Aktuelle Zeit: 16.06.2024, 13:01
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Datenreisender hat geschrieben:Schuldenstaat
Euro-Länder bitten Zyperns Bankkunden zur Kasse
Das gab es noch in keinem Euro-Krisenland: Wer Geld bei einer zyprischen Bank liegen hat, zahlt für die Rettung Zyperns vor der Staatspleite mit. Bei Beträgen ab 100.000 Euro ist fast ein Zehntel weg.
http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... Kasse.html
Die Griechen hatten vor etwa 3 Jahren beinahe den Bankkollaps, weil die Bevölkerung ihre Kohle in großem Stil abgehoben hat. Mittlerweile ist viel Geld wieder zurückgeflossen und liegt wieder als Buchgeld bereit. Diese Enteignungsaktion in Zypern könnte in der Tat das schwache Vertrauen wieder komplett erschüttern.
Ich hab´s im Silberkursfaden schon geschrieben: skandalös finde ich die Beschneidung der Einlage unter 100.000 € Mit oder ohne Einlagensicherung, einfach nur mörderisch für Vertrauen in die Sicherheit einer Geldanlage. das wird sich definitiv rächen.
Für die Besitzer von EM iist das alles in allem eine brauchbare Voraussetzung für steigende EM-Kurse durch steigende Nachfrage der Anleger.
Nikosia - Der Beschluss der Eurogruppe zur Zypernrettung hat auf der Mittelmeerinsel einen kleinen Bankenrun ausgelöst. Zahlreiche Menschen versuchten am Samstagmorgen, ihre Konten zu räumen. Dabei kam es kurzzeitig zu einem Ansturm auf einige Genossenschaftsbanken, die auch am Samstag geöffnet sind.
Dutzende Kunden versuchten ihre Spareinlagen abzuheben, berichtete der öffentlich-rechtliche Rundfunk (RIK). Sie wurden von den Angestellten darüber informiert, dass das Onlinesystem der Banken außer Betrieb gesetzt sei. Später schlossen auch die wenigen geöffneten Filialen, wie der stellvertretende Präsident der Cooperative Central Bank of Cyprus, Erotokritos Chlorakiotis, im staatlichen Rundfunk sagte.
In der Nacht hatte die Eurogruppe beschlossen, auch Bankkunden ohne Ausnahme kräftig zur Kasse zu bitten, um einen Staatsbankrott wegen der maroden Finanzinstitute abzuwenden. Die vereinbarte Sonderabgabe beträgt 6,75 Prozent für Guthaben bis 100 000 Euro und 9,9 Prozent für höhere Einlagen. Rund ein Drittel der Einlagen in Zypern sind in der Hand ausländischer Kontoinhaber - vor allem reicher Russen und Briten.
Um einem Bankenrun zuvorzukommen, wurden die entsprechenden Beträge auf allen Konten in der Nacht eingefroren. Der zyprische Rundfunk berichtete, die Kunden könnten selbstverständlich Geld am Automaten abheben, aber nicht den Betrag, der der Sonderabgabe für ihre Einlagen entspreche.
Im Gegenzug sind Einsparungen und Reformen fällig - und die Kunden der zypriotischen Banken müssen über eine einmalige Steuer zu den Kosten der Bankenrettung beitragen. Das Parlament des Inselstaats soll noch am Wochenende das Steuergesetz beschließen, damit die einmalige Abgabe schon nach dem Feiertag am Montag abgezogen werden und das Geld möglichst nicht außer Landes geschafft werden kann.
Die Rettungsmaßnahmen für Zypern sind drastisch, aber richtig. Denn die Insel hat unter anderem mehr wirtschaftliches Potenzial als Griechenland. Dafür lohnt es sich auch, gesetzliche Vorschriften zu umgehen.
Eigentlich sind Guthaben bis zu 100.000 Euro in der EU gesetzlich geschützt, wenn Banken in eine Schieflage geraten. In Zypern führt die EU nun vor, wie man eigene gesetzliche Vorschriften ganz legal umgeht.
Silverneck hat geschrieben:Dazu fällt mir noch folgendes ein: seit etwa letzter Woche kursieren in der Press ja überall die Meldungen, dass die südlichen Haushalte reicher seien als die deutschen. Auch im Forum wurde das ja ausführlich thematisiert. Die Zypernrettung schwelt ja schon länger in den Köpfen der EU-Politiker. Warum kamen diese "Reichtumsmeldungen" ein paar Tage vor dieser drastischen Maßnahme? Wollte man etwa unsere "Mitleidsschwelle justieren"? Frei nach dem Motto: die haben´s ja!
Früher oder später kommen solche Zustände über Nacht an unseren Konten und Geldautomaten auch. Ich halte schon länger nur noch geringe Cashanteile und über längere Wochenenden mit Feiertagen nehme ich das Zeug auch schon mal mit nach Hause. Ich höre vielleicht sehr oft die Flöhe husten und werde von einigen als Spinner angesehen, aber damit lebe ich ganz komfortabel. Die Vorgänge der letzten 24 Stunden geben mir Rückenwind für meine Vorgehensweise. Unmittelbar droht hier bestimmt keine vergleichbare Gefahr, aber wer weiß schon, was in den nächsten Tagen in Südeuropa passieren wird. Lieber etwas paranoid als enteignet.![]()
Silverneck
Silverneck hat geschrieben:Lieber etwas paranoid als enteignet.
In Reaktion auf die Maßnahme strömten Samstagfrüh Hunderte Menschen Samstag zu ihren Banken, um ihr Geld abzuheben. Es kam zu einem kurzfristigen Ansturm auf Genossenschaftsbanken, die auch am Samstag geöffnet sind. Die Banken hatten jedoch vorgesorgt und den Anteil der Einlagen eingefroren, den ihre Kunden entrichten sollen. Das Onlinesystem der Banken war außer Betrieb gesetzt. Später schlossen die wenigen geöffneten Filialen, wie der stellvertretende Präsident der Cooperative Central Bank of Cyprus, Erotokritos Chlorakiotis, im staatlichen Rundfunk sagte.
Silverneck hat geschrieben:
skandalös finde ich die Beschneidung der Einlage unter 100.000 €.
Milchfleck hat geschrieben:Silverneck hat geschrieben:
skandalös finde ich die Beschneidung der Einlage unter 100.000 €.
ich finde es generell skandalös!
es grüßt der Milchfleck
As a result of the above, the service sector would be led to a complete collapse with a possible exit from the euro. That, in addition to the national weakening of Cyprus, would lead to devaluation of the currency by at least 40%.
Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen des Finanzministeriums auf Zypern erfuhr, soll es bei den Verhandlungen zu dramatischen Szenen gekommen sein. Mindestens dreimal soll die zypriotische Delegation bei der Euro-Gruppe kurz davor gewesen sein, abzureisen. Die anderen Europäer hätten Zypern vor die Alternative gestellt, entweder der Sonderbesteuerung der Geldeinlagen zuzustimmen oder zur früheren Währung des Landes, dem Zypern-Pfund, zurückzukehren, berichteten zypriotische Reporter.
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