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Aus die Maus für Griechenland

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Beitragvon Silbersparer » 18.06.2015, 16:22

Irgendwie musste die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen geschlossen werden. Mit der Einnahme Seite tut man sich sehr schwer somit verblieben als Möglichkeit nur die Ausgaben.
Es hätte sich von Seiten der Troika keiner beschwert , wenn man noch zusätzlich mehr Steuern eingenommen hätte.

Selbst unter der neuen kommunistischen Regierung stehen die Reichen unter Artenschutz...


Solange es keine vernünftige Verwaltung und hier insbesondere auch ein funktionierendes Steuersystem gibt wird das ganze nicht mehr auf die Beine kommen. Die Währung spielt dann auch keine Rolle mehr. Mit einem Drachme als Währung wird die Steuermoral auch nicht besser. Importgüter müssen dann wahrscheilich
viel teurer bezahlt werden. Das kurbelt zwar manchen existierenden Betrieb an, da die externe Konkurrenz zu teuer wird. Die Versorgung mit Importgütern in Krankenhäusern wird sicherlich auch nicht besser werden.

Grundsätzlich sehe ich es so, dass es auch nicht sein kann dass die EU sich fast nur noch mit GR befasst und so viele Resourcen sowohl finanziell als auch personell in Anspruch nimmt. Es muss eine Lösung her, welche mal das ganze voranbringt. Mir reicht es auch , dass an allem die EU , Deutschland, Merkel Schäuble und Co Schuld sind.

Das Problem ist doch jetzt nicht mehr, dass man 1-2 Milliarden auseinander liegt, sondern das man keinerlei Vertrauen mehr hat...
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Beitragvon Bumerang » 18.06.2015, 16:38

Silbersparer hat geschrieben:Irgendwie musste die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen geschlossen werden. Mit der Einnahme Seite tut man sich sehr schwer somit verblieben als Möglichkeit nur die Ausgaben.
Es hätte sich von Seiten der Troika keiner beschwert , wenn man noch zusätzlich mehr Steuern eingenommen hätte.
Selbst unter der neuen kommunistischen Regierung stehen die Reichen unter Artenschutz...


Das Blöde ist, dass die Ausgaben des Staates wiederum Einnahmen (MwSt, EKSt) nach sich ziehen, die im Falle der Kürzung wegfallen. Also müssen die Kürzungen bei den Ausgaben überproportional sein. Die Spirale nach unten dürfte erkennbar sein. Insolvent lässt sich nur mit einem Schuldenschnitt beheben.

Die Reichen stehen überall unter Artenschutz.
Gruß

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Beitragvon Jacob » 18.06.2015, 17:05

Irgendwie musste die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen geschlossen werden. Mit der Einnahme Seite tut man sich sehr schwer somit verblieben als Möglichkeit nur die Ausgaben.

-ergänzend

Griechenland: Staatseinnahmen und Staatsausgaben von 2004 bis 2014 (in Milliarden Euro) Bild Quelle: Statista

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Beitragvon Silbersparer » 18.06.2015, 17:28

Bumerang hat geschrieben:
Silbersparer hat geschrieben:Irgendwie musste die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen geschlossen werden. Mit der Einnahme Seite tut man sich sehr schwer somit verblieben als Möglichkeit nur die Ausgaben.
Es hätte sich von Seiten der Troika keiner beschwert , wenn man noch zusätzlich mehr Steuern eingenommen hätte.
Selbst unter der neuen kommunistischen Regierung stehen die Reichen unter Artenschutz...


Das Blöde ist, dass die Ausgaben des Staates wiederum Einnahmen (MwSt, EKSt) nach sich ziehen, die im Falle der Kürzung wegfallen. Also müssen die Kürzungen bei den Ausgaben überproportional sein. Die Spirale nach unten dürfte erkennbar sein. Insolvent lässt sich nur mit einem Schuldenschnitt beheben.

Die Reichen stehen überall unter Artenschutz.


Leider kann ich aber auch ein massives Deficit Spending über Jahrzehnte auch nicht aufrechterhalten nur damit ich einen Anteil an der Mehrwertsteuer oder Ekst bekomme. Irgendann endet mal ein Kreditboom.

GR war glaube ich in den letzten 200 Jahren 6 mal Pleite, denke das 7. mal kommt auch bald. Sie können ja dem argentinischen Beispiel folgen....
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Jacob
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Beitragvon Jacob » 18.06.2015, 17:45

"Renteneintrittsalter in Griechenland - Die ominöse Zahl 56

In der hitzigen Debatte über Griechenlands fehlenden Reformeifer passt diese Zahl einfach zu gut ins Bild: Bei 56 Jahren soll das durchschnittliche Renteneintrittsalter der Griechen liegen - angeblich. So postulieren es derzeit Politiker und auch Medien. Doch die Zahl ist falsch.

"Griechenland spart zu wenig", "Die Griechen sind faul", "Die Griechen zahlen keine Steuern": So oder so ähnlich lauten nur drei von zahlreichen Vorurteilen, gegen die sich Griechenland zurzeit erwehren muss. Befürworter von harten Sparauflagen bemühen gerne Statistiken, um ihrer Forderung nach Reformen Nachdruck zu verleihen. Im aktuellen Fall ist es das Renteneintrittsalter.

Wie der Bildblog und der Blogger Stefan Niggemeier publik gemacht haben, fällt hier oft eine Zahl, die so aber nicht stimmt.

..."
Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/rentenein ... _id=322651

Finerus
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Beitragvon Finerus » 18.06.2015, 18:05

Ich finde, Griechenland könnte am meisten profitieren, indem der eingeschlagene Weg der Konsolidierung seiner Staatsfinanzen vereinbarungsgemäß fortgesetzt wird. Mit ideologischen Breitseiten à la Syriza riskiert man nur, die Geldgeber endgültig zu verprellen und den zukünftigen Kredit am Kapitalmarkt auf Generationen hinaus zu verspielen. Als vertrauensbildende Maßnahme taugt das Athener Pokerspiel jedenfalls kaum.

Daß ein Schuldenschnitt für die Sanierung der Staatsfinanzen keine Voraussetzung ist, hat gerade eben auch nochmals der ESM klargestellt. Kernaussage: Griechenland hat bis 2023 ohnehin keinen nennenswerten Schuldendienst zu leisten - dank der Solidarität aus dem Euroraum und der EU. Auch danach wird die Belastung tragbar sein, immer vorausgesetzt, Athen hält sich an die Zusagen, strukturelle Reformen durchzuführen und Haushaltsdisziplin zu üben.

Dazu ein Zitat aus dem gerade erschienenen Jahresbericht des ESM:

From a Greek perspective, the debt relief measures
taken by its European creditors provide a substantive
benefit in fiscal space and overall payment profile. It
cannot be argued that the debt level is unsustainable
by merely looking at the aggregate nominal debt to
GDP ratio. A proper sustainability analysis must con-
sider the structure of Greek debt. Payment obligations
over the years until 2023 are minimal. Thereafter,
the repayment is stretched out over several decades
which, combined with favourable lending rates, results
in an overall high but sustainable debt – provided that
Greece continues its reform agenda.


Quelle: Seite 30 des ESM Annual Report 2014, http://www.esm.europa.eu/pdf/204204_ESM_RA_2014_web.pdf

Auf dergleichen Seite wird eine interessante Rechnung aufgemacht:

The economic reduction of the debt burden and
implicit savings from the various relief measures
described above leads to NPV savings equivalent to
49% of Greece’s 2013 GDP.


Das Land ist also vor allem durch die Reduzierung der Schuldzinsen bereits in den Genuss einer substantiellen Reduzierung seiner eigentlichen Nettoverschuldung gekommen. Diese Entlastung macht etwa die Hälfte des Bruttosozialprodukts des Jahres 2013 aus. Was kann man mehr wollen - oder besser gefragt - was kann man denn realistisch noch mehr herausschlagen? Das Limit dürfte erreicht sein, denn zu den Geldgebern zählen auch EU-Staaten, deren Rentner und Steuerzahler deutlich schlechter gestellt sind.

Medienecho:
http://www.n-tv.de/ticker/Griechische-Schulden-sind-tragfaehig-article15330936.html
http://www.reuters.com/article/2015/06/18/us-eurozone-greece-esm-idUSKBN0OY1LJ20150618

Silberfreak1
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Beitragvon Silberfreak1 » 18.06.2015, 19:17

@ silbersparer @Finerus
wieder sehr gute Beiträge - volle Zustimmung! smilie_01 smilie_01
...........................................................................................

Anmerkung zum Beitrag @ Jacob - das GR quasi alle Einsparungs Maßnahmen von den Geldgebern diktiert bekommt und es dadurch hauptsächlich die Sozial Schwachen trifft.

Ich denke es ist doch so, wer Geld haben möchte muß Auflagen erfüllen um Kredite zu bekommen.
Wenn Auflagen vorgegeben werden kann der Kreditnehmer auch eigene Vorschläge machen die er für sozial verträglicher hält. Wie z.B. Gelder zu generieren die nicht von den Sozialschwachen erhoben werden. z.B. eine Reichensteuer - bis zur einmaligen Notzwangsabgabe ab Vermögen xxxx u.s.w.

Die damalige Regierung hat dies nicht getan und die jetzige Regierung bekommt das anscheinend auch nicht "gebacken".

Wie oft ist die T. Regierung in den letzten Wochen und Monaten von der EU aufgefordert worden eigene konkrete und belegbare Vorschläge zur Finanzierung einzubringen, dies ist leider nur sehr unzureichend geschehen.

Statt konkrete Vorschläge kamen als Antwort oftmals nur Kritik, Polemik, Schuldzuweisungen sowie Beleidigungen. Ich denke das ist nachzuverfolgen und unbestreitbar und darüber muß man nicht diskutieren.
Unverständlicherweise wird dieses Verhalten und die offensichtliche Inkompetenz auch noch von diversen EU Kritikern geteilt.

Im übrigen habe ich hier von den "EU Dauer Kritikern" noch nicht einen konkreten machbaren Vorschlag gelesen - was denn die EU anders machen könnte/sollte um GR zu helfen und damit im Euroraum zu halten.

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Jacob
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Beitragvon Jacob » 18.06.2015, 19:35

Finerus hat geschrieben:...
Daß ein Schuldenschnitt für die Sanierung der Staatsfinanzen keine Voraussetzung ist, hat gerade eben auch nochmals der ESM klargestellt. Kernaussage: Griechenland hat bis 2023 ohnehin keinen nennenswerten Schuldendienst zu leisten - dank der Solidarität aus dem Euroraum und der EU. Auch danach wird die Belastung tragbar sein, immer vorausgesetzt, Athen hält sich an die Zusagen, strukturelle Reformen durchzuführen und Haushaltsdisziplin zu üben.
...
(Farbliche Hervorhebung im Zitat durch mich.)

Quasi Peanuts :D

-2015 24,8Mrd. (Juni bis Dezember)
-2016 5,6Mrd.
-2017 8,0Mrd.
-2018 3,7Mrd.
-2019 10,9Mrd.
-2020 4,0Mrd.
-2021 4,2Mrd.
-2022 6,0Mrd.
-2023 8,1Mrd.


Bild Quelle: WSJ


Nachtrag:

"Studie: Sparmaßnahmen untergraben Grundrechte in der gesamten EU

Die Sparpolitik der EU höhlt den Zugang der ärmsten Bürger zu Bildung und Gesundheitsversorgung aus: Einem Bericht des Europaparlaments zufolge ist die Situation in Griechenland am dramatischsten. EurActiv Brüssel berichtet.
...
Der Bericht gibt am Ende Empfehlungen für die Zukunft aus. "Es kam selten vor, dass sich die während der Krise eingeführten Einsparungen ausdrücklich an die verschwenderische Nutzung öffentlicher Ressourcen richteten. Es scheint eher so, als dass viele der verhängten Maßnahmen horizontale, wahllose Einschneidungen in die politischen Bereiche waren, auf die sie abzielten, um finanzielle Einsparungen zu erreichen, die bereits zuvor bestimmt wurden", heißt es.

..."
Quelle: http://www.euractiv.de/sections/gesundh ... r-gesamten

(Die Studie bzw. der Bericht des Europaparlaments ist im Artikel verlinkt.)

Silberfreak1
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Beitragvon Silberfreak1 » 18.06.2015, 20:07

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 91476.html

Wie viel Schulden Griechenland schon erlassen wurden

In der Schuldenkrise haben Athens Gläubiger schon in der Vergangenheit auf die Rückzahlung von Schulden verzichtet. Der Entlastungseffekt hielt aber nicht lange.
Schon zweimal hat Griechenland erhebliche Schuldenerleichterungen bekommen. Vor knapp drei Jahren, im März 2012, setzte das Land einen ersten Schuldenschnitt durch – einen „freiwilligen“ Verzicht seiner damals noch überwiegend privaten Gläubiger. Griechische Staatsanleihen im Nominalwert von annähernd 200 Milliarden Euro wurden in neue Titel getauscht. Das war die größte Umschuldung eines Staates in der Nachkriegszeit. Die Gläubiger, darunter viele europäische Banken sowie die staatliche KfW, verzichteten auf 53,5 Prozent des Nennwerts der Forderungen und erhielten neue, garantierte Anleihen mit längerer Laufzeit und einer niedrigeren Verzinsung von 3,65 Prozent.
Insgesamt sank die nominale Schuld Griechenlands um 105 Milliarden Euro. Aber der Entlastungseffekt dauerte nicht lange. Weil die griechische Wirtschaft in einer tiefen Rezession war, schrumpfte die Wirtschaft schneller als der Schuldenberg. Im Herbst 2012 lag die Schuldenquote – gemessen als Anteil am BIP – schon wieder über dem Stand vor dem Schuldenschnitt. Und seither ist sie weiter gestiegen, weil Griechenland stetig neue Hilfskredite bekam und die Wirtschaft zugleich schrumpfte.
Einen zweiten, verdeckten Schuldenerlass gewährten die Euro-Finanzminister im November 2012. Ihr Paket umfasste damals einen kreditfinanzierten Schuldenrückkauf, eine Senkung der Zinsen für die Hilfskredite und eine sehr lange Streckung ihrer Laufzeiten (um 15 auf 30 Jahre). Die letzten Rückzahlungen an die europäischen Kreditgeber sind erst 2044 fällig. Die Zinsen wurden um einen Prozentpunkt auf nur noch den Euribor-Zinssatz plus 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Aktuell sind das also nur noch 0,6 Prozent.
Dieser zweite Schuldenschnitt brachte große reale Verluste für die Steuerzahler Europas – nur hat es kaum jemand gemerkt. Das Ifo-Institut errechnete damals, dass der Gegenwartswert der Forderungen durch die Erleichterungen um rund 47 Milliarden Euro gesunken sei, auf so viel hätten also die öffentlichen Gläubiger faktisch verzichtet, darunter Deutschland auf 14 Milliarden Euro. Allerdings sind solche Barwert-Berechnungen unsicher. Der Chef des Euro-Krisenfonds, Klaus Regling, errechnete kürzlich, dass der EFSF-Fonds durch Zinssenkungen und Laufzeitverlängerungen auf 40 Prozent seiner Forderungen verzichtet habe.


Weil die Hilfskredite nun äußerst günstig sind, kann Griechenland seine Schulden trotz der nominal riesigen Höhe recht gut schultern. Griechenland zahlt nur 4,4 Prozent vom BIP für den Schuldendienst. Dies ist weniger als etwa Portugal. Im Durchschnitt zahlen die Griechen auf ihre Staatsschulden nur 2,4 Prozent Zinsen, weniger als der Durchschnittszins der deutschen Bundesanleihen.

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Beitragvon Jacob » 18.06.2015, 20:51

Silberfreak1 hat geschrieben:Die letzten Rückzahlungen an die europäischen Kreditgeber sind erst 2044 fällig.

Die letzte Rückzahlung ist nicht im Jahr 2044 fällig, sondern im Jahr 2054 (genauer gesagt am 28.04.2054 i.H.v. 6,3Mrd.). Im Zeitraum 2044 bis 2053 sind 42,3Mrd. fällig.


Nachtrag:

-zur aktuellen Entwicklung der Einlagen

"ECB warns EU officials it is not sure if Greek banks could open Monday: Reuters

The European Central Bank told a meeting of euro zone finance ministers on Thursday that it was not sure if Greek banks, which have been suffering large daily deposit outflows, would be able to open on Monday, officials with knowledge of the talks said.
..."
Quelle: http://www.cnbc.com/id/102764426

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Beitragvon Silberfreak1 » 18.06.2015, 22:25

Sorry falls wieder Unmut aufkommen sollte wegen Wahrheit äh... "Drecks Journalismus" ?

http://www.wiwo.de/politik/europa/griec ... 18400.html

Ein weiteres Durchwurschteln Griechenlands mit Zugeständnissen wird Nachahmer auf den Plan rufen und die EU zur Unkenntlichkeit von ihrem Gründergeist entfernen - bis sie ihren Bürgern gänzlich unvermittelbar ist.

„Ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen“, sagte im September 2011 Ronald Pofalla zu seinem Parteifreund Wolfgang Bosbach, weil dieser dem erweiterten europäischen Rettungsschirm EFSF seine Zustimmung verweigerte. Ein unentschuldbarer Faux Pas, der zu Recht Wirbel auslöste. Aber inzwischen stellt sich die Frage, ob solche Ausbrüche vielleicht erklärbar, ja nachvollziehbar sind, wenn der Ärger nur groß genug ist.

Man ertappt sich bei ähnlich unfreundlichen Gefühlsregungen, wenn man die Schnappschüsse der Verhandlungs-Protagonisten rund um den Grexit in den Medien sieht. Der Situation angemessene Mienen – immerhin die Bürde der „Eurorettung“ auf den Schultern – lassen sich nur bei Merkel und Co erkennen. Ganz anders die griechische Boy Group um Alexis Tsipras. Hier regiert unübersehbar stets beste Laune, man besucht Pop-Konzerte, relaxt am Prominentenstrand und hält kämpferische Sonntagsreden statt sich um den Bestand von Staat und Gesellschaft in der Wiege der Demokratie und Philosophie zu kümmern.smilie_01

Beifall für das linke Modell

Auch in Deutschland werden sie liebevoll „Euro-Rebellen“ genannt. Sie lehnen sich auf gegen die seelenlosen, unsinnlichen Institutionen. Sie hassten die Troika öffentlich. Dafür werden sie auch in Deutschland beklatscht, wie jüngst von Gesine Schwan, die sich vergeblich als Bundespräsidentin bewarb - stattdessen aber eine Universität herunterwirtschaften durfte und durch Talk-Shows geistert. Beifall statt Pfiffe für eine durchtriebene Gang. Erleben wir hier das linke Modell für Europa?

Sarah Wagenknecht erteilt vorsorglich schon einmal Ratschläge an ihre griechischen Freunde, welches Zahlungsgebaren am besten an den Tag zu legen wäre, damit der Schaden möglichst beim deutschen Steuerzahler anfällt und nicht bei den seit Jahren auf Pump lebenden Griechen. In welchem Parlament sitzt die Dame doch gleich und um wessen Wählerstimmen bewirbt sie sich?
smilie_01

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Beitragvon Jacob » 18.06.2015, 22:53

Personalisierung, Emotionalisierung, gekünstelte Aufregung, Feinbildaufbau, Stigmatisierung in Kombination mit grenzdebilem links-rechts Schubladengedöns... aber was soll ich großartig weiterschreiben, Gerd Mühlbergers Kommentar unter dem Artikel bringt es weitestgehend auf den Punkt.
"Sarah Wagenknecht erteilt vorsorglich schon einmal Ratschläge an ihre griechischen Freunde, welches Zahlungsgebaren am besten an den Tag zu legen wäre, damit der Schaden möglichst beim deutschen Steuerzahler anfällt und nicht bei den seit Jahren auf Pump lebenden Griechen."
Das soll wohl ein Witz sein,liebe WiWo?Damit der Schaden möglichst beim deutschen Steuerzahler anfällt-dafür haben Schäuble und seine Bankster-Freunde gesorgt,und sonst niemand!


Und wie gut solche "Artikel/Kommentare" funktionieren, darf man ebenfalls im zugehörigen Kommentar von Willi Kammschott bewundern.
"Es wird..."? Nein, es IST schon lange unerträglich!
Ja, bei solchen Äußerungen durch Schädlinke sieht man wirklich, wozu früher Standgerichte gut waren. Das mit den Fressen stimmt auch, die kann ich schon länger nicht mehr sehen, und das nicht im medizinischen Sinne...!


Fast überflüssig ist zu erwähnen, dass derart geistig Erbrochenes weder die Ausnahme noch ein Einzelfall (seit geraumer Zeit in den Kommentaren zur Griechenland-Thematik) darstellt.

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Beitragvon Jacob » 18.06.2015, 23:40

Mal eine etwas andere Sichtweise.

"Die griechische Tragödie und ihre Lösung"
http://www.socialeurope.eu/wp-content/u ... negger.pdf


Nachtrag:

@AgCluster

Wie bewertest Du die Analyse von Michael Bernegger?
Zuletzt geändert von Jacob am 19.06.2015, 00:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Silberfreak1 » 18.06.2015, 23:50

Silberfreak1 hat geschrieben: Ganz anders die griechische Boy Group um Alexis Tsipras. Hier regiert unübersehbar stets beste Laune, man besucht Pop-Konzerte, relaxt am Prominentenstrand und hält kämpferische Sonntagsreden statt sich um den Bestand von Staat und Gesellschaft in der Wiege der Demokratie und Philosophie zu kümmern.


wie absolut realistisch treffend....:wink:

Silberfreak1 hat geschrieben:Beifall für das linke Modell

Auch in Deutschland werden sie liebevoll „Euro-Rebellen“ genannt. Sie lehnen sich auf gegen die seelenlosen, unsinnlichen Institutionen. Sie hassten die Troika öffentlich. Dafür werden sie auch in Deutschland beklatscht, wie jüngst von Gesine Schwan, die sich vergeblich als Bundespräsidentin bewarb - stattdessen aber eine Universität herunterwirtschaften durfte und durch Talk-Shows geistert. Beifall statt Pfiffe für eine durchtriebene Gang. Erleben wir hier das linke Modell für Europa?


paßt doch auch - diese "Fans" gibt es auch hier bei Silber.de -
sind aber meist leider nicht so humorvoll... smilie_24

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Datenreisender
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Beitragvon Datenreisender » 19.06.2015, 09:56

Panik der Anleger befürchtet
EZB kann nicht mehr sagen, ob griechische Banken am Montag noch öffnen

Die EZB verschärft die Tonart in der Euro-Krise deutlich: Der französische Zentralbanker Benoit Coeuré weiß nicht, ob die griechischen Banken am Montag noch öffnen könnten. Die EZB befürchtet eine Banken-Panik in Griechenland und beruft spontan eine Krisen-Sitzung ein.

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