geheimesMuseum hat geschrieben:
Geld ist vergänglich - Schulden aber bleiben.
Das würde ich nicht unterschreiben.
In der Antike , z. B. bei den Römen, Babyloniern, Assyrern, war es üblich, dass periodisch eine Entschuldung stattfand um damit die Konjunktur wiederzubeleben und die Schuldner zu schützen. Es gab auch im alten China Mechanismen welche den Schuldner schützten, mit dem Ziel den sozialen Frieden nicht zu gefährden und damit letztendlich das Reich stark gegen äussere Einflüsse zu halten.
Die Entschuldung wurde vorgezogen, anstatt dass sich ganze Familien/Klassen/Dörfer und Städte wegen unbezahlter Schulden z.B. in die Sklaverei begeben mussten. Privatinsolvenz gab es damals nicht
Heute, grob gesagt seit der Industrialisierung genauer seit 1971 mit dem Fallen des Gold-Standards, hat sich die Einstellung zu Schulden/Geld grundlegend verändert.
Schulden werden als heilig angesehen, ihre Begleichung als unumstössliche Pflicht. Geld wird als begrenzte pysikalische Ressource ähnlich dem Öl wahrgenommen, und nicht als eine soziale Übereinkunft, wie das früher geschah.
Aus einem einfachen Mechanismus des Schuldenmachens, der grössere soziale Systeme erst ermöglichte und am laufen hielt, wurde ein Monetarismus, der das Kapital in den Mittelpunkt rückte, inklusive des Zwanges alles bis auf den Heller zurückzahlen zu müssen. Als "Gegenleistung" wurde der moderne Mensch allen anderen sozialen Verpflichtungen entbunden, er kann nun anonym unter Millionen hausen, ohne irgendwelche Verbindlichkeiten, solange er an Geld kommt. Das war mal anders gedacht.