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Briefmarken

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Silberplättchen
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Re: Briefmarken

Beitragvon Silberplättchen » 09.01.2017, 13:13

Wie ihr ja wisst, bin ich gerade dabei meine geerbte Briefmarkensammlung loszuwerden. Ich zügle bald, darum der Wunsch des Veräusserens. Am MIttwoch gehe ich zum kleinen lokalen Händler und wenn es nichts fruchtet auf dem Rückweg gehe ich zum örtlichen Briefmarkenverein, die am Mittwochabend jeweils einen Treff in einem Restaurant haben. Mal schauen was dabei herauskommt. Mal ein erschreckendes Beispiel http://www.swissphila.ch/sammlungenlots.html wie wenig man für ganze Sammlungen bekommt. Katalogpreis für über 40'000 Franken taxiert, wird jetzt für rund 13 % des Markwertes verhökert.

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zwergensilber
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Re: Briefmarken

Beitragvon zwergensilber » 09.01.2017, 13:42

Marktwert ist das, was der Markt hergibt. Ich hatte mir Ende der 80er eine 28- bändige Meyer Enzyklopädie gekauft, damals bereits gebraucht. Das kann ich heute nichtmals mehr verschenken, das will niemand. smilie_04

silverplayer007
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Re: Briefmarken

Beitragvon silverplayer007 » 09.01.2017, 14:09

Hallo!

Für gestempelt und nicht mal komplett ist mit 13% zu hoch angesetzt.
Die wird er niemals bekommen.
Man bekommt für eine komplette postfrische DDR-Sammlung so ca. 8%.
Der Markt ist klinisch tot.
Ich hab noch ein paar Reste, die werden diese Tage noch verscherbelt,
und dann ist Schluß mit Briefmarken.
Keinen Nerv mehr dafür und rentieren tut's sich auch nicht mehr.
Hatte vor 3 Monaten mal einen DDR Plattefehler für 1,00€ Start eingestellt
(1950 MiNr. 248 I gestempelt, Katalogwert 200€) die ist ohne Gebot :shock:
durchgerauscht.

Grüße

Ric III
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Re: Briefmarken

Beitragvon Ric III » 09.01.2017, 15:08

Dann wäre die Frage WIE gestempelt!

Phasenweise war es hip möglichst wenig Stempel zu sehen um das Markenbild nicht zu stören.Quasi nur ein paar Randmilimeter und um das dann "gestempelt" zu nennen.
Heute nahezu unverkäuflich.
Ein Stempel hat möglichst viel auszusagen (Datum/Ort/eventuell Tageszeit) und klar lesbar zu sein.Allerdings eben auch nicht im Verdacht zu stehen Mache(also zu reinen Sammlerzwecken angefertigt zu sein).
Mache wäre dann vollends unveräuflich.

Ein gut zentrierter und lesbarer Stempel sollte bei Klassik und Semikassik dann allerdings schon über 10% Katalog bringen.Vorausgesetzt natürlich die Marke selbst ist tadellos.

Briefmarkensammler bin ich persönlich etwa in dem Ausmaß in welchem ich auch Bullionseriensammler bin (also garnicht).

Zwar habe ich auch eine Reihe postfrischer Marken,aber die sind mehr Beifang als Intressensgebiet.
Ich schätze mal das etwa 22-23-24 Belge meiner Sammlung einen höheren Marktwert darstellen als die restlichen zigtausend Marken.
Irgendwann sollte ich mir mal die Arbeit machen und unter den Marken die bestenfalls 180-190 Stück mit klarem Stempel herausklauben und den versammelten Rest für ein paar € verscherbeln.Qualität statt Quantität.
Schön daß das bei EM eben nicht unbedingt nötig ist und auch Junk und Andorras ihren Charme haben.

Bobby
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Re: Briefmarken

Beitragvon Bobby » 09.01.2017, 15:16

zwergensilber hat geschrieben:Marktwert ist das, was der Markt hergibt. Ich hatte mir Ende der 80er eine 28- bändige Meyer Enzyklopädie gekauft, damals bereits gebraucht. Das kann ich heute nichtmals mehr verschenken, das will niemand. smilie_04


Ohja, so was hab ich auch hier, nur von Brockhaus. Haben sich damas viele Leute (mein Vater) auch als Wertanlage geholt für vierstellige Beträge, und heute kann man es nur noch festhalten. Ich schaue aber ganz gerne ab und zu mal da rein, insbesondere in den Kartenband.

Briefmarken sammeln nur noch alte Männer. Die Nachfrage ist halt nicht mehr da, dann sinken die Preise. Briefmarken haben ja auch im realen Leben keine Bedeutung mehr. Wenn der Bezug fehlt, bricht einfach die Basis weg.

Ich hab mir mal vorletztes Jahr einen großen Röhren I-Mac G3 in OVP mit allem Zubehör gesichert, der steht im Keller und wartet auf die große Nachfrage. Sammeln ist ja auch nur eine andere Form des Lotto spielens.

Ansonsten halte ich es wie viele hier: Bullionware mit Hoffnung; also Libertad und Kooka in Silber und Pandas in Gold. Als Luxus ohne viel Hoffnung Widtiere aus Österreich, weil sie so schön sind.

Ric III
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Re: Briefmarken

Beitragvon Ric III » 09.01.2017, 15:50

Bobby hat geschrieben:
Briefmarken sammeln nur noch alte Männer. Die Nachfrage ist halt nicht mehr da, dann sinken die Preise. Briefmarken haben ja auch im realen Leben keine Bedeutung mehr. Wenn der Bezug fehlt, bricht einfach die Basis weg.



Wird auch durch ständige Wiedeholung nicht richtiger.

Wenn man auf die Sammlerzahlen von 1980er blickt ist von den damaligen x-Millionen natürlich nur noch ein Bruchteil übrig(die "alten Männer").
Es ist schlichtweg falsch daß in diesen Jahren Niemand nachgewachsen wäre.Selbstverständlich waren dies substantiell weniger Leute als Oben weggestorben sind,aber es waren tendenziell andere Sammlercharaktere.

Betrachtet man den Zackenmarkt kann man verkürzt sagen daß überwiegend der Krempel welcher FÜR Sammler hergestellt wurde eben nur den zunehmend wegsterbenden Sammlertypen (idealerweise im Abo) angedreht werden konnte.
Echte Postgeschichte in ansprechnder Qualität hat auch 2017 ihren Preis( den hatte sie natürlich auch schon1982)

Der nicht zu verleugnende Vorteil von Sammlerserien im mondmetallenen Bereich ist....
ihr Material!

Während die Sammlermarke an den Sammlertypus gebunden ist(um die historisch orientierten Sammler mache ich mir weder im Bereich des zackigen Papiers noch in dem der Metalle Sorgen)und mit diesem eben wegbricht mag es sein daß man in 35 oder 40 Jahren im Hinblick auf Zoo-und Kalendernpseudomünzen nur ein lindes Stirntunzen übrig hat.
Hier bleiben allerdings 31,1 Gramm brauchbares Metall statt einem Papierfetzchen mit kaum Brennwert.

Bobby
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Re: Briefmarken

Beitragvon Bobby » 09.01.2017, 16:11

Naja, ein paar Spezies wird es immer geben ob es nun um Briefmarken, Schallplatten, Zigarettendosen, oder Herrenuhren geht. Wir reden ja hier nicht über historische Einzelstücke, sondern vom Anlegen einer Sammlung, was erst mal keinen monetären Hintergrund haben muss. Daher sollte man die Abosammler von früher nicht gleich als Idioten hinstellen, das war doch eine ganz seriöse Sache, seine BRD Sammlung zu vervollständigen.

Ich hatte mich als Jugendlicher auch mal so zwei Jahre lang wöchentlich zur Postfiliale begeben, als es diese noch flächendeckend gab, um im Aushang nach neuen Marken Ausschau zu halten, und diese dann gestempet und ungestempelt käuflich zu erwerben, war mir dann aber irgendwann zu teuer. Aber das Gefühl der Vorfreude kann ich heute noch ganz gut nachvollziehen. Und darum geht es doch auch irgendwo beim Sammeln.

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zwergensilber
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Re: Briefmarken

Beitragvon zwergensilber » 09.01.2017, 16:13

@RIC III, ich zweifele sehr, dass da nennenswert etwas nachwächst. Es werden auch die nächsten Jahre immer weniger per Saldo. Also bleibt der Markt auch unter Druck. Im gleichen Maß stirbt auch umfassendes Wissen aus, sodass sich niemand trauen wird, einen mittleren Betrag auszugeben. Eine Anlage kann es daher nicht sein.

silberhai

Re: Briefmarken

Beitragvon silberhai » 09.01.2017, 16:17

@Bobby
genauso sehe ich das auch smilie_01 , habe selber 40 Jahre aktiv gesammelt.

Silberplättchen
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Re: Briefmarken

Beitragvon Silberplättchen » 09.01.2017, 16:25

Ric III hat geschrieben:Dann wäre die Frage WIE gestempelt!
Irgendwann sollte ich mir mal die Arbeit machen und unter den Marken die bestenfalls 180-190 Stück mit klarem Stempel herausklauben und den versammelten Rest für ein paar € verscherbeln.Qualität statt Quantität.


Sehe ich auch so. Ich kann froh sein, wenn ich pro Album umgerechnet vielleicht so 10-20 Euro bekommen würde, wenn überhaupt? :? Sofern ich meine Alben gegen etwas Silber bzw. Silberunzen eintauschen könnte, würde ich jedenfalls nicht Nein sagen. Die in einem Album rund 384 ungestempelten Automarkenbriefmarken (ungestempelte Briefmarken ab 1960 sind noch für den Postverkehr bei uns gültig) im gesamten Nominalwert von über 100 Franken, kann ich wenigstens selbst noch für Postsendungen nutzen. Gestern hat mir ein Händler erzählt, bei Silbermünzen und Goldmünzen hast du wenigstens noch einen Boden, sprich den Materialwert des EM's was man notfalls zur Schmelze bringen kann. Das fehlt jedoch bei Briefmarken und co.

Wie schon erwähnt, wenn man Briefmarken sammeln will, die auch finanziell gesehen ein gewisses Gewicht haben, muss man schon hochkarätige bzw. teure Raritäten kaufen. Diese Raritäten kosteten jedoch schon früher viel. Alles andere wie "Massenware" sammeln ist hochspekulativ und allermeistens nicht gewinnbringend.

Ric III
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Re: Briefmarken

Beitragvon Ric III » 09.01.2017, 16:33

zwergensilber hat geschrieben:@RIC III, ich zweifele sehr, dass da nennenswert etwas nachwächst. Es werden auch die nächsten Jahre immer weniger per Saldo. Also bleibt der Markt auch unter Druck. Im gleichen Maß stirbt auch umfassendes Wissen aus, sodass sich niemand trauen wird, einen mittleren Betrag auszugeben. Eine Anlage kann es daher nicht sein.


In DEM Bereich welcher die Standartsammlungen aufnehmen könnte wächst auch fast nix nach.Hatte ich auch nicht wirklich behauptet.

Ich versuche es nochmals (die Zahlen sind willkürlich)

1982: 5 Millionen Bunte Bildchen -Abo und Komplettsammler(ist nicht abwertend gemeint,war ich frühpubertärerweis damals auch)///250000 Klassik und Semiklassiksammler///10.000 historisch-postgeschichtlich orientierte Spezialsammler

2017:1,5 Millionen Bunte Bildchen-Abo und Komplettsammler-weiterhin stark abnehmend/// 125.000 Klassik und Semiklassiksammler- in etlichen Bereichen abnehmende Tendenz,einige Gebiete aber stabil/// 8000 historisch-postgeschichtlich orientierte Spezialsammler(mit einer höheren Kaufkraft als die 10.000 von 1982)-Tendenz uneinheitlich,die reine Anzahl auch hier abnehmend,aber die Ansprüche zunehmend wachsend.Von Themengebiet zu Themengebiet sehr unterschiedliches Sektor ,in einigen Fällen sogar völlig entgegen des Trends steigende Auktionserlöse.

Festhalten können wir aber in jedem Fal die Aussage daß keines der Gebiete wirklich investgeeignet ist.Das traue ich mir nichteinmal in dem Sektor zu welchen ich halbwegs kenne.Insofern kaufe auch ich da immer nur unter dem Lustgewinnaspekt und schreibe den Kauf unter Investaspekten vorsichtshalber zu 100% ab.

Ric III
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Re: Briefmarken

Beitragvon Ric III » 09.01.2017, 16:38


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Re: Briefmarken

Beitragvon Silberplättchen » 09.01.2017, 16:58

Aber Achtung, auch die Basler Taube gibt es verhältnismässig günstig http://www.swissphila.ch/kantonal.html (etwas runterscrollen).

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Re: Briefmarken

Beitragvon Ric III » 09.01.2017, 17:04

Du siehst aber auch einen reichlich siebenfachen Preisunterschied bei den dortigen Tauben.
Schlicht eine Qualitätsfrage.

Silberplättchen
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Re: Briefmarken

Beitragvon Silberplättchen » 09.01.2017, 17:15

Ja das ist mir klar. Genau das ist das Problem bei Briefmarken, sie sind filigran und man muss sehr aufpassen. So manch wertvolle Briefmarke, weil Zacken beschädigt, unsauber ausgeschnitten bzw. Rand berührt, unsauberer Stempel etc. verliert dadurch drastisch an Wertigkeit. Erstklassig schön erhaltene Briefmarken von vor 1860 bzw. von vor 1850 sind äussert selten, daher auch der hohe Preis bei Spitzenstücken. Aber wer hat solch ein Spitzenstück dieser Klasse und Rarität schon Zuhause? Der 08/15 Briefmarkensammler bzw. Besitzer wohl kaum!


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