde ich

Das ist natürlich auch nicht von der Hand zu weisen:
@Cardy

Aber eine flexiblere Blockchain, die auch grosse Anzahl von Transaktion in kurzer Zeit schafft, skalierbar ist und mit einer einfachen Handhabung hat durchaus das Zeug, Dinge zu verändern.
Also, statt in religiösen Eifer zu verfallen (ob dafür oder dagegen) gilt es, die Augen offen zu halten, die Entwicklung zu verfolgen, die Dinge zu verstehen und die Chancen zu nutzen. Und am allerwenigsten hilft dann "ich hab es immer gewusst": Blödsinn. Wenn du es gewusst hättest, hättest du daraus ein Vermögen gemacht...

Nur hierzu mal ein Einspruch:

Lt. FAZ von heute plant China die totale Internetkontrolle ...
Kryptowährungen könnten eine der letzten Rückzugsmöglichkeiten bieten.

Ist das nicht ein Widerspruch?

Ihr habt wirklich sehr rationale und geerdete Argumente gebracht.
Was man dagegen von manch Anderen manchmal so liest klingt mehr wie Sektenjünger

[Cardy]

Nur hierzu mal ein Einspruch:

Lt. FAZ von heute plant China die totale Internetkontrolle ...
Kryptowährungen könnten eine der letzten Rückzugsmöglichkeiten bieten.

Ist das nicht ein Widerspruch?

Nicht unbedingt. Dafür müssen die Coins aber eben die Ansprüche der Anonymität wirklich erfüllen. Und ob es momentan mit einer völlig offenen Blockchain (wie bei Bitcoin) so ist, kann ich nicht beurteilen. Vermute eher nein.

[MaciejP]

was hat das mit Glauben zu tun?
das Risiko ist doch fakt und in vielerlei Hinsicht ständig präsent,
im Gegensatz zu phys. EM`s.
Daher ist ein Vergleich auch völlig absurd.
Statt Verblendung - vielleicht einfach mal logisch denken?

Statt überheblichen Angriffen vielleicht einfach mal sachlich diskutieren?

Erläutere doch bitte mal, inwiefern ein Szenario, in dem es über Wochen/Monate/Jahre (?) kein Internet und kein Strom gibt für uns hier in Zentraleuropa "ständig präsent" ist? Wenn hier nach schweren Stürmen oder Schneemassen kleine Regionen über mehrer Tage keinen Strom haben, ist das schon eine Seltenheit.

Und es ging um den Punkt Bitcoin als langfristiger Wertspeicher! Niemand käme auf die Idee zu behaupten, Gold und Silber verlieren ihren Wert, wenn man mal ein paar Tage eingeschneit ist und die Münzen entsprechend nicht gegen andere Sachen tauschen kann. Die gleiche Argumentation wendest du aber auf Bitcoins an. Es geht nicht darum, Bitcoins für das tägliche Überleben zu verwenden, sondern damit wie mit Gold die Kaufkraft über Jahre oderJahrzehnte zu speichern.

[lifesgood]

... ob Bitcoin langfristig als Wertspeicher geeignet ist, muss sich erst noch rausstellen.

Die Blockain-Technologie wird sich wohl durchsetzen, daraus kann man aber nicht zwangsläufig ableiten, dass Bitcoins dauerhaft werthaltig sein werden. Es ist möglich aber nicht zwingend.

Das Internet hat sich auch durchgesetzt und dennoch ist die Dot-Com-Blase geplatzt.

lifesgood

[amabhuku]

Niemand käme auf die Idee zu behaupten, Gold und Silber verlieren ihren Wert, wenn man mal ein paar Tage eingeschneit ist und die Münzen entsprechend nicht gegen andere Sachen tauschen kann. Die gleiche Argumentation wendest du aber auf Bitcoins an.

Gerade dann, wenn du paar Tage "eingeschneit" bist, laesst sich EM oder Schnaps oder Zigaretten als Tauschmittel verwenden.
Das mit den Wetterkapriolen die Stromausfaelle zunehmen, merkt man nicht nur in Zentraleuropa.
Dann funktionieren nicht mal mehr die Supermarktkassen, die Maerkte schliessen fuer diese Zeit schlicht und einfach. Dann kannst du beim Nachbarn evtl. per 1/1000 Bitcoin paar Tueten Mehl und Oel bekommen?
Kaum. Cellphonenetze fallen auch temporaer aus.
Nur ein Beispiel.
Kryptocoins sind stromabhaengig, meiner Meinung nach die groesste Schwachstelle. Gerade wenn es darauf ankommt ist vielleicht gerade blackout.

[MaciejP]

Gerade dann, wenn du paar Tage "eingeschneit" bist, laesst sich EM oder Schnaps oder Zigaretten als Tauschmittel verwenden.

Ich kann mir dieses Szenario einfach gedanklich nicht vorstellen. Wer tauscht denn dann bei wem Silbermünzen oder Goldflitter wogegen? Gegen Lebensmittel? Wenn alle eingeschneit sind, wo bekommen die ihre Nachschübe her? Wie bezahlen sie diese? Warum bezahlt man nicht einfach mit Bargeld?

Dann kannst du beim Nachbarn evtl. per 1/1000 Bitcoin paar Tueten Mehl und Oel bekommen?
Kaum. Cellphonenetze fallen auch temporaer aus.

Es geht eben nicht um temporäre Krisenszenarien! Mein Argument war, dass Kryptowährungen wie Gold und Silber prinzipiell geeignet sind, Kaufkraft langfristig zu speichern. Ob es dazu tatsächlich kommt, ist nochmal eine andere Frage, wie lifesgood völlig richtig bemerkt hat. Dass Kryptos kurzfristig ihre Funktion als Zahlungsmittel verlieren können, wenn kein Strom oder Internet zur Verfügung steht, liegt in ihrer Natur und bestreite ich auch gar nicht (theoretisch ginge eine Zahlung mit Bitcoin sogar doch ohne Strom, das wäre allerdings äußerst unpraktikabel und würde starkes Vertrauen in die Rechtschaffenheit des Handelspartners erfordern).

[trepid]

Servus zusammen,

Ich möchte kurz mal über 2 Nachteilen von Bitcoin sprechen: die Geschwindigkeit der Transaktionen, und der Preis der Transaktionen.

Aus Erfahrung braucht eine Transaktion aktuell etwas mehr als 10 Minuten.

Hier der durchschnittliche Preis der Transaktionen mit Bitcoin:
https://bitinfocharts.com/comparison/bi ... nfees.html

Wie ihr seht, ist es langsam nicht mehr so praktisch und günstig im Alltag Bitcoin als Zahlungsmittel zu benutzen.
(wohlgemerkt: im Alltag. Für internationale Transaktionen ist es immer noch echt gut)


Ich habe gehört, dass das Lightning Network diese zwei Punkten verbessern wird.

Was ist eure Meinung dazu?
Ich bin selber etwas zwiespalten, solange es nicht da ist, scheint mir Bitcoin weniger wertvoll zu sein.
Aber andernteils, sobald es offiziell kommt, springt der Bitcoin wahrscheinlich schon wieder voll in die Höhe.

Beste Grüße,
Trepid

[amabhuku]

Gerade dann, wenn du paar Tage "eingeschneit" bist, laesst sich EM oder Schnaps oder Zigaretten als Tauschmittel verwenden.

Ich kann mir dieses Szenario einfach gedanklich nicht vorstellen. Wer tauscht denn dann bei wem Silbermünzen oder Goldflitter wogegen? Gegen Lebensmittel? Wenn alle eingeschneit sind, wo bekommen die ihre Nachschübe her? Wie bezahlen sie diese? Warum bezahlt man nicht einfach mit Bargeld?
...(theoretisch ginge eine Zahlung mit Bitcoin sogar doch ohne Strom, das wäre allerdings äußerst unpraktikabel und würde starkes Vertrauen in die Rechtschaffenheit des Handelspartners erfordern).

"Einschneien" steht für "Ausfall", Ausfaelle haeufen sich evtl.....das passiert schon jetzt oefter, aber wenn die Phantasie fehlt, wer kann da helfen?
Du glaubst immer und ueberall mit Bargeld zahlen zu koennen?
Na ja...

Nebenbei; im echten Krisenfall, und dann gibt es vielleicht lange Zeit keinen Strom, darauf zu hoffen, das der Handelspartner ehrlich ist, grenzt stark an Naivitaet. Naiv heisst bekanntlich Nicht Angemessen Intelligentes Verhalten.
Passt aber zum Kryptowaehrungsglaube.
Also alles gut.