Finerus hat geschrieben:Nun, wer dem letzten Satz zustimmt, wird doch sicher auch kein großes Problem damit haben, wenn jemand die Ansicht vertritt, jeder sei für seinen eigenen Schuldenstand verantwortlich, oder?
Absolut nicht! Ich zitiere mal den ollen Adenauer, der sagte: "Nehmen Sie die Menschen wie sie sind, andere gibt es nicht."
Nur, ging es hier um die Troika, Institution (Raider heißt jetzt Twix, und retoure!) und den Sinn. Es wird immer so getan, als ob die Griechen Stadthalter brauchen, die aufpassen, dass im Volk nicht zu viel verprasst wird. Und das ist eben der gefährliche Irrtum. Sie sind einzig dafür da, die Rahmenbedingungen und Gegebenheiten so zu regeln, dass mit Griechenland weiterhin Geschäfte zu machen sind. Wenn ich z.B. an den Schäuble denke, der immer meint, Reformen & Privatisierungen wären nötig, um den öffentlichen Haushalt zu entlasten, meint er in Wirklichkeit aber, dass schon eine Reihe vor der Tür Hellas stehen, die darauf warten, Vermögen sich zum Spottpreis aneignen zu können. Was soll es bringen, wenn 99% arbeitslos wären, 80% keine Krankenversicherung hätten ... usw. ... man aber toll etwas für das Gewissen seiner eigenen Geber-Steuerzahler getan hätte? So nach Motto: Seht her, jetzt aber richtig, nicht wahr? Ein Volk, welches am Boden ist, weil man immer weiter draufhaut, kommt auch zu nix.
Es bringt nix, über die Vergangenheit zu labern, und deshalb hier nochmal mein Standpunkt: Mit den Schulden am Hals und deren Wirtschaft, kommen die so nie mehr auf einen grünen Zweig. Also, kompletter Schuldenschnitt, und Schäuble schenkt seinen Wählern reinen Wein ein und sagt denen, dass man Banken retten durfte, und daher das Geld jetzt weg ist. Aber es wird nicht noch teurer. Zweiter Schritt: Weg mit den Aasgeiern aus IWF, EZB und EU! Dritter Schritt: Griechenland raus aus dem Euro! Wenn sie nicht wollen, dann muss man in dieser Angelegenheit nachhelfen. Den Eurostrick abschneiden, an dem der Grieche hängt, und dessen Schlinge immer mehr Unschuldige mit zuknöpft.
Danach müssen sie eben sehen, wie sie zurecht kommen. Man wird sehen, wie schnell da Reformen durchgeführt werden, wenn man es muss, und vor allem, wenn es auch etwas bringen würde. Stückwerkelei, nur um Zinsen für Kredite bedienen zu können, schafft nicht den optimalen Anreiz.
Ich bin oft bei den Tschechen unterwegs. Das ist auch ein kleines Land, ohne richtig nennenswerter globaler Wirtschaft. Die Menschen leben "Weiß Gott" nicht ins Saus und Braus, aber sie halten sich über Wasser, ohne jeden zweiten Monat im Ausland betteln gehen zu müssen. Sie fahren gut damit, ihre schwache Krone zu behalten. Ein Zutritt zum Euro wäre der Untergang und der Ausverkauf. Das Bisschen, was man produziert, kann wegen der schwachen Krone gut exportiert werden. Importieren ist kaum notwendig, weil ... schaue man sich da mal um, wo z.B. die Leute einkaufen! Lidl, Spar und Kaufland - wohin man schaut. Was also nicht mehr selber produziert wird, wird fremdinvestiert. Allerdings, wurde nur soweit vom Ausland investiert (auch die Russen kaufen dort gerne mal was weg), dass immer noch ein gesundes Verhältnis besteht, mit der Tschechischen Krone als dessen Absicherung.