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Verfasst: 27.06.2013, 21:04
von Jacob

Verfasst: 29.07.2013, 14:45
von Jacob
Milchfleck ich nehme mal deine Frage aus dem "Zypern-Thread" mit hier rein.

Milchfleck hat geschrieben:...
Tritt nicht ab 01.08. ein EU-Gesetz in Kraft, das die Gläubiger einer Bank (also auch die Sparer) bei einer Bankpleite vorrangig mit rasiert?
...


http://europa.eu/rapid/press-release_ME ... ?locale=en

http://www.consilium.europa.eu/uedocs/c ... 137627.pdf

Aus dem zweiten Link entnommen.

"The main resolution measures would include:
– the sale of (part of a) business;
– establishment of a bridge institution (the temporary transfer of good bank assets to a publicly controlled entity);
– asset separation (the transfer of impaired assets to an asset management vehicle)
bail-in measures (the imposition of losses, with an order of seniority, on shareholders and unsecured creditors).

Bail-in
The bail-in tool would enable resolution authorities to write down or convert into equity the claims of the shareholders and creditors of institutions which are failing or likely to fail. Under the Council's general approach agreed today, eligible deposits from natural persons and micro, small and medium-sized enterprises, as well as liabilities to the European Investment Bank, would have preference over the claims of ordinary unsecured, non-preferred creditors and depositors from large corporations. The deposit guarantee scheme, which would always step in for covered deposits (i.e. deposits below €100,000), would have a higher ranking than eligible deposits.

Exclusions
Certain types of liabilities would be permanently excluded from bail-in:
– covered deposits;
– secured liabilities including covered bonds;
– liabilities to employees of failing institutions, such as fixed salary and Pension benefits;
– commercial claims relating to goods and services critical for the daily functioning of the institution;
– liabilities arising from a participation in payment systems which have a remaining maturity of less than even
days;
– inter-bank liabilities with an original maturity of less than seven days."

smilie_24

Verfasst: 01.08.2013, 10:33
von Maple Leaf
Herzlichen Dank, Jacob. Wer es jetzt noch nicht verstanden hat, wird wohl wirklich erst aufwachen, wenn sein Konto geschröpft wurde. Auch ich bin fassungslos, wie die ganzen Vorgänge leider auch in meinem Umfeld einfach ignoriert werden ...

Verfasst: 07.08.2013, 09:32
von Datenreisender
Banken-Pleite
Neue EU-Regel: Sparer müssen um Guthaben unter 100.000 Euro bangen

Im Fall der Pleite der Hausbank werden auch jene Kunden massive Probleme bekommen, deren Guthaben durch die offizielle Einlagensicherung garantiert sein sollen. Der aktuelle EU-Vorschlag sieht vor, dass Kunden im Fall einer Pleite ihrer Bank täglich nur noch maximal 100 bis 200 Euro abheben können. Dieser Zustand kann bis zu drei Wochen dauern. Wer größere Anschaffungen plant, sollte sich rechtzeitig überlegen, wie er an sein Geld kommen will.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... ro-bangen/

Verfasst: 08.08.2013, 08:39
von 999.9
Das ist der konkrete und endgültige Beweis (wer es ohnehin noch nicht bemerkt hatte), dass das Geld auf der Bank mitnichten sicher angelegt ist. Sei es in Aktien, Fonds, Staatsanleihen oder Enteignungskonten wie Sparkonten.

Die Bürger zahlen am Ende die Zeche und das war immer schon so und wird sich auch niemals ändern.

Einzig die Großaktionäre werden ausreichend geschützt, bzw. sichern sich anders ab, als die Masse das überhaupt kann durch deren Last wegen anhaltender, allgemeinen Niedriglöhne und massiver Steuerungerechtigkeit.

Verfasst: 08.08.2013, 09:07
von Finerus
Ja 999.9, die Rahmenbedingungen für den kleinen Anleger und Sparer verschlechtern sich zusehends. Ein Ausweichen ist da kaum mehr möglich. Höchstens ein teilweises Umschichten von Geldvermögen in Sachwerte wie EM. Aber da halte ich einen Anteil über 10% auch schon für zu illiquide. Also kein echter Ausweg.

Wer sich etwas Geldvermögen angespart hat, der sollte sich auf jeden Fall gut überlegen, bei welcher Bank er das anlegt. Bei einer in hochriskante Derivategeschäfte verwickelten Investmentbank, die nur so nebenbei und eher widerwillig auch noch Girokonten für den gemeinen Pöbel anbietet - wie die Deutsche Bank - oder bei einer Genossenschaftsbank, die wenigstens aus historischen Gründen ein weniger riskantes Geschäftsmodell verfolgt. Außerdem könnte es wohl nicht schaden, Geldvermögen über 100.000€ auf mehrere Banken zu streuen, wobei evtl. auch Auslandsbanken in wirtschaftlich stabilen Staaten in Frage kommen dürften. Aber all das erfordert Überlegungen, die den Großteil der normalen Bankkundschaft überfordern dürften. Außerdem ist diese Art der Geldstreuung unbequem und lässt das Finanzamt aufhorchen. Der deutsche Michel wird lieber weiterhin brav den Beteuerungen seines Bankberaters Glauben schenken und alles beim Alten belassen. Am besten auch noch Aktien und Sparbriefe des eigenen "grundsoliden" Finanzhauses gemischt mit ein paar "renditestarken und absolut sicheren" eigenen Fonds und Zertifikaten ins Depot, dann wird alles gut - für die Bank, den Berater, den Fiskus, den Bankenrettungsfonds... ähm, hab ich jemand vergessen?

Verfasst: 08.08.2013, 09:53
von 999.9
http://bazonline.ch/schweiz/Nationalban ... y/24935277

Anscheinend sind 1000 Franken-Scheine sehr beliebt als Wertaufbewahrungsmittel. Ob die allerdings immer noch so sicher sind, wage ich auch zu bezweifeln, schließlich ist der CHF an den EUR gekoppelt.

Was muss ein gutes Wertaufbewahrungsmittel haben? Es muss stark nachgefragt sein, es muss inflationssicher sein und es muss fungibel (gut ein / umtauschbar) sein.

Oldtimer / Youngtimer, Kunst, Antiquitäten, Stilmöbel usw. sind da sicherlich auch eine Möglichkeit.

Einer Bank, seien es Genossenschaftsbanken (die vom Geschäftsmodell wenigstens eine sinnvolle, soziale Funktion besitzen) oder Sparkassen vertraue ich nicht mehr mein Geld an. Das hat sich erledigt. Mein Geld kann ich selbst verwalten, das brauche ich nicht von den Niedrigzinsen und der Inflation langsam aber sicher auffressen lassen...

Dann lieber schöne und wertige Dinge kaufen, die dauerhaft einen Wert behalten.

Verfasst: 08.08.2013, 19:50
von nur ich
Ja ja die kleine Sparkasse um die Ecke mit Angestellten die man persönlich kennt, die sich Zeit lassen und immer so nett grüßen...
betreibt auch Giralgeldschöpfung und will nette Zinsen für Kredit, Gebühren für alles Unmögliche...
Die Leute die sowas wesentlich mehr vertrauen als anderen Instituten sind auch die, die im Fernsehen nach Amokläufen immer so ein Satz aufsagen "Kann ich mir gar nicht vorstellen, der hat immer so nett gegrüßt und sein Putzdienst verrichtet". Ich unterstelle es nicht Anwesenden, aber so ist der Durchschnittsbürger nun mal, sehr leicht zu blenden, u.a. durch Anzug und formale Manieren die an Ausbeutung auch nichts ändern.
Nicht alle Leute die etwas auf Kosten anderer wollen treten harsch auf, die größten Parasiten lächeln (wenn es auch so ein ekelhaftes aufgesetztes psychopathisches Grinsen ist das mir richtig Angst macht).

Jeder der sich ggf. angesprochen fühlt/fühlen sollte, sollte an seiner Wahrnehmung arbeiten, der beste Tipp den ich fürs Leben geben kann. Die Fähigkeit Troublemaker zu meiden ist Gold wert und man kann sie erlernen.

Verfasst: 08.08.2013, 20:18
von puffi
Die Fähigkeit Troublemaker zu meiden ist Gold wert und man kann sie erlernen.



Stimmt mit einer Einschränkung: Die Kosten, die dieses Erlernen verursacht, sind bei vielen so hoch, dass nichts mehr da ist um das Erlernte anzuwenden........

Hier fällt mir ein Satz ein: Gier frisst Hirn....

Verfasst: 10.08.2013, 20:47
von Jacob
Bail In Vorbereitungen außerhalb der EU

http://goldseiten.de/artikel/179430--Ba ... er-EU.html


„Bail-In“ für die Banken: Schweiz war Zypern weit voraus!

http://www.bueso.de/node/6416


Entsprechende Vorbereitungen gibt es ebenfalls in den USA und Großbritannien, durch die FDIC und die Bank of England.

"...
In the U.S., the strategy has been developed in the context of the powers provided by the Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act of 2010. Such a strategy would apply a single receivership at the top-tier holding company, assign losses to shareholders and unsecured creditors of the holding company, and transfer sound operating subsidiaries to a new solvent entity or entities.
..."

"...
The unsecured debt holders can expect that their claims would be written down to reflect any losses that shareholders cannot cover, with some converted partly into equity in order to provide sufficient capital to return the Sound businesses of the G-SIFI to private sector operation. Sound subsidiaries (domestic and foreign) would be kept open and operating, thereby limiting contagion effects and crossborder complications.
..."

http://www.fdic.gov/about/srac/2012/gsifi.pdf

smilie_24

Verfasst: 21.08.2013, 09:28
von Datenreisender
Zwangsabgabe
Bundesbank fordert rasche Einführung einer Zwangsabgabe für Sparer

Die Deutsche Bundesbank macht überraschend bei der Beteiligung der Sparer an der Rettung ihrer Bank Druck. Zugleich ist ein Schwenk zu erkennen, demzufolge die Bundesbank eine gemeinsame Haftung der Sparer für alle europäischen Banken nicht mehr ablehnt. Offenbar haben einige Banken ernsthafte Probleme mit der Liquidität.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... er-sparer/

Verfasst: 24.08.2013, 10:18
von Datenreisender
Schweiz plant Bankenrettung durch Raub von 600 Mrd. Franken bei den Bankkunden

Ein Positionspapier der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht FINMA hat grosse Aufregung ausgelöst und bestätigt sämtliche Warnungen der Executive Intelligence Review EIR vor dem geplanten «quantitativen Stehlen» der Banken in Europa.

http://www.zeitpunkt.ch/news/artikel-ei ... unden.html

Verfasst: 13.09.2013, 11:37
von Jacob
"Wir haben genug Geld auf den Konten"

http://www.wiwo.de/economy-business-und ... 85286.html

Stellt sich die Frage von wessen Geld und wessen Konten Uros Cufer spricht?!
Die entsprechende Blaupause wurde bereits an Zypern durchexerziert und durch die EU in den entsprechenden "rechtlichen" Rahmen gepresst.

smilie_24

Verfasst: 18.09.2013, 19:11
von Jacob
Ein paar Worte zur geplanten neuen Bankenaufsicht auf EU-Ebene, SSM.

Das EU-Parlament hat dem neuesten Beschluss/Kompromiss zum Thema Bankenaufsicht mit 556 Ja-Stimmen, bei 54 Gegenstimmen und 28 Enthaltungen, zugestimmt.
Im vornherein gab es mehr oder weniger Streitigkeiten wie dieser nun konkret ausgestaltet werden soll.
Ergeben hat sich ein "Kompromiss" der wie folgt ausschaut.

Die Auswahl des Chef-Aufsehers der Bankenaufsicht, sowie seines Stellvertreters, wird durch den Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments getroffen. Dabei wird es eine "Vorschlagsliste" mit mind. 2 Kandidaten durch die EZB geben. Über diese wird dann im Plenum und im Ausschuss abgestimmt.

Es soll dem Ausschuss dann jährlich einmal ein Bericht, durch die EZB, vorgelegt werden. Für den neuen Chefaufseher ist zweimal eine sogenannte Anhörung im Finanzausschuss des EU-Parlaments angedacht. Des Weiteren kann der Vorsitzende des Ausschusses den neuen Chefaufseher zu einem Dialog "auffordern".
Es gilt Geheimhaltungspflicht, schriftliche Protokolle sind nicht angedacht.

Ebenso geheim sind die Sitzungsprotokolle der Kommission der neuen Bankenaufsicht. Für das EU-Parlament gibt es eine Zusammenfassung der besprochenen Inhalte (inoffizielle Informationen über Banken werden dem Parlament dabei nicht übermittelt).

Hintergrund des Ganzen ist folgender.
Auf einem der EU-Gipfel im Juni 2012 beschlossen die EU-Finanzminister, dass Mittel aus dem ESM nur direkt an Banken fließen können, wenn eine Bankenaufsicht existiere (siehe dazu auch die Äußerungen von Frau Merkel zu diesem Thema). Die Staatshaushalte sollen durch diesen Umweg nicht mehr durch die Bankenrettungen belastet werden.

Diese Bedingungen werden durch die geplante Bankenaufsicht, welche ab dem Herbst 2014 ihre Funktionen aufnehmen soll, erfüllt.
Irland, Griechenland, Spanien, Portugal und auch Slowenien klopfen bereits mehr oder wenig leise an die Türen der neuen "Geldquelle" für ihre Banken.

Heute am Donnerstag wird das EU-Parlament den Vorschlägen des IWF und der EZB Folge leisten und alle Bank-Themen in der EU als geheime VS deklarieren.

In Folge des Ganzen, stehen dann nur doch die Sparkassen mit ihren Landesbanken und die Volks-und Raifeisenbanken unter der Kontrolle der deutschen Bafin. Die deutschen Großbanken werden in Zukunft durch die neue europäische Bankenaufsicht kontrolliert, welche innerhalb der EZB installiert wird.


Um das komplette Bild zu zeichnen, möchte ich darauf hinweisen, dass dies (Bankenaufsicht und Bankenrekapitalisierung durch den ESM) "nur" die ersten beiden Schritte auf dem Weg zum Endziel sind.
Das Endziel lautet, Zusammenschluss aller nationalstaatlichen Systeme der Banken-Einlagensicherung.

Und letztendlich wird damit über zahlreiche Umwege eine europäische Version des amerikanischen "Federal Reserve System" geschaffen.

Folgendes Zitat stammt von Jacob Schiff aus dem Jahre 1907."

„Wenn wir keine Zentralbank mit einer ausreichenden Kontrolle über die Kreditbeschaffung bekommen, dann wird dieses Land die schärfste und tiefgreifendste Geldpanik seiner Geschichte erleben.“

Die Rufe nach einer starken EZB mit den entsprechenden Befugnissen sind seit Jahren laut hörbar und manifestieren sich in den aktuellen Entscheidungen...

smilie_24

Verfasst: 20.09.2013, 13:25
von geheimesMuseum
Jacob hat geschrieben:Ein paar Worte zur geplanten neuen Bankenaufsicht auf EU-Ebene, SSM.
...
...Und letztendlich wird damit über zahlreiche Umwege eine europäische Version des amerikanischen "Federal Reserve System" geschaffen.

Folgendes Zitat stammt von Jacob Schiff aus dem Jahre 1907."

„Wenn wir keine Zentralbank mit einer ausreichenden Kontrolle über die Kreditbeschaffung bekommen, dann wird dieses Land die schärfste und tiefgreifendste Geldpanik seiner Geschichte erleben.“

Die Rufe nach einer starken EZB mit den entsprechenden Befugnissen sind seit Jahren laut hörbar und manifestieren sich in den aktuellen Entscheidungen...

smilie_24


Sehr schöner post Jacob, Danke.