Verfasst: 08.04.2013, 13:17
xxx
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AgCluster hat geschrieben:Metaller hat geschrieben:
Und letzlich...
wer liest schon Parteiprogramme.
Die SPD betet offen den Sozialismus an und kaum ein Wähler bekommt es mit.
(Wer Quellen prüfen mag: Hamburger Programm der SPD von 2007, ab Einleitung und dann immer wieder mal)
Insofern wird hier vermutlich das Marketing entscheiden, ob diese neue Partei ein Volltreffer wird oder vorher versenkt wird und nicht die Inhalte entscheiden, sondern die Schlagworte und eben die "Brandmarkung" von Außen.
Wohl war!
Wer hätte gedacht, dass eine rot-grüne Regierung mit der Agenda 2010 eine neoliberale Politik macht, und anschließend die große Koalition unter CDU-Vorsitz die reine Lehre des Keynesianismus praktiziert. Stichwort: Abwrackpämie, Bankenverstaatlichung
Und das steht mit Sicherheit nicht im Parteiprogramm der CDU/CSU/SPD/GRÜNE.
AgCluster hat geschrieben:Stimmt. Aber bei der FDP denke ich immer an: http://www.youtube.com/watch?v=gfqa2VYLJVU
GV Jäger hat geschrieben:Jacob hat geschrieben:Na dann muss ich mich wundern. Mit wem von den "offiziellen" Vertretern bist du denn ins Gespräch gekommen und wie war dein Eindruck von den diesen?, und wie war dein Eindruck von den Personen die anwesend waren um sich über die Inhalte zu informieren?
Ich kann dir die Namen nicht schreiben, dafür gibt es auch einen sehr wichtigen Grund. Du kannst es mir glauben oder bleiben lassen, es ist mir egal.
Du wirst dich aber auch noch in Zukuft über manches wundern dürfen, was bei der AfD zu Tage kommt
AgCluster hat geschrieben:...
Wer hätte gedacht, dass eine rot-grüne Regierung mit der Agenda 2010 eine neoliberale Politik macht, und anschließend die große Koalition unter CDU-Vorsitz die reine Lehre des Keynesianismus praktiziert. Stichwort: Abwrackpämie, Bankenverstaatlichung
...
Beteigeuze hat geschrieben:Denkt Ihr denn tatsächlich , das eine Splittertruppe wie die AfD mehr als 0,1 % der Stimmen bekommt ? Wer soll denn die wählen ? So viele Rechtsaussen sitzende gutsituierte alleinstehende Herren gibts nun auch wieder nicht, die in der Wahlkabine stolpern und dort ihr Kreuzchen machen. Der FDP nehmen die bestimmt keine Stimmen weg, deren Herren wissen ganz genau, das sie dieses Mal nicht abweichen dürfen.
Und mal ehrlich: wenn ich mir ansehe, was Herr Henkel schon alles unterstützt hat, und wofür der bisher stand, dann ist das vielleicht sogar ganz gut so.
Jacob hat geschrieben:Was macht die AfD für dich nun zum Kuckucksei?
Beteigeuze hat geschrieben:Denkt Ihr denn tatsächlich , das eine Splittertruppe wie die AfD mehr als 0,1 % der Stimmen bekommt ? Wer soll denn die wählen ? So viele Rechtsaussen sitzende gutsituierte alleinstehende Herren gibts nun auch wieder nicht, die in der Wahlkabine stolpern und dort ihr Kreuzchen machen. Der FDP nehmen die bestimmt keine Stimmen weg, deren Herren wissen ganz genau, das sie dieses Mal nicht abweichen dürfen.
Und mal ehrlich: wenn ich mir ansehe, was Herr Henkel schon alles unterstützt hat, und wofür der bisher stand, dann ist das vielleicht sogar ganz gut so.
AfD: Familienunternehmer versus BDI
Rechtspopulismus Die "Alternative für Deutschland" ist gefährlicher als jede andere rechtspopulistische Partei, weil sie sich als parlamentarischer Arm der Familienunternehmer formiert
AfD: Familienunternehmer versus BDI
Zurück zum burgherrschaftlichen Feudalsystem? Bitte nicht!
Deutschland sei das Land der Ungleichzeitigkeit, hatte Ernst Bloch einst behauptet. In Deutschland hat es keine bürgerliche Revolution gegeben, die feudalen Großgrundbesitzer, die Junker, schlossen ihren Frieden mit der Bourgeoisie. Entsprechend ist im deutschen Kapitalismus immer ein Zug nach rückwärts ins feudal-ständische, national-chauvinistische, familialistische vorhanden. Die organisierten Familienunternehmer als "Klassenfraktion für sich" verkörpern diesen feudal-bürgerlichen Familialismus. Mit ihren Vertretungen Die Familienunternehmer - ASU und Stiftung Familienunternehmen befinden sie sich im Kleinkrieg mit dem Bund der deutschen Industrie (BDI), in dem 100.000 Unternehmen organisiert sind. Diese Auseinandersetzung zeigt sich nun deutlich in der Euro-Politik. Merkel vertritt mit ihrer Euro-Politik die Interessen des BDI, die organisierten Familienunternehmer haben nun mit der Alternative für Deutschland (AfD) ein politisches Sprachrohr.
Gerade darum ist die "Alternative für Deutschland" rechts
Das heißt weder, dass sich die AfD auf eine Anti-Euro-Politik beschränkt, noch dass sie sich als reine Wirtschaftspartei etabliert. Die deutschen Familienunternehmer sind rückwärtsgewandt. Gerade darum ist die Alternative für Deutschland rechts. Das Wahlprogramm der Alternative für Deutschland ist entsprechend deutsch-familialistisch. Der Familialismus zeigt sich in der konservativen Familien- und Bevölkerungspolitik, in der familialistischen Geschlechter- und Bildungspolitik; das ständisch-deutsche in den Forderungen nach einer "geordneten Einwanderungspolitik". Daher die unverhohlenen Sympathien auch für Thilo Sarrazins Erbintelligenz-Thesen (s.a. Hans-Olaf Henkels DNA-Fauxpas). Im Programm-Entwurf findet sich die Idee Sarrazins wieder, das Kindergeld abzuschaffen und nur den Müttern eine Gebärprämie zu überlassen, die eine genehme Ausbildung haben.
Ständisch-feudale Ungleichzeitigkeit im deutschen Bürgertum
Die Ideen von Demokratie und Meritokratie waren die ideologischen Schwerter des Bürgertums gegen den Adel. Reichtum sollte erarbeitet und nicht vererbt werden. Inzwischen aber gibt es mit den Family Offices Vermögensverwaltungs-Unternehmen, die darauf spezialisiert sind, die Vermögen der Familienunternehmern von eine in die nächste Generation zu überführen. Man könnte hier von einer Refeudalisierung sprechen, tatsächlich aber gab es gerade in Deutschland nie einen deutlichen Bruch mit dem Ständegedanken. Gefährlich wird dies, wenn in einer Wirtsschaftskrise sich die Deklassierungsängste des Mittelstandes mit der Bereitschaft der Familienunternehmer, rechtsextreme Parteien zu finanzieren (Geheimtreffen von Unternehmern am 20.02.1933 mit der NSDAP), verbindet.
Die organisierten Familienunternehmer verfolgen eine eigene Politik. So wie die Familienunternehmer Kurse mit dem umstrittenen Pädagogen Bernhard Bueb anbieten, um ihren Kindern eine angemessen autoritäre Erziehung angedeihen zu lassen, so wenden sie sich vehement gegen die Aufnahme der Kategorie "Soziale Herkunft" in die Europäischen Antidiskriminierungsrichtlinien. Neu allerdings ist, dass das Ständische sich nun eine parteipolitische Stimme gibt. Diese spricht verdächtig modern: BürgerKonvent, Bündnis Bürgerwille, Aktionsbündnis Direkte Demokratie, Zivile Koalition, Alternative für Deutschland.
Fazit
Die Alternative für Deutschland ist der Versuch der organisierten Familienunternehmer, die eigenen Interessen parteipolitisch zu vertreten. Die AfD ist damit nicht einfach nur ein neues rechtspopulistisches Sammelbecken, sondern repräsentiert eine gefährliche, finanzstarke Macht von Millionären und Milliardären, die von der Ungleichheit der Menschen zutiefst überzeugt sind.