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Das System M

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Datenreisender
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Das System M

Beitragvon Datenreisender » 03.08.2012, 13:09

Der Politikstil der Kanzlerin
Das System M

Mit Angela Merkel kam die Relativierung von Werten in die Politik.
Ihre Führung lebt von den Missverständnissen, die über sie in Umlauf sind.
So arbeitet sie am Zerfall der Demokratie.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 41711.html
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Skorpion
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Beitragvon Skorpion » 03.08.2012, 13:42

Ein solcher Frontalangriff war überfällig und findet die richtigen Worte.

omen-x
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nix verstanden

Beitragvon omen-x » 03.08.2012, 14:16

@ datenreisender

trotz größter Mühe habe ich's nicht vestanden. Der Schreiberling schwebt in anderen Phären und nach der dritten Übersetzungshilfe von Wiki habe ich aufgegeben...

Vielleicht kann jemand das Kauderwelsch übersetzen. Bin ja immer neugierig.

VG

omen-x

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Der Bär
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Beitragvon Der Bär » 03.08.2012, 14:28

Grob würde ich sagen: Da Merkel eigentlich alles egal ist, sie selbst also keinerlei Werte hat, an die sie sich gebunden fühlt, ist sie ein neuer Typus Politiker: Einer, der an seinen Werten nicht zu erkennen ist, weil er keine hat. Und da er nicht zu erkennen also einzuordnen ist, kann er auch nirgends anecken, weil seine Konsistenz nicht fest ist - eher fließend, sich permanent verändernd.

Also so ganz grob gesagt. Es gibt da noch andere Bereiche ... :mrgreen:
Zuletzt geändert von Der Bär am 03.08.2012, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
Ich weiß letztlich auch nur, was ich glaube zu wissen.
Eto ... watashi wa baka desu, ne. Honto ni!

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malamute
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Re: nix verstanden

Beitragvon malamute » 03.08.2012, 14:28

omen-x hat geschrieben:...trotz größter Mühe habe ich's nicht vestanden. Der Schreiberling schwebt in anderen Sphären...


Omen, ich verstehe es auch nicht recht.

Bisher bin ich der Auffassung, daß da jemand, der mal selber gerne Kanzlerin geworden wäre, eine Selbstverständlichkeit beschreibt (Merkel als Politdarstellerin, die nur das Ziel verfolgt, ihr eigenes Machtkonglomerat zu stärken bzw. zu vergrößern und diesem Ziel alles unterordnet.) Das ein solches Vorgehen demokratiegefährdend ist, versteht sich dann aber auch schon von selber - eine neue oder gar große Erkenntnis ist das nicht.

Ansonsten scheint die Verfasserin nicht wirklich daran interessiert zu sein, daß sie verstanden werden kann. Das Phänomend der sprachlichen Verschwurbelung ist aber feuilletontypisch.

Fazit: Muss man nicht lesen, Erkenntnisgewinn tendenziell bei Null.

Viele Grüße
malamute
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Datenreisender
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Re: nix verstanden

Beitragvon Datenreisender » 03.08.2012, 14:57

omen-x hat geschrieben:trotz größter Mühe habe ich's nicht vestanden. Der Schreiberling schwebt in anderen Phären und nach der dritten Übersetzungshilfe von Wiki habe ich aufgegeben...

Bei dem Schreiberling handelt es sich um eine 70-jährige Literaturprofessorin und die Sprache ist Deutsch.
Sprache kann man im Grunde nicht erklären. Man kann nur immer wieder staunen, über das, was sie ist und bewirkt.

malamute hat geschrieben:Bisher bin ich der Auffassung, daß da jemand, der mal selber gerne Kanzlerin geworden wäre,

Ministerin ...

malamute hat geschrieben:Ansonsten scheint die Verfasserin nicht wirklich daran interessiert zu sein, daß sie verstanden werden kann.

Den Eindruck hatte ich eher nicht. Und auch die Leserkommentare zu dem Artikel sprechen da eine andere Sprache. Eher eine ziemlich gute Werbung für ihr demnächst erscheinendes Buch.

malamute hat geschrieben:Das Phänomend der sprachlichen Verschwurbelung ist aber feuilletontypisch.

Deswegen liest man das Feuilleton doch?

malamute hat geschrieben:Fazit: Muss man nicht lesen, Erkenntnisgewinn tendenziell bei Null.

Also, ausgerechnet die bürgerlich-konservative F.A.Z. schreibt von Politikern als Tätern und von der Bundeskanzlerin als jemand, der am Zerfall der Demokratie arbeitet, und Du findest das nicht lesenwert und erzielst daraus keine Erkenntnisse?
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omen-x
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Beitragvon omen-x » 03.08.2012, 15:03

Danke Bär, danke Malamute!

Jetzt geht es mir gleich viel besser smilie_01

Mir scheint aber dieses Beispiel symptomatisch für unsere heutige Zeit. Im Streben zu Verstehen versagt mit steigender Tendenz unser normaler Menschenverstand und wie anders damit umgehen als es mal eben als Phänomen zu bezeichnen. Das soll jetzt keine Kritik sein, malamute.

Mir schaudert nur bei dem Gedanken, welches Phänomen mir/uns als nächstes erscheinen wird smilie_40


Guß

omen-x

Aeon Flux
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Beitragvon Aeon Flux » 03.08.2012, 15:19

Was gibt es da nicht zu verstehen?

Ich kann das Buch "Götzendämmerung" empfehlen, Frau Höhler weiß genau wovon sie spricht, und das in einer sehr klaren Sprache. Niemand wird ohne Grund zu einer der bestbezahlten Beraterinnen überhaupt, da könnt ihr lästern über den Sinn solcher Beratungen wie ihr wollt. Ich habe Frau Höhler einmal in einer Gesprächsrunde live erlebt, glasklarer Verstand, beneidenswert, die steckt Frau M allemal in die Tasche.
Difficile est satiram non scribere

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malamute
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Re: nix verstanden

Beitragvon malamute » 03.08.2012, 15:27

Datenreisender hat geschrieben:...
malamute hat geschrieben:Das Phänomend der sprachlichen Verschwurbelung ist aber feuilletontypisch.

Deswegen liest man das Feuilleton doch?


Was man so tut, entzieht sich erstens meiner Kenntnis und ist mir zweitens recht egal - aber genau wegen dieser Sprachverschwurbelung habe ich vor mehr als 20 Jahren einen Schluß gezogen: Ich lese nichts, was schon ausdrücklich als Feuilleton daherkommt, meine Zeit ist mir für dieses leider in der Regel eitel aufgeblasene Zeug zu schade. Mir ist ein Satz in Erinnerung, dessen Inhalt ungefähr war, daß die meisten Feuilletonisten beleidigt sind, wenn sie verstanden werden. Wenn der Bedarf nach Texten aufkommen sollte, die wirkliche Sprachmächtigkeit beweisen, lese man z.B. mal bei Herrn Klonovsky nach.

Datenreisender hat geschrieben:
malamute hat geschrieben:Fazit: Muss man nicht lesen, Erkenntnisgewinn tendenziell bei Null.

Also, ausgerechnet die bürgerlich-konservative F.A.Z. schreibt von Politikern als Tätern und von der Bundeskanzlerin als jemand, der am Zerfall der Demokratie arbeitet, und Du findest das nicht lesenwert und erzielst daraus keine Erkenntnisse?


Genau so ist das, Datenreisender. Erstens sind Politiker keine Täter sondern lediglich umsetzende Politikdarsteller - Täter und Täterinnen sitzen ein paar Stockwerke höher und geben die Regieanweisungen. Das Merkel (und andere) auf Geheiß fleißig an der Demontage der letzten kümmerlichen Reste der Demokratie arbeiten und praktisch völlig wertfrei sind, ist ja nun wahrlich keine neue Erkenntnis - das konnte man argumentativ besser schon vor Jahren z.B. in der "Jungen Freiheit" lesen.

Wer die "Erkenntnisse" des in Rede stehenden Feuilletonartikels erst jetzt durch diesen Artikel bekommt, ist vielleicht etwas spät dran...

Viele Grüße
malamute
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Re: nix verstanden

Beitragvon Datenreisender » 03.08.2012, 15:36

malamute hat geschrieben:Mir ist ein Satz in Erinnerung, dessen Inhalt ungefähr war, daß die meisten Feuilletonisten beleidigt sind, wenn sie verstanden werden.

smilie_20 smilie_01
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Beitragvon omen-x » 03.08.2012, 15:45

@ Datenreisender

Zitat:

"Bei dem Schreiberling handelt es sich um eine 70-jährige Literaturprofessorin und die Sprache ist Deutsch.
Sprache kann man im Grunde nicht erklären. Man kann nur immer wieder staunen, über das, was sie ist und bewirkt."


Ich brauche keinen Autoritätsbeweis. Wenngleich ich mit meiner Vermutung "einer anderen Sphäre" ja nicht ganz falsch lag. Mag die 70-jährige Professorin ihre Anhängerschaft haben und beim Kaffee plauschen, während ich hart arbeitend für meine Familie sorge, naja ist jetzt vielleicht etwas übertrieben, ich werde sie nie verstehen.

Ganz nebenbei, meine bescheidene Bibliothek umfaßt mehrere hundert Werke, vornehmlich der deutschen Literatur, alle selbst gekauft, gelesen und...verstanden.
Konnte ich mir jetzt einfach nicht verkneifen.

Gruß

omen-x

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Der Bär
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Beitragvon Der Bär » 03.08.2012, 15:59

Malamute hat ja nicht ganz unrecht.
Sicher ist so eine "Feulletonistin" (sagt man so? smilie_08 ), die sich in hochgestochenem Verbalismus suhlt, nicht ganz frei von Selbstdarstellung.
Und klar, wenn das, was so jemand schreibt, nicht von allen gleich kapiert wird, streckt sich die Hand des Schreibers gen Süden und streichelt sich das Gemächt. (Was in Anbetracht der vermuteten Weiblichkeit der Schreiberin natürlich eher ins Leere läuft - aber es geht ja auch um die Geste. Nicht um den Erfolg.)
"Seht her - ich stehe über euch! (Ich verstehe zwar auch nicht alles, was ich schreibe, aber das verrate ich nicht, weil ich mich sonst selbst entlarven würde, und wer streichelt mich dann?)"
Die "Verschwurbelung" ist also auch ein Selbstzweck.

Man könnte sagen: Am Anfang war die Verschwurbelung.
Nun fange was damit an!

Kann man mögen, muss man nicht.

Was aber wäre die Alternative?

Natürlich kann man schreiben:
"Merkel ist gefährlich, weil sie unsere Demokratie zerstört!"
Oder auch: "Merkel ist voll doof!"
Oder: "Merkel ist nicht in der Lage zu führen, weil sie aus keiner Richtung besteht!"
(smilie_08 )

Das alles ist nicht widerlegbar - es ist also durchaus die (eine von vielen) Wahrheit.

Aber würde man das schreiben ... was würden dann die denken, die dem Schreiber nicht den Anlass zum Betätscheln seiner südlichen Gefilde geben?

Würden die das verstehen?

So ist es also: Du kannst es nicht allen recht machen - der eine versteht es, der andere nicht.
Es kommt auf den Schreiber an. Der entscheidet, wie er sich ausdrückt.
Dass der Schreiber hier eine Frau ist, die über eine Frau schreibt, macht die Sache nicht leichter.
Was aber systembedingt ist (für Männer).

:mrgreen:
Ich weiß letztlich auch nur, was ich glaube zu wissen.

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Beitragvon malamute » 03.08.2012, 16:04

Der Bär hat geschrieben:....Was aber wäre die Alternative?...


Hallo Bär,

diese hier z.B.: http://www.amazon.de/System-Merkel-Mentalit%C3%A4t-Metamorphose-Machtstrategie/dp/3929886375/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1344003646&sr=1-1 (ist meines Wissens jetzt schon die dritte Auflage)

Viele Grüße
malamute
Zuletzt geändert von malamute am 03.08.2012, 16:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Der Bär » 03.08.2012, 16:07

Malamute, der Link geht nicht.
:(

Ich meine ja auch:

Wenn jemand "ganz einfach" schreibt, dann wird es Leute geben, die erklären:
"WEIL der das so einfach schreibt, versteht er den Zusammenhang nicht!"

Das will sich ein in Verschwurbelung geübter Verbalist natürlich nicht vorwerfen lassen.

Also schwurbelt er, damit er im Zweifelsfall dem Leser vorwerfen kann, dass er es nicht kapiert.

smilie_02
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Beitragvon Silbersparer » 03.08.2012, 16:12

Hallo, ich hab den Beitrag heute morgen im Zug gelesen.

Ich fand ihn sehr gut. Er beschreibt die Arbeitsweise und politische Einstellung von Frau Murksel.

Da sie sich sehr nach Umfragewerten (siehe Atomausstieg) richtet und nicht nach den politischen Vorstellungen der CDU richtet, gibt Sie keine Orientierung und den politischen Gegner praktisch keine Angriffsfläche. Sie vereinnahmt Projekte des Gegeners für sich, sobald die Zeit reif dafür ist.

Sicherlich ist die Sprache etwas geschwurbelt, meinetwegen ist es auch nur Werbung für ihr Buch. Sie trifft aber bei der politischen Führung unsers Landes den Nagel auf den Kopf.

Es ist halt traurig, das jemand in Umfragewerten so beliebt ist, obwohl diese Person kaum für irgendwelche Werte eintritt oder vertritt.

Wie gesagt den Artikel fand ich gut, wie ich auch die Auftritte der Frau in Talkshows sehr interessant finde.
Silbersparer


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