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Zurück zur D-Mark: Euro-Gegner gründen Partei zur Bundestags

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Silbersparer
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Beitragvon Silbersparer » 29.04.2013, 14:23

Ja der Gregor Gysi war ganz schön angepisst. Zum einen hat der Herr Lucke den richtigen Zusammenhang gefunden, mit den Überweisungen ins Ausland und dann wurde das auch später noch betätigt , dass ein Untersuchungsausschuß des Deutschen Bundestages feststellte, dass massiv verschleiert wurde wohin das Vermögen der PDS / SED ging.

Ich finde das passte hervorragend die ganze Zeit wettert Gysi auf die ausländischen Banken, welche Helfen bei der Steuerhinterziehung. Das die SED sich deren bedient hat lässt er natürlich unter den Tisch falen.

Beim Lucke wurde moniert , dass er auf der einen Seite weniger Europa möchte und dann wiederum auf die Zusammenarbeit in Europa bei Steuervergehen baut.

Ein bischen widersprüchlich das ganze.

Ich denke es ist natürlich auch leicht zu jedem Thema eine "populäre " Meinung zu haben, welche gerade passt und wo man im nachhinein richtig gelegen hat. Das ist halt auch ein Vorteil den die Afd hat, das ist mir gestern bei der Sendung auch aufgefallen.
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Jacob
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Beitragvon Jacob » 29.04.2013, 15:03

EU ungleich Europa.
Wenn man das verstanden hat, versteht man auch den Zusammenhang zwischen weniger EU und mehr Europa.

smilie_24

Silbersparer
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Beitragvon Silbersparer » 29.04.2013, 16:04

@Jacub

So einfach ist es nicht.

Europa ist eine Gemeinschaft in der man Rücksicht auf andere nimmt. Ob man das jetzt gut findet oder nicht.
Wenn man beispielweise den Südeuropäern die Pistole auf die Brust setzt (Kredite abdreht), damit Sie aus den Euro ausscheidenn stellt sich halt die Frage wie kooperativ diese sich dann in Zukunft verhalten, wenn wir etwas von ihnen möchten.

Fakt ist so wie er (Herr Lucke) es im verschiedenen Beiträgen im Fernsehen darstellt ist blanke Theorie und aussenpolitisch nicht ohne erhebliche Schrammen durchzuführen!

Dann wenn es irgendein Problem zu lösen gibt (z.bsp bei der Steuerhinterziehung) hat er keine Probleme sich auf Europa zu berufen, aber nur dann wen es ihm was nutzt.

Man kann nicht Frankreich aus dem Euro drängen und dann von Frankreich verlangen etwas gegen die Steueroase in Monaco zu unternehmen...

Wenn es irgendwann mit dem Euro nicht mehr geht, dann muss man wohl die Notbremse ziehen, die politischen Kollateralschäden sind dann aber auch da. Die brauch man da nicht im Interview weglächeln...


Mir ist sehr bewußt das EU nicht gleich Euro ist. Das Alternativlos gequatsche halt ich auch nicht für richtig.


Die gegenteilige Meinung das man so aus dem Euro aussteigen kann, Paralellwährung einführt ohne den politischen Zusammenhalt in Europa zu gefährden ist allerdings genauso gewagt!!!

Nichtsdesto trotz habe ich hier auch schon geschrieben, dass es irgendwann mal den Zeitpunkt geben wird, dass wir uns evtl. vom Euro verabschieden müssen, falls die Südländer mit den Reformen nicht Ernst machen...bzw. Reformen wieder zurückdrehen...
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Metaller
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Beitragvon Metaller » 29.04.2013, 16:23

Silbersparer hat geschrieben:@Jacub

So einfach ist es nicht.

Europa ist eine Gemeinschaft in der man Rücksicht auf andere nimmt. Ob man das jetzt gut findet oder nicht.
Wenn man beispielweise den Südeuropäern die Pistole auf die Brust setzt (Kredite abdreht), damit Sie aus den Euro ausscheidenn stellt sich halt die Frage wie kooperativ diese sich dann in Zukunft verhalten, wenn wir etwas von ihnen möchten.

...


Dem ersten und zweiten Satz stimme ich uneingeschränkt zu.

ABER
Derzeit setzen wir ihnen doch die Pistole auf die Brust.
Wir (EZB/IWF/Troika) ERZWINGEN "Reformen", wir ERZWINGEN eine Änderung der Lebensweise der Südländer, wir ERZWINGEN die Anpassung ihres Lebens an eine ungewollte Währung. Demokratie und Kooperation geht anders.

Das hat mit Rücksichtnahme derzeit wenig zu tun und Druck erzeugt Gegendruck. Mich wundert der "Reformunwille" der Griechen, Spanier, Italiener oder Zyprioten nicht im geringsten.

Ferner ist die Idee neben dem € weitere regionale Währungen zuzulassen (in aller Bescheidenheit) von mir smilie_21
(nachzulesen in diversen Beiträgen dieses Forums)
Dies scheint ein gangbarer Weg zu sein, sowohl innereuropäische Vertragstreue zu halten und gleichzeitig regional Währungs- und Wirtschaftspolitik betreiben zu können.

Und letztlich ist der Schaden bereits verursacht.
Ob er durch ein Auseinanderbrechen plötzlich sichtbar wird oder durch immer neue "Rettungsmaßnahmen" scheibchenweise präsentiert wird, ist dabei unerheblich.
Erst stirbt der freie Markt, dann stirbt die Demokratie.
Das menschliche Individuum wird vom Bestehenden sozialisiert. Normalität bildet den Horizont, den nur wenige überwinden.

lifesgood

Beitragvon lifesgood » 29.04.2013, 16:30

So ist es, der Schaden ist bereits verursacht.

Ich war nicht für die Einführung des Euro, aber ich gebe mich auch nicht der Illusion hin, dass man das heute alles einfach so rückgängig machen kann.

Selbst wenn einige Südländer aus dem Euro ausscheiden würden, müßte zuvor ein Schuldenschnitt (partionell oder ganz) des entsprechenden Landes erfolgen, weil es ansonsten durch die Aufwertung der bestehenden Euroschulden binnen kürzester Zeit einen Staatsbankrott im entsprechenden Land gäbe.

Meines Erachtens bestünde die vernünftigste Lösung, die den wenigsten Schaden verursacht noch darin, den Euro in einen Nord- und einen Südeuro aufzuspalten. So hätten die schwachen Länder die Möglichkeit der Abwertung des Südeuro. Aber auch hier müßte man wohl einen Teil der Schulden streichen, bevor man die PIIGS in einen solchen Südeuro entläßt.

Allerdings wird es so, wie es jetzt läuft nicht auf Dauer gehen. Denn wenn wir so weitermachen wie bisher, wird irgendwann auch Deutschland finanziell ausgeblutet sein und zugleich von den Bevölkerungen der anderen Länder für den sinkenden Lebensstandard verantwortlich gemacht.

lifesgood

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Beitragvon Silbersparer » 29.04.2013, 16:36

Die Problemländer hatten aber die Wahl die Reformen anzunehmen oder aus dem Euro auszutreten.

Sie haben mit Reformen begonnen (ja auch wenn wir das nicht immer so wahrhaben wollen) und bekommen jetzt alternativlos die Pistole auf die Brust gesetzt und müssen austreten.

Das ist ein gewaltiger Unterschied.

Wozu haben Sie den Ihre Reformen angefangen werden Sie sich fragen...und sich unter Druck setzen lassen. Die Reformen und Auflagen haben Sie nur durchgeführt oder angefangen in der Hoffnung im Euro zu bleiben. Als welche Versager steht dann die Politische Führung in den Ländern , dann da , wenn der Euro trotzdem abgegeben wird....

Mit diesen politischen Versagern müssen dann unsere Politiker zusammen arbeiten...und das meine ich dan mit der Zusammenarbeit in Europa.

Die Paralellwährung ist ein vielleicht gangbarer , aber sehr schwieriger Weg. Würdest du Lira 2.0, Drachme 2.0 behalten und Euro abgeben. Wohl kaum.

Das heisst es werden Devisenkontrollen und Zwangsmaßnahmen notwendig sein. Dann ist der Aufschrei aber hier auch wieder da 8)
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Beitragvon Silbersparer » 29.04.2013, 16:45

@liefesgood

Mit dem Nord und Süd Euro fand ich phasenweise auch eine gute Idee , die vielleicht möglich wäre.

Mittlerweile frage ich mich halt wer den entscheidet welche Nation in den Nord und welche in den Süd Euro kommt. Wenn die Kritierien streng sind da kommen in den Nord Euro nur ganz wenige länder rein!

Da wird es auch wieder faule Kompromisse geben und wenn man dann ein faules Ei im Korb hat (beispielsweise Frankreich) dann fängt die ganze Sch... wieder von vorne an.

Sorry aber da hab ich auch so meine Zweifel...
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Beitragvon lifesgood » 29.04.2013, 17:06

Natürlich wäre das auch nicht einfach, das aufzugliedern.

Vor allem stellt sich die Frage, wer denn überhaupt für einen Nordeuro übrig bliebe, wenn man den Südländern zuvor noch helfen müßte, bevor man sie in eine eigene Währung entläßt.

Denn gemessen an den seinerzeitigen Eurokriterien ist auch in D die Gesamtverschuldung im Verhältnis zum BIP deutlich zu hoch. Und das wird (egals was die uns vom ausgeglichenen Haushalt erzählen) in den nächsten Jahre durch ESM-Zahlungen usw. noch deutlich mehr werden.

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Beitragvon Sonnabend » 29.04.2013, 17:24

Es wird kommen, wie mit den meisten Kopfgeburten.
Der Euro wird zerfallen, so oder so.
Es ist lediglich die Frage, was der Zerfall für Bahnen nimmt und welchen weiteren Schaden er anrichtet.
Wenn jemand Fäkalien in den Wein schüttet, hat er Fäkalien und keinen Wein. Irgendwann geht man daran zugrunde, wenn das Faß nicht weggeschüttet wird.

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Beitragvon Silverneck » 29.04.2013, 17:28

@Sonnabend,
smilie_01 sehr schöne Metapher, das mit dem Wein!

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Beitragvon Metaller » 29.04.2013, 18:33

Silbersparer hat geschrieben:Die Problemländer hatten aber die Wahl die Reformen anzunehmen oder aus dem Euro auszutreten.

Sie haben mit Reformen begonnen (ja auch wenn wir das nicht immer so wahrhaben wollen) und bekommen jetzt alternativlos die Pistole auf die Brust gesetzt und müssen austreten.

Das ist ein gewaltiger Unterschied.

Wozu haben Sie den Ihre Reformen angefangen werden Sie sich fragen...und sich unter Druck setzen lassen. Die Reformen und Auflagen haben Sie nur durchgeführt oder angefangen in der Hoffnung im Euro zu bleiben. Als welche Versager steht dann die Politische Führung in den Ländern , dann da , wenn der Euro trotzdem abgegeben wird....

Mit diesen politischen Versagern müssen dann unsere Politiker zusammen arbeiten...und das meine ich dan mit der Zusammenarbeit in Europa.

Die Paralellwährung ist ein vielleicht gangbarer , aber sehr schwieriger Weg. Würdest du Lira 2.0, Drachme 2.0 behalten und Euro abgeben. Wohl kaum.

Das heisst es werden Devisenkontrollen und Zwangsmaßnahmen notwendig sein. Dann ist der Aufschrei aber hier auch wieder da 8)


Die Problemländer hatten die Wahl???
Wer hat denn entschieden? Das "Volk" wohl eher nicht!

Ich sehe nur in der Existenz weiterer Parallelwährungen die Möglichkeit, den Euro zu erhalten.
Sollen doch die Griechen die Drachme 2 einführen und hemmungslos (wie in den Prä-€-Zeiten) drucken und ihre Beamten und Pensionen in Drachme bezahlen. Auch den Unternehmen sollte es freigestellt sein, Löhne in Drachme zu zahlen. Beim Bäcker kann ich dann in Drachme oder € zahlen. Der € wird für Griechenland dann eher den Charakter einer Außenhandelswährung haben.
So kann der € offizielles Zahlungsmittel bleiben, Gr. muss nicht austreten und kann sich mit der Drachme zumindest im Inland Liquidität verschaffen, um Löhne, Gehälter, offene Rechnungen etc. zu begleichen.
Diese Konstellationen funktionieren in vielen Ländern mit dem Dollar, das ist also bereits gängige Praxis.

Devisenkontrollen und Zwangsmaßnahmen sehe ich noch nicht. Wodurch sollten diese denn erforderlich sein? Kostas bekommt seinen Lohn in Drachme und geht beim Bäcker um die Ecke damit einkaufen. Fährt er im Urlaub zu seinen Freunden nach Deutschland, dann tauscht er bei seiner heimischen Bank Drachme in € oder DM. Der Wechselkurs Drachme zu € ist veränderlich (wie in der Prä-€-Zeit).
Erst stirbt der freie Markt, dann stirbt die Demokratie.

Das menschliche Individuum wird vom Bestehenden sozialisiert. Normalität bildet den Horizont, den nur wenige überwinden.

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Beitragvon Silbersparer » 29.04.2013, 19:48

Metaller,

die gewählten Vertreter der jeweiligen Staaten hatten eine Wahl! Ebenso haben die Bürger sich immer wieder dafür lautstark gemacht den Euro zu behalten, dann müssen Sie auch die Reformen mittragen...

Eine Paralellwährung ist mehr als nur die Wiedereinführung der Drachme 2.0... solange die Möglichkeit besteht in Euro zu tauschen, wird dies geschehen...
Silbersparer

lifesgood

Beitragvon lifesgood » 29.04.2013, 20:09

Diese Wahl bestand aber darin, Staatsbankrott (beim Euro-Austritt wären ja die in € bestehenden Schulden in der neuen Landeswährung entsprechend aufgewertet worden) oder Vergewaltigung durch die Troika.

Also sozusagen die Wahl zwischen Pest und Cholera.

lifesgood

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Jacob
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Beitragvon Jacob » 29.04.2013, 20:21

Silbersparer hat geschrieben:...
Europa ist eine Gemeinschaft in der man Rücksicht auf andere nimmt.
...


Und dazu braucht es keine EU.
Es braucht souveräne Staaten die stolz auf ihre jeweilige Kultur und Herkunft sind und keinen gleichgeschalteten Machtapparat in Brüssel der die Krümmung von Gurken vorschreibt.
De Gaulle sprach meines Wissens vom "Europa der Vaterländer".
Letztendlich ist der Euro ein politisches Projekt welches die bestehenden wirtschaftlichen Realitäten nie berücksichtigt hat, sondern versucht diese im Nachhinein irgendwie hinzubiegen. Die EZB wird Schritt für Schritt zum europäischen Pendant der FED und derzeit erleben wir das größte geldpolitische Experiment aller Zeiten.

Zu den Reformen der Südländer.
Diese werden doch schon aufgweicht bevor sie überhaupt umgesetzt werden. Ne Kreditstreckung hier, ne Zinsverringerung da, ein Abschwächen der Forderungen dort usw. .

Zum Pistole auf die Brust setzen/Kredite abdrehen.
Wie lange soll denn dieses kranke System noch weiterlaufen? Alte Schulden bis in die Ewigkeit mit neuen Schulden refinanzieren? Irgendwann erwischt der Junkie ne Überdosis bzw. geht jämmerlich zugrunde, sollte er sich für den Entzug entscheiden wird dieser nicht ohne Schmerzen und Einschnitte verlaufen.

Zu Parallelwährungen.
Der Vorschlag ist weitaus komplexer, als einfach neben dem Euro z.b. in Griechenland die Drachme als Zahlungsmittel einzuführen.

smilie_24

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Beitragvon Silbersparer » 29.04.2013, 21:39

Die Reformen werden nicht aufgeweicht, bevor sie umgesetzt werden.

Es wurde schon einiges umgesetzt. Das jetzt so manche Kasper kommen und was zurückdrehen wollen sehe ich auch kritisch.
Silbersparer


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