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Aus die Maus für Griechenland

Hier können Sie lesenswerte Nachrichten zur Börse, Euro / Dollar, Öl, Finanzkrise, Inflation, Wirtschaft etc. aus Deutschland und dem Rest der Welt einstellen.

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lifesgood

Beitragvon lifesgood » 06.07.2015, 10:04

Finerus hat geschrieben:@lifesgood

Der Staatshaushalt muss saniert werden, allerdings nachhaltig. Und das läuft auf nichts anderes hinaus als auf die Feststellung des Eurogruppenchefs: Einschneidende Maßnahmen und Reformen sind unumgänglich.

Aber eben nicht Reformen auf europäischer Ebene - Stichwort Schuldenunion - wie von den Linkspopulisten in verschiedenen Varianten gebetsmühlenartig gefordert, sondern auf nationalstaatlicher Ebene in Griechenland selbst. Man hat dort die Wahl, sich entweder trotzig in die Liste gescheiterter Staaten einzureihen oder aber die Ärmel hochzukrempeln und ausnahmsweise einmal Fortschritte zu erzielen.

Ohne echte Reformen, die dem Staat einen Primärüberschuss sichern, wird es seitens der osteuropäischen Partner wahrscheinlich keine weiteren Zusagen für neue Blankoschecks geben.


... da bin ich absolut bei Dir smilie_01

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Idpot
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Beitragvon Idpot » 06.07.2015, 10:10

Kein Geld erklärt nicht wieso sie immernoch Milliarden von den Banken holen können!
Wenn sie soviel Öl und Gas vorkommen haben , warum geht es den dann so schlecht?! Warum zapfen sie es den nicht an und genesen?!

Wenn dem so ist und sie haben soviel , dann wird es ablaufen wie in Südafrika dass da Shell und co sich eine Goldene Nase verdient!

Nur wegen Griechenlands Lage das Land retten halt ich für Blödsinn.

Gut bevor man wieder an andere Staaten Kriegsschiffe verkauft , wo man 1/4 der kosten selber übernimmt kann man das Geld auch Griechenland geben das ist klar. Die schießen damit später vlt. wenigstens nicht auf uns.

mit der Aussage das wir nichts zahlen sondern die Banken und Co. wer steht den da am Ende der Nahrungskette? Das sind doch auch wir Bürger! Also zahlen wir irgendwo doch alle!

Das ganze ist ein sehr heikles Thema und eine Schwierige Angelegenheit wo ich froh bin nur ein einfacher Schlosser zu sein der keine Wichtigen Entscheidungen treffen muss ausser eben diese , welchen Job ich noch annehmen muss um die Bank zu bediehnen und den Vermieter.
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AgCluster
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Beitragvon AgCluster » 06.07.2015, 10:21

999.9 hat geschrieben:Besser für Griechenland wäre es gewesen, wenn endlich eine Schuldenkonferenz gekommen wäre. Deutschland sollte ganz ruhig sein, wenn es darum geht, Schulden zu bezahlen, denn wir haben unsere Auslandsschulden fast nie und wenn nur unzureichend gezahlt.

"Deutschland hat nie bezahlt"

Der Starökonom Thomas Piketty fordert eine große Schuldenkonferenz. Gerade Deutschland dürfe den Griechen Hilfe nicht verweigern

http://www.zeit.de/2015/26/thomas-piket ... iechenland

Man schaue sich die Präambel der Londoner Schuldenkonferenz an und achte dabei ganz genau auf die Länder, die auf ihre Forderungen gegenüber der Bundesrepublik Deutschland verzichtet haben:

[b]Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland einerseits und die Regierungen Belgiens, Ceylons, Dänemarks, der Französischen Republik, Griechenlands, Irans, Irlands, Italiens, Jugoslawiens, Kanadas, Liechtensteins, Luxemburgs, Norwegens, Pakistans, Schwedens, der Schweiz, Spaniens, der Südafrikanischen Union, des Vereinigten Königreichs von Grossbritannien und Nordirland und



Das ist sicher richtig. Aber die Europaeer wollten keinen Schuldenschnitt fuer D. Das war kurz nach dem Krieg auch nicht anders zu erwarten. Die Amerikaner hingegen wollten aus politischen Gruenden (Kalter Krieg) einen Schuldenschnitt von (ich glaube) 90%. Es ist die Macht der USA zu verdanken, dass 50% heraus gekommen sind. Mit europaeischer Solidaridaet hatte das nicht zu tun.
Die griechische Regierung hat den grossen Fehler gemacht, sich keine Verbuendeten zu suchen. Die Suche, die sie gestartet haben, war nicht ueberzeugend. Haetten Sie z.B. Frankreich auf ihrer Seite, so waere der Schuldenpoker voellig anders ausgegangen. Aber einer gegen den Rest ist zwar heldenhaft, aber es sind immer die Helden, die als erstes sterben muessen.
The euro zone has the power to defeat market speculations.

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Jacob
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Beitragvon Jacob » 06.07.2015, 10:22

ESP hat geschrieben:...
Langsam schämt man sich für seine Medien und Politikdarsteller in Deutschland
...

Ach wieso denn smilie_08 ein Finanzminister der in der Vergangenheit die "Spende" eines Waffenhändlers mal eben so vergisst smilie_06 ... das sind die wahren "Vorbilder" und "Aushängeschilder" der Deutschen Politik, in ferner Zukunft wird man sogar von Helden sprechen. Ist ja auch nicht so, dass der Verbleib des Geldes bis heute ungeklärt wäre ...

https://www.youtube.com/watch?v=XaWE8K2nRVs

veritas
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Beitragvon veritas » 06.07.2015, 14:01

AgCluster hat geschrieben: Die griechische Regierung hat den grossen Fehler gemacht, sich keine Verbuendeten zu suchen. Die Suche, die sie gestartet haben, war nicht ueberzeugend. Haetten Sie z.B. Frankreich auf ihrer Seite, so waere der Schuldenpoker voellig anders ausgegangen.

Ich denke, das kann ich im Grundgedanken so unterschreiben. Allerdings vorwerfen, sie hätten es nicht zumindest versucht, das kann man nicht. Erinnert sei an die ersten Reiseziele der neuen griechischen Regierung ... von Südachse, Nord- und Süd-Euro war damals die Rede. "Nicht überzeugend" - davon würde ich nicht mal reden. Ich denke eher, sie waren in der Sache chancenlos. Noch ist im Irrenhaus Europa entscheidend, wer Papiere unterzeichnet, und nicht der, welcher abseits am lautesten brüllt. "Zum Beispiel Frankreich" würde ich auch so nicht sagen, eher "nur mit Frankreich". Mit unseren Nachbarn steht und fällt das Ganze, aber noch sind die nicht soweit. Falls überhaupt irgendwann, irgendwie und tralla-la ... nur von den Franzosen kann die Lunte gezündet werden. Deshalb schaue ich mir die kommenden Wahlen in Spanien auch ganz gelassen von der Seitenlinie an.

Egal, was am Ende da heraus kommt, die Griechen haben die Vorsitzer der EU und deren Staatschefs als das entlarvt, was sie sind. Machtgeile Aushilfspolitiker im Auftrag der Finanzen, denen die Demokratie und Menschen am verlängerten Rückgrat vorbei gehen. Nicht, dass plötzlich Atemnot auftrat, als das böse Wort Referendum zu ihnen drang? Nein, sowas gehört sich einfach nicht in einer Demokratie. Über den Sinn und den Zeitpunkt ließe sich ja noch streiten, nicht aber über das Recht eines souveränen Staates, dieses zu beschließen. Da wurden sie alle aufgeschreckt, die europäischen Nachteulen. Selbst die deutsche SPD und die Grüngefärbten schalteten Anzeigen in griechischen Tageszeitungen, um für ihre Interessen zu werben. Auf Kosten der deutschen Steuerzahler, versteht sich. Was haben die sich da einzumischen, gibt es nicht genug Arbeit an der Heimatfront? Als nun das Referendum nicht nach Gefallen verlief, waren sie beleidigt. Den Özdemir schickten sie gestern Abend vor. Gut, der sagt nie Nein, wenn es darum geht, öffentlich zu palavern. Steinmeier hatte man noch schnell unterwegs erwischt, welcher seinen Gnatz und Trotz nicht verbergen konnte. Kurz und bündig, eher aber peinlich! Ansonsten waren alle vom deutschen Volk bezahlten Griechenlandretter wohl schon in den Ferien, glänzten zumindest mit Abwesenheit. Was für eine elitäre Garde! Der Euro-Schulz war dann doch bereit, seinen unwichtigen persönlichen Gedankengängen via TV freien Lauf zu lassen. Tief gedrückt, fiel ihm noch nicht mal der Name von Varoufakis ein, sprach statt dessen von "diesem griechischen Finanzminister". Jawohl meine Herren, so lobe ich mir respektvolle Demokratie. Der Mann mag ankommen, wie er will, letztendlich wurde er demokratisch gewählt, und dann kann man etwas respektvolleren Umgang miteinander erwarten. Darüber, dass die EU den Rücktritt als Bedingung für Verhandlungen machte, kann man geteilter Meinung sein. Ein Kindergarten mit Krabbeltruppe ist ein Witz dagegen.

Beim Jauch gestern Abend dann auch eine ganz interessante Information. Das "letzte überaus großzügige Angebot" der Geldgeber war beim genauen hinsehen dann doch gar nicht so unablehnbar, sondern eine geschickte Täuschung. Wieso sollten die Griechen das annehmen, wenn sie zuvor alles ablehnten? Zum Beispiel, die großzügige Zahlung von 35 Milliarden als Zusage. Dumm nur, dass den Griechen diese 35 Mrd. als europäische Fördergelder zustehen, wie jedem anderen Land auch. Nichts mit: Wir sind denen derart big entgegengekommen.

Zu guter Letzt: Der Schäuble. Was hatte er nicht vor ein paar Tagen im Bundestag getrommelt, als es um das Referendum von 2011 ging, welches auf Druck von Merkel und Sarkozy den Griechen verweigert wurde. Nichts von dem sei wahr, so seine ehrenhafte Mitteilung im hohen Haus. Heute weiß man, und das belegbar, dass Schäuble es wieder nicht so genau nahm, die Geschichte auf einer korrekten Art zu rekapitulieren. Sein kurzes Gedächtnis ist ja schon beinahe legendär!

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00.43peter
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Beitragvon 00.43peter » 06.07.2015, 14:12

@veritas

Dem ist nichts hinzu zufügen smilie_01

juergen1228
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Re: Aus die maus fuer griechenland

Beitragvon juergen1228 » 06.07.2015, 14:32

peter1 hat geschrieben:einfache Frage, wie soll ein land wie griechenland gesunden, wenn jeder 3. beim staat angestellt ist mit seiner korruption ????

mfgpeterr1


Volkommen richtig, + marodes Rentensytem!!

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 34078.html

Sie können nicht "gesunden" weil sie es einfach nicht wollen,
Es ist doch viel einfacher weiterhin andere bezahlen zu lassen.
Man kann nur hoffen das es einen Grexit gibt.
Bin mir aber bei der EU nicht sicher ob sie auch die Eier dazu haben.

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Jacob
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Beitragvon Jacob » 06.07.2015, 15:02

veritas hat geschrieben:
AgCluster hat geschrieben: Die griechische Regierung hat den grossen Fehler gemacht, sich keine Verbuendeten zu suchen. Die Suche, die sie gestartet haben, war nicht ueberzeugend. Haetten Sie z.B. Frankreich auf ihrer Seite, so waere der Schuldenpoker voellig anders ausgegangen.

Ich denke, das kann ich im Grundgedanken so unterschreiben. Allerdings vorwerfen, sie hätten es nicht zumindest versucht, das kann man nicht. Erinnert sei an die ersten Reiseziele der neuen griechischen Regierung ... von Südachse, Nord- und Süd-Euro war damals die Rede. "Nicht überzeugend" - davon würde ich nicht mal reden. Ich denke eher, sie waren in der Sache chancenlos. Noch ist im Irrenhaus Europa entscheidend, wer Papiere unterzeichnet, und nicht der, welcher abseits am lautesten brüllt. "Zum Beispiel Frankreich" würde ich auch so nicht sagen, eher "nur mit Frankreich". Mit unseren Nachbarn steht und fällt das Ganze, aber noch sind die nicht soweit. Falls überhaupt irgendwann, irgendwie und tralla-la ... nur von den Franzosen kann die Lunte gezündet werden. Deshalb schaue ich mir die kommenden Wahlen in Spanien auch ganz gelassen von der Seitenlinie an.

Egal, was am Ende da heraus kommt, die Griechen haben die Vorsitzer der EU und deren Staatschefs als das entlarvt, was sie sind. Machtgeile Aushilfspolitiker im Auftrag der Finanzen, denen die Demokratie und Menschen am verlängerten Rückgrat vorbei gehen. Nicht, dass plötzlich Atemnot auftrat, als das böse Wort Referendum zu ihnen drang? Nein, sowas gehört sich einfach nicht in einer Demokratie. Über den Sinn und den Zeitpunkt ließe sich ja noch streiten, nicht aber über das Recht eines souveränen Staates, dieses zu beschließen. Da wurden sie alle aufgeschreckt, die europäischen Nachteulen. Selbst die deutsche SPD und die Grüngefärbten schalteten Anzeigen in griechischen Tageszeitungen, um für ihre Interessen zu werben. Auf Kosten der deutschen Steuerzahler, versteht sich. Was haben die sich da einzumischen, gibt es nicht genug Arbeit an der Heimatfront? Als nun das Referendum nicht nach Gefallen verlief, waren sie beleidigt. Den Özdemir schickten sie gestern Abend vor. Gut, der sagt nie Nein, wenn es darum geht, öffentlich zu palavern. Steinmeier hatte man noch schnell unterwegs erwischt, welcher seinen Gnatz und Trotz nicht verbergen konnte. Kurz und bündig, eher aber peinlich! Ansonsten waren alle vom deutschen Volk bezahlten Griechenlandretter wohl schon in den Ferien, glänzten zumindest mit Abwesenheit. Was für eine elitäre Garde! Der Euro-Schulz war dann doch bereit, seinen unwichtigen persönlichen Gedankengängen via TV freien Lauf zu lassen. Tief gedrückt, fiel ihm noch nicht mal der Name von Varoufakis ein, sprach statt dessen von "diesem griechischen Finanzminister". Jawohl meine Herren, so lobe ich mir respektvolle Demokratie. Der Mann mag ankommen, wie er will, letztendlich wurde er demokratisch gewählt, und dann kann man etwas respektvolleren Umgang miteinander erwarten. Darüber, dass die EU den Rücktritt als Bedingung für Verhandlungen machte, kann man geteilter Meinung sein. Ein Kindergarten mit Krabbeltruppe ist ein Witz dagegen.

Beim Jauch gestern Abend dann auch eine ganz interessante Information. Das "letzte überaus großzügige Angebot" der Geldgeber war beim genauen hinsehen dann doch gar nicht so unablehnbar, sondern eine geschickte Täuschung. Wieso sollten die Griechen das annehmen, wenn sie zuvor alles ablehnten? Zum Beispiel, die großzügige Zahlung von 35 Milliarden als Zusage. Dumm nur, dass den Griechen diese 35 Mrd. als europäische Fördergelder zustehen, wie jedem anderen Land auch. Nichts mit: Wir sind denen derart big entgegengekommen.

Zu guter Letzt: Der Schäuble. Was hatte er nicht vor ein paar Tagen im Bundestag getrommelt, als es um das Referendum von 2011 ging, welches auf Druck von Merkel und Sarkozy den Griechen verweigert wurde. Nichts von dem sei wahr, so seine ehrenhafte Mitteilung im hohen Haus. Heute weiß man, und das belegbar, dass Schäuble es wieder nicht so genau nahm, die Geschichte auf einer korrekten Art zu rekapitulieren. Sein kurzes Gedächtnis ist ja schon beinahe legendär!

smilie_01 smilie_01 smilie_01

Silberfreak1
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Beitragvon Silberfreak1 » 06.07.2015, 15:26

AgCluster hat geschrieben:Varoufakis macht den Lafontaine!

Auch so kann man sich vor der Verantwortung drücken. smilie_18



"Hier jammert sich Griechenlands Finanzminister aus dem Amt" smilie_11

http://www.focus.de/finanzen/videos/kei ... 97558.html


Das schmucke T-Shirt paßt dabei so richtig "zum Kroll von Europa" smilie_01

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Jacob
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Beitragvon Jacob » 06.07.2015, 15:59

"Panorama - die Reporter; Ach, Griechenland
vom 30. Juni 2015

Panorama - die Reporter räumt auf mit dem Märchen der faulen Griechen und zeigt, wie dramatisch sich das Leben dort verändert - und welche Vorteile Deutschland durch die Dauerkrise hat.

Die Lage wird immer dramatischer. Die Nachrichten überschlagen sich fast stündlich. Die Fronten sind verhärtet: Es gibt keinerlei Verständigung zwischen Brüssel und Athen.

Und das griechische Volk? Das wird eingezwängt und zerrieben zwischen den Forderungen der Gläubiger und ihrer eigenen Regierung.

Die Krise zieht sich nun schon über Jahre. Und auch die Vorurteile: die Griechen sind angeblich faul, gehen zu früh in Rente und werden mit Milliardengeschenken der EU künstlich am Leben gehalten - zu Lasten ehrbarer deutscher Steuerzahler. Mit dem Mythos der gierigen Griechen ist die deutsche Solidarität längst an ihre Grenzen geraten. In dem Film zeigen Pia Lenz, Christoph Lütgert und Kristopher Sell, welche Vorteile Deutschland durch die Dauerkrise hat und wie dramatisch sich das Leben in Griechenland verändert. Der Film zeigt aber auch die dramatische Zuspitzung der letzten Tage.

Und er räumt auch auf mit dem Märchen von den faulen Griechen und zeigt ein Volk, das sich trotz größter Krise solidarisch zeigt - mit den Ärmsten der Armen, die jeden Tag Zuflucht an den Stränden griechischer Inseln suchen.
"

Quelle: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/p ... 10624.html (30min)


Nachtrag:

Gaby aus dem GF hat geschrieben:das ist der Neue FinMin

http://www.telegraph.co.uk/finance/econ ... -vote.html

Ihr werdet Euch Varoufakis noch zurück wünschen. Oder auch nicht. Über den könnt Ihr noch viel mehr rumkotzen und pöbeln.

Das Niveau passt echt aufrecht unter der Teppichkante durch.

Quelle: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=360176

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Chinese
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Beitragvon Chinese » 06.07.2015, 16:31

Ich denke das die Drachme nicht mehr zu stoppen ist. Auch glaube ich das dies das tatsächliche Ziehl der Regierung schon immer war und dies nun geschickt umgesetzt wird. Das Volk wird wie in einem Trichter auf den Austritt hingeführt.

Letztendlich wird jetzt versucht werden das die Schulden nicht zurückbezahlt werden müssen und evtl. Wird noch eine Abfindung herausgehandelt.

Ein Nachgeben der anderen 18 Währungspartner würde ein Ende des Euros bedeuten. Hier ist es zweitrangig wer da im Recht ist oder nicht. Die Nachahmer sind das Problem und die Währungsunion wäre nicht mehr beherrschbar.
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

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999.9
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Beitragvon 999.9 » 06.07.2015, 16:49

Das hätte man eleganter haben können...mit einem glatten Schuldenschnitt. Aber das wollen die Milliardäre hinter den großen Hedgefonds nicht. :idea:

Lieber wird dann auch noch gegen den Euro spekuliert und damit werden sie allem Anschein nach auch noch mit Erfolg haben.

Unterdessen hat Putin Griechenland seine Hilfe angeboten. Das wäre eine Lose-Lose-Situation. Für die EU und den IWF. Und letztlich auch für die USA. Sollte es wirklich zu einer -wie auch immer- gearteten Allianz GRE-RUS kommen, so wird das nicht ohne Gewalt verhindert werden. Möglichstes Szenario ist ein Militärputsch oder eine "farbige Revolution".

Was jetzt noch nach Pessimismus in Reinkultur aussieht, könnte bald schon bittere Realität werden.

Wenn man jetzt die griechische Regierung in Brüssel abermals kalt auflaufen lässt, dann könnte die New Development Bank einspringen und eine strategische Partnerschaft mit Russland und der Türkei angestrebt werden. Warum auch mit der Türkei? Der Zypern-Krieg tobte nicht wegen ein paar Olivenbäumen, sondern wegen ungeklärter Besitzansprüche auf die großen Gasvorkommen vor Zypern und in den maritimen Grenzgebieten der Ägäis. Die USA haben getreu dem altbewährten "divide et impera" einen Keil zwischen beiden Ländern getrieben, obwohl beide in der NATO sind. Sollte man sich über die zukünftige Förderung endlich einigen, so wird das Ägäische Meer ein Global Player wie Saudi Arabien. Eine neue Abhängigkeit vom Öl können sich die USA aber nicht erlauben; ihnen sind schon die Araber ein Dorn im Auge, auch wenn man das nur hinter vorgehaltener Hand sagt.
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
Eine Unze bleibt eine Unze bleibt eine Unze! "Man kann manche Menschen immer und alle Menschen manchmal täuschen, aber man kann nicht alle Menschen immer täuschen." Abraham Lincoln (1809-1865)

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ESP
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Beitragvon ESP » 06.07.2015, 18:08

Der Kern des Problems:

Wir haben kein Griechenland-Problem, wir haben ein Deutschland-Problem!

http://info.arte.tv/de/wir-haben-kein-g ... nd-problem

Interview mit Prof. Dr. Heiner Flassbeck, Wirtschaftswissenschaftler und ehemaliger Chefvolkswirt bei der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf über die aktuelle Grexit-Diskussion und die wahren Ursachen der Eurokrise.

Wurde schon oft erwähnt, aber irgendwie wird es von vielen beständig ignoriert. Nur: Durch ständiges Wiederholen von Lügen und falschen Behauptungen werden diese nicht wahrer und man entfernt sich von einer wahren Problemlösung.

Von den Medien wird das gebetsmühlenartig wiederholt. Ist ja auch klar: Im Hintergrund sind Springer, Mohn, Murdoch, Bertelsmann und andere, die nur eins wollen: Weiter so! Denn Sie profitieren von einem endlosen Schuldenbedienen, aber das ist genau das Gegenteil von dem, was Europa braucht.

Medien können Dich so sehr manipulieren, dass Du nahezu jeden Unsinn glaubst, nur weil es in der Zeitung steht. Ich mag Zeitungen. Genau wie Märchen. :idea:

T H I N K !
IN GOLD WE TRUST

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Beitragvon Silberfreak1 » 06.07.2015, 18:39

Tsakalotos wird griechischer Finanzminister Varoufakis' rechte Hand soll es richten
"In früheren Berichten wird Tsakalotos als überzeugter Keynesianer beschrieben. Das bedeutet:
Er glaubt daran, in einer wirtschaftlichen Notsituation Schulden zu machen, um einen Aufschwung zu initiieren"


http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gri ... r-101.html

Notsituation? Neue Schulden machen? Paßt doch! der richtige Mann am richtigen Platz! smilie_01
Es ist nur sehr fraglich ob er dafür überhaupt noch Geldgeber findet.
Aber zumindest hat er vielleicht die Möglichkeit mit dem Drachme entsprechend zu agieren. smilie_11

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Hermann Meier
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Beitragvon Hermann Meier » 06.07.2015, 18:53

999.9 hat geschrieben:Besser für Griechenland wäre es gewesen, wenn endlich eine Schuldenkonferenz gekommen wäre. Deutschland sollte ganz ruhig sein, wenn es darum geht, Schulden zu bezahlen, denn wir haben unsere Auslandsschulden fast nie und wenn nur unzureichend gezahlt.

"Deutschland hat nie bezahlt"

Der Starökonom Thomas Piketty fordert eine große Schuldenkonferenz. Gerade Deutschland dürfe den Griechen Hilfe nicht verweigern

http://www.zeit.de/2015/26/thomas-piket ... iechenland

Man schaue sich die Präambel der Londoner Schuldenkonferenz an und achte dabei ganz genau auf die Länder, die auf ihre Forderungen gegenüber der Bundesrepublik Deutschland verzichtet haben:

Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland einerseits und die Regierungen Belgiens, Ceylons, Dänemarks, der Französischen Republik, Griechenlands, Irans, Irlands, Italiens, Jugoslawiens, Kanadas, Liechtensteins, Luxemburgs, Norwegens, Pakistans, Schwedens, der Schweiz, Spaniens, der Südafrikanischen Union, des Vereinigten Königreichs von Grossbritannien und Nordirland und der Vereinigten Staaten von Amerika andererseits

haben, getragen von dem Wunsche, Hindernisse auf dem Wege zu normalen Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den anderen Staaten zu beseitigen und dadurch einen Beitrag zur Entwicklung einer blühenden Völkergemeinschaft zu leisten; und in der Erwägung,

dass Zahlungen auf deutsche Auslandsschulden seit ungefähr zwanzig Jahren im allgemeinen nicht mehr den Vertragsbedingungen entsprochen haben; dass auf viele dieser Schulden in der Zeit von 1939 bis 1945 wegen des bestehenden Kriegszustandes Zahlungen unmöglich waren; dass derartige Zahlungen seit dem Jahre 1945 allgemein ausgesetzt waren; und dass die Bundesrepublik Deutschland den Wunsch hat, diesen Zustand zu beenden;

dass Frankreich, das Vereinigte Königreich von Grossbritannien und Nordirland und die Vereinigten Staaten von Amerika nach dem 8. Mai 1945 Deutschland Wirtschaftshilfe geleistet haben, die zum Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft wesentlich beigetragen hat, wodurch die Wiederaufnahme der Zahlungen auf die deutschen Auslandsschulden erleichtert wurde;

dass am 6. März 1951 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und den Regierungen der Französischen Republik, des Vereinigten Königreichs von Grossbritannien und Nordirland und den Vereinigten Staaten von Amerika der im Anhang A dieses Abkommens wiedergegebene Schriftwechsel stattgefunden hat, welcher diesem Abkommen über die Regelung der deutschen Auslandsschulden mit seinen Anlagen und den Abkommen über die Regelung der Verbindlichkeiten aus der Deutschland geleisteten Wirtschaftshilfe zugrunde liegt;

dass die Regierungen der Französischen Republik, des Vereinigten Königreichs von Grossbritannien und Nordirland und der Vereinigten Staaten von Amerika einen Ausschuss mit der Bezeichnung «Dreimächteausschuss für Deutsche Schulden» zu dem Zweck eingesetzt haben, mit der Regierung der Bundesrepublik Deutschland, mit anderen interessierten Regierungen sowie mit Vertretern der Gläubiger- und Schuldnerinteressen einen Plan für eine ordnungsgemässe Gesamtregelung der deutschen Auslandsschulden vorzubereiten und auszuarbeiten;

dass der genannte Ausschuss den Vertretern der Regierung der Bundesrepublik Deutschland mitgeteilt hat, dass die Regierungen der Französischen Republik, des Vereinigten Königreichs von Grossbritannien und Nordirland und der Vereinigten Staaten von Amerika bereit seien, bedeutende Zugeständnisse hinsichtlich des Vorranges ihrer Forderungen aus der Nachkriegs-Wirtschaftshilfe vor allen anderen Auslandsforderungen an Deutschland und deutsche Staatsangehörige sowie hinsichtlich des Gesamtbetrages dieser Forderungen zu machen unter der Bedingung, dass eine befriedigende und gerechte Regelung der deutschen Vorkriegs-Auslands-schulden erreicht wird;

dass eine derartige Regelung der deutschen Auslandsschulden allein durch einen einheitlichen und umfassenden Plan erreicht werden kann, der dem Verhältnis der Gläubigerinteressen untereinander und den Besonderheiten der verschiedenen Schuldenarten sowie der allgemeinen Lage der Bundesrepublik Deutschland Rechnung trägt;

dass zu diesem Zweck vom 28. Februar 1952 bis zum 8. August 1952 in London eine internationale Konferenz über Deutsche Auslandsschulden stattgefunden hat, an der Vertreter interessierter Regierungen sowie Vertreter der Gläubiger- und Schuldnerinteressen teilgenommen haben;

dass diese Vertreter vereinbarte Empfehlungen für Bedingungen und Verfahren der Regelung abgegeben haben (deren Wortlaut in den Anlagen I-VI dieses Abkommens abgedruckt ist); dass diese Empfehlungen dem Bericht der Konferenz über Deutsche Auslandsschulden beigefügt worden sind (dessen Wortlaut im Anhang B dieses Abkommens abgedruckt ist); und dass dieses Abkommen von den in dem genannten Bericht enthaltenen Grundsätzen und Zielsetzungen getragen ist;

dass die Regierungen der Französischen Republik, des Vereinigten Königreichs von Grossbritannien und Nordirland und der Vereinigten Staaten von Amerika zu dem Ergebnis gekommen sind, dass diese Empfehlungen einen befriedigenden und gerechten Plan für die Regelung der deutschen Auslandsschulden darstellen; und dass die genannten Regierungen daher mit der Regierung der Bundesrepublik Deutschland über die Regelung der Verbindlichkeiten, die sich aus der von den drei Regierungen geleisteten Nachkriegs-Wirtschaftshilfe ergeben, am heutigen Tage zweiseitige Abkommen unterzeichnet haben, in denen ihre geänderten Rechte und Prioritäten in bezug hierauf niedergelegt sind;

folgendes vereinbart:


Zu der Verschuldung der Staaten betrachte man folgendes Schaubild:

https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung

Übrigens: Argentinien bekam einen Schuldenschnitt und ist wieder auf einem guten Weg. Alle Gläubiger des Landes haben auf Forderungen verzichtet oder diese sehr minimiert bis auf zwei: es handelt sich um zwei US-Hedgefonds. :idea:

Und mal generell: Um einen Staat wieder flott zu machen, braucht es keine irren Sparprogramme, sondern das hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Deficit_spending

Einen Staat mit Sparauflagen zu knebeln ist nur zu einem einzigen Sinne logisch: Der Staat bedient solange die Zinsen, bis er sie wegen des immer niedrigeren BIPs nicht mehr aufbringen kann. Dann kommt die große Stunde von Hedgefonds: Jetzt können sie dem Staat zu Spottpreisen Wasserwerke, Elektrizitätswerke, öffentliche Gebäude, Straßen und alles mögliche abkaufen. :idea:

Das ist der einzige Sinn bei den Sparauflagen des IWF.

Vergleiche dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/IS-LM-Modell


Und:

http://www.amazon.de/Weltmacht-IWF-Chro ... ywords=iwf

Sowie:

http://www.amazon.de/Das-Kapital-im-21- ... ahrhundert

Wer sich darüber lustig macht, dass Griechenland jetzt neue Schulden machen will, hat in BWL wohl nicht so gut aufgepasst, oder sich vorherige Posts nicht durchgelesen (auch die links), weil deren Information einfach zu viel waren, gell?

smilie_24
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