Wahlgeschenk: Ökostromumlage wird eingefroren

[999.9]

Die Rheinische Post meldet gerade: "Altmaier: Ökostromumlage wird eingefroren."

Ist doch ein nettes Wahlgeschenk, allerdings mit zwei Haken: Werden die Stromkonzerne ihre Preise jetzt wieder senken? Und Zweitens: Wann wird die Umlage wieder aufgetaut? Direkt nach der Bundestagswahl?

[Silverneck]

Ich habe das auch gerade auf n-tv gesehen. Demnach wird die EEG-Umlage bis 2014 eingefroren und zwar ab 01.08.2013 und soll bis Ende 2014 unverändert bleiben. Danach darf sie um maximal 2,5% pro Jahr steigen. So sieht jedenfalls der Gesetzesentwurf dazu aus.

Aha. Ich bin mal wieder erstaunt über die Dreistigkeit. Was da als soziales Engagement und Strompreisbremse des Ministers verkauft werden soll, ist doch nichts anderes als die Festschreibung der jüngsten Erhöhungen und Zementierung weiterer Erhöhungsmöglichkeiten in der Zukunft.
Strom ist nicht teurer geworden. Er wurde sogar billiger. Der Endpreis für den Verbraucher ist durch die hohen Staatsabgaben so stark gestiegen. Die Verlogenheit der regierenden Politiker kennt keine Schamgrenzen mehr. Die Frage ist, ob das bei der Opposition nicht identisch ist.

Silverneck

[999.9]

Ja, das kommt dann tatsächlich einer fast vorgeschriebenen Erhöhung gleich. Würde mich gar nicht wundern, wenn das der Deal war zwischen der Atomlobby sprich den Stromerzeugern und der Regierung, nämlich dass sie für die wegfallenden AKW´s (nehmen wir mal an, dass sie wirklich in Zukunft wegfallen) dafür den Strompreis künstlich erhöhen dürfen. Wäre ja echt unglaublich.

Allerdings ist diese Stromlobby so stark, dass selbstverständlich auch die Opposition, die eigentlich ihren Namen gar nicht verdient an dieser Abzocke nichts ändern würde.

Besonders verwerflich ist, dass Industrie-Stromfresser ganz befreit sind, während Millionen von Deutsche unterhalb der Armutsgrenze nicht mehr wissen, wie sie den Strom auf Dauer noch bezahlen sollen.

[Silverneck]

Mal abwarten, wie sich die Opposition verhält. Entweder winken sie das als soziale Maßnahme im Bundesrat durch, damit sie später keinen Ärger mehr damit bekommen.... oder sie machen was Vernünftiges (ausnahmsweise) und stoppen das Ding. Die Staatsquote auf Strom muss komplett verändert werden und die Befreiungen müssen zum großen Teil weg. Ein wunderbares Wahlkampfthema, finde ich. Strom ist wie Wasser ein zu deckendes Grundbedürfnis und muss irgendwie bezahlbar bleiben.

Silverneck

[redtshirt]

Die Steuerquote beim Privathaushalt liegt glaube ich bei 45%. 1998 waren es mal 25%.
Privatkunden zahlen ja zwischen 20 Cent (im Süden der günstigste) und 30 Cent (im Osten).
Ich bin der Meinug, dass die Steuern mit dem Verbrauch steigen sollen. Irgendwie so
2 Personenhaushalt
Bis 1500 kwh keine oder geringe Steuern
Bis 2500 kwh einen ermäßigten Steuersatz
Bis 3500 kwh einen mittleren und wer braucht zahlt den maximalsatz.

Wird doch beim Lohn auch gemacht. Strom, Wasser, Essen und wohnen muss bezahlbar bleiben.

[Silverneck]

Das wäre mir neu. Meine Stromrechnung unterscheidet nicht in Verbrauchsgrenzen oder -kontingente mit unterschiedlichem Abgabesatz. Die Kosten und Abgaben sind für jede einzelen Kilowattstunde gleich hoch.

Was Du beschreibst, ist ein Vorschlag der Opposition für einen gerechten oder sozialen Strombezug. Der aktuelle Vorstoß von Altmaier hat damit absolut nichts zu tun.

Silverneck

[Chinese]

Ist doch ganz einfach, wenn man will das Strom bezahlbar bleibt. Abgaben und Steuern reduzieren oder besser gleich auf Null. Dann kostet der Strom die Hälfte. Die Frage ist halt will man dies wirklich?

[HerrHansen]

Es wäre so einfach gewesen

Statt dem Beitrag zur Rentenversicherung zu reduzieren hätte man - wie u.a. von den Verbänden der Erneuerbaren gefordert die STROMSTEUER abschaffen können. Diese Steuer wurde eingeführt, um Löcher in der Rentenkasse zu stopfen. Also weg damit, wenn das Geld in der Kasse reicht. Aber nein, so zahlen auch auch die Rentner und Arbeitslosen doch in die Rentenkasse ein...

Und wenn ich den Altmaier schön höre - sorry, aber hier fehlt der kotzende Smiley...
Wie so oft steht die kleine Branche der Erneuerbaren wieder einmal der Lobby der großen Giganten gegenüber und kann sich nicht wehren.

[Silverneck]

Richtg Herr Hansen! Das Beste und schnellste Instrument zur Reduzierung des Endpreises auf Strom ist die Steuer. Dieses Instrument lässt Altmaier bewusst unerwähnt. Damit würde dann auch Invetsitionssicherheit und Vertrauen in die erneuerbaren Energien gewahrt. So wie Altmaier jetzt vorgehen will, wird die Branche verunsichert und als Ursache für die hohen Endpreise gebrandmarkt. Aber das ist eben in Wahrheit nicht der Fall. Altmaier ist hier als Lobbyist für die Großkonzerne unterwegs, deren Märkte er sichern will. Das betrifft sowohl die Stromkonzerne, als auch alle anderen, deren Wettbewerbsfähigkeit erhalten werden muss. Das ist in gewissen Grenzen auch vernünftig, aber den Stromkonzernen die Konkurrenz durch die erneuerbaren Energien vom Leib zu halten ist nicht in Ordnung.

Silverneck

[HerrHansen]

Die Verunsicherung der Branche hat doch System - so kann man im Jahr 2013 noch Unruhe stiften und den Grundstein für das EEG 2015 legen. Nach 11 Jahren Erneuerbare hat man mittlerweile so einiges gesehen...

[Silverneck]

Genau. Und am Ende akzeptiert der deutsche Michel (oder Manuel ) dann das kleinere Übel. Durch die endlosen Diskussionen ist er dann an die viel zu hohen Preise bereits gewöhnt und glaubt das bessere Los gezogen zu haben. Dabei waren alle diskutierten Varianten teuer.

Silverneck

[redtshirt]

Das wäre mir neu. Meine Stromrechnung unterscheidet nicht in Verbrauchsgrenzen oder -kontingente mit unterschiedlichem Abgabesatz. Die Kosten und Abgaben sind für jede einzelen Kilowattstunde gleich hoch.

Was Du beschreibst, ist ein Vorschlag der Opposition für einen gerechten oder sozialen Strombezug. Der aktuelle Vorstoß von Altmaier hat damit absolut nichts zu tun.

Silverneck

hab mich unglücklich ausgedrückt. Die Steuern sollten mit steigendem verbrauch steigen. Das wäre gerechter.

[Tisc]

Wie so oft steht die kleine Branche der Erneuerbaren wieder einmal der Lobby der großen Giganten gegenüber und kann sich nicht wehren.

Ja, die Kleinen sind schon bedauernswert.

http://www.spiegel.de/panorama/leute/lu ... 79828.html

[HerrHansen]

Die PV hat in der Branche alles andere als einen guten Ruf, weil sie einfach aus dem Ruder gelaufen ist - was abzusehen war... Aber niemand wahr haben wollte.

Aber Erneuerbare sind nicht nur PV.

[stoffe67]

Da gibbet für den Großteil der Bevölkerung keinerlei Grund zur Aufregung. Mann was wurde ich für meinen Standpunkt pro Atomenergie, während als auch nach dem Moratoriumsfirlefanztanz, angemacht.