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Wo jetzt investieren?

Physisches Silber, Silberaktien, ETF-Fonds oder Derivate? Austausch von Strategien und Erfahrungen zum Thema.

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Matze12
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Matze12 » 29.06.2022, 17:21

Ich soll also Geld investieren (ausgeben) für etwas was ich nicht nutzen kann oder mir nicht nutzt? Det macht keinen Sinn.

machen wir doch mit Silber auch die ganze Zeit (Rohrkrepierer)

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Matze12
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Matze12 » 29.06.2022, 17:22

foxele » 29.06.2022, 16:56 hat geschrieben:Keiner versteht mich. smilie_04


nächsten Winter ist haben! definitiv wichtiger als brauchen!

Aurargint
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Aurargint » 01.07.2022, 15:24

Investieren?
Auf keinen Fall in Gold!
Titelseite Schwäbische Zeitung vom 29.06.2022:
"Gold ist auch keine Lösung
So verlockend Gold auch glänzt, so hilft es dennoch nicht, sein Vermögen vor Inflation zu schützen - und sei die Teuerung auch noch so hoch. Den besten Schutz bieten Sachwerte wie Aktien..."
smilie_11
Na dann... smilie_39

WhiteWarrior
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon WhiteWarrior » 01.07.2022, 15:30

Wo jetzt investieren?

Wie investiert man in sein Erbe?

Ich möchte hier einmal zum Thema Erben Stellung nehmen. Es ist unglaublich, wie viele Menschen Ihr Erbe verlieren, durch Streitereien, aber auch teure Abschläge für Gerichte, Notare, Rechtsanwälte und Behörden in Kauf nehmen müssen. Häufig wird auch mit Geschwistern um den letzten Cent gestritten. Wer so agiert, wird kaum Erfolg im Leben haben und am Ende als Verlierer dastehen.
Auch werden viele Erbschaften durch Pflegefälle, Altersheime, horrende Krankheitskosten und Zuzahlungen der Erblasser bis auf den letzten Cent aufgebraucht. Aber es kommt noch schlimmer. Häufig buttern die Kinder noch Geld rein, nehmen sogar Kredite für die Eltern auf und bürgen bei der Bank.

Jeder geistig gesunde Mensch muss wissen:

Niemals unterschreibt man eine Bürgschaft. Auch nicht für die kranken Eltern, auch nicht als Unternehmer. Wenn die Ehefrau eines Unternehmers für Ihre kranken Eltern eine Bürgschaft bei der Bank unterschreibt, hängt der Ehemann in den meisten Fällen mit drin. Eine Bürgschaft ist ein rechtsgültiges Dokument, das aus den Unterzeichnern und Ihren Ehegatten Schuldner macht. Merkt euch:
Ein Schuldner ist ein Sklave. Häufig werden Schulden und Armut von Generation zu Generation weitervererbt. Die Generation der heute 50 jährigen wird durch Lohnarbeit den Lebensstandard auf gar keinen Fall halten können. Man sollte frühzeitig mit seinen Eltern über das Thema erben sprechen. Ruhig und sachlich, ohne Aufdringlich zu sein. In dem Rahmen kann man gleich Dinge wie Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Bank-/ Kontovollmacht und Testament besprechen.

Warum schreibe ich das hier in einem Edelmetallforum?

Wer in Edelmetalle investieren will braucht Kapital. Wer keines oder wenig hat, muss sich welches besorgen. Wer nicht möchte, das Vormundschaftsgerichte und Sozialämter das Erbe der Eltern verwalten / verbrauchen, der muss sich frühzeitig kümmern. Öfter als man denkt, haben die Eltern Vermögen von dem die Kinder nichts wissen:

Schmuck und Eheringe von den Grosseltern, das 60 teilige Silberbesteck aus 800 Silber, die Goldmünzen von Kaiser Wilhelm aus dem Deutschen Kaiserreich, den Bausparvertrag vom Papa mit 100 000 Euro, aber auch der bezahlte Daimler in der Garage für 80 000 Euro, den der Demenzerkrankte Vater nicht mehr fahren kann.

So liegt das Kapital herum und verludert. Im Pflegefall greifen dann die Behörden zu, der Schmuck ist plötzlich weg und keiner weiss angeblich was darüber. Wenn Geschwister so ein Gespräch verweigern (über obige Themen) ist es oft besser sich sein Erbe vorzeitig auszahlen zu lassen. Auch wenn die Eltern der Meinung sind, der liebe Herrgott wird alles richten und obige Formulare sind unnötig, dann ist das Risiko sehr gross gar nichts zu erben, oder nur nach teuren Prozessen.
Ein Beispiel aus meinem direkten Umfeld:

Eine Frau mit 78 seit Jahren krank (Übergewicht, Schlaganfall, Diabetes, massiver Schwindel, offenes Bein) lehnt jedes Gespräch über Ihre Zukunft ab. Die Frau ist Witwe, der Ehemann Kettenraucher seit 20 Jahren tot. Es ist ein schuldenfreies Einfamilienhaus vorhanden, Bausparvertrag. Das Haus Baujahr 1971 ist in gutem Zustand mit sehr grossem Garten. Wert 600 000 Euro (Württemberg).

Vor 10 Jahren hat eines der 3 Kinder sich mit 70 000 Euro abfinden lassen, sich seinen Erbteil durch eine Schenkung auszahlen lassen. Ist also raus aus dem Thema, die anderen beiden Geschwister erben alles. Damals habe ich schon gesagt, sehr gut gemacht. Die 70 000 Euro wurden je zur Hälfte in Aktien, die andere Hälfte in Edelmetalle gesteckt.
Eigentlich hätten ja der Person 200 000 Euro zugestanden. Nun ist folgendes passiert:

Die alte Frau hat nochmals einen Schlaganfall erlitten, massive Probleme beim sprechen. Sie will weiter alleine im Haus leben, ärztliche Behandlung wird abgelehnt. Der Bausparvertrag ist komplett für Wunderheiler und extrem teure Nahrungsergänzungsmittel draufgegangen. Es kommen Leute ins Haus um zu "helfen". Der ganze Schmuck, auch die Münzen von Ihrem Vater sind weg. Die Münzen waren aus dem Deutschen Kaiserreich, aber keiner weiss was für welche. Gold oder Silber? Unbekannt. Aber nun ist alles weg.
Inzwischen haben sich diverse Behörden eingeschaltet. Da Schenkungen 10 Jahre lang von den "Sozialbehörden" rückgängig gemacht werden, sieht es für die verbliebenen 2 Geschwister immer mehr nach einem Totalverlust aus. Im Keller steht inzwischen Wasser, da es seit Monaten aus einem defekten Ventil rinnt. Die Dachrinnen sind verstopft, Klospülung seit Monaten defekt, man behilft sich mit einem Eimer. Eine "Freundin" der Frau holt Bargeld am Automaten 10 km entfernt mit der Bankkarte der alten Frau, der Kontostand ist den Kindern unbekannt.
Jetzt haben die beiden Geschwister die noch Erben einen Fachanwalt für Erbrecht aufgesucht und sich beraten lassen. Beratung 2 X mit Anhang war ernüchternd und hat schlappe 3700 Euro gekostet. Jetzt ganz aktuell haben sich die beiden noch erbenden Geschwister zerstritten.

Mein Fazit:
Wenn ein sachliches, ruhiges und anständiges Gespräch nicht möglich ist. ("Mit Ungeimpften setzen wir uns nicht an einen Tisch.") Dann ist es besser die Reissleine zu ziehen. Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Die Frage ist ja auch folgende:
Wenn die Frau nun noch 5 Jahre in einem Pflegeheim liegt mit horrenden Kosten wozu noch Betreuerkosten, Vormundschaftsgerichtskosten, Krankheitskosten usw. dazu auflaufen ist das Haus sowieso komplett weg. So wird aus dem schönen Einfamilienhaus in 10 Jahren eine komplett abgelebte, heruntergewirtschaftete und geplünderte Bruchbude. Jetzt haben die Kinder von den Nachbarn erfahren, dass der Kaminfeger im letzten Herbst den Brenner von der Ölheizung nicht mehr abgenommen hat. Trotzdem wurden jetzt nochmal 2000 Liter Heizöl geliefert als eine Tochter zu Besuch war.

Schmarrn, Chaos und Desaster wohin man blickt.

Derjenige der die 70 000 Euro vor 10 Jahren im Rahmen einer Schenkung genommen hat, hat also alles richtig gemacht. Schriftlich mit Meldung an das zuständige Finanzamt. Die Aktien haben sich vervierfacht, wurden verkauft und sind in den Kauf einer Immobilie geflossen. Mit Gold ebenfalls im Plus.
Die anderen beiden haben 3700 Euro Rechtsanwaltskosen und werden nach meiner Einschätzung keinen Cent sehen. Man muss sich auch immer die Frage stellen beim Erben:

Will ich lieber mit 40 Jahren 70 000 Euro kriegen mit denen ich dann etwas reissen kann, oder habe ich die Option mit 55 / 60 Jahren vielleicht 200 000 zu erben? Wenn nichts geregelt ist, neige ich stark zu Option 1.
Es ist wie so oft im Leben. Wer auf maximale Summen spekuliert, der hat am Ende gar nichts, nein er hat sogar noch kosten. Und wer glaubt, dass er auf Eigenverantwortung verzichten kann und dass der Staat und seine Behörden irgend etwas für euch zu euren Gunsten regeln, der wird ein herbes Erwachen erleben. Da heisst es dann nicht selbst bestimmt Leben und Vermögen aufbauen, sondern Rente mit 71 als abhängiger Lohnsklave.

Generell fällt mir seit einigen Jahren folgendes auf:

Immer mehr Erben, erben 40 verschimmelte Joghurtbecher in einer versifften Mietwohnung und dazu 40 000 Euro Schulden aus Verbraucherkrediten die geplatzt sind. Das heisst, das von der Politik oft angeführte "In den nächsten 10 Jahren erben 8 Millionen Deutsche" ist schon wahr. Aber man muss auch sagen, dass 4 Millionen davon Mietschulden, geplatzte Kredite, unbezahlte Arztrechnungen, völlig überzogene Girokonten und verschimmelte Joghurtbecher erben.
Wer heute chronisch krank wird (Krebs, Demenz, Multiple Sklerose, aber auch Alkoholismus) der hat enorme Kosten zu stemmen. Menschen die seit Jahren von der Substanz leben, können gar nichts mehr an Werten vererben. Die deutlich abgespeckten Renten der heute mit 63 - 65 Jahren in Rente gehenden sind ja nur ein Vorgeschmack. Bei vielen gibt es gar nichts zu erben, ausser Schulden.

Das sollten sich die vielen Schönredner einmal verinnerlichen. Mit dem angeblich so reichen Deutschland ist es in der breiten Masse nicht mehr so weit her. Um so wichtiger, dass sich die glücklichen die etwas erben auch rechtzeitig darum kümmern.

Das hat in keinster Weise etwas Anrüchiges an sich. Wo immer ein offenes und ehrliches Gespräch möglich ist, sollte das gemacht werden. Nach dem Gespräch musss dann die Aktion kommen, muss der Krempel geregelt werden
In naher Zukunft wird private Eigeninitiative in der BRD die staatlichen Versprechungen nämlich ablösen. Die Versprechungen Krankenversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung "egal was du im Leben verbockst, der Staat kümmert sich um alles" Zeit ist nämlich kurz vor dem Ende.
In Griechenland sind viele gestorben, da die bankrotten Krankenkassen das Insulin nicht mehr bezahlen konnten. Wie gesagt nicht in Afrika, nein in Griechenland hier in Europa. Der Staat kann seine umfassenden lebenslangen Versprechungen nicht mehr erfüllen. Jeder bekommt alles, wir sind ja so reich, alles kein Problem. Und jedes Jahr ein bisschen mehr, jedes Jahr die Sätze erhöhen, mehr Hartz 4, mehr Arbeitslosengeld, mehr Mietzuschuss. Jedes Jahr mehr Menschen in die Sozialsysteme reinholen, alles easy. Und nun kommt der Prellbock, Endbahnhof.

Kindisches Gerede "dann wähle ich aber die und die" ist Schmarrn. Du kannst wählen wen du willst, das soziale Netz ist längst am reissen. Um so wichtiger, sich um sein Erbe (wenn vorhanden) zu kümmern.

Bei solchen "Erbgesprächen" mit Eltern und Geschwistern weise ich auf folgendes hin:

- Es spielt keine Rolle welche politische Einstellung jemand hat. Wo immer ein offenes und ehrliches Gespräch möglich ist, sollte das gemacht werden.

- Wenn die Schwester Pflegekraft von Beruf ist und zu den pflegebedürftigen Eltern zieht muss das natürlich beim Erbe berücksichtigt werden. Dann kriegt die Schwester eben das Einfamilienhaus und du den Schmuck und eine Zahlung/ Schenkung in Höhe von 30 000 Euro. Und gut ist. Gier führt zu Armut und Absturz. So zumindest meine Lebenserfahrung.

- Man sollte sich mit jedem an einen Tisch setzen können und respektvoll und offen miteinander reden. Wen die Schwester geheiratet hat und wen der Bruder wählt spielt keine Rolle. Das Gegenstück zu solchen Gesprächen sind teure Prozesse und hohe Gerichts-, und Anwaltskosten. Dein Ego hat hier zurückzustehen.

- Ein sehr guter Geschäftspartner von mir war 2015 zum Mittagessen bei seiner Schwester eingeladen. Während des Essens ging es um die Flüchtlingskrise. Er hat deutliche Worte gewählt, daraufhin wurde ihm der Teller mit dem Essen weggezogen und er aus dem Haus geworfen. 2018 haben er und seine Schwester einen Prozess um das elterliche Vermögen geführt. Er hat tatsächlich 8000 Euro mehr erhalten, aber Kosten von ca. 13 000 Euro bezahlen müssen (Gutachter war am teuersten wegen mehrfacher Bauplatzbewertung). Da ging es nur noch um Hass und "Heimzahlen". Also seid tolerant, egal was jemand für eine Meinung vertritt. Es fällt sowieso im Leben alles auf einen zurück.

- Du kennst deine Familie und deine Verwandtschaft erst nach dem Erben. Alles vorher ist nur Show und bla, bla.

- Von unseren Eltern haben wir unser Leben erhalten. Deine Mutter hat dich auf die Welt gebracht und nicht abgetrieben. Egel wie so ein Gespräch verläuft, das sollte man niemals vergessen.

Zum Abschluss:

Bei Haushaltsauflösungen stelle ich seit 20 Jahren auch in meiner eigenen Familie, Nachbarschaft und Verwandtschaft fest:

Dort wo Intelligenz, selbstständiges Denken, kritischer Geist, Liebe unter Ehegatten, Toleranz zu allen weltanschaulichen Meinungen und Eigenverantwortung vorhanden sind, da sind auch zu fast 100% Edelmetalle vorhanden. Witwen mit 7 echten Goldketten in 750 Gold, vom Ehemann zu diversen Anlässen geschenkt bekommen. Dazu die goldenen Eheringe der Eltern und Grosseltern als Notanlage ("Wissen Sie, man weiss ja nie was kommt.")

Bei den Männern Barren und Münzen, häufig 20 Goldmark Münzen aus dem Kaiserreich ("Die hat meine Oma sogar vor dem Führer versteckt").

"Wissen Sie mein Mann hat immer Überstunden gemacht und wir haben uns jedes Jahr zu Weihnachten eine Krügerrand Goldmünze gemeinsam als Ehepaar gekauft." Heute besitzt die Witwe noch 14 Krügerrand Goldmünzen und lebt in einem einfachen Altersheim. Der Mann war Vorarbeiter in einer Schuhfabrik. Die alte Frau ist schuldenfrei, beide Enkelinnen haben zur Hochzeit je eine Unze Gold (Krügerrand) bekommen.

Bei den anderen ist häufig Hopfen und Malz verloren. Die Schuldigen für die eigene Dummheit, die eigene völlige Ahnungslosigkeit wird je nach staatlicher Propaganda bei anderen Ethnien, den Beamten, den Ausländern, den Nazis, den Reichsbürgern, den Kommunisten usw. gesucht. Und da die anderen die Masse sind ist es so wie es ist und wird es so wie es in naher Zukunft sein wird.

Wer in den nächsten 1 - 10 Jahren keine physischen Edelmetalle besitzt, wird zu den grossen Verlierern gehören. Wer über Erben zu einem Haus kommen kann, sollte sich darüber mal Gedanken machen. Eine schuldenfreie sichere Immobilie, in einer guten Gegend aus der dich keiner vertreiben kann, ist soviel Wert wie Gold.

Erben nimmt Zeit in Anspruch. Vor allem wenn Land vererbt wird, dauert der Prozess durchaus 1 - 2 Jahre und ist mit Kosten verbunden. Grundbuchamt, Notar, diverse Behörden wollen alle nicht unerhebliche Summen für Ihre Dienstleistungen. Also auch bei grösseren Erbschaften erst mal warten mit dem bestellen vom dicken Daimler.

Es gibt in meinen Augen auch in Zukunft gute Chancen für fleissige, leistungsbereite, gesunde Männer und Frauen es im Leben zu etwas zu bringen. Physische Edelmetalle werden da eine grosse Rolle spielen. Nach Verwerfungen und Krieg kommt immer der Aufstieg, keine Angst vor dem Tal der Tränen, das geht vorbei. Keiner sollte Erbschaften auf dem Weg nach oben unterschätzen.
Hätten deine Vorfahren den Ersten und Zweiten Weltkrieg mit allen Gräueln nicht überstanden, dann wärst du heute gar nicht hier. Also Kopf hoch.
Ein Volk das keine Waffen tragen möchte, wird Ketten tragen.

Marek
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Marek » 01.07.2022, 23:09

Moin,

@ WhiteWarrior:
Perfekt zusammengefasst
und mit guten Beispielen,
Danke!

Werde ich mal ausdrucken
und im Verwandten- und Bekanntenkreis verteilen!
In dem Zusammenhang:
EM ist in verschiedenen denkbaren Konstellationen sicher auch ganz gut... smilie_08

Liebe Grüße
Marek

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Schubidu
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Schubidu » 02.07.2022, 08:27

Ja, leider ist es so, dass das Thema erben viele Familien spaltet.

Das gab es bei uns zum Glück nie, weil jeder (auch meine Kinder) bereits in jungen Jahren sein Erbteil freiwillig von der älteren Generation erhalten hat. Vordergründig auch deshalb, weil man in jungen Jahren, insbesondere bei gewerblichem Vermögen, auch wesentlich mehr bewegt. Und keiner braucht darauf warten, dass die Elterngeneration endlich verstirbt.

Aber das geht eben nur, wenn genug Vermögen vorhanden ist, dass auch die abgebende Generation nach einer vorweggenommenen Erbfolge noch genug für einen komfortablen Lebensabend hat.

Ist dies nicht der Fall, sehe ich die vorgeschlagene Vorgehensweise als extrem egoistisch an.

Ist es richtig, wenn z.B. die Mutter nach dem Tod des Vaters neben einem bezahlten Eigenheim noch 100 k€ als Altersvorsorge hat, sein Erbteil einzufordern? Damit nimmt man doch der Mutter die Altersabsicherung und bei geringer Rente auch die Möglichkeit das Eigenheim in Schuß zu halten.

Ich bin da der Meinung, dass das zukünftige Erbe in erster Linie dem gehört, der es (mit) erwirtschaftet hat. Und wenn er dies im Laufe seines Lebens noch benötigt, soll er es auch haben!

Wenn man so mit offenen Augen durchs Leben geht, sieht man viele Fälle, wo der verbliebene Elternteil wegen Pflichtteilsforderungen gezwungen wird, das Eigenheim zu verkaufen, oder auch Fälle wo nach Übergabe eines Hauses mit Wohnrecht für das verbliebene Elternteil, versucht wird dieses aus dem Haus zu mobben.

Versetzt Euch doch mal selbst in die Lage eines solchen Elternteils. Ihr wäret sicher nicht begeistert, wenn Euch die Sicherheit im Alter genommen wird, nur weil ein Kind nicht früh genug an die Kohle kommen kann.

Wie gesagt, wenn darüber hinaus Mittel vorhanden sind, kann und sollte man was abgeben, aber nicht um den Preis der eigenen Sicherheit.

Ich kenne den von WhiteWarrior geschilderten Fall natürlich nicht, aber evtl. ist das Haus ja auch deshalb verfallen, weil durch die Auszahlung des Bekannten die Mittel für nötige Instandhaltungen fehlten. Dann hätte sich dieser Bekannte sowohl seiner Mutter, als auch seinen Geschwistern gegenüber sehr unfair verhalten.

Aber grundsätzlich stimme ich WW zu, dass sich die Generationen frühzeitig zusammensetzen sollten, um eine für alle Beteiligten akzeptable Strategie zu erarbeiten. Ggf. kann man dies auch zur Erbschaftssteueroptimierung nutzen, weil sich bei größeren Vermögen Freibeträge mehrmals geltend machen lassen.

Just my two cents ...

WhiteWarrior
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon WhiteWarrior » 02.07.2022, 09:07

Es ist natürlich auch absolut in Ordnung, wenn jemand sein Vermögen vollständig aufbraucht. Man kann als 80 jähriger sein Einfamilienhaus verkaufen und das Geld für ein Altersheim verwenden.
Man kann sein Edelmetall als hochbetagter Rentner verkaufen und davon eine Luxus-Kreuzfahrt für 80 000 Euro machen.

Man sollte aber dann auch mit seinen Kindern / Erben reinen Tisch machen in einem offenen und ehrlichen Gespräch. Dann weiss jeder wie er dran ist.

Ich sehe eben zunehmend wie Geld und Erbe den Bach runtergeht, während die immer weniger werdenden Malocher arbeiten bis Sie umfallen. Und dann 40 000 Euro Schulden erben und ganz blöd aus der Wäsche gucken.

"Wo sind denn die Goldmünzen vom Papa geblieben?"

Und das muss ja nicht sein.
Ein Volk das keine Waffen tragen möchte, wird Ketten tragen.

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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Schubidu » 02.07.2022, 09:30

Natürlich muss das nicht sein. Aber wird die Frage wo Papas Goldmünzen geblieben sind, nicht häufig von denjenigen gestellt, die keinen Kontakt mehr gepflegt haben?

Ist es nicht verständlich, dass die "Alten" mit warmen Händen etwas an die geben, die sich um sie kümmern und das nicht für diejenigen bewahren, die sich nur sehen lassen, wenn es was zu holen gibt?

Natürlich sollte man das Ganze so regeln, dass ein Vermögen dann nicht für Pflegeheim usw. draufgeht, deshalb sollte man auch frühzeitig damit anfangen.

Aber Voraussetzung dafür ist eben auch, dass die Generationen in einem vernünftigen Kontakt zueinander stehen. So ist das bei mir und auch bei meiner Lebensgefährtin.

Meine Lebensgefährtin wird,wenn sie in wenigen Jahren in Rente geht, ihr Haus verkaufen und ganz zu mir ziehen, weil ihre beiden Kinder zu weit weg wohnen, als dass Eines das Haus übernehmen könnte. Der Erlös wird dann zwischen ihr und den beiden Kindern gedrittelt.

Neben dem Haus hat sie noch einen Bauplatz zur Vergrößerung des Gartens. Da wegen der gestiegenen Baukosten und des gestiegenen Zinsniveaus hier nicht mehr mit großartigen Steigerungen, wenn's blöd läuft sogar mit Rückgängen zu rechnen ist und weil dieser vergrößerte Garten nur unnötig Arbeit verursacht, hat sie diesen Bauplatz jetzt zu einem sehr guten Preis verkauft (wird in Kürze beurkundet). Auch hier wird der Erlös gedrittelt.

Bei mir verhält es sich ebenso, wobei es da mehr zu verteilen gab.

So soll das sein, aber auch das muss man sich als abgebender Part erst mal leisten können.

Es bringt nichts, wenn die Alten auf Dingen, die sie nicht mehr brauchen sitzen, aber ebensowenig ist es in Ordnung, wenn die Jungen durch ihre Forderungen, die Alten in ihrer Lebensführung beeinträchtigen.
Zuletzt geändert von Schubidu am 02.07.2022, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.

foxele
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon foxele » 02.07.2022, 09:32

Das Thema Erben ist so individuell wie das Leben selbst.

Es gibt genügend Erben die es nicht verdient haben, und auch genügend die es nicht abwarten können.
Ist vielleicht der kleinere Teil, aber eine 100% harmonische Abwicklung gibt es da wohl auch nicht viele.
Habe da auch schon Pferde kotzen sehen.

Ausserdem muss man keine Schulden Erben.
Man kann auch ein Erbe ausschlagen.

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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon puffi » 02.07.2022, 10:06

Ja foxele, da hab ich dich verstanden smilie_01

Fallt mir noch nen Spruch ein:

Was du ererbt hast von den Vätern, erwirb es um es zu besitzen. JWvG

Scheint nen altes Problem zu sein.....
DICIQUE BEATUS ANTE OBITUM NEMO SUPREMAQUE FUNERA DEBET

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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon 08-15 » 02.07.2022, 17:28

WhiteWarrior » 01.07.2022, 15:30 hat geschrieben:Wo jetzt investieren?

Erben nimmt Zeit in Anspruch. Vor allem wenn Land vererbt wird, dauert der Prozess durchaus 1 - 2 Jahre und ist mit Kosten verbunden. Grundbuchamt, Notar, diverse Behörden wollen alle nicht unerhebliche Summen für Ihre Dienstleistungen. Also auch bei grösseren Erbschaften erst mal warten mit dem bestellen vom dicken Daimler.

Beim Daimler bzw. "warten" bin ich ganz bei Dir, aber wie kommst Du darauf, dass beim erben einer Immobilie Kosten für Grundbuch, Notar, etc. anfallen? Müsste jetzt nachschauen, aber die Änderung im Grundbuch war, meiner Meinung nach, bei einer Erbschaft, nicht kostenpflichtig (incl. keine Kosten beim Notar).

WhiteWarrior » 01.07.2022, 15:30 hat geschrieben:Wo jetzt investieren?

Es gibt in meinen Augen auch in Zukunft gute Chancen für fleissige, leistungsbereite, gesunde Männer und Frauen es im Leben zu etwas zu bringen. Physische Edelmetalle werden da eine grosse Rolle spielen. Nach Verwerfungen und Krieg kommt immer der Aufstieg, keine Angst vor dem Tal der Tränen, das geht vorbei. Keiner sollte Erbschaften auf dem Weg nach oben unterschätzen.

Auch hier kann ich Deinen letzten Satz bzgl. der Relevanz von Erbschaften "auf dem Weg nach oben" nur bestätigen, allerdings glaube ich nicht, dass es für "fleissige, leistungsbereite, gesunde Männer und Frauen" in der aktuellen Zeit möglich ist nennenswertes Vermögen (in einer Höhe, dass es vererbt werden kann) aufzubauen. Dazu werden Erlöse aus Arbeitskraft viel zu hoch besteuert und gerade die "Grundkosten" für das Leben gehen aktuell durch die Decke. Da bleibt einfach zu wenig Geld zum investieren, zumindest wenn man als Familie noch etwas "Leben" möchte.

PS: Deinen langen Beitrag finde ich als Anregung sehr gut und jeder der mit seinen Eltern bzw. Großeltern über das Thema spricht sollte, gerade wenn mehrere Geschwister vorhanden sind auch die Mögichkeit einer Überschreibung (Verkauf) der Immobilie an einen Nachkommen, evtl. auch mit Recht auf Neißbrauch berücksichtigen. Auch der Verkauf auf Leibrente macht, je nach Konstellation, Sinn. In der Schweiz ist es üblich, dass die Kinder den Eltern die selbst genutzte Immobilie abkaufen und das Modell funktioniert, nach meinen Erfahrungen, sehr gut.
https://forum.silber.de/viewtopic.php?f=28&t=20818

WhiteWarrior
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon WhiteWarrior » 02.07.2022, 19:32

Beim überschreiben einer Immobilie, vor allem aber bei Land (Wald, Acker) fallen erhebliche Kosten für Notar und Grundbucheinträge an. Wenn ein Erbschein benötigt wird, wird es noch teurer. Variiert auch je nach Bundesland.

Den Eltern das Haus zu Lebzeiten innerhalb der Familie abzukaufen ist bei vielen Wohlhabenden und auch bei Unternehmer-Familien an der Tagesordnung. Das meinte ich mit Nachdenken und mit allen Beteiligten an einen Tisch sitzen. In einer Win-Win Situation profiteiern alle und man kann viele Steuern und Gebühren umgehen. Aber nur wenn man in Eigeninitiative aktiv wird.

Zur Schweiz: Die Schweizer sind das mit Abstand intelligenteste Volk Europas. Deshalb läuft es ja dort auch bis heute relativ gut.
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Schubidu » 02.07.2022, 21:42

Im Erbfall fallen in der Regel keine Notar- und Grundbuchkosten an. Bei Schenkung im Rahmen der vorweggenommenen Erbfolge schon.

Maßgebend ist hier immer der Beurkundungswert, unabhängig davon, ob es sich um ein Haus, oder land- und forstwirtschaftlichen Besitz handelt.

Bei Verkäufen innerhalb der Familie gilt es zu beachten, dass hier Grunderwerbsteuer beim Käufer anfällt.

Bei innerfamiliärem Verkauf von Land- und forstwirtschaftlichem Besitz wird zudem noch Einkommenssteuer beim Verkäufer fällig auf die Differenz zwischen Verkaufserlös und Buchwert.

Gimli
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Gimli » 03.07.2022, 03:18

An die Moderatoren:

Wie wäre es, wenn zu Themen rund ums Erben ein eigener Faden eröffnet würde?

Beste Grüße

Gimli
Moo kari makka?

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Mahoni
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Mahoni » 03.07.2022, 06:57

Gimli » 03.07.2022, 03:18 hat geschrieben:An die Moderatoren:

Wie wäre es, wenn zu Themen rund ums Erben ein eigener Faden eröffnet würde?

Beste Grüße

Gimli

WhiteWarrior hat zum Thema Erbe einen recht langen Monolog hier im "Investieren" Faden verfasst. Darauf aufbauend entstand ein kurzer sachlicher Meinungs- und Wissensaustausch. Falls jedoch Bedarf an weiterem Austausch vorhanden ist steht es dir und jedem anderen User frei einen Faden dazu zu eröffnen. Im Bereich "Stammfäden Allgemein" wäre ein solcher wohl gut aufgehoben. smilie_01
Mahoni hat geschrieben:FAQ - Fragen und Antworten, Hilfe rund um das Forum --> https://forum.silber.de/viewforum.php?f=29


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