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Verfasst: 08.05.2015, 16:20
von Datenreisender
Finanzielle Repression
Europa: Steuer-Behörden erhalten Zugang zu den Bank-Konten der Bürger

In der EU zeichnet sich eine weitere Verschärfung der Kontrolle der privaten Finanzen durch die Steuerbehörden ab. Griechenland macht den Anfang und gewährt den Steuereintreibern direkten Zugriff auf die Bank-Konten der Bürger. Die Zuspitzung der Schulden-Krise ist für viele Regierungen der Anlass, den Schutz der Privatsphäre in Geld-Angelegenheiten flächendeckend über Bord zu werfen.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... r-buerger/

Verfasst: 08.05.2015, 16:45
von alexm1003
Okay, das klingt jetzt wirklich erschreckend. Bis jetzt habe ich noch so ein bisschen geschmunzelt über die "nur Tafelgeschäfte, kleine Stückelungen" Fraktion, aber jetzt kommen doch die ersten Zweifel. Es ist mir schon klar dass die Staaten nicht eher Ruhe geben werden bis der durchschnittliche Steuersatz 100% erreicht hat, aber dass sie so weit gehen würden und auch die kleinste Transaktion durch die Rasterfilterung schicken wollen, das beunruhigt mich irgendwie.
Da wird wohl nichts anderes übrig bleiben als das ganze Zeugs zu verbuddeln, den Kindern eine Schatzkarte in die Hände zu drücken und zu sagen "Wartet ab bis die Scheisse in den Ventilator geflogen ist, wartet danach noch 5 Jahre, dann nehmt die Schaufel in die Hand und ihr habt einen kleinen Startvorsprung in die neue Welt".

Verfasst: 08.05.2015, 16:59
von 00.43peter
Wie heisst es so schön,nur Bares ist wahres.

Verfasst: 08.05.2015, 20:48
von Chinese
Der Steuerehrliche hat doch nichts zu befürchten.


Solange es gegen den fetten Reichen geht alles ok, aber selbst will man Bitteschön seine kleinen Freiheiten behalten. Was soll man dazu sagen?

Verfasst: 08.05.2015, 21:23
von Finerus
Nach dergleichen Logik durchschnüffeln Geheimdienste die Kommunikation unbescholtener Bürger und durchleuchten ganz nach Belieben auch den hintersten Winkel ihrer Privatsphäre. Wer nichts zu verbergen hat, kann ja schwerlich etwas dagegen haben, so das Standardargument zum Totschlag von Bürgerrechten. Wer es dennoch wagt, an diesem Machtmissbrauch des Staats Kritik zu üben, macht sich umso verdächtiger.

Verfasst: 08.05.2015, 21:31
von Chinese
Wir leben doch in einer Demokratie, die Macht geht vom Volke aus. Oder verwechsle ich was?


Solange es gegen einen Herrn Hönes geht alles ok. Aber irgendwo gibt es eine Grenze da ist es nicht mehr ok?

Verfasst: 09.05.2015, 07:59
von alexm1003
Du verwechselst was! Wir leben nicht in einer Demokratie sondern in einer Lobbykratie. Alle Macht geht von Lobbygruppen aus. Desto mehr Geld desto mehr Macht. Wer weniger Steuern bezahlt behält mehr Geld, also mehr Macht.
Was mit Hoeneß gemacht worden ist wurde nicht gemacht um dem Volk etwas Gutes zu tun sondern um die Macht anderer zu mehren.
Die einen besteuert man mehr, die anderen weniger, aber immer nach schwer nachzuvollziehenden Kriterien. Die Steuergestzgebung ist ein Sammelsurium aus unterschiedlichen Steuerarten und -sätzen, bei dem einen wird etwas besteuert, bei dem anderen nicht. Immer schön das Volk verwirren, dann hat es keine Zeit nachzudenken. Wissen ist Macht, desto weniger der Staat über mich weiss desto besser ist es.
Man will mir glauben machen dass die Welt untergeht wenn Amazon die Grösse meiner Unterhosen kennt, aber alles ist ok wenn sämtliche Staatsdienste wissen von welchem Konto ich sie bezahle.
In Belgien sagt man "Um gut zu leben muss man versteckt leben!"

Verfasst: 09.05.2015, 08:33
von Chinese
Du verwirrst mich. Ich höre immer nur Demokratie. So eine Lobbykratie ist das was besseres?

Die deutsche Steuergesetzgebung ist weltweit diejenige mit den meisten Regeln. Man schätzt das Ca. 70% der Steuerliteratur weltweit in deutscher Sprache ist. Mein Steuerberater hat mir versichert das dies vom Hang der Deutschen zur Steuergerechtigkeit verursacht wird. Sozusagen ein, zumindest im Vergleich zu anderen Ländern, ein perfektes Und umfangreiches Regelwerk.

Ich kann dir zustimmen mit deiner Vermutung das dies der Verwirrung der Steuerpflichtigen dient. Ich sehe dies bei unseren Steuerprüfungen im Betrieb. Man macht alles richtig, aber gefunden wird immer was.

Wir sind doch der Staat, zumindest höre ich das immer. Also soll ich mich quasi vor mir selbst verstecken?

Ich glaube die Zeiten den Staat (also uns alle) auszutricksen sind vorbei. Da geht nichts mehr im Geheimen. Die letzten Jahre wurde hier so aufgerüstet, das Steuerhinterziehungen ein unsicheres Handwerk geworden sind und bei genauer Risikoabwägung nicht rentieren.

Verfasst: 09.05.2015, 08:56
von lifesgood
Chinese hat geschrieben:
Ich kann dir zustimmen mit deiner Vermutung das dies der Verwirrung der Steuerpflichtigen dient. Ich sehe dies bei unseren Steuerprüfungen im Betrieb. Man macht alles richtig, aber gefunden wird immer was.


Es gibt immer wieder mal Sachverhalte, die man auf verschiedene Weisen interpretieren kann. Durch die unterschiedliche Interessenlage interpretiert sie der Steuerpflichtige anders als der Prüfer ;)

Aber normalerweise kennt man als Steuerpflichtiger schon vor der Prüfung die Punkte, auf die sich der Prüfer stürzen wird und wo Diskussionsbedarf besteht.

Meist wird das dann bei der Schlußbesprechung, bei der häufig der Vorgesetzte des Prüfers mit anwesend ist, ausdiskutiert und die Vorgehensweise abgestimmt.

Häufig geht es dabei aber nur um Abschreibungszeiträume. Das heißt, das Geld, das man jetzt nachbezahlt wegen längerem Abschreibungszeitraum, bekommt man in den Folgejahren wieder zurück.

lifesgood

finanzielle Repression

Verfasst: 09.05.2015, 09:21
von peter1
unser dr hat noch etwas unterschlagen :

-zwangsabgabe fuer abhebung von bargeld atm
-zwangsabgabe fuer die 500 reichsten familien
-asylantensoli
-reparationssoli

mfgpeter1

Verfasst: 09.05.2015, 11:57
von Finerus
@Peter1

Die Frage der Reparationszahlungen ist aus Sicht der Bundesregierung abschließend geklärt. Außerdem werden 70 Jahre nach der Kapitulation des Dt. Reichs von der aktuellen Bevölkerung kaum mehr ernsthaft Ansprüche außer an Individuen zu leistender Entschädigungen als gerechtfertigt wahrgenommen.

Das Thema Asylanten, Migranten etc. ist in diesem Faden sicher deplatziert.
:arrow: Rubrik "Allgemeine politische Themen"

Verfasst: 09.05.2015, 13:56
von Maplefan
Chinese hat geschrieben:Wir leben doch in einer Demokratie, die Macht geht vom Volke aus. Oder verwechsle ich was?


Nein, nein, schon alles richtig: Wir haben Demokratie, freie Wahlen, der Bürger ist der Souverän, alle Macht geht vom Volke aus!

Und wirklich: keiner derjenigen, die unsere Geschicke steuern, hat sich an die Macht geputscht: alle sind tatsächlich ganz korrekt, frei, gleich und geheim, gewählt worden.

Und da wir somit völlig frei darin sind, zu bestimmen, wer die höchst anspruchsvollen Aufgaben unserer Gesellschaft managen soll, haben wir an den Schaltstellen der Macht selbstverständlich die besten der Besten auf ihrem Gebiet, und jeweils mit reichlich Erfahrungshintergrund.

Völlig unvorstellbar wäre um Beispiel, dass ein so grundlegend wichtiges Ministerium wie das Arbeitsministerium an eine Person ginge, deren höchste Lebensleistung gerade mal darin besteht, ein Studium der Geschwätzwissenschaften nach 20 Semestern erfolglos abgebrochen zu haben.

- - - - - - -

So, und eure Hausaufgabe für heute lautet:
finde den Fehler.

Verfasst: 09.05.2015, 14:09
von 00.43peter
Doktoratin-Promotion abgebrochen,nach Einzug in den Bundestag.
Abschluß in Neuerer und Älterer Germanistik. smilie_24

Verfasst: 09.05.2015, 15:27
von Bumerang
Es gibt einen bestimmten Punkt, wenn die Pleite des Staates unumkehrbar ist. Der point of no return. Dann versucht der Staatsapparat mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu überleben!

Mit Steuern hat das nichts mehr zu tun Chinese, mit Gerechtigkeit schon gar nicht! Dann gilt, rette sich wer kann.

Verfasst: 09.05.2015, 20:11
von Datenreisender
Bumerang hat geschrieben:Es gibt einen bestimmten Punkt, wenn die Pleite des Staates unumkehrbar ist. Der point of no return.

Laut Rogoff liegt dieser point of no return bei einer Verschuldung von 80 % des BIP.

Deutschland liegt im Moment zwischen 78 und 79 %, allerdings nachdem man das BIP mit neuen Statistik-Tricks künstlich erhöht hat, zum Beispiel indem man die (geschätzten) Umsätze aus Schattenwirtschaft (Schwarzarbeit) und organisierter Kriminalität (Drogenhandel usw.) mit eingerechnet hat.