"Mit Schiffsfonds haben schon viele Anleger schlimme Erfahrungen gemacht. Doch was Kunden der Privatbank Warburg mit dem Schiff Margara gerade erleben, stellt vieles in den Schatten...
Die meisten der Anleger sind vermögende Kunden der Bank, die auf ihr Anraten in die Schifffahrtsgesellschaft „Margara“ investiert hatten. Teils hohen Summen zwischen 50 000 und 400 000 Euro. Anwälte, Ärzte, Adelige sowie Unternehmer und bekannte deutsche Schauspieler sind darunter.
Viele von ihnen bereiten Klagen vor, einige Prozesse laufen bereits. Es geht um zu hohe Provisionen, Prospekthaftung und Interessenkonflikte...
Dabei begann alles so prunkvoll, damals vor zehn Jahren. In der Bankzentrale hinter der historischen Fassade in der Ferdinandstraße unweit der Binnenalster empfing Warburg ihre besten Kunden zu einem Bankett. Strahlend weiß blendeten die Tischtücher auf schwerem Holz, Ölschinken an den Wänden und Modelle historischer Segler erzählten die Geschichte stolzer Handelsschiffe.
Das Dinner war exzellent, die Reden kurzweilig. „Schiffsbeteiligungen bieten gute Renditen bei einem attraktiven Chancen-Risiko-Verhältnis. Als beständige Vermögenswerte sollten sie in keinem ausgewogenen Portfolio fehlen“, stand noch bis vor wenigen Wochen auf der Website der Bank...
Rechtsanwalt Oliver Rosowski von der Hamburger Kanzlei Hahn vertritt mehrere Dutzend Anleger, die über Warburg in Schiffsfonds investiert haben, viele von ihnen in die Margara. „Dieses Ausmaß“, sagt er, „war mir bislang unbekannt.“ Er blättert im Beteiligungsangebot „MT Margara“, auf Seite 31 bleibt er hängen. „Investition und Finanzierung“ steht über einer Tabelle. Rosowski beginnt zu rechnen. Er kommt auf knapp 20 Prozent...
So viel, sagt er, sei von den Investitionen für Vertrieb und Vermittlung abgezogen worden. „Ein Großteil, nachweislich 18 Prozent, landete direkt bei Warburg“, sagt Rosowski und zeigt ein Schreiben der Bank, in dem der Prozentsatz bestätigt wird.
„Ein Anleger, der 200.000 Euro investiert hat, musste demnach also allein 36.000 Euro an Vertriebsprovisionen an die Warburg zahlen“, sagt Rosowski. „Kein schlechtes Honorar für eine Stunde Beratung“...
Mehr noch als über die hohe Provision ist Anwalt Rosowski über das Beteiligungsgeflecht der Bank erstaunt. Er nennt es „Alles aus einer Hand – alles in eine Tasche“. Denn Warburg partizipiert über mehrere Gesellschaften am Betrieb des Schiffes – bis hin zur Vermittlung der Crew."
http://www.capital.de/investment-newsbe ... ommen.html
Ich würde sagen: reif für eine Bühnenbearbeitung.