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EU Kommission will die Wasserversorgung privatisieren

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Geldadel
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Beitragvon Geldadel » 10.01.2013, 12:31

Wie es Warmduscher auch schon schrieb:
Bei geringerer Wasserentnahme muss die Kanalisation öfter und ausgiebiger gespült werden. Hatte mal einen Bericht gesehen, wo die Fachmänner auch sagten, dass das Wassersparen gar nichts bringt, wenn sie dann wer weiß wie viel Wasser sinnlos zum Spülen durchjagen müssen.
Dieses Wasser wird doch dann auch auf alle Verbraucher umgelegt. Somit verpuffen doch die Einsparungen im Haushalt.
Das meinte ich in meinem vorangegangenden Posting mit "Bumerang".

Ich kann als Fazit nur sagen: Nur gut, dass es bei der Einsparung nach unten eine Grenze gibt.[/quote]

Hallo,

auch ich habe dazu eine Meinung. Die Pedition finde ich gut. Nichts tun heißt für mich gleichbedeutend "ist mir egal". Das kann es nicht sein.

Die Trinkwasserversorgung ist nicht ohne Grund "Daseinsvorsorge" Ich kann ohne alles andere auskommen, auf Trinkwasser kann der Mensch nicht verzichten. Deshalb messe ich diesem Thema eine deutlich größere Bedeutung zu, als allem andere (Strom, Gas, Telefon....).
Eine Privatisierung (heißt dem Wortsinne nach Beraubung, d.h. man beraubt eine Vielzahl von Menschen einer Sache oder Aufgabe und gibt sie in Händen weniger (Privatwirtschaft). Damit ist doch klar, dass der Sinn einer Daseinsvorsorge als Zweckaufgabe nun mit anderen Maßstäben behandelt wird und wie im Sinne von Veolia oder Thames Water (London) das Gewinnstreben im Vordergrund steht. Dies gilt es zu verhindern --> Pedition!

Des Weiteren sind die Kostenstrukturen in der Wasserversorgung so, dass ca. 75-80 % Fixkosten sind (Anlagen, Hochbehälter, Wasseraufbereitungsanlagen, Pumpen, Wasserwerke, etc.) und nur 25-30 % variable Kosten, die über die abgegebene Menge erlöst werden. Die Wassersparmentalität ist auch deshalb sehr ausgeprägt, weil die oft auch noch von denjenigen unterstützt wurde und wird, die jetzt über den Rückgang klagen (Gemeinden, Städte, die Regenwasseranlagen gefördert haben, Trennsysteme bezuschusst und gebaut haben, etc.). Durch das Sparen in Verbindung mit der Kenntnis über Fix- und variable Kosten ist schnell zu erkennen, dass nicht der m³-Preis angehoben werden muss sondern der Grundpreis (Zählerpreis, Zählermiete). D.h. jeder Trinkwassernutzer nutzt ja das gesamte System vom Brunnen bis zum Zähler auch wenn er nur 1 m³ im Jahr bezieht. Vorgehalten werden muss es trotzdem. So ensteht ein kreislauf mit steigenden Grundpreisen und ggf. als Anreiz sinkenden m³-Preisen (schaut euch doch mal eure Rechnungen der letzten Jahre an), was folgerichtig und m.E. notwendig ist, damit die Versorgung auf so hohem Niveau in Deutschland gehalten werden kann. Ich möchte jedenfalls auch weiterhin einwandfreies Trinkwasser zu jeder Zeit an jedem Ort in D haben.

Ärgerlich ist nur, dass bspw. bei einem jährlichen Verbrauch von 100 m³ Trinkwasser nur etwa 350 € (ohne Abwasser) zu zahlen sind und sich darüber aufgeregt wird. Bei einer monatlichen Handyrechnung von "nur" 30 € (360 €) gejammert wird. Geschweige denn andere "unnötige" Ausgaben. Ich habe jedenfalls mittlerweile eine andere Wertvorstellung von Trinkwasser (trinke auch zu hause nur Leitungswasser), besonders wenn man mal im Urlaub gewesen ist und sieht, was dort aus dem Hahn alles kommt.

Stelle mich damit auch gerne der Diskussion.

Alles wird gut
Geldadel
Um Glück zu genießen, muß der Mensch auch Charakter haben. Der, der ihn hat, füllt sich den Wasserkrug mit Silber, dem, der ihn nicht hat, dem werden Krüge voll Silber zu Wasser. "Laotse"

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nur ich
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Beitragvon nur ich » 10.01.2013, 12:40

Wie gesagt ich bin ja letztendlich gegen die Privatisierung weil ich schon ganz genau ahne dass alles das dabei weggelassen wird was es gut funktionieren lassen könnte, mich muss keiner gegen die "real existierende" Privatisierung überzeugen, doch ob das immer mit der richtigen Begründung getan wird wäre so die Frage ;)
Das mit "Private müssen Gewinne machen, staatliche nicht" erlaube ich mir daher trotzdem so bisschen zu kritisieren, denn Private streben das nur an, sie schließen aber idr. nicht die Firma wenn 0 Gewinn + nettes Geschäftsführergehalt raus kommt, wobei nett relativ ist, die sind auch froh dass sie nicht für 1000€ putzen gehen müssen...
Es gibt sehr viele sehr effiziente Unternehmen die real (also unter Berücksichtigung der ganzen Bilanztricks die Gewinne verstecken) nichts verdienen und es gibt sie weiter, also "müssen" ist da relativ was Gewinn angeht.
Die Wasserwerke der Kommune dagegen müssen nicht so sehr auf Ausgaben achten weil sie mangels Konkurrenz einfach Endpreis festsetzen können, vielleicht nicht unendlich aber bis an Schmerzgrenze schon, da hilft uns ein Gewinn von 0 gar nichts weil der Endpreis trotzdem wg. der ganzen Verschwendung hoch ist.
Am Ende sieht es so aus dass überteuerte Autos gefahren werden, nicht der günstigste Stromanbieter für die Pumpen ausgesucht wird, der örtliche Fußballverein bezuschusst wird u.s.w.
Ja gut bleibt vielleicht relativ regional das Geld... ich habe vorletzten Beitrag schon verstanden meine ich, nur bleibt das trotzdem am Ende eine Überweisung die ich wie folgt im Verwendungszweck beschrieben würde: "künstlich verteuertes lebensnotwendiges Gut das auch Arme einkaufen - an - nicht so ganz lebensnotwendige Gewinne von Mercedesaktionären, lustige Skulpturen in der Kommune, die Ballnachläufer im Ort und ihren Ballnachlauf-Platz", also lieber Silverneck ich bin da noch nicht so ganz von der Sinnhaftigkeit überzeugt.
Man muss als Antwort darauf vielleicht nicht zwingend nur privatisieren sondern kann ihnen detailliert die Verschwendung verbieten, das stimmt schon, das wäre auch eine Möglichkeit die ich nicht unterschlagen will.

Ich habe da im Video auch was von späteren Preiserhöhungen in Portugal gehört, doch auch das ist kein Argument, die kann man einfach verbieten, die bekommen eine Genehmigung für x Jahre, in der Zeit dürfen sie nichts erhöhen und nach der Zeit wird wieder der günstigste Betreiber gesucht. Also kein Eigentum sondern quasi nur Pacht wenn man so will, natürlich mit Auflagen wie die Substanz gewartet wird u.s.w.
Alternativ ginge Kauf aber mit späterer Verkaufspflicht wenn ein günstigerer pro m³ H2O da wäre...
Die ganzen Auflagen plus Ausschreibung über Wasserendpreis - et voilà.
Also wie gesagt, theoretisch ist das alles zu regeln so dass wir deren Effizienzbestrebungen absahnen ohne ihnen nennenswerte Abzocke zu ermöglichen, doch unsere Politnasen sind bestechlich bis blöd und werden natürlich kein entsprechendes Regelwerk basteln so dass die Idee aufgehen könnte. Deswegen und nicht wg. theoretischen, logischen, systematischen (oder wie man das immer nennen will) -Begrenzungen wird es nicht gut sein zu privatisieren.
Übrigens bevor der Einwand kommt es will dann keiner kaufen/pachten bei den ganzen Auflagen, ja dann wenn es wirklich so zutrifft wäre die heutige Verwaltung der Wasserwirtschaft am Effizienzmaximum, dann werden wir auch nicht weinen müssen dass es kein privater haben will.

"Und da es sich um ein absolut notwendiges Gut handelt, sehe ich hier riesige Gefahren!!! "
muss ich leider auch bisschen anbeissen ;)
Denn Du machst ein kleinen Fehler bei der Setzung des Referenzpunktes, vielleicht nicht beabsichtigt aber könnte so verstanden werden. Denn wenn Du Gefahren siehst ist ja heute ist alles ok also droht praktisch nur Verschlechterung, nein die Gefahr ist auch jetzt schon und zwar bereits realisiert, nennt sich damit also eigentlich auch nicht mehr nur Gefahr sondern bereits vorhandener Schaden- siehe obige Erklärung der Verschwendung (mangels großer Anreize sie abzustellen).
Klar kann ich das auch so unkommentiert stehen lassen dass Gefahren drohen, denn es ist ja so gesehen richtig was Du sagst, nur mag ich trotzdem betonen dass wir nicht im Auto sitzen und ausstiegen um in dunklen Wald zu gehen, sondern das Auto brennt bisschen ;) Also drin bleiben ist jetzt keine Bezeichnung für absolute Sicherheit - um die Analogie zu benutzen.


p.s. Ah ja Bauprojekte die am Ende dreimal so viel kosten wie angedacht.
Ja ist ein Reizthema, aber auch da nichts leichter als das, konsequent das BGB angewendet gäbe es das nicht, haben wir an der Supermarktkasse auch nie dass der Preis plötzlich anders wird, das geht so man will auch am Bau. Dann wollen sie eben mehr, Pech, gibt nichts, dann geht halt notfalls pleite ihr Betrüger...
Ja ja ich weiß, die Erde war härter als im Plan (sinngemäß für alle späteren "Probleme" die als Ausrede für Preiserhöhungen verwendet werden), doch auch sowas ist zu umgehen, die bekommen gar nicht so ein detaillierten Plan über die Gegebenheiten sondern Erdforschung u.s.w. ist deren Aufgabe, dann können sie damit nicht Endabnehmer belasten wenn sie Probleme übersehen oder was weiß ich... Ist alles machbar, scheitert nicht an prinzipieller Unmöglichkeit das zu regeln.
Wir kennen es doch alle bestens von Handwerkern die es schon 40 Jahre machen und immer noch nicht den Aufwand im Voraus abschätzen können um ein Festpreis zu vereinbaren, ja nee ist klar, wer es glaubt wird selig, auch das lebt alles von eurer Naivität und ist nicht wegen prinzipieller Unmöglichkeit es anders zu machen wie es gerade ist.

Wir wären wirklich noch in der Steinzeit wenn wir immer die Ausreden wieso etwas angeblich nicht geht schlucken würden, ich bin mir ganz sicher dass es besser zu regeln wäre, sehr unwahrscheinlich dass wir am Ende der menschlichen Entwicklung in allen Bereichen sind incl. hier thematisierter Wasserwirtschaft und z.B. Bau. Und auch wenn ihr mal nicht wisst wie genau es besser geht, legt die Latte trotzdem ein Stück höher, das setzt idr. Kräfte frei die dann doch eine Lösung finden, nicht unser Bier als Laien für alle Bereiche eine bessere als die aktuelle Lösung zu kennen. Doch da wo sogar ich sie schon sehe muss wirklich viel Beschiss sein, die können gar nicht so doof sein, sie stellen sich nur so um uns auszunehmen.

Goldini
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Beitragvon Goldini » 10.01.2013, 12:45

John Silver hat geschrieben:
Chinese hat geschrieben:Ich glaube nicht das Privat schlecht und Staat gut ist. In Wirklichkeit denke ich ist es genau umgekehrt.

Die Telekom ist hier für mich das schönste Beispiel.

Na, dann hast Du wohl das Glück, in einem gut versorgten Ballungsgebiet zu wohnen. Ich kenne genügend Beispiele von kleinen Orten, in denen die Telekom nichts investiert und die mit Schnecken-DSL auskommen müssen. Aber jetzt kommt ja LTE. Haha! Geht auch nur so lange gut, wie es wenige haben.


Entschuldige, aber das ist wieder so eine typische Anspruchshaltung.
Z.B. erst günstig auf dem Land ein Haus kaufen, und nachher bessere und kostenlose
Busverbindungen für die Schulkinder fordern. Oder eben, dass die Allgemeinheit
(da es der Private nicht rentabel findet) finanzieren soll, dass die Infrastruktur
bis ans letzte Gehöft reicht.

Mann kann nicht alles haben.

Wasserversorgung ist Kommunensache, aber bei Telekom ist das keine regionale Sache mehr.

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Pauzzz
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Beitragvon Pauzzz » 10.01.2013, 12:49

privatisierung des wassers? und was dann? soll dann auch für atemluft und freiheit bezahlt werden?

die privatisierungen der volkseigenen betriebe der DDR haben doch gezeigt, dass sich nur einige die kohle in die taschen gesteckt haben und die anderen in massenarbeitslosigkeit fallen gelassen wurden...

irgendwie habe ich bei jedem thema was aus der politik kommt das gefühl, dass die in einer anderen welt leben.
GEZ zahlen ohne geräte, giftige sparleuchten statt glühbirnen und trotzdem wird strom teurer, bald MAUT um zur arbeit zu kommen, merken die es noch???
Beste Grüße

"ma short - ma long - ma laria"

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John Silver
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Beitragvon John Silver » 10.01.2013, 13:52

Goldini hat geschrieben:
John Silver hat geschrieben:
Chinese hat geschrieben:Ich glaube nicht das Privat schlecht und Staat gut ist. In Wirklichkeit denke ich ist es genau umgekehrt.

Die Telekom ist hier für mich das schönste Beispiel.

Na, dann hast Du wohl das Glück, in einem gut versorgten Ballungsgebiet zu wohnen. Ich kenne genügend Beispiele von kleinen Orten, in denen die Telekom nichts investiert und die mit Schnecken-DSL auskommen müssen. Aber jetzt kommt ja LTE. Haha! Geht auch nur so lange gut, wie es wenige haben.


Entschuldige, aber das ist wieder so eine typische Anspruchshaltung.
Z.B. erst günstig auf dem Land ein Haus kaufen, und nachher bessere und kostenlose
Busverbindungen für die Schulkinder fordern. Oder eben, dass die Allgemeinheit
(da es der Private nicht rentabel findet) finanzieren soll, dass die Infrastruktur
bis ans letzte Gehöft reicht.

Mann kann nicht alles haben.

Wasserversorgung ist Kommunensache, aber bei Telekom ist das keine regionale Sache mehr.

"Die auf dem Land" haben Telefon, Strom, fließendes Wasser, Abwasser, Straßen, und was weiß ich. Sogar Busse fuhren "bis ans letzte Gehöft". Das war und ist alles möglich, solange es von der Öffentlichen Hand betrieben wird. Bloß DSL, das ist nicht mehr möglich, seit die Post privatisiert wurde und es die Telekom gibt. In den neuen Bundesländern wurde sogar überall Glasfaser bis (fast?) ins Haus gelegt, vor der Privatisierung.

Oder guck Dir doch die Deutsche Bahn an. Vor der Privatisierung fuhr sie zuverlässig immer und überall hin. Und heute? Mal ist es zu heiß, mal ist es zu kalt. Wir haben nur noch eine Schönwetterbahn.

Hast Du nicht ein besseres Beispiel für eine gelungene Privatisierung, die dem Verbraucher tatsächlich Vorteile gebracht hat? Sollte es sowas tatsächlich geben, so liegt die Zahl der misslungenen Privatisierungen jedenfalls eindeutig um ein Mehrfaches darüber.
Bedauerlicherweise nutzt der Mensch seine Intelligenz lediglich dazu, seine niederen Instinkte besser befriedigen zu können.

Goldini
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Beitragvon Goldini » 10.01.2013, 14:32

John Silver hat geschrieben:"Die auf dem Land" haben Telefon, Strom, fließendes Wasser, Abwasser, Straßen, und was weiß ich. Sogar Busse fuhren "bis ans letzte Gehöft". Das war und ist alles möglich, solange es von der Öffentlichen Hand betrieben wird.

Ja eben. Bezahlt mit Schulden auf Generationen. Sinn?

numerobis

Beitragvon numerobis » 10.01.2013, 14:39

Nur gut daß in den Ballungszentren nur sparsame und fleißige Menschen leben welche nienichtniemals irgendwelche Transferleistungen in Anspruch nehmen. smilie_10

Ich bin nun wirklich weit von sozialistischen Phantasien entfernt.Aber dem öffentlichen Nahverkehr auf dem Land nun irgendwelche Schuld zuschreiben zu wollen überschreitet die Grenze des Absurden.

Der_Steve
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Beitragvon Der_Steve » 10.01.2013, 16:27

Wundere mich etwas darüber, dass es tatsächlich Leute gibt, die eine Privatisierung des Trinkwasser anscheinend begrüßen. Wie schon einige Male erwähnt wurde gibt es ja nun wirklich genügend Negativbeispiele, aber selbst diese scheinen nicht zu zählen. smilie_08

Ich erinnere mich an einen Verwandten, der bei DHL arbeitet und meinte, dass der Chef auf der letzten Versammlung gesagt hat: "Wir dürfen jetzt mal nicht an den Kunden denken, sondern müssen den Aktionär im Auge haben"
Bei solchen Sprüchen wird einem plötzlich klar, warum die Qualität nachlässt und verlorene Pakete immer weiter zunehmen. Vorhandene Beamte werden durch Leistungskürzungen und Mehrarbeit quasi zur Kündigung gezwungen und günstige Arbeiter übernehmen das Feld, die aber die Arbeit anders betrachten als ihre Vorgänger.

Man sollte auch bedenken, dass sicherlich ein ganzer Rattenschwanz bei einer Privatisierung des Trinkwassers dran hängt. Ich denke einen eigener Brunnen wird dann noch schwerer durchsetzbar sein, als es sowieso schon ist (jedenfalls für Trinkwasser).

Mir fällt irgendwie auch gar kein Argument ein, wieso das Trinkwasser nach einer Privatisierung günstiger, qualitativ besser und weiterhin öffentlich frei verfügbar (Trinkwasserstellen) sein sollte. Glaubt man da wirklich an Reinvestment und Ausbau? Ich nicht!

Viele Grüße,
Steve

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Milchfleck
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Beitragvon Milchfleck » 10.01.2013, 16:37

Freunde!


vor Jahren hab ich mal eine Fernsehreportage über die Privatisierung der Wasserversorgung in London gesehen:


hier 2 Links dazu:

http://www.wasser-in-buergerhand.de/nac ... _water.htm

http://www.jpberlin.de/attacwtal-agrar/ ... nFrank.pdf


den Film finde ich nicht mehr, aber youtube hat bei der Suche folgendes ausgespuckt:


http://www.youtube.com/watch?v=X-eTMaHOKUg

Privatisierung der Wasserversorgung funktioniert unter 2 Bedingungen:
1. Man besitzt Aktien des privaten Versorgers
2. Man wohnt in einer anderen Stadt mit kommunaler Wasserversorgung

smilie_16



Grüße,
der Milchfleck
"Bis spätestens Ende Juni ist das Goldkartell Geschichte und der Goldpreis kann frei steigen. Möglicherweise schon kommende Woche. Bitte nicht vor der aktuellen Drückung unter $1400 zittern.WE." 15. Mai 2013

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Querulant
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Beitragvon Querulant » 10.01.2013, 17:04

@nur ich

Die Wasserwerke der Kommune dagegen müssen nicht so sehr auf Ausgaben achten weil sie mangels Konkurrenz einfach Endpreis festsetzen können, vielleicht nicht unendlich aber bis an Schmerzgrenze schon, da hilft uns ein Gewinn von 0 gar nichts weil der Endpreis trotzdem wg. der ganzen Verschwendung hoch ist.
Am Ende sieht es so aus dass überteuerte Autos gefahren werden, nicht der günstigste Stromanbieter für die Pumpen ausgesucht wird, der örtliche Fußballverein bezuschusst wird u.s.w.

glaubst Du das kann bei Privaten alles nicht passieren, nur weil sie auf ihre Ausgaben achten müssen?
-> Ihre Ausgaben können sie über die Steuer absetzen...

Man muss als Antwort darauf vielleicht nicht zwingend nur privatisieren sondern kann ihnen detailliert die Verschwendung verbieten, das stimmt schon, das wäre auch eine Möglichkeit die ich nicht unterschlagen will.

da gehe ich mit.

Ich habe da im Video auch was von späteren Preiserhöhungen in Portugal gehört, doch auch das ist kein Argument, die kann man einfach verbieten
... natürlich mit Auflagen wie die Substanz gewartet wird u.s.w.

und Du bist so optimistisch, dass die Politik – die ja immer im Sinne der Bürger handelt – dies auch machen würde?

doch unsere Politnasen sind bestechlich bis blöd und werden natürlich kein entsprechendes Regelwerk basteln so dass die Idee aufgehen könnte.
...
Doch da wo sogar ich sie schon sehe muss wirklich viel Beschiss sein, die können gar nicht so doof sein, sie stellen sich nur so um uns auszunehmen.


Bin sehr beruhigt, dass Du es selbst so siehst ;)
Lieber arm dran als Bein ab :)

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Paterblauauge
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Beitragvon Paterblauauge » 10.01.2013, 17:40

Goldini hat geschrieben:Ja eben. Bezahlt mit Schulden auf Generationen. Sinn?


Genau, die auf dem Land sind schließlich Schuld an der heutige Situation. Wollen für ihre Steuern einfach eine funktionierende Infrastruktur haben. smilie_11

Die bezahlen wahrscheinlich auch gar keine Steuern: Setzen sich einfach ein billiges Haus in die Pampa und leben dann von den ganzen Leistungsträgern in der Stadt... smilie_20
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Beitragvon Quin » 10.01.2013, 17:55

Ich habe ne Idee wie wir das verhindern können:

Jeder bestellt sich nen Baseballschläger(die großen aus Holz), das gesamte Forum trifft sich Montag früh um 8:00 Uhr vor dem EU-Viertel in Brüssel.
Wenn alle da sind, zählen wir einmal durch und rennen dann den ganzen Mist einfach ein.
Personen werden nicht verletzt, allerdings direkt nach draußen begleitet.

Wenn alle weg sind zerstören wir alle wichtigen Gebäude.

Wenn jemand uns an die Wäsche will wegen Sachbeschädigung, dann antworten wir im Chor: "Das sind unsere Steuergelder und wir erachten die aktuelle Verwendung als nicht sinnvoll. Wegen Steuerveruntreueung beschlagnahmen wir als Auftraggeber jegliches Gut und führen dieses einem uns dienlichen Zwecke zu."

Falls uns jemand wegen Nötigung dranbekommen möchte, antworten wir im Chor: "Wir sind das Volk, und diese Volksvertreter zerstören unsere demokratische Grundordnung, sie sind alle mit sofortiger Wirkung wegen Verstoßes gegen das Grundgesetz des Staates "deutsch" entlassen."
erfolgreich gehandelt mit:

11 Mitgliedern.

WilhelmI
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wasserprivatisierung

Beitragvon WilhelmI » 10.01.2013, 19:59

London wurde ja schon als negatives Beispiel genannt, was ich nur bestätigen kann. Ich habe dort ein paar Jahre gewohnt. Das bestehende total marode Wasserversorgungssystem wurde privatisiert. Damals bestanden große Hoffnungen auf eine Verbesserung. Wobei die Briten aus der Sicht eines ökoerzogenen Deutschen auch schon damals verschwenderisch mit Wasser umgingen und es auch viel zu billig war. Hat sich alles relativiert. Heute ist das System maroder denn je, die Preise wesentlich gestiegen, der Service lau, aber man kann sich jetzt bei einer Anlaufstelle beschweren. Zum Totlachen.
Wie es bei uns ansatzweise werden kann, sieht man an der Berliner Wasserprivatisierung, bei der sich die öffentliche Hand noch einen Mehrheitsanteil gesichert hat. Wesentlich verteuert, ebenfalls lauer Service, kaum Investitionen, massive Bürgerproteste. Die scheinen jetzt zu greifen, da man offensichtlich versucht die verkauften Anteile zurück zu kaufen. Natürlich wieder zu Lasten der Bürger, da natürlich eine weitere Gewinnmarge eingerechnet werden muß, eben alternativlos. Das Berliner Problem kann ja jeder googeln.
Solange Abgeordnete und Verwaltungen ohne rechtliche Konsequenzen, wie sie jeder Bürger oder Unternehmen zu tragen haben, ungeniert gegen das öffentliche Wohl Milliarden versenken dürfen, wird sich nichts ändern. Die Wasserversorgung ist nur ein Aufreger von vielen, denen man sich täglich stellen muß, soweit man denn will.
Hans

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Chinese
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Beitragvon Chinese » 10.01.2013, 19:59

Ja der gute alte liebe Staatsbetrieb. Bringt nur Vorteile für den Verbraucher und den Mitarbeiter. Blöd nur das irgendwer die Zeche zahlen muss.

Möchte nicht wissen was telefonieren kosten würde? Die sind ja heute noch ein halber Staatsbetrieb.
Da schüttelts mich aber gewaltig hier wenn ich dies lese. Selbst eine private Schule ist heute besser als eine vom Staat. Ok, die Lehrer haben's beim Staat leichter, wenn sie mal drin sind. Vieleicht auch die Schüler haben es ruhiger.


Da wünschen sich manche DDR 2.0. Ohne mich!
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

WilhelmI
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wasserprivatisierung

Beitragvon WilhelmI » 10.01.2013, 20:42

chinese: Ja der gute alte liebe Staatsbetrieb


Ich war früher auch ein begeisterter Anhänger der Privatisierung. Sozusagen mal die lahmen Beamtenknochen in Schwung bringen. Was war das für eine Freude als der Ärmelschoner-Postobersekretär, der pünktlich um 12.00 Uhr die Jalousie am Schalter runterließ, mal Dampf unter den Allerwertesten bekam.
Das war das eine Extrem. Jetzt haben wir eine auf Maximalprofit ausgelegte Versorgung mit schlecht ausgebildeten gering bezahlten Dienstleistern, immer weniger Infrastruktur in der Fläche, geblieben ist nur die Verantwortungsscheu wenn mal etwas kaputt geht (bei der Post/DHL).
Ich bin immer noch nicht grundsätzlich gegen Privatisierung, aber eine effizient aufgestellte Verwaltung, die sich nach betriebswirtschaftlichen Maßstäben in der Sache richtet, ohne Beamtentum und mit Angestellten, die sich in gewissen jährlichen Abständen einem council zur Bestätigung ihrer Position (wie in GB) stellen müssen, wäre ja ein Fortschritt gegen die frühere Beamtensesselpuperei mit ihrer schneckenhaften Schnelligkeit.
Es gibt einfach Dinge, nennen wir es Grundversorgung, die ein verantwortungsbewußte Gesellschaft, nicht einfach dem Spiel der freien Kräfte überlassen darf. Meiner Meinung gehört die Wasserversorgung als elnem elementarem Bedürfnis der Bürger dazu. Mit DDR 2.0 etc. hat das garnichts zu tun.
Hans


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