Basti2009 hat geschrieben:Ich kann mich noch erinnern wo Leute hier im Forum Rollenweise die Lunars gekauft haben.
Heute wird es extrem schwer diese an den man zu bringen.
Wo ist das Problem?
Wenn ich auf die Händlerliste gehe, da gibt es ein dutzend Händler, die die Dinger ankaufen. Kiloweise oder auf Wunsch wahrscheinlich sogar Zentnerweise. Ist natürlich alles eine Frage des Preises. Das die Händler nicht die tlw. überteuerten Sammlerpreise für Bullion zahlen ist klar, die sind ja nicht blöd, denn sie müssen das Zeug ja auch wieder weiterverkaufen können.
Dann bleibt noch der Privatmarkt. Und der ist vollgestopft mit dem Bullionzeug. Wenn da die 6824te Serie mit 12 Ausgaben jährlich raugebracht wird, ist das einfach zu viel. Die Leute können das alles gar nicht mehr wahrnehmen. Einzelne Serien teilen sich dann auf eine so kleine Gruppe von Interessenten auf, dass der Bedarf sehr schnell gedeckt ist.
Das ist reiner Kommerz. Und irgendwann ist da auch mal die Luft raus. Und gerade die Differenz zwischen diesen Verkaufs- und Ankaufspreisen bei den Händlern zeigt mir sehr deutlich, dass es sich bei dem meisten "Bullionsammlerkram" um einen künstlich gehypten Sammlermarkt handelt, der, wenn die Luft da raus ist, sehr schnell einbrechen wird. Da geht's dann nur noch Richtung Metallwert. Wer Bullion also mit hohem Aufschlag zum Silberpreis kauft, sollte sich des Risikos bewusst sein.
IrresDing hat geschrieben:Die Masse wird wertlos werden. Und je mehr die Münze aus dem Alltag der Menschen verschwindet, desto geringer wird das Interesse der nachfolgenden Generation an Münzsammlungen sein, was die Sache immer weiter verschärfen wird.
Das greife ich mal raus, weil es für mich den Kern trifft.
Die Bargeldabschaffung schreitet mehr und mehr voran. Münzen als Zahlungsmittel wird man in 20 oder 30 Jahren nur noch aus Geschichten kennen, oder wenn der Opa/Uropa dem Enkel/Urenkel ein paar Münzen zeigt: "Sie mal hier, Metallscheiben und Papierscheine, die man mit sich herumtragen musste und mit bezahlen konnte." Das wird für die Nachwuchsgeneration so exotisch sein, wie wenn man heute mit frischen Biberfellen als Tauschmittel durch die Gegend ziehen und damit im Aldi einkaufen würde.
Eine Gesellschaft, die mit Geld oder Wertaufbewahrungsmittel nichts Haptisches (Bargeld, Edelmetalle) mehr verbindet, sondern dies nur noch digital über Informationstransfers und Informationsspeicher exerziert, werden nicht nur Münzsammlungen, sondern auch gleich den ganzen Apparat der Edelmetalle ins Nischendasein verdammen.
In einem anderen Forum hatte ich geschrieben, dass ich neulich eine Doku über Schweden gesehen habe. Höhepunkt für mich war eine Frau Mitte 30, die sogar Bargeld in den Müll geschmissen hat, weil sie damit nichts mehr anzufangen wusste (auch wegen der fehlenden "Bargeld-Infrastruktur"). Und jetzt erkläre mal so einer Person, sie solle sich Edelmetalle in Münzform als Wertanlage unter das Kopfkissen legen.
Die Berühmtheit manches Zeitgenossen ist unmittelbar mit der Dummheit seiner Bewunderer verbunden.