@ san
Ab in die Rente, Alter!
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Ein paar Prozente Abschläge machen den Kohl auch nicht fett bzw. mager. Die letzten Rentenerhöhungen waren verglichen mit früheren Zeiten schon prima, vergleicht man jedoch die Lohnforderungen und Lohnzuwächse in manchen Branchen, dann sieht es auch in Anbetracht der Inflation eher mager aus.
Vor allem die Pflegeversicherung braucht mehr Geld: Kinderlose jetzt bei 4% und kein Arbeitgeberbeitrag. Von der letzten Erhöhung meiner VBL-Betriebsrente um 1% blieben einige Cents übrig, weil die PV einen kräftigen Schub nach oben bekam. Und den vollen Beitragssatz zur KV oberhalb des Freibetrages von 169,75 Euro (2024 wieder 7 Euro weniger!) bekommen die Politiker auch nicht weg. Wer immer nur seine Rentenpunkte sieht und die Belastungen / Abzüge nicht beachtet, könnte sich leicht wundern.
Mein Riester-Banksparplan (10 Euro Gebühr im Jahr / gekoppelt an die Umlaufrendite > war dann in der Nullzinsphase sogar ein Nullrunden-Sparen; Steuervergünstigungen und Zulagen und KAP auf Zinsen wurden bei Auflösung einbehalten) wandert nach förderschädlicher Auszahlung in neue Sicherheitsfenster und in eine RC-2-Haustür (15-20% Förderung des Staates), der meiner Frau zieht im nächsten Jahr nach und wirft noch ein paar Zinsen ab. Die Angebote des Versicherers, der die Rente auszahlen soll, sind so miserabel, dass man selbst ein 5- oder 10-Jahresfestgeldangebot mit weitaus besseren Konditionen erhält. Und der Rest bleibt im Todesfall auch noch erhalten. Hauptsache, W. Riester durfte seiner genialen Altersvorsorge (für Familien mit Kindern wahrscheinlich gar nicht schlecht) den Namen verleihen. Wieder ein Coup der Versicherungen, denn die Banken haben sich nach und nach aus dem "Geschäft" herausgezogen, viel Verwaltung, wenig Ertrag.
Die Steigerung der Lebensqualität, obschon ich auch vorher in Teilzeit nicht klagen musste, ist schon gut. Man geht schlafen und steht auf, ohne 5 Tage / Woche feste Termine zu haben. Meine Frau (eine muss ja das Geld zum E'M-Zocken verdienen

) freut sich über fertiges Mittagessen und erledigte Einkäufe sowie einen Chauffeur für ihre Termine. Und einer bringt auch keine miese Stimmung / Sorgen / Arbeit aus dem Job nach Hause. Manche Leute kommen mit dem Ruhestand ja nicht zurecht. Ich kann nach über einem Jahr nur sagen: richtig gemacht. Die Schuldirektoren sollen zwar die Lehrer-Rentner / -Pensionäre überreden, weiterhin Stunden zu geben, aber nach Auflösung des Arbeitsvertrages für die vorgezogene Rente dann gleich wieder in einen neuen Vertrag als Angestellter mit allen Abgaben einzusteigen, macht irgendwie wenig Sinn. Dann ist man wieder - nur mit weniger Arbeitszeit - im Trott drin. Die Durchführung der ganzen Corona-Bestimmungen mit Maske (ich war als Risikoperson Befürworter zur eigenen Sicherheit), Verhaltensregeln auf Fluren, im Lehrerzimmer, morgendlichen Tests in der Klasse, Ausfüllen von Testbescheinigungen für Schüler-Freizeitververanstaltungen, Befüllen und Abzählen von Testpaketen in Freistunden sowie der Zwang zur fortschreitenden Digitalisierung (alle Nachrichten über Schulserver, elektronisches Klassenbuch, Video-Sitzungen oder Konferenzen in der kalten Turnhalle schön 1,5 m vom Nachbarn getrennt und teilweise akustisch vom Geschehen abgeschnitten) nimmt man mit Mitte 60 anders wahr als mit 30 oder 40.
Vor 15 Jahren eingestiegen bin ich mit den heutigen Gold- und Silberpreisen ohne Murren einverstanden, einige Verkäufe wanderten in Aktien und generierten - bei eher seltenen Fehlgriffen - schöne Gewinne bis zum Frühjahr. Wer nicht gierig ist und immer das Maximum bei Ein- und Verkauf herausholen möchte, kann auch in diesen Zeiten noch den einen anderen Gewinn einfahren, und in meinem Fall geschieht das ganz ohne reißerische YouTube-Videos oder Investoren-Schreihälse und Pseudo-Experten. 3,5% Zinsen aufs Tagegeld empfinde ich nach der Nullzinsphase als Erfolg, auch bei der höheren Inflation und den Abschlägen durch KAP und Soli. Es generiert zumindest Einnahmen. Manchmal hilft es auch, wenn man nicht immer nur auf die Inflation schaut und ausrechnet, was mich das jetzt wieder kostet. An manchen Tagen steigen oder fallen Gold, Silber und Platin so stark, dass ein Kleinwagen davon finanzierbar wäre, aber man lernt, sich davon im Erfolg wie im Misserfolg nicht beeindrucken zu lassen, denn wenige Tage / Wochen / Monate später hat sich die ganze Sache womöglich schon wieder relativiert. Gelassenheit im (Vor)ruhestand ist meine Empfehlung, kann auch davor schon nicht schaden!