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Finanzielle Repression

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Sapnovela
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Re: Finanzielle Repression

Beitragvon Sapnovela » 21.08.2015, 13:04

Bumerang hat geschrieben:Sap,

bei den 18,8 Mio Haushalte sind genug Klein- und Kleinstimmobilien dabei, die meist innerhalb der Freibeträge fallen würden. Heißt aber, dass die anderen ca 21 Mio Haushalte zur Miete wohnen. Außerdem sind Wohnimmobilien nur ein Teil des Marktes. Da gibt es noch Gewerbeimmobilien Äcker und Wälder.

Eben desw. ist Immobilienbesitzer nicht gleich reich.

Bumerang hat geschrieben:Deshalb gibt es noch Einheitswerte von vor dem Krieg, damit Steuern eben niedrig ausfallen.Ein Zufall ist das sicher nicht. Deshalb fällt auch die Grundsteuer m.E. so niedrig aus. Selbst in München oder Frankfurt, dürfte diese bezogen auf den Marktwert bei ca 0,2% oder weniger liegen!


Kenne die Zahlen aus den von Dir genannten Städten nicht, die Zahlen, die ich beruflich kenne liegen zwischen 0,4 und 0,5% des aktuellen Wertes p.a. Sollte jeder Immobilien-Käufer bei den Rendite-Kalkulationen berücksichtigen.

Bumerang hat geschrieben: Eine EM Steuer ist de facto nicht (kaum) einzutreiben. Die Aktien waren auch von der Vermögenssteuer betroffen. Heute kann man gerade die großen Pakete über ausländische Beteiligungsfirmen auslagern und damit würde man nur den Kleinaktionär treffen. Der muss aber bei Höchstkursen ja kaufen können. Eine solche Vermögenssteuer wäre dann kontraproduktiv :-).


Genau und desw. ist passt m.E. die Argumentation von nicht Vermögenssteuer und Immos an der Stelle so nicht zusammen. Immos sind eine der wenigen Anlageklassen, die überhaupt direkt auf den Wert besteuert werden. Und das auch nicht aufgrund irgendwelcher Systematik oder Gerechtigkeit, sondern schlicht und einfach, weil es problemlos möglich ist.
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Bumerang
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Re: Finanzielle Repression

Beitragvon Bumerang » 21.08.2015, 14:23

Sap,

die Diskussion ging damit los, dass die Vermögenssteuer, die selbstredend die Vermögenden getroffen hat, abgeschafft wurde, weil dabei die Immobilien bevorzugt waren.

Es ändert sich nichts daran, dass Immobilienbesitzer in Vergleich zu Mietern in den allermeisten Fällen vermögender (reicher) sind. Nun zahlen sie keine Vermögenssteuer mehr. Und zwar diejenigen, die den Freibetrag überschreiten würden, damals 120k DM pro Person und Kind, was wohl heutzutage deutlich höher wäre. Bis zu ihrer Abschaffung war das Familienhäuschen dicke drin.

Die Grundsteuer ist geblieben, ja. Dennoch kann sich keiner darüber beschweren, dass sie zu hoch ist, liegt sie doch im niedrigen Promille Bereich.
http://www.sueddeutsche.de/geld/vermoeg ... -1.1849026

Die Kfz Versicherung dürfte in vielen Fällen höher ausfallen. Das neueste Smartphone auch! Von der EKSt, MWSt etc brauchen wir gar nicht reden.
Gruß

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gullaldr
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Re: Finanzielle Repression

Beitragvon gullaldr » 21.08.2015, 17:02

Bumerang hat geschrieben:Die Grundsteuer ist geblieben, ja. Dennoch kann sich keiner darüber beschweren, dass sie zu hoch ist, liegt sie doch im niedrigen Promille Bereich. (...) Die Kfz Versicherung dürfte in vielen Fällen höher ausfallen. Das neueste Smartphone auch! Von der EKSt, MWSt etc brauchen wir gar nicht reden.


Ich sehe da einen Unterschied. Das Smartphone kaufe ich mir, zahle MWSt., aber dann ist es gut damit. Ich werde nicht genötigt, vierteljährlich eine Smartphone-Besitz-Steuer zahlen zu müssen. Die Kfz-Versicherung ist eine Versicherungsleistung. Beim Auto gibt es zwar die Kfz-Steuer, aber diese wird möglichenfalls mit der Abnutzung öffentlichen Straßenraumes usw. durch das Fahren des Autos begründet. Melde ich mein Auto ab und stelle es in die Garage, zahle ich auch keine Kfz-Steuer. Das Grundstück aber wird mehrfach besteuert. Ich kaufe es mit Geld, das im Zuge der EKSt bereits versteuert worden ist. Dann zahle ich beim Kauf die Grunderwerbsteuer. Dann muss ich vierteljährlich Grundsteuer dafür bezahlen (warum eigentlich?). Und schließlich zahlt mein Erbe noch Erbschaftssteuer, wenn er das Grundstück mal erhält. Vierfache Besteuerung für ein Grundstück, das den Staat eigentlich überhaupt nichts angehen müsste, solange gemeinschaftliche Belange dort nicht tangiert werden. Und man sage jetzt nicht, dass man ja mit dem Grundstück wirtschaften könne (z.B. durch eine darauf stehende Fabrik, ein Miethaus oder nur als landwirtschaftliche Fläche), denn diese erwirtschafteten Erträge müsste ich ja ohnehin im Rahmen der EKSt versteuern. Also, mindestens die Grundsteuer gehört in meinen Augen abgeschafft.

Robbert
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Re: Finanzielle Repression

Beitragvon Robbert » 21.08.2015, 19:02

...dann gehört die Kirchensteuer auch abgeschafft weil die Kirche steinreich ist?! Abgeltungssteuer ebenfalls, weil erstens Doppelbesteuerung und zweitens kontraproduktiv, denn viele hält es ab bei Aktien einzusteigen.

Problem ist nur, gullaldr, auf uns hört keine Sau.

Zur Erbschaftssteuer: international betrachtet befindet sich D.land bei diesem Thema im angenehmen Schlummerzustand. Da könnte noch ganz anders zugelangt werden.

Zur Grundsteuer: drauf gesch...

Sorry, meine Meinung.

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Datenreisender
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Re: Finanzielle Repression

Beitragvon Datenreisender » 30.12.2015, 10:25

Finanzielle Repression
Deutschland beschränkt Handel mit Münzen, Briefmarken, Gemälden

Das neue Kulturgutschutzgesetz bedeutet für Kunsthändler und Sammler eine raffinierte Art der finanziellen Repression. Eigentümer müssen signifikante Wertverluste hinnehmen. Der Staat forscht seine Bürger aus und könnte dadurch ermittelte Objekte dann selbst billiger erwerben – ohne die Eigentümer für den Verlust zu entschädigen.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... gemaelden/
Erfolgreich gehandelt mit: detonic96 (2x), goldjunge53, -bobi- (3x), v5, John Ruskin (3x), san agustin (2x), Sumpek, Silbermax, Kaiserwetter, holly07, trophy, michasi, MapleHF, Willi, Schatzi, Telefon, silberfux, Werderaner, d.pust, mambo, HanzDieter1, silbersauger, HerrHansen, LeipzigGold, ticles, harley, mikawo, peso46, Muddi, $Unzennerd$, Silent, Silberhamsterchen, Goldsilberfan

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Re: Finanzielle Repression

Beitragvon bjoernwww » 30.12.2015, 11:01

[quote="Bumerang/]

Das wäre gut, mit 10% kämen Grob 1 Billion in die Finanzkasse, .....
Damit würde die Staatsverschuldung wieder auf unter 50% sinken.

[/quote]
Das würde nix bringen . Dann hätten die Politiker wird ganz viel Geld und in 10 Jahren sind es mehr Schulden als je zuvor . Wir sollten die Schulden hochfahren und die Steuern senken . Dann können alle noch ein paar Jahre gut leben und wenn der Zähler überall zurückgesetzt wird ist es egal wie hoch die Schulden waren .

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Re: Finanzielle Repression

Beitragvon lifesgood » 30.12.2015, 11:46

bjoernwww hat geschrieben:Wir sollten die Schulden hochfahren ... und wenn der Zähler überall zurückgesetzt wird ist es egal wie hoch die Schulden waren .


Eine These die ich schon seit vielen Jahren vertrete.

Allerdings sollte man das Geld nicht zum "gut leben" verbraten, sondern in Infrastruktur (Straßen, Schulen, Unis) und in erneuerbare Energien usw. investieren, damit man nach dem "Reset" einen Wettbewerbsvorsprung hat und ohne Altlasten wie ein marodes Straßennetz mit baufälligen Brücken usw. und mit einem Technologievorsprung bei den erneuerbaren Energien und anderen Zukunftstechnologien durchstarten kann.

Derartige Ausgaben würden zudem die Konjunktur befeuern.

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Re: Finanzielle Repression

Beitragvon Bumerang » 30.12.2015, 16:05

lifesgood hat geschrieben:
bjoernwww hat geschrieben:Wir sollten die Schulden hochfahren ... und wenn der Zähler überall zurückgesetzt wird ist es egal wie hoch die Schulden waren .


Eine These die ich schon seit vielen Jahren vertrete.

Allerdings sollte man das Geld nicht zum "gut leben" verbraten, sondern in Infrastruktur


Solange die Geldschöpfung in privater Hand ist und beliebt, muss man immer mehr Zinsen an einen "elitären" Kreis zahlen! Die 0,x% täuschen ein wenig, weil die Schulden immer höher steigen.

Ein Vollgeld wie in der Schweiz würde die beste Lösung innerhalb eines Fiatsystems sein.
Im Kern geht es darum, dass nicht eine Elite von der Geldschöpfung profitiert, sondern die gesamte Gesellschaft.
Gruß

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Re: Finanzielle Repression

Beitragvon lifesgood » 30.12.2015, 16:55

Sollten wir die Geldschöpfungsgeschichte nicht im entsprechenden Thread lassen.

In dem diskutierten Szenario geht es darum die Schulden bis zu einem Tag X an dem die Schulden gestrichen werden, hochzufahren. Da spielt der Zins keine Rolle, weil er über Neuverschuldung finanziert wird und diese ja dann mit gestrichen wird.

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Re: Finanzielle Repression

Beitragvon Bumerang » 30.12.2015, 17:36

@lifesgood - Ich habe einige Deiner zweideutigen Kommentaren der letzten Tage einfach übersehen.

Jetzt muss ich mal wieder reagieren!

Die bestehenden und die neuen Schulden wurden bzw. werden geschöpft. Das sollte Dir einleuchten! Also ist Geldschöpfung = Schuldenschöpfung und damit keines Falls OT.

Bei einer Geldschöpfung in einem Vollgeldsystem müsste man keine Schulden inkl Zinsen streichen, weil das Geld nicht als Schuld auf die Welt käme. Wille und Absicht hinter beiden Szenarien ist gleich. Die Gläubiger des Schuldgeldes zu Enteignen. Der Zusammenhang ist also mehr als deutlich.

Du hast immer wieder OT-Reflexe mir gegnüber. Weiß aber gerade nicht, wodurch ich sie ausgelöst habe.
Entspanne Dich ein bisschen, ich verfolge Dich nicht. Du musst Dich nicht immer wehren, es war kein Angriff. smilie_11
Gruß

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Re: Finanzielle Repression

Beitragvon lifesgood » 31.12.2015, 09:56

... das ist im Grund schon richtig und ich habe es auch nicht als Angriff empfunden smilie_01

Aber ich hatte auf dieses Posting von Björnwww geantwortet:

bjoernwww hat geschrieben:Wir sollten die Schulden hochfahren und die Steuern senken . Dann können alle noch ein paar Jahre gut leben und wenn der Zähler überall zurückgesetzt wird ist es egal wie hoch die Schulden waren .


Und da ist eben Vollgeld nicht relevant, wenn er davon ausgeht, dass der Zähler zurückgesetzt wird, was ja auch der momentanen Geldschöpfung entspricht.

Somit hat Deine im Grunde richtige Aussage eben nicht in den Kontext gepasst. Das ist ungefähr so, als wenn sich zwei über Fußball unterhalten und Du kommst hinzu und sagst: "Es gibt einen Schiedsrichter und zwei Linienrichter". Dann hast Du zwar eine richtige Aussage getroffen, die im weiteren Sinne auch mit der Sache zu tun hat, nur interessiert die in diesem Fall nicht.

Ob ich OT-Reflexe habe, oder Du dazu tendierst, Dinge die Dich bewegen (wie wohl aktuell die Geschichte in der Schweiz) in jeden Thread zu tragen, egal ob es paßt oder nicht, lassen wir mal die anderen User entscheiden ;)

In diesem Sinne einen guten Rutsch!

lifesgood

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Re: Finanzielle Repression

Beitragvon Bumerang » 31.12.2015, 11:02

@lifesgood

So unterschiedlich kann der Zusammenhang zwischen zwei Aussagen eben betrachtet werden. Möglicherweise habe ich meine Message nicht deutlich genug formuliert.

Das Szenario mit Schuldenaufbau & Steuersenkung mit anschließende Entwertung, wird von den Eliten genauso wenig eingeführt, wie ein Fiat-Vollgeldsystem. Weil eben beide Szenarien dazu führen, dass der Staat(Steuerzahler) keine saftigen Zinsen mehr zahlen würde.

Das Fiat-Vollgeldsystem kann aber, zumindest in der Schweiz, vom Volk herbeigeführt werden.

Das Geldsystem ist nun mal die Basis ALLER finazwirtschaftlichen Zusammenhänge und keinesfalls mein "neues" Lieblingsthema. Mir ist auch klar, dass ich nicht jede Detaildiskussion darauf zurückführen sollte. Manchmal, wie in diesem Fall, erscheint es mir aber als sinnvoll.

Einen guten Rutsch!
Gruß

Bumerang
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