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Aus die Maus für Griechenland

Hier können Sie lesenswerte Nachrichten zur Börse, Euro / Dollar, Öl, Finanzkrise, Inflation, Wirtschaft etc. aus Deutschland und dem Rest der Welt einstellen.

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Zombie Apokalypse
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Beitragvon Zombie Apokalypse » 21.06.2015, 14:38

Nach dem Grexit wird der Euro als Bargeld eine Parallelwährung sein.
Insbesondere zur Wertaufbewahrung werden die neuen Drachen kaum brauchbar sein;
weil Griechenland seine Schulden mit frisch gedruckten Drachmen zurückzahlen kann.
Dann haben die Euro Länder einen Stapel von Drachmen die niemand will und die jeden
Tag an Wert verlieren, aber Griechenland hat seine Schulden zurück bezahlt.

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veritas
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Beitragvon veritas » 21.06.2015, 14:56

Silberfreak1 hat geschrieben:Bemerkenswert wie subjektiv Zeitgeschichte/Geschehnisse wahrgenommen werden kann.

Subjektiv? Dann informieren Sie sich mal über das Protokoll zum Thema eines Gesprächs Mitterrands mit dem damaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher! Oder über den Europäischen Gipfel in Straßburg zur damaligen Zeit.

Aber nichts ist so, was nicht so sein darf. Gelle?

veritas
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Beitragvon veritas » 21.06.2015, 15:48

Nur, um hier keine Märchen aufkommen zu lassen: Deutschland war immer an einer vereinten Euro-(Handels-)Zone interessiert und auch an einer Gemeinschaftswährung. Es gab aber andere, die waren noch interessierter, besonders, was das Tempo betrifft. Die deutsche Wiedervereinigung war aber nun mal kein Ereignis, welches man schon über Jahre einpreisen konnte. Wollen wir mal auch nicht vergessen, dass es den Euro als Buchgeld bereits seit Ende der 90´s gab. Bis zum Bargeld dauerte es noch ein paar Jahre. Also, Luftpuffer zwischen Mitterrand damals und Einführung = rd. 12 Jahre.

... und Frankreich war damals am gleichen Ende, wie heute Griechenland. Faktum!

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Jacob
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Beitragvon Jacob » 21.06.2015, 23:43

"Creditors offer Greece six-month bailout reprieve as Tsipras weighs response

Deal may also include up to €18bn in rescue funds, and later debt relief, but EU officials stress Greek prime minister must make concessions

Greece’s international creditors are aiming to strike a deal to stop Athens defaulting on its debt and possibly tumbling out of the euro by extending its bailout by six months and supplying up to €18bn (£12.9bn) in rescue funds.

..."
Quelle: http://www.theguardian.com/world/2015/j ... are_btn_tw

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AGnostiker
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Beitragvon AGnostiker » 22.06.2015, 08:10

Brüssel lobt Athener Vorschläge

--> http://orf.at/stories/2285319/2285320/

War ja klar. Interessanter sind jedoch die letzten beiden Absätze des Artikels:

Euro-Zone soll vertieft werden

"Um sich für künftige Krisen zu wappnen, legte EU-Parlamentspräsident Schulz gemeinsam mit weiteren Topverantwortlichen einen Zweistufenplan zur vertieften Zusammenarbeit der Euro-Zone vor. Damit solle die wirtschaftspolitische Steuerung des Währungsraums verbessert werden, heißt es in dem Bericht, der am Sonntagabend bekanntwurde. Das Papier ist Thema beim Brüsseler Sommergipfel am Donnerstag und Freitag. Autoren sind die fünf Präsidenten Juncker (EU-Kommission), Draghi (EZB), Tusk (EU-Ministerrat), Dijsselbloem (Euro-Gruppe) und Schulz (EU-Parlament).

Die erste Phase läuft laut Papier, das der dpa vorliegt, bis Sommer 2017. Die Abläufe sollen auf der Basis bestehender Regeln in den EU-Verträgen verbessert werden. Stufe zwei umfasst den Zeitraum 2017 bis 2025 - dann sind laut Vizekommissionschef Valdis Dombrovskis Änderungen der Verträge nötig. Der Bericht bringt für Phase zwei unter anderem ein gemeinsames Finanzministerium für die Euro-Zone ins Spiel. Dombrovskis sagte: „Die griechische Krise unterstreicht die Notwendigkeit für diesen Bericht.“ Es sei mehr gemeinsame Abstimmung nötig.
"

Silberfreak1
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Beitragvon Silberfreak1 » 22.06.2015, 08:48

wie jetzt? hatte gestern die neuen Ts. Reformvorschläge gelesen
Frühverrentung 2016 stoppen und Mwst auf Hotels und Restaurants erhöhen, Militärausgaben reduzieren.

und jetzt ist alles im Lot ? ich glaub es nicht smilie_11

welch ein Schmierentheater auf weitere zukünftige Kosten der EU Bürger.


"Die griechische Sonntagszeitung To Vima hatte zuvor berichtet, dass Tsipras bereit sei, die Möglichkeit zur Frühverrentung 2016 zu beenden. Die Geldgeber hatten die griechische Regierung aufgefordert, die Frühverrentung sofort abzuschaffen. Die Regierung erwäge darüber hinaus, die Militärausgaben zu kürzen und Unternehmen künftig höher zu besteuern."
Zuletzt geändert von Silberfreak1 am 22.06.2015, 09:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Em-Bug
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Beitragvon Em-Bug » 22.06.2015, 08:48

von Agnostiker:
...ein gemeinsames Finanzministerium für die Euro-Zone...


Das riecht nach einer Manifestation der Transferunion und Verstärkung der Fremdbestimmung aus Brüssel. Zu wessen Lasten kann man sich ja vorstellen...



Übrigens in diesem Artikel gibt es eine schöne Grafik: ein Ablaufdiagramm, wie es nach einem Grexit bzw verschobenen Grexit weitergehen könnte. Finde ich sehr anschaulich.

http://www.rottmeyer.de/grexit-oder-die ... tenpresse/

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AGnostiker
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Beitragvon AGnostiker » 22.06.2015, 12:39

Tsipras-Vorschlag eines 5-Mrd.-Paketes: Steuererhöhungen und Einsparungen

Oje. Sollte das wirklich so kommen, würde es Wirtschaft und Bevölkerung noch weiter hinunterziehen:
Unter anderem solle der Mehrwertsteuersatz für Grundnahrungsmittel wie Reis und Nudeln von 13 auf 23 Prozent erhöht werden. Die Mehrwertsteuer im Hotelgewerbe solle von 6,5 auf 13 Prozent verdoppelt werden. Zudem sollen die Mehrwertsteuern in Gasthäusern, Restaurants und Cafes von 13 auf 23 Prozent steigen.

Bestehende Steuern werden schon nicht effizient eingetrieben. Da bringen Erhöhungen erstmal wenig:
Neu eingeführt werden solle eine Sondersteuer auf Einkommen von über 30.000 Euro jährlich, die von einem Prozent stufenweise bis sieben Prozent steigen könnte. Unternehmen, die 2014 mehr als 500.000 Euro Gewinn hatten, sollen bis zu sieben Prozent Sondergewinnsteuer zahlen. Bleiben solle eine Immobiliensteuer, die die linke Regierung eigentlich abschaffen wollte.

Thema Pensionen:
Die meisten Frühpensionen sollen laut dem kolportierten Tsipras-Angebot abgeschafft werden. (...) Außerdem sollen die Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge für die Pensions- und Krankenkassen um zwei Prozent erhöht werden.

Quelle: http://orf.at/stories/2285365/2285363/

Vermutlich werden sich viele GriechInnen fragen, was genau an/mit Syriza jetzt anders ist als vorher. smilie_08

peter1
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aus die maus fuer griechenland

Beitragvon peter1 » 22.06.2015, 13:03

offentsichtlich keine vorschlaege :

wie feuert man die teuren beamten, deren es zu viele gibt.

wie die 19 % rentenausgaben gekuerzt.

mfg
peter1

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Friedrich 3
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Beitragvon Friedrich 3 » 22.06.2015, 13:04

Die sollten eher 5000 Steuerfahnder einstellen und mit einem robustem Mandat ausstatten.
So und nicht anders...
39 x Erfolgreich gehandelt und keine schlechten Geschäfte

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Beitragvon Silberfreak1 » 22.06.2015, 13:23

@AGnostiker"]Tsipras-Vorschlag eines 5-Mrd.-Paketes: Steuererhöhungen und Einsparungen

Oje. Sollte das wirklich so kommen, würde es Wirtschaft und Bevölkerung noch weiter hinunterziehen:
Vermutlich werden sich viele GriechInnen fragen, was genau an/mit Syriza jetzt anders ist als vorher. smilie_08


Ja ganz schlimm wenn der aufgeblähte öffentliche Dienst dann vielleicht nicht mehr mit 56 in Rente gehen kann
und die anderen Länder das mitfinanzieren.
Frage mich dabei wer Mitleid mit den Deutschen hat die bis 67 arbeiten dürfen um in Rente zu gehen
. :oops:

lt. Ts.Regierung Juni Papier
Das Renteneintrittsalter der Griechen – 56,3 Jahre für 2016 und 56,7 Jahre für 2017 – nicht auf alle Rentner, sondern nur auf die des öffentlichen Dienstes. Aus diesem Sektor haben sich als Folge der Krise besonders viele arbeitslos Gewordene in den vorzeitigen Ruhestand geflüchtet – und so das Durchschnittsalter schon seit Jahren weiter nach unten gedrückt.

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Zombie Apokalypse
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Beitragvon Zombie Apokalypse » 22.06.2015, 13:30

Es ist einfacher Ausgaben zu reduzieren, als neue einnahme Quellen zu erschliessen;
der Spar-Effekt ist auch schneller spürbar. Daher macht die Streichung der Frührenten
mehr Sinn als neue Steuern, welche meisten sowieso umgangen werden.

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Beitragvon Silberfreak1 » 22.06.2015, 13:36

Großzügige Regelung für griechische Mütter

Ein großes Problem etwa seien die vielen Ausnahmeregelungen für griechische Rentner. So könnten Mütter, sofern sie auf 25 Beitragsjahre kommen und ihr Kind nicht über 18 ist, bereits mit 50 in Rente gehen und bis vor kurzem hätten dafür sogar 40 Lebensjahre und 15 Berufsjahre gereicht. Dieser Posten schlage aufgrund der hohen Zahlen „gewaltig ins Kontor“, sagt Kritikos.

Hochproblematisch sind aus der Sicht des DIW-Experten auch die so genannten Zusatzrenten, die Angestellte im oberen Einkommensbereich in halbstaatlichen Betrieben zugeschanzt bekämen. Diese machten schon mal 2000 Euro im Monat aus. Gemessen daran, dass mindestens ein Fünftel aller griechischen Rentner monatlich auf weniger als 500 Euro komme, sei dies eine extreme Ungerechtigkeit – und der unübersehbare Beleg für eine „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ auch in der Rente

http://www.tagesspiegel.de/politik/die- ... 39572.html

ps.
und in DE wird von Union und Arbeitgeberverbänden einen Riesengeschrei gemacht
gegen die Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren für ein sehr kleines Klientel.
Ich denke die Leute lassen sich hier nicht mehr lange verarschen - die nächsten Wahlen werden es zeigen.
Zuletzt geändert von Silberfreak1 am 22.06.2015, 13:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Jacob
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Beitragvon Jacob » 22.06.2015, 13:40

AGnostiker hat geschrieben:Brüssel lobt Athener Vorschläge

--> http://orf.at/stories/2285319/2285320/

War ja klar. Interessanter sind jedoch die letzten beiden Absätze des Artikels:

Euro-Zone soll vertieft werden

"Um sich für künftige Krisen zu wappnen, legte EU-Parlamentspräsident Schulz gemeinsam mit weiteren Topverantwortlichen einen Zweistufenplan zur vertieften Zusammenarbeit der Euro-Zone vor. Damit solle die wirtschaftspolitische Steuerung des Währungsraums verbessert werden, heißt es in dem Bericht, der am Sonntagabend bekanntwurde. Das Papier ist Thema beim Brüsseler Sommergipfel am Donnerstag und Freitag. Autoren sind die fünf Präsidenten Juncker (EU-Kommission), Draghi (EZB), Tusk (EU-Ministerrat), Dijsselbloem (Euro-Gruppe) und Schulz (EU-Parlament).

Die erste Phase läuft laut Papier, das der dpa vorliegt, bis Sommer 2017. Die Abläufe sollen auf der Basis bestehender Regeln in den EU-Verträgen verbessert werden. Stufe zwei umfasst den Zeitraum 2017 bis 2025 - dann sind laut Vizekommissionschef Valdis Dombrovskis Änderungen der Verträge nötig. Der Bericht bringt für Phase zwei unter anderem ein gemeinsames Finanzministerium für die Euro-Zone ins Spiel. Dombrovskis sagte: „Die griechische Krise unterstreicht die Notwendigkeit für diesen Bericht.“ Es sei mehr gemeinsame Abstimmung nötig.
"

Hallo AGnostiker,

in dem Zusammenhang sei auch an die Worte Wolfgang Schäubles in der New York Times vom 18.11.2011 erinnert.

"Seeing in Crisis the Last Best Chance to Unite Europe
...
The ultimate goal, Mr. Schäuble says, is a political union with a European president directly elected by the people.
What we’re now doing with the fiscal union, what I’m describing here, is a short-term step for the currency,” Mr. Schäuble said. “In a larger context, naturally we need a political union.”
...
He sees the turmoil as not an obstacle but a necessity. “We can only achieve a political union if we have a crisis,” Mr. Schäuble said."


Quelle: http://www.nytimes.com/2011/11/19/world ... .html?_r=0


-wer sich für den Bericht von Juncker (samt den Empfehlungen zur Verringerung der nationalstaatlichen Souveränität) interessiert
Jacob hat geschrieben:Nachtrag:

Hier dann auch der Bericht von Jean-Claude Junker in Zusammenarbeit mit Donald Tusk, Jeroen Dijesselbloem, Mario Draghi und Martin Schulz.

"Completing Europe's Economic and Monetary Union"
http://g8fip1kplyr33r3krz5b97d1.wpengin ... 8-6-15.pdf



Nachtrag:

-Schäuble aktuell

""Wir haben bisher keine substanziellen Vorschläge bekommen"

Für einen Durchbruch bei den Verhandlungen gibt es laut Bundesfinanzminister Schäuble keine Grundlage. Die EZB hat für heute neue Nothilfen bewilligt.
..."
Quelle: http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-06/g ... e-bruessel
Zuletzt geändert von Jacob am 22.06.2015, 13:48, insgesamt 1-mal geändert.

lifesgood

Beitragvon lifesgood » 22.06.2015, 13:46

... es gibt Situationen, da ist man froh, keine 20 mehr zu sein ... :roll:


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