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Aus die Maus für Griechenland

Hier können Sie lesenswerte Nachrichten zur Börse, Euro / Dollar, Öl, Finanzkrise, Inflation, Wirtschaft etc. aus Deutschland und dem Rest der Welt einstellen.

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John Silver
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Beitragvon John Silver » 21.02.2015, 20:47

GuterJunge hat geschrieben:Was ich vermisse, ist die Einlösung des Wahlversprechens hinsichtlich der Besteuerung der Reichen in GR gepaart mit dem angekündigten "Kampf gegen die Korruption".

War es Tsipras, oder war es Varoufakis? Einer von beiden sagte: "Wir sind jung, wir sind nicht korrupt. Jedenfalls noch nicht." Und genau das hielt ich da schon für eine Lüge, nämlich eben deswegen:
Ausgerechnet 2 fundamentale Themen, die zur Konsolidierung des Staatshaushaltes beitragen könnten, werden nun plötzlich ausgespart !
Merkwürdig .... !
:?

Ich finds nicht merkwürdig. Ich glaube, die haben sich schon VOR der Wahl von den Reichen schmieren lassen.
Bedauerlicherweise nutzt der Mensch seine Intelligenz lediglich dazu, seine niederen Instinkte besser befriedigen zu können.

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veritas
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Beitragvon veritas » 21.02.2015, 21:41

John Silver hat geschrieben:War es Tsipras, oder war es Varoufakis? Einer von beiden sagte: "Wir sind jung, wir sind nicht korrupt. Jedenfalls noch nicht."

Es war Varoufakis, gleich nach seiner Ernennung.

Der Anhang (...noch nicht!) ist sehr gefährlich. Im Trubel des Jubels rutscht das schon mal raus. So zumindest die Argumentation, falls es in die falsche Kehle kommt. Aber, für die richtigen Leute kann dieses durchaus als frühzeitiges Zeichen verstanden sein, dass bei Bedarf, zumindest in der Sache, eine Gesprächsbereitschaft vorliegt.

Wollen wir hier niemanden diskreditieren, aber ich war immer schon der Meinung, dass in der Politik nichts ohne Sinn gesagt wird. Dieses als losen heiteren Spaß zu verstehen ... da habe ich auch meine Zweifel.

Alviola
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Beitragvon Alviola » 22.02.2015, 01:05

Damit hat Varoufakis doch im wesentlichen seine Gesprächsbereitschaft signalisiert. Um zu ihm vorgelassen zu werden, ist es nur eine Frage der Anzahl und der Dicke der Koffer, die mit Euros oder USD gefüllt sind.

Das ist doch in der gesamten EU heutzutage völlig normal. Oder wie sonst erklärt es sich, das eine 5%-Partei der Hotelbranche in D ein Milliardengeschenk ermöglichen kann ? In GR läuft das seit Jahrzehnten so ab und - bei allem Respekt - das werden auch Tsipras und Co. nicht beseitigen können. Gibts eben einen Kofferraum voll Dollars, damit die Besteuerung der Superreichen in GR nicht durchkommt.
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san agustin
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Beitragvon san agustin » 22.02.2015, 11:52

Reformliste: ,,Es wird etwas Einfaches sein......,,

ja dann freuen wir uns schon auf das Statement der Griechen
smilie_57


http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... sein-.html
smilie_38

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joakim7
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Beitragvon joakim7 » 22.02.2015, 13:56

In der grössten europäischen Krise ever (bedingt durch die Ukraine, nicht durch Griechenland), flirten Tsipras, Varoufakis & deren sozialistischen Nationalen mit Putin und seinem postsowjetischen Lager, welche bereits ganz glänzende Äuglein bekommen von der Aussicht auf das, was dem alten Politbüro niemals gelungen ist:
Auf einen Bolschewiki-Flottenstützpunkt in der griechischen Ägäis.
Das würde Europa entscheidend schwächen.
Und Griechenland wird zum Feind, der Europa von innen ausplündert.



Joakim7


Edit : orthographie
Zuletzt geändert von joakim7 am 23.02.2015, 00:20, insgesamt 1-mal geändert.
quidquid agis respice finem ergo carpe diem noctemque

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gerne getauscht mit kaiserwetter

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Sapnovela
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Beitragvon Sapnovela » 22.02.2015, 15:05

Kerzenständerin hat geschrieben:
Sapnovela hat geschrieben:
Ein Grexit nützt aktuell niemandem etwas. Weder den Griechen deren Wirtschaft zusammenbrechen würde, noch dem Rest der EU, die sich dann mit Wallstreet-und City-Spekulanten rumärgern müssen.


Warum sollte da ihre Wirtschaft zusammenbrechen? Das Gegenteil wäre der Fall. GR wäre endlich wieder wettbewerbsfähig und könnte durch Abwertung die eigene Wirtschaft massiv ankurbeln. Der Schuldendienst wäre dann übermäßig, aber da GR seine Schulden sowieso NIE zurückzahlen wird, weder in EURO noch sionstwas, ist das ja völlig egal.

All die Milliarden für GR sind sowieso verloren. Beim Status Quo wird sich nix ändern. Bei einem Grexit hätte GR wenigstens wieder Luft, die eigene Wirtschaft anzukurbeln.

Ist dir demnach der Status Quo lieber? Wo Griecheland unter Alimentierung von u.a. noch ärmeren Euro-Ländern wie der Slovakai dahinsiecht?


Sofern Du davon ausgehst, dass das die Schulden von Griechenland ohnehin nicht zurrückgezahlt werden (was gut sein kann) und Griechenland einen Primärüberschuss erwirtschaftet, d.h. seinen laufenden Betrieb selbst bezahlen kann, sehe ich keinen Vorteil in einem Grexit für die Kreditgeber. Am Ende wird doch nur umgeschuldet. Es besteht immerhin die Chance auf z.B. 50% der aktuell offenen Kredite. Bei einem Grexit wäre alles sofort weg.

Ein Grexit (insbesondere in der jetzigen Phase ohne saubere Vorbereitung einer eigenen Währung) heißt erst mal, dass er Zahlungsverkehr in Griechenland unmittelbar zusammenbricht. Die ÊZB finanziert die Banken in Griechenland und nach einem Austritt aus dem Euro macht sie das nicht mehr. Die Banken wären sofort blank (das haben die Griechen schon längst auf dem Schirm, sonst hätten sie nicht so viel Bargeld abgehoben). Das führt sofort zu erheblichen Problemen in der ganzen Wirtschaft mit der Folge, dass die Wirtschaft weiter schrumpft und zwar dramatisch schnell. Wer garantiert in einer solchen Phase dann Dinge wie die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung, die innere Sicherheit etc.? Das wäre für den Tourismus sicher keine gute Werbung und das ist die (!) Säule der Wirtschaft.

Der Zahlungsausfall sorgt weiterhin dafür, dass in Griechenland erst mal niemand mehr investiert, sich die vielen kleinen griechischen Unternehmen nicht mehr mit Vorprodukten aus dem Ausland versorgen können, etc. Für mehrere Monate wäre es zappenduster. Vielleicht kann Griechendland sehr viel später über eine eigene Währung "wettbewerbsfähig" werden, die Frage ist nur womit? Die griechische Wirtschaft ist auch mit einer schwachen Währung keine Exportwirtschaft, dafür wird schlicht zu wenig produziert.

Die Nachbarländer könnten sich sodann über eine Flüchtlingswelle von Griechen in andere europäische Staaten "freuen" und von "Besuchern" aus Nordafrika.. denn warum sollte Griechenland dann noch die EU-Südgrenze kontrollieren? Einfacher wäre es mit den Schleusern zu kooperieren, 50:50 machen und alle in Busse nach Norden setzen. Kontrolliert wird nicht, ist ja Schengen-Raum.

Die Alternativen heißen doch nicht "Du tot oder ich", sondern das Land auf einen vernünftigen Kurs bringen. Das fängt bei der Steuerverwaltung an und geht über x andere Bereiche bis zur Bekämpfung der Schwarzarbeit etc. Dauert lange, nervt immer wieder ist aber besser als ein ganzes Land die Toilette runter zu spülen.

veritas
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Beitragvon veritas » 22.02.2015, 15:45

Nun ist aber die Realität so, dass Griechenland jetzt nicht kurzfristig in ein Formtief gefallen ist, sondern die Probleme sich von Beginn an wie ein roter Strich durch die Landschaft ziehen. Strukturelle Veränderungen? Wie, wo und vor allem warum? Warum, wenn immer wieder finanzielle Mittel bereitstehen, die doch alles nur zur Utopie einer Zukunft verklären? Ein wichtiger Punkt in der Causa Griechenland, sind die erhofften Privatisierungen in vielen Bereichen. Dafür stehen bestimmt ausreichend "Interessenten" ausländischer Herkunft Gewehr bei Fuß, warten aber noch auf grünes Licht, um sich bedienen zu können. Eine strikte Regelung in Bezug auf Steuern, vielleicht sogar eine ernsthafte Bekämpfung der Korruption, wären hierbei doch nur kontraproduktiv. Also, gilt es weiter, das Land am finanziellen Tropf zu halten, bis die Rahmenbedingungen stimmen. "Die Alternativen heißen doch nicht "Du tot oder ich" - Nein! Die Alternativen heißen: Hilfsprogramm Nummer X, Stundungen bis ins Jahr X und Schuldenschnitt der x-te. Man war schon auf dem richtigen Weg (Zitat Schäuble) nur, kam jetzt die neue Regierung dazwischen, und man muss erst wieder den richtigen Weg zurückfinden. Der Anfang ist gemacht! Nur ist der richtige Weg nicht der, wie man es in Griechenland versteht, und was das Volk mit der Wahl erhoffte. Die ganze Leier legte nur einen Zwischenstopp ein, wird aber um so stärker an Dynamik gewinnen, wenn die Überzeugungsarbeit fruchtet. Zu welchem Preis? Fremde Milliarden! Da gilt es dann abzuwarten, wie es innenpolitisch zu verkaufen ist - und noch mehr, wie lange andere Länder sich das noch von der Seitenlinie anschauen möchten/werden.

Nicht zu vergessen, die geopolitische Bedeutung Hellas. Dazu reicht es, wenn das Land auf der Karte existiert, man bräuchte keine strukturellen Veränderungen. Je abhängiger, um so entscheidungsempfänglicher.

starnberg
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Beitragvon starnberg » 22.02.2015, 17:19

Privatisierungen haben z.b. in Deutschland nie zu was vernünftigen geführt. Nur heimlich die Schuldenlöcher kurzfristig zu stopfen.
Nur war der Staat seine Einnahmequellen los.

Was mit der Griechischen Bevölkerung getrieben wird ist eine Frechheit.

Oder glaubt wirklich jemand, dass der „Kleine“ je Geld gesehen hat?

Und glaubt ihr, die deutschen Politiker sind so blöde und haben das alles nicht gewusst?

Was hatten Banken der EU Spaß dran, den Griechen jeden gewünschten Betrag zu leihen.

Teils bis 15% Zinsen

Um sich dann vornehmlich vom deutschen Steuerzahler retten zu lassen.

Aber wer nun denkt, damit war das Verleihen von Geldern an G. zu Ende irrt.

Im Gegenteil. Es wurden weitere Milliarden nach Griechenland geschoben.

Nun braucht G. wieder Geld. Aber nicht zum Aufbau des Landes, sondern die Bankschulden zu begleichen. Den geretteten EU Banken weiter Geld in den A...zu stopfen.

Das ist jedem EU-Politiker bewusst und man genießt es, das Land zu Grunde zu richten.

Politiker und Bangster , auf niedrigsten Niveau, können sich nun an scheinbarer Macht aufgeilen.

Im Leben haben sie als Schmarotzer und Geldvernichter nichts zu Stande gebracht.
Aber den Griechen zeigen wir es jetzt……………….

Dem griechischen Bürger hilft das nicht.

Im Gegenteil, jeden Tag werden in G. tausende Arbeitsplätze vernichtet.

Von was soll die Bevölkerung leben?

In Griechenland hilft nur, die Politiker und die Oberschicht einzusperren.

Dann Unterstützung von ausländischen Fachkräften und Unternehmern-keine Politaffen- die theoretisch die Regierung und Wirtschaftspolitik im Lande übernehmen.

Überwachte Kredite,besonders zur Unternehmensförderung

Und ein völliges Aussetzen von Zahlungen an das Ausland.

Mal im Ernst, wenn du einen windigen Bekannten Geld leist, musst du doch annehmen dass du das Geld nicht mehr siehst.
Dann wurdest du von Bürgern eines fremden Lang „gerettet“ und verleihst UMGEHEND !!dem selben Schlaumeier wieder Geld.
Würde jeder normaldenkende Mensch sagen, das geschieht dir recht wenn du dein Geld nicht mehr siehst.(Außer du bist Merkel und Ackermann)

Und würdest du vor Gericht ziehen und von diesem Bekannten das Geld zurückfordern, der Richter würde sich tot lachen.
Und sicher käme er nicht auf die Idee, das Geld dir aus der Staatskasse zu bezahlen.

Und hättest du noch 10% Zinsen verlangt, hätte man dich wegen Zinswucher bestraft.

Mir tun die „Griechen“ leid. Zumindest das Volk.

Und ich wünschen „den Griechen“ alles gute !!!


.

veritas
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Beitragvon veritas » 22.02.2015, 18:17

starnberg hat geschrieben: Mir tun die „Griechen“ leid. Zumindest das Volk. Und ich wünschen „den Griechen“ alles gute !!!.

Dem ist natürlich nicht zu widersprechen. Allerdings sollten wir nicht immer nur all zu sehr in die Ferne blicken, um zu sehen, was möglich ist. Ich habe hier in den letzten Tagen versucht, das Thema immer mal wieder bewußt einzubauen (z.B. Hartz IV), wohl wissend, dass es in einem Edelmetallforum vielleicht nicht unbedingt Beachtung findet. Wenn wir jammern, tun wir das noch auf sehr hohem Niveau. Den Deutschen geht es allgemein noch zu gut, als dass die Notwendigkeit bestehen würde, politisch etwas zu ändern.(zumindest den Versuch zu wagen). Aber nochmal: Jetzt schon 12 Millionen Deutsche - offiziell erfasst - unter der Armutsgrenze. Kaum neue Arbeitsplätze zu gerechter Bezahlung, Steigerung der individuellen finanziellen Belastungen, Einbrechen vieler Wirtschaftsbereiche, Spareinlagen/Renten ... usw. - die Liste ist lang! Das Hirngespinst Euro/EU ist quasi schon gescheitert, wird nur noch künstlich am Leben gehalten. Daraus resultiert, dass die Börsen steigen und steigen, bis es nicht mehr geht. Irgendwann kommt der große Knall, und dann muss man sehen, wie es da mit Deutschland aussieht. In den Jahren nach 1929 soll es nicht all so gemütlich gewesen sein, und Geschichte wiederholt sich. Immer, und immer wieder, in der gleichen oder einer ähnlichen Form.

Dann mal schauen, liebes jetzt noch reiches Deutschland, den hilfsbereiten Fremdenverstehern und großzügigen Zahlemeistern. Einigen wenigen wird es nicht schlecht ergehen, aber die Masse würde sich umschauen. Adios, Zweit- und Drittauto! Nicht mal das eine wird für viele zu halten sein. Warum jetzt Auto? Um es zu veranschaulichen. Kommt das große Elend, wird der Grieche wieder seinen Esel reiten, und der Italiener in sein Radl treten, wie sie es schon seit ewigen Zeiten machen, und nicht anders kennen. Der Deutsche wird auf dem Boden kriechen, weil er es verlernte zu gehen. Die Fallhöhe würde eine andere sein, und dadurch auch die Wahrnehmung des Schmerzes. Hoffe, man versteht, was ich damit ausdrücken will.

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Querulant
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Beitragvon Querulant » 22.02.2015, 23:41

@Veritas smilie_01

Die Fallhöhe würde eine andere sein, und dadurch auch die Wahrnehmung des Schmerzes. Hoffe, man versteht, was ich damit ausdrücken will.
Ja, das hier, denke ich ;) : "Die Fallhöhe würde eine andere sein"

Nach dem "Fall" - für die Deutschen viel unsanfter, wegen der Fallhöhe ;) , sind dann alle Länder - natürlich NUR das "gemeine" (oder besser: gemeinnützige) Volk - auf einem relativ gleichem Niveau.
Und genau das wird wohl der Sinn und Zweck der neuen EUdssR sein, denke ich mal.
Lieber arm dran als Bein ab :)

veritas
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Beitragvon veritas » 23.02.2015, 14:39

Demnach verstehe ich jetzt aber nicht, warum dann das Mitleid mit den Griechen? Ein Ticket Athen-Frankfurt one-way, und alle Probleme wären doch gelöst, oder?

Nein! Mir kommt hier etwas zu sehr durch, was der Grund ist, warum alles immer so weitergehen wird, wie bisher, und das große Staunen erst dann einsetzt, wenn es zu spät ist. Nämlich, diese allgemeine und weit verbreitete Übernahme des amerikanischen Goldgräbergedankens - jeder ist seines Glückes Schmied. Allerdings wird eben nicht bedacht, dass die Rahmenbedingungen gar nicht gegeben sind, um jedem eine Chance zu geben. Sollen sich 11 Millionen Arbeitslose ein paar hunderttausend (in der offiziellen Statistik mühevoll zusammengekratzt) offene Stellen teilen? Sollen die Millionen von Menschen, die fleißig arbeiten gehen, und wo es am Monatsende trotzdem nicht reicht ... Soll man für seine Spareinlagen 5% Zinsen bei seiner Bank erpressen? Wie soll mit der weitläufig überdimensionalen Kürzung des größten Kostenfaktors "Lohn" in Zukunft noch eine angemessene Rente gesichert werden? Was sollen die Menschen machen, wenn das Volksvermögen spekulativ und fahrlässig verbraucht wird, und die Rechnung die zukünftigen Generationen zu zahlen haben? usw , usw ... Nicht jeder kann es sich z.B. leisten, selbst in EM vorzusorgen. Von einem Grundstück in fremden Ländern, mal ganz zu schweigen.

ABER: So lange, wie Menschen an ihrer Armut selbst schuld sind, so wie die ganzen Arbeitslosen eben faul sind ... So lange es alles auf diesen kurzen Nenner gebracht wird, gibt es keine Argumente etwas ändern zu müssen. Die mit ihren 3 Mark 50, welche sie jetzt noch in der Tasche haben, sehen sich noch selbst als Elite, und vergessen, wie schnell es gehen kann, bis zum gemeinsamen Stelldichein in den Suppenküchen. Nochmals: In den goldenen Zwanzigern dauerte es nicht länger als 2 Jahre der Börsentreiberei bis zum totalen Zusammenbruch - und der daraus resultierenden Weltwirtschaftskrise. Dann standen sie in der Schlange zum Tropf des Überlebens. Und das waren nicht nur die ehemals schon armen, notorisch faulen und Blöden einer Gesellschaft.

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999.9
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Beitragvon 999.9 » 23.02.2015, 15:26

Alle nicht Griechenland betreffenden Postings werden gelöscht! Politische Themen, auch kontroverses wird im neuen Unterforum Politik behandelt!
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
Eine Unze bleibt eine Unze bleibt eine Unze! "Man kann manche Menschen immer und alle Menschen manchmal täuschen, aber man kann nicht alle Menschen immer täuschen." Abraham Lincoln (1809-1865)

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Beitragvon juergen1228 » 23.02.2015, 22:32

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... morgen-vor

Griechenland muss Reformliste bis Dienstag überarbeiten!


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Mal ehrlich, lief ja auch irgendwie zu glatt
bei den ganzen inhaltlosen gedöns was sie vorher gemacht hatten

würde mich nicht wundern wenn sie das jetzt nicht gebacken kriegen. smilie_08

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joakim7
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Beitragvon joakim7 » 23.02.2015, 23:17

Einer der letzten Aufrechten in diesem unappetitlichen Berliner Klüngel, Brave Heart Wolfgang Bosbach, denkt an Rücktritt. Ob wg Griechenland, seiner tödlichen Krankheit oder weil die Partei, in die er einst eintrat, eine völlig andere geworden ist, ich schätze ihn und bedauere seine Entscheidung ( kann sie auch nachvollziehen , ebenso wie Bushkovskys -wieder ein Grund weniger, CDU zu wählen):

"….Es ist doch wohl klar, dass ich kein Ergebnis akzeptieren kann, das darauf basiert, dass Griechenland für weniger Reformen mehr Geld bekommt."
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... steht.html

Wünsche ihm alles Gute, auf seine Abschiedsrede dürfen wir gespannt sein.

Joakim7
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bestone
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Beitragvon bestone » 24.02.2015, 07:55

Zur Griechenland Farce:
EU und Griechenland verkünden am Freitag die Einigung
Griechenlands Finanzvernichter kündigt an Reformliste schon am Sonntag vorzulegen
Frist am Montag verstreicht, naja dann halt am Dienstag (für was gibt es denn eine Frist???)
Rettungshilfe läuft am 28.02. aus, sofern sich die EU-Fianzvernichter dafür entscheiden (was sonst???) sollen/müssen noch einige Parlamente ab ääähhh zustimmen, wann im nachhinein ???
Liebe Bundestagsabgeordnete, Vertreter des DEUTSCHEN VOLKES wie lange wollt Ihr euch noch verarschen lassen ??? smilie_40

Zu Bosbach - schade wenn er seinen innerem Gefühl folgt (was ich verstehen kann) für mich ist es nicht ein Grund weniger die CDU zu wählen, sondern der letzte Grund. smilie_04
Viele Grüße
bestone


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