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Retten wir das griechische Volk vor seinen Rettern

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HerrOberst
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Retten wir das griechische Volk vor seinen Rettern

Beitragvon HerrOberst » 28.02.2012, 09:17

Ich finde diesen Text höchst bemerkenswert

http://www.editions-lignes.com/Retten-w ... -Volk.html

Auszug aus dem Text:
"....Und es geht vor allem darum, Griechenland zu einem Laboratorium einer gesellschaftlichen Veränderung zu machen, die dann in einem zweiten Schritt auf ganz Europa verallgemeinert werden wird. Das auf dem Rücken der Griechen experimentierte Modell ist das einer Gesellschaft ohne öffentliche Dienste, in der die Schulen, die Kliniken und die Abgabestellen für Medikamente zu Ruinen verfallen, in der Gesundheit zu einem Privileg der Reichen wird und in der die besonders verwundbaren Bevölkerungsteile zu einer planmäßigen Eliminierung bestimmt sind, während jene, die noch Arbeit haben, zu extremen Formen der Verarmung und der Prekarität verurteilt werden. Damit diese Offensive des Neoliberalismus aber ihre Ziele erreichen kann, muss ein Regime eingesetzt werden, dass die elementarsten demokratischen Rechte schlichtweg einspart. Wir müssen daher sehen, wie in Europa auf Anweisung der Retter Regierungen von Technokraten gebildet werden, die sich einen Dreck um die Volkssouveränität kehren..."

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juergen1228
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Beitragvon juergen1228 » 28.02.2012, 09:35

ja viel getextet - n.d. motto " bürger aller länder vereinigt euch....

es gibt mrd. menschen in afrika und asien die täglich hunger leiden und um ihr überleben kämpfen.
sie alle wären sicherlich froh den lebensstandard "eines griechen" zu haben.

davon abgesehen was wäre denn die Alternative?

a. griechenland den größten teil respektive alle schulden erlassen?
und danach allen anderen ländern die ähnliche probleme haben?

b. griechenland keine kredite mehr geben?
zurück zum drachmen? wäre das besser fürs volk?

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HerrOberst
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Beitragvon HerrOberst » 28.02.2012, 09:58

Das große Problem ist, dass von Kritikern immer gefordert wird, dass sie sofort eine passende Lösung haben.
Das ist aber nicht die Aufgabe eines Kritikers.
Der Kritiker hat Zustände anzuprangern und auf Probleme hinzuweisen. Wenn er denn dann auch noch eine Lösung parat hat, ist das natürlich eine schöne Sache.

Es gibt aber genügend Menschen, die sich als "Experten" bezeichnen und einen Haufen Geld dafür bekommen, Lösungen zu erarbeiten. Ebenso gibt es Menschen, die sich selbst bis an die Spitze eines Volkes "gearbeitet" haben, weil sie der Meinung sind, dass sie ein Volk führen können.
Und genau DIESE LEUTE haben die Lösungen für die angesprochenen Probleme zu finden.

Im Moment ist es aber so, dass es an allen Ecken brennt - und man die Lösung ausschließlich darin sieht, einen sozialen Kahlschlag über breite Bevölkerungsschichten zu ziehen - und das u. a. mit dem Argument, dass sich die Gesellschaft keine "Wohlfahrtsstaaten" leisten könne und angeblich "alle über ihre Verhältnisse" gelebt hätten. An diese These glaube ich aber nicht.

Meines Erachtens ist die Aussage in dem Text sehr treffend, dass man in Griechenland ein sehr willkommenes Testgebiet gefunden hat, um den maximal möglichen Punkt von sozialer Härte auszuloten.
Und wenn aus diesem Experiment ein (für wen auch immer) nützliches Ergebnis abgeleitet werden kann, wird dieses auf alle weiteren Länder angewendet werden.

juergen1228
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Beitragvon juergen1228 » 28.02.2012, 10:34

"Das große Problem ist, dass von Kritikern immer gefordert wird, dass sie sofort eine passende Lösung haben.
Das ist aber nicht die Aufgabe eines Kritikers."


deshalb ist es ja bekanntlich auch sehr leicht zu kritisieren...

das problem in griechenland ist m.M. selbst verschuldet.
am anfang das fälschen der bilanzen um den beitritt in die eu zu erschleichen
man könnte auch sagen "betrügerisch....dies wurde dann sogar auch während der mitgliedschaft weitergeführt.
man lebte viele jahre sehr gut - auf pump - und häufte einen riesen schuldenberg an.
nun ist der zeitpunkt gekommen wo es in die andere richtung geht -

ja mei, was sollen denn die regierung - sprich die experten für eine lösung finden?
das geld ist futsch - griechenland de facto pleite! soll das geld vom himmel regnen und alles ist gut?
so bitter und schwer es für die griechen ist und werden wird - sie müssen da durch.
selbstverständlich muss ein soziales mindestnetzt vorhanden sein - ansonsten sollen sie ihre regierung abwählen - die möglichkeit hätten sie ja bald....

die hypothese,
"dass man in Griechenland ein sehr willkommenes Testgebiet gefunden hat, um den maximal möglichen Punkt von sozialer Härte auszuloten"

ist m.M. nach nicht zutreffend. wir leben im kapitallismus, welcher das gefälle zwischen arm und reich vorzeichnet.
inwieweit sich dieses gefälle ausbildet hängt von den bürgern ab, die ihre regierungen wählen....

"jedes volk verdient die regierung die sie gewählt hat"

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999.9
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Beitragvon 999.9 » 28.02.2012, 10:51

Das aus 9 Bundestags-Abgeordneten bestehende Sondergremium zur parlamentarischen Kontrolle des Euro-Rettungsschirms EFSF ist vom Bundesverfassungsgericht soeben für "größtenteils verfassungswidrig" erklärt worden.

Das ist insofern schlecht, da zwar die Rechte des Parlamentes gestärkt wurden, allerdings jetzt wieder Spekulanten Tür und Tor geöffnet worden sind: Während öffentlich über Rettungsmaßnahmen geredet wird, kann nun wieder munter auf die Pleite von Staaten spekuliert werden und die Rettungspakete laufen dann natürlich noch schneller ins Nichts...

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/eilmeldung-efsf-sondergremium-im-wesentlichen-verfassungswidrig-11665059.html
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
Eine Unze bleibt eine Unze bleibt eine Unze! "Man kann manche Menschen immer und alle Menschen manchmal täuschen, aber man kann nicht alle Menschen immer täuschen." Abraham Lincoln (1809-1865)

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Friedrich 3
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Beitragvon Friedrich 3 » 28.02.2012, 13:56

Ich nenne die 130 Milliarden - Insolvenzverschleppung

Für einen Privatmann oder Unternehmer strafbar,ein Staat der seine Mitgliedschaft auf Betrug aufgebaut hat bekommt noch einen Schulden Erlass.....
So und nicht anders...
39 x Erfolgreich gehandelt und keine schlechten Geschäfte

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Kursprophet
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Beitragvon Kursprophet » 28.02.2012, 14:15

yupp , genau das ist es ! :|

alle in den gulag :?
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00.43peter
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Beitragvon 00.43peter » 28.02.2012, 16:35

Ich denk einfach mal ganz schräg,vieleicht nutzt man diese Griechenlandfarce,mittlerweile,
um durch diesen Kanal,unbeobachtet Gelder in andere vor dem Chrash stehende Staaten,klangheimlich
umzuleiten.
Ich weiss VT,aber zuzutrauen ist diesen Diletaten mittlerweile alles,wenn man bedenkt wie die Menschen nach Strich und Faden verarscht werden. smilie_13
,,Freiheit für Julian Assange''

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alfman
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Beitragvon alfman » 28.02.2012, 17:43

hilfe und auch geld für griechenland?
ja, jederzeit. wenn damit das land modernisiert werden kann.

hilfsgelder an banken, die sich mit anleihen verzockt haben?
nein, auf keinen fall.

GR kann gesunden, denke ich.
aber ohne euro und ohne schulden. hätten die politiker dort verantwortung, würden sie sofort zurücktreten (nach über einem jahrzehnt betrug an den eu-partnern). platz machen für eine neue regierung, die sofort aus dem euro austritt und den banken mitteilt, dass sie nichts, null, nada, zero bekommen werden.

und dann kann mit den geldern der eu-partner viel sinnvolles gemacht werden.


ist aber natürlich illusion.
Life, Liberty and Property!

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Maple Leaf
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Beitragvon Maple Leaf » 28.02.2012, 20:34

Aber wenn du wüsstest, wie du mir aus dem Herz sprichst...

Warum kann diese Illussion nicht Wirklichkeit werden? smilie_20
Liebe Grüße vom Ahornblatt

SuperLunar

Beitragvon SuperLunar » 19.03.2012, 15:39


eifelwolf
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Griechenland

Beitragvon eifelwolf » 20.03.2012, 18:04

Griechenland ist wie ein Fass ohne Boden.wenn man die ganzen Milliarden in Münzen in die Ägäis schütten
würde,entstände vielleicht eine neue Insel als sichtbarer Erfolg.
Von den Milliarden in die Hände der griechischen Politiker sieht man nichts mehr,höchstens auf deren Konten.
Das ganze Staatswesen ist faul.Steuern werden mehr oder weniger auf Zuruf bzw. nach Gutdünken fest-
gelegt,gib mir einen Schein und ich erlasse die zwei Scheine.
Staatsbeamte verdienen sich dumm u. dämlich durch Schmiergelder und horten Millionen auf Ihren Konten.
Tote,bzw. ihre Angehörigen, kassieren weiterhin Rente.Gesunde werden zu Behinderten und bekommen
staatliche Unterstützungen.
Aus Brüssel fliesst der EURO für Olivenhaine,Tabak- u. Weinanbau sowie Schafe und Esel,die es nicht gibt,
und die Geldempfänger lachen sich über die Esel im EU-Parlament krank und bekommen dann wahrscheinlich
auch noch dafür Krankengeld.
Der ganze Staatsapparat müsste von Grund auf erneuert bzw. reformiert werden und die Vetternwirschaft
abgeschafft werden.Es geht doch nicht an,dass die ganze Staatsmacht bzw. Politik abwechselnd nur von zwei
Familienclans bestimmt wird.
Ein überwiegend geordnetes Finanz- , Sozial- u. Wirtschaftssystemsowie würde Griechenland helfen und die
Griechen könnten sich, fast wie der Baron von Münchhausen, selbst aus dem Morast bzw. Schlamassel
herausziehen
Zuletzt geändert von eifelwolf am 20.03.2012, 20:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Kleingeld
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Beitragvon Kleingeld » 20.03.2012, 19:25

Griechenland.....das leidige Thema.......

Schlimm an der ganzen Sache ist halt nur, dass es sicher auch "einfache" Menschen extrem hart trifft. Oben wird gemauschelt und Party gefeiert und unten schauste in die Röhre.

Bin mal gespannt wann es hier so "RICHTIG" Berg ab geht....
Gruß vom Kleingeld

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Silberhamsterchen
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Beitragvon Silberhamsterchen » 20.03.2012, 19:31

Die jahrzehntelang eingeführte und kultivierte Vetternwirtschaft in Griechenland läßt sich ebenso wenige abschaffen wie z.B. die Mafia in Italien. Vergebliche Liebesmüh! Im Übrigen bekommen das Geld die maroden französichen und deutschen Banken, damit diese fröhlich weiter zocken können. Mal aus juristischer Sicht: wer sich eine Mitgliedschaft in einem Verein oder Organisaiton durch unrichtige Angaben erschleicht, gehört aus dem Verein ausgeschlossen Was für Kleingarten,- und Hühnerzüchtervereine gilt sollte auch für die EU gelten. auch wenn der Ausdruck gesundes Rechtsempfinden problematisch ist, das gesunde Rechtsempfinden sagt, die gehören nicht in den Verein EU und dann auch die Südeuropäer nicht. smilie_13 Grüße silberhamsterchen
Wahre Worte sind nicht schön, schöne Worte sind nicht Wahr ( Laotse)

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Sidabras
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Beitragvon Sidabras » 20.03.2012, 19:32

Gerade im Staatsfernsehen gemeldet: "Rentner dürfen mehr hinzuverdienen".
Da fällt mir doch die Brille von der Nase.. :shock:
Nix mehr mit sozialer Marktwirtschaft, die ist endgültig tot!Catch as catch can ist angesagt!
Insofern ist IMHO der Gedanke des "Testgebietes" nicht verkehrt. (Übrigens war die Nichteinhaltung der Divergenzkriterien durch Griechenland bei Einführung des Euro der EU sehr wohl bekannt, nur hat man es ignoriert da der "europäische Gedanke" unter allen Umständen verwirktlicht werden musste.)
Erinnert mich an Darwins "Survival of the fittest", sozusagen eine kalte? Weltherrschaft durch die Hintertür.
Kennt jemand den Film "Zeitmaschine" aus dem Jahr 1960?
Am Silvesterabend 1899 lädt der Erfinder George seine Freunde zu sich nach Hause ein, um ihnen seine neuste Errungenschaft zu zeigen: Eine Zeitmaschine. Als alle wieder gegangen sind, testet er sie zum ersten Mal an sich selbst. Er reist immer weiter durch die Zeit und im Jahr 802.701 findet er eine Welt vor, die scheinbar das Paradies ist - bis er Menschen entdeckt, das Volk der Eloi, die von den nachtaktiven Morlocks, die im Untergrund leben, beherrscht werden und sich die Eloi als Grundnahrungsmittel halten..
Heute für mich aufgrund der sich zuspitzenden sozialen Eiszeit aktueller denn je!
Eine herrschende Klasse, die sich willfähriges, verarmtes Menschenmaterial halten, entmündigt und perspektivenlos.
Immerhin sind ja vor einigen Jahren schon diese persönlichen Identifikationsnummern verteilt worden, lebenslang gültig und bei jedem Behördenkontakt anzugeben.
Honi soit qui mal y pense...

Eigentlich beste Voraussetzungen für eine zweite Karriere als tahitischer Perlentaucher oder (alternativ) als Korkbaumzüchter in Namibia..

Ich befürchte nichts Gutes in den nächsten Jahren smilie_18 , schaun mer mal.

Beste Grüße

Sidabras
"Ich weiß, daß Sie glauben, Sie wüßten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, daß das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte."
Alan Greenspan,Ex-FED-Präsident


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