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Briefmarken

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silberhai

Re: Briefmarken

Beitragvon silberhai » 20.01.2017, 09:28

Ric III hat geschrieben:Wüßte nicht daß die bei Münzen in irgendeiner Form vorbei wären.Im Gegenteil....
Hochwertige Numismatik, bzw hier sogar nur die bessere Durchschnittsware steigt seit Jahren deutlich bis überdeutlich.

Das könnte man auch 1:1 auf die Philatelie übertragen , zumindest auf mein ehemaliges Sammelgebiet der SBZ.
Ob postfrisch , gestempelt oder auf Briefen , hochwertiges bis besseres Material wird auch heute noch gesucht und bekommt
anständige Preise. DDR höchstens noch bis 1955 , alles andere bis auf wenige Ausnahmen ist für die Winterhilfe. :wink:

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Ric III
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Re: Briefmarken

Beitragvon Ric III » 20.01.2017, 10:13

Kann ich für mein Phila-Sammegebiet sogar ebenso bestätigen.

Generell kann man wohl festhalten daß wirkliche Qualität jenseits des Massenbereichs sich durchsetzt.

Daß es natürlich auch Grenzbereiche gibt(siehe Posthorn oder bezüglich der Metallscheiben die "ersten Fünf") sollte man dabei aber nicht vergessen.

Wie auch immer,meine postgeschichtliche Sammlung rechne ich unter Investaspekten einfach mal mit 0.

SBZ und Infla sind übrigens auch in der vergleichsweise jüngeren Philatelie Gebiete welche ich recht spannend finde.
Aber da werde ich mich inhaltlich wohl nicht allzutief einarbeiten.

amabhuku

Re: Briefmarken

Beitragvon amabhuku » 20.01.2017, 10:34

Ric III hat geschrieben:Generell kann man wohl festhalten daß wirkliche Qualität jenseits des Massenbereichs sich durchsetzt.


Beim Absterben eines Sammlermarktes wird sich die bessere Ware bis zuletzt halten, um dann auch den Weg alles Irdischen zu gehen.
Maerkte jeglicher Art aehneln sich da sehr. 1999/2000, als der Aktiencrash an der Boerse einsetzte, kam es auch zu Scheinerholungen einzelner Werte, die dann spaeter trotzdem abstarben.
Da war viel von Qualitaet und haelt sich die Rede....Es gibt viele davon heute noch, aber nur als Pennystocks.

Noch sind von der alten Sammlergeneration einige am Leben und aktiv, wie man auch hier im Forum bemerkt ;o). Nichtsdestotrotz werden auch von den letzten Typen die abnippeln, die Erben die Ware auf den Markt werfen, bei wenig Interessenten.
Es wird neue Waren, Maerkte und Interessenten geben. Es gab im Mittelalter adelige Sammler, spaeter die Industriebarone mit Raritaetentick, dann den buergerlichen Mittelstand als Kunden für Antikwaren bis heute.
Wie sich das entwickelt, wer weiss, das meiste wird verschwinden.
Gemaelde, Moebel, Briefmarken, Glas, Porzellan, Oldtimer... braucht keiner mehr bei immer weniger Wohnraum fuer die Mehrheit und Trend zum Minimalismus.
Selbst Fuehrerscheine machen immer weniger Nachwachsende, es wird der oeffentliche Nahverkehr bevorzugt und lieber in Electronic investiert.
Der Trend wird sich verstaerken.

Dagegen kann man an Edelmetallen relativ wenig aussetzen, finde ich. :mrgreen:

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zwergensilber
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Re: Briefmarken

Beitragvon zwergensilber » 20.01.2017, 11:13

Ich meine auch, dass die weite Diversifizierung von Sammelgebieten dazu beiträgt. Als die Philatelie ihre Hochzeit hatte, gab es diese vielen Alternativen nicht. Vergleichbare Sammelerscheinungen zu Pokemon, Telefonkarten, Ü-Eier gab es bis in die 80er nicht. Heute werden Video-Konsolen und anderes Elektronikzeugs gesammelt.

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Re: Briefmarken

Beitragvon Ric III » 20.01.2017, 11:13

Gehen wir also ma davon aus wir häten es irgendwann durchgängig mit dem komplet marketingerzogenen Konsumsklaven zu tun welcher über diese Funktion hinaus den totalen Minimalismus pflegt.

Dann wären auch Edelmetalle bestenfalls noch hinsichtlich ihrer industriellen Verwertbarkeit verkaufbar.

Allerdings teile ich diese kulturapokaliptischen Visionen keinswegs.Das Wegsterben des Millionenheers an Sammlerschalterkunden im zackigen Bereich betrifft die hochwertige(nicht notwendigerweise deckungsgleich mit hochpreisig) Philatelie schlicht nicht.

Nehmen wir einfach mal die antike Numismatik.Im Grunde ist das Interesse daran ja sehr brauchbar von der Renaissance dokumentiert und von amabuku auch dargestellt worden.
Das Sammlerklientel hat sich in diesen gut 5 Jahrhunderten mehrfach geändert und es ändert sich aktuell auch wieder(raus aus Europa).


Daß man mit dem Begriff "Qualität" Schindluder treiben kann ist natürlich richtig.Ich werde sogar immer skeptisch wenn marketingtechnich irgendwo "Qualität" besonders angepriesen wird.
Dann ist es in aller Regel lediglich ein Code für "bestimte Kriterien eben mal so erfüllt" und damit allzuoft das genaue Gegenteil.
Im Konkreten würde ich übrigens weder einen Posthorn noch "die ersten 5" unter Topqualität subsummieren.Das sind lediglich die preislichen Spitzen des wegsterbenden Massenmarktes und genau dieses Segment dürfte in der Tat noch weiter erodieren.

Einem VZ Sesterzen traue ich jedoch auch in 30 -40oder auch 150 Jahren weiter ein sehr gutes Potential zu.

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Re: Briefmarken

Beitragvon Silberplättchen » 20.01.2017, 20:04

Apropos Retro. Mein Händler sagte mir, historische Postkarten (am besten 100 Jahre oder älter) laufen im Moment gar nicht mal so schlecht. Es gibt da anscheinend bei uns eine treue Sammlergemeinde, die Postkarten sammelt. Was noch nicht direkt erwähnt wurde, in den 90er Jahren gab es einen kleinen Hype für Kaffeerahmdeckel und die Telefonkarten. Für beides kriegt man (von Ausnahmen abgesehen) auch nur noch einen kleinen Obulus beim Verkauf. Swatchuhren waren in den 90er Jahren auch ein Hype, ich sammelte Swatch und hatte über 100 Stück, viele davon Specials. Vor fast 10 Jahren konnte ich alle Swatchuhren für rund 5000 Franken an einen Käufer verkaufen. Heute würde ich wohl nur noch einen Bruchteil davon bekommen.

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Re: Briefmarken

Beitragvon zwergensilber » 21.01.2017, 00:45

Ach ja Swatch-Uhren hatte ich vergessen. Briefmarken sehe ich heute als einen ebensolchen Hype, nur dass der etwa 100 Jahre andauerte. Man kann hier mehrmals betonen, dass es einen historischen Wert gäbe für kleine Sammelgebiete. Tatsächlich wird es aber späteren Generationen nicht vermittelbar sein, wo ein Wert in einem industriellen Massenprodukt des 19 Jhdt liegen sollte. Handwerklich, kulturhistorisch, künstlerisch sind Briefmarken einfach nur wertlos. Ebenso kann man Brotkästen, Klobrillen oder ähnliches aus dieser Zeit sammeln.

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Re: Briefmarken

Beitragvon zwergensilber » 21.01.2017, 01:08

Wer damals keine Kunst sammeln konnte, hat Briefmarken zum Substitut gemacht. Das war immer ein Massenprodukt, das für Otto-Normalo erreichbar war. Das Großbürgertum hatte nennenswerte Kulturschätze gesammelt, während die Kleinen eben diesen Ersatz in ihren Alben anhäuften. Die Kunst wird bleiben, das andere geht.

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Re: Briefmarken

Beitragvon Springer-Patriarch » 21.01.2017, 08:58

Ähnlich ernüchternd sind übrigens auch die "Zigarettenbilder-Alben" aus den 30er.
Ich hab von meinem Großvater noch 7 Stück. Alle vollständig und gut erhalten. Vor allem wenn man bedenkt das die Dinger einen Krieg und eine Flucht aus dem Sudetenland hinter sich haben.
Hab mich spaßeshalber mal schlau gemacht was so eins wert ist. Es sind 8,50€ im Schnitt :shock: .
Ich wollte sie sowiso nicht verkaufen, da ich viele gute Erinnerungen damit verknüpfe, aber etwas teurer hätte ich das schon geschätzt.
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Re: Briefmarken

Beitragvon silberhai » 21.01.2017, 09:34

zwergensilber hat geschrieben:....Handwerklich, kulturhistorisch, künstlerisch sind Briefmarken einfach nur wertlos. Ebenso kann man Brotkästen, Klobrillen oder ähnliches aus dieser Zeit sammeln.

Einfach nur lachhaft smilie_11 , man muss ja nicht immer einer Meinung sein. smilie_13

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Re: Briefmarken

Beitragvon gullaldr » 21.01.2017, 10:51

amabhuku hat geschrieben:Wie sich das entwickelt, wer weiss, das meiste wird verschwinden.
Gemaelde, Moebel, Briefmarken, Glas, Porzellan, Oldtimer... braucht keiner mehr bei immer weniger Wohnraum fuer die Mehrheit und Trend zum Minimalismus.
Selbst Fuehrerscheine machen immer weniger Nachwachsende, es wird der oeffentliche Nahverkehr bevorzugt und lieber in Electronic investiert.
Der Trend wird sich verstaerken.
Dagegen kann man an Edelmetallen relativ wenig aussetzen, finde ich. :mrgreen:


Nichts gegen den Wert von Edelmetallen. Aber Briefmarken kann man nicht mit Oldtimern oder Antiquitäten gleichsetzen. Das sticht sich auch mit diesen Aussagen, denen ich eher zustimme:

silberschatzimsee hat geschrieben:Wenn ein Sammelmarkt floriert dann ist das die Kunst.


und...

zwergensilber hat geschrieben:Das Großbürgertum hatte nennenswerte Kulturschätze gesammelt, während die Kleinen eben diesen Ersatz in ihren Alben anhäuften. Die Kunst wird bleiben, das andere geht.


Kunst und Antiquitäten (auch Oldtimer) waren noch nie Sammelobjekte der breiten Masse. Es gibt ja auch gute Gemälde und Grafiken nicht so häufig auf dem Markt, wie Briefmarken. Insofern ist es egal, dass die Masse am liebsten in der leer geräumten Ikea-Bude mit dem Riesen-Flatscreen hockt. Es wird immer einen Markt geben. Allerdings ist auch dieser Moden unterworfen. Einige Künstler und Epochen entsprechen weniger dem aktuellen Zeitgeschmack, fallen somit stark im Preis. Andere hingegen steigen.

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Re: Briefmarken

Beitragvon Ric III » 21.01.2017, 11:34

Springer-Patriarch hat geschrieben:Ähnlich ernüchternd sind übrigens auch die "Zigarettenbilder-Alben" aus den 30er.
Ich hab von meinem Großvater noch 7 Stück. Alle vollständig und gut erhalten. Vor allem wenn man bedenkt das die Dinger einen Krieg und eine Flucht aus dem Sudetenland hinter sich haben.
Hab mich spaßeshalber mal schlau gemacht was so eins wert ist. Es sind 8,50€ im Schnitt :shock: .
Ich wollte sie sowiso nicht verkaufen, da ich viele gute Erinnerungen damit verknüpfe, aber etwas teurer hätte ich das schon geschätzt.


Das ist übrigend DER Unterschied zwischen echter Numismatik und der frühen Philatelie einerseits und jedem Produkt welches überhaupt erst FÜR einen Sammlermarkt hergestellt wurde.

Ich selbst bekomme derzeit beispielsweise einen Schneekönigständer wenn ich silberne Löffel vor 1888 in die Patschehändchen bekomme.

Sammlerwert?
Bei den Teilen welche ich bekomme wohl kaum und es steht auch nicht zu erwarten daß sich das je ändert.Bleibt eben der Spaß an der Freud und 13 lötiges (812,5/1000) Ag.

amabhuku

Re: Briefmarken

Beitragvon amabhuku » 21.01.2017, 11:59

gullaldr hat geschrieben: Das sticht sich auch mit diesen Aussagen, denen ich eher zustimme:

silberschatzimsee hat geschrieben:Wenn ein Sammelmarkt floriert dann ist das die Kunst.

und...
Einige Künstler und Epochen entsprechen weniger dem aktuellen Zeitgeschmack, fallen somit stark im Preis. Andere hingegen steigen.


Kunstmarkt; alles Mittelpreisige faellt seit Jahren, aehnelt dem Briefmarkenmarkt, kein grosser Unterschied. Nun geht es auch der "Qualitaet" an den Kragen...
Die zwei Riesen unter den Auktionshaeusern, Christies und Sothebys, kompensieren ihre fallenden Einnahmen nur mit Solitaer-Einzellosen. Dort gibt es Preisabsprachen und anderes Gemauschel, unter Einsatz riesiger Summen, um ja nicht einen Kunstmarktcrash zu provozieren, der natuerlich trotzdem kommt. Wie immer in regelmaessigen Abstaenden.
Man kann sich alles schoenreden oder im schlimmsten Fall schoensaufen ;o).
Wie sagte mal irgendjemand: "Man kann die Realitaet ignorieren, aber nicht die Folgen der ignorierten Realitaet ignorieren". :mrgreen:


Beim favorisierten Edelmetall sehe ich hauptsaechlich das Potential als Industriemetall, weniger die Sammlerseite. Ich irre mich gern. :)

Ric III
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Re: Briefmarken

Beitragvon Ric III » 21.01.2017, 12:11

Kommt wohl vor allem auf den Standpunkt und Blickwinkel an.

Wie schon gesagt ist der Begriff "Qualität" massiv überdehnt worden, teils als Synonym für alles Hochpreisige verwendet und allzuhäufig sogar als reines Marketinginstrument inflationär verwendet worden.
Dieser "Qualität" geht es freilich an den Kragen.
Zurecht übrigens....

san agustin
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Re: Briefmarken

Beitragvon san agustin » 21.01.2017, 12:18

kapital ist genügend vorhanden bei den wirklich wohlhabenden menschen auf diesen planeten
sehr viele investieren in kunstobjecten - das war früher so und wird auch immer so bleiben

etwas besonderes und ausergewöhnliches zu besitzen ist für die ,,reichen,, immer noch
aufregender, als millionen auf dem konto vorzuweisen

seinen gästen bei einem abendessen seine ,,kunstschätze,, zu präsentieren hat vorrang
und nicht das preisetikett

daher: es wird auch weiterhin nach ausgewählten objecten ausschau gehalten
wie kunstgemälde, porzellan, historische möbelstücke und natürlich auch historische gold(Silber)münzen

da wird dann aber sicherlich nicht eine briefmarkensammlung, telefonkarten, zigarettenschachteln
oder irgend welches elektronikzeug dazugehören
smilie_38


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