Ich versuche mal das Big Picture zu malen.
Ob nun Kriegs- oder Wirtschaftsflüchtlinge, es sind Flüchtlinge. Diese Unterscheidung ist wohl aus der neueren Zeit. Sie haben Schwierigkeiten in ihren Heimatländern zu überleben. Warum, ist für sie belanglos.
Also wird es künftig eher mehr als weniger Flüchtlinge geben. Denn um uns (Europa) herum steigt die Armut und es gibt vom Westen aus provozierte Kriege, die trotz politisch korrekter Verpackung,
Ressourcenkriege sind! Wir benötigen Unmengen an Ressourcen, um unseren Standard zu halten. Diese Ressourcen fehlen folgerichtig in den Herkunftsländern. Die "Aufbauhilfen" sind natürlich nicht ernst gemeint, denn dann würden die Rohstoffe, zumindest teilweise, im Land verbraucht, anstatt sie für Schleuderpreise an den Westen abzugeben. Hinzu kämen Exporte von Fertigerzeugnisse nach den Westen mindestens weniger Importe solcher aus dem Westen. Besser ist es für uns, wenn Afrikaner Pulvermilch kaufen, als eigene Ziegen zu hirten. Davon hätten wir aber nix.
Deshalb sollte man das Problem an den Wurzeln packen und nicht über Symptome polemisieren, ist man ernsthaft an einer Lösung interessiert.
Beseitigt man diese Ursachen, sinkt die Zahl der Flüchtlinge automatisch. Beseitigt man sie nicht, muss man mit den Auswirkungen kämpfen. Wenn, so wie gerade in Mazedonien, Massen an der Grenze stehen und rein wollen, bleibt einem nur Gewalt gegen Wehrlose übrig. Darüber können auch die Kriminellen unter den Flüchtlingen nicht hinwegtäuschen.
Eine Lösung ist es eben nicht, in sicheren Transitländer Unterkünfte zu errichten und Humanitäre Hilfe zu leisten. Sondern vor allem Kriege und Wirtschaftskriege zu beenden. Diktaturen nicht als Mittelmänner für Großkonzerne zu unterstützen.
Die de facto Insolvenz vieler Drittweltländer anzuerkennen und nicht ihrer Rohstoffe weiter zu berauben, auf Kosten der Bevölkerung. Würde man keine Waffen liefern, wären auch die Terroristen schnell von der Mehrheit der Bevölkerung überrumpelt. Das bedeutet aber auch, dass die Proxy Kriege zwischen NATO und Russland aufhören müssten.
Solange das nicht angegangen wird, ist das Problem nicht lösbar, außer mit Gewalt, bald an der eigenen Grenze. Dann muss sich aber jeder von uns Fragen, ob er selbst auf Flüchtlinge schießen würde! Auch die Billigung solcher Gewaltakten unterscheidet sich nur unwesentlich davon. Die DDR lässt grüßen. Die Fluchtrichtung ist unerheblich!
Ganz klar, alle aufnehmen geht auch nicht. Das ist das Dilemma!
In den 60-ern und 80-ern gab es Demonstration gegen den Vietnamkrieg oder die Stationierung von Persching Raketen. Heute demonstriert man gegen Flüchtlinge.
Wo bleiben Demonstrationen gegen die Kriege in Syrien, Irak, Libyen, Ukraine etc?