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Wo jetzt investieren?

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IrresDing
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon IrresDing » 04.10.2022, 23:00

Marcelausz » 04.10.2022, 12:55 hat geschrieben:

Wenn du zu 1% finanziert hast und 44000€ [Anm.: es waren um genau zu sein 39.000] sondertilgst, würdest da nicht mit 700g Gold besser fahren und den erlös in 10 Jahren [Anm.: 15 Jahre Zinsbindung, nach 10 Jahren kündigen ist eher unwahrscheinlich] zum tilgen nehmen? Oder rechnest du mit einer schlechteren jährlichen Rendite bei Gold als 1% die nächsten 10 Jahre [Anm.: s.o.]?


Gute Frage!

Also, dazu muss ich etwas tiefer rein. Die Sondertilgung wurde im Dezember '21 in Höhe von 19.500€ und dann noch mal im Januar '22 über den gleichen Betrag. D.h. es wurden die Sondertilgung (2x 5% p.a.) voll ausgeschöpft (=39.000€).

Im Dezember und Januar war eine Inflation von mittlerweile 10% nicht absehbar. Im Bereich des Möglichen aber halt nicht sicher. Der Krieg in der Ukraine war da auch noch kein Thema. Jedoch waren für mich die Lügen von Lagarde absehbar und ich glaubte ihr kein Wort (transitory, Supply Chains, Basiseffekt dt. USt.-Senkung, usw).

Ich habe damals mit 3% langfristiger Inflation gerechnet und auch mit entsprechender Lohnanpassung und ähnlicher Mietsteigerung mittelfristig. Dass die Löhne grundsätzlich hinterher hinken ist nicht neu.

Also genau mit diesen Werten meiner Beispielrechnung. Was dir dann auffällt ist, dass die Stressannuität genau der bisherigen (kaufkraftbereinigten) Annuität entsprechen. Daher war die logische Konsequenz den Kredit mit dieser Sonderzahlung wasserdicht zu bekommen. Ich bin halt Vollblut-Finanzdienstleisterin und falle immer wieder drauf zurück, was ich mal gelernt habe. Und sind wir doch ehrlich: Banken können nicht völlig falsch liegen, wenn sie mit diesen Regeln seit 170 Jahren (z.B. Volksbanken/Raiffeisenbanken) erfolgreich sind. Und die Stressannuität ist eben eine solche Regel. Das mögen andere anders sehen, ich versuche mittlerweile erfolgreiche Konzepte zu kopieren. Und nicht nur die. Die Goldene Bankregel bzw. Goldene Finanzierungsregel ist beispielsweise ebenso eine die ich stur und stetig in meiner privaten Finanzplanung beachte.

Den Kredit kann ich nun als annähernd risikolos betrachten und ich muss lediglich Rücklagen für Instandhaltung bilden. Meine Bank sieht das nebenbei gleich. Ein gutes Verhältnis zur Bank ist das beste Ruhekissen schlechthin. Viele bashen hier Banken. Ich freue mich über meine Banken. Bisher hat jede Bank versucht mit mir eine Win-Win-Situation zu ermöglichen.

Natürlich, hätte ich 10% im September 2022 geahnt, hätte ich vermutlich anders gehandelt. Hätte, hätte, Fahrradkette. Sei es drum. Ob ich's in Gold gepackt hätte? Hm, mit dem Wissen von heute hätte ich es besser in Inflationsindexierte Staatsanleihen bester Bonität investiert.

Aber das wäre ehrlich gesagt nicht mein Stil. Ich mags, wenn's auch mal weh tut. smilie_10

Von daher wäre es vermutlich ein Mix aus Gold und Aktien-ETFs geworden. Ich liebe Gold mit ETFs zu kombinieren. Es klingt komisch, ich weiß, aber für mich ist es das Dream-Team schlechthin.
„Plötzlich erkannte er, dass er die Welt entweder mit den Augen eines armen, beraubten Opfers sehen konnte, oder aber als Abenteurer auf der Suche nach einem Schatz.“
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon IrresDing » 06.10.2022, 18:48

Für jeden der sich gerne auch mal andere Meinungen anhört, habe ich hier eine Pflichtlektüre:

https://youtu.be/dGjBfvEdY-g

Dr. Andreas Beck ist meines Erachtens der beste mir bekannte analytische Investor Deutschlands. Hier wieder eine hervorragende Analyse. Was mir an ihm am meisten gefällt ist, dass er Chancen sucht und erkennt. Dazu ist er vollkommen frei von jedweder Ideologie. Er kann wunderbar Fakten von Meinung trennen.

Ich kann es nur empfehlen. 48 Minuten die einen mit einem Sack voll Erkenntnissen zurück lassen und sich klare Handlungsempfehlungen herleiten lassen.

Entgegen den meisten Labertaschen handelt er auch danach und verschiebt hier z.B. 15 Millionen. Reden und Machen sind bei anderen oft zwei verschiedene paar Schuhe. Reden kann man viel. Den Hintern in der Hose haben strikt danach zu handeln haben wenige. Und er managt immerhin einen Investmentfonds.
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gullaldr
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon gullaldr » 06.10.2022, 23:28

Hmmm.
Ich muss vorausschicken, dass ich kein Ökonom bin. Insofern bist Du, schon beruflich, weit versierter als ich.
Ich habe mir als Laie dennoch das ganze Video angeschaut, einen Teil davon verstanden. Und zwar eigentlich den Teil, der ohnehin jedem klar ist. Wenn die Kurse unten sind, sollte man kaufen. Fallen Kurse zwischendurch, sind das Gelegenheiten zum Nachkaufen.
Generell aber sind die in dem Video vorgestellten Tipps eben nur etwas für Leute, die ohnehin größere Summen Spielgeld auf dem Konto herumliegen haben. Für jemand, bei dem es darum geht, monatlich zweihundert Euro anzusparen oder 10.000 Euro vom Sparbuch in einen sicheren Hafen zu bringen, ist das völlig unbrauchbar. Es gibt schließlich noch etwas zwischen "Investoren", die auf eingesetztes Kapital 15 Jahre verzichten können (also eigentlich Leute, die womöglich etwas zu viel Geld haben), und Zockern. Es gibt Menschen, die ihren Lebensstandard wenigstens in kleinen Teilen absichern wollen.
Und, das Video zeigt zwar, dass die wirtschaftliche Situation in der EU und Großbritannien schlecht ist, global gesehen, aber z.B. gar keine Inflation herrscht. Das ist schön und richtig. Auch das wusste ich zuvor. Bloß wird dabei übersehen, dass ich und viele andere nun einmal hier leben und die Folgen mitzutragen haben. Leute, bei denen hier das Licht ausgeht, interessiert es nicht die Bohne, ob sich die FED in drei Monaten bei irgendwelchen Groß-Aktionären feiern lassen wird. Und, diejenigen, die hier leben, und meinen, jetzt die großen Krisengewinne einstreichen zu können, übersehen, dass auch sie die Folgen womöglich hautnah zu spüren bekommen werden. Ich habe einen neuen Ofen und Brennholz gekauft. Auch das ist ein Investment.

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Mike
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Mike » 06.10.2022, 23:43

Fazit von Mario Lochner:

"Wir fassen zusammen, wenn keine bösen Überraschungen mehr kommen, kommt die Wende, siehts momentan richtig gut aus."


Mein Fazit:

Alles wird gut, nur nicht für jeden.
...

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IrresDing
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon IrresDing » 07.10.2022, 05:52

gullaldr » 06.10.2022, 23:28 hat geschrieben:Hmmm.
Ich muss vorausschicken, dass ich kein Ökonom bin. Insofern bist Du, schon beruflich, weit versierter als ich.
Ich habe mir als Laie dennoch das ganze Video angeschaut, einen Teil davon verstanden. Und zwar eigentlich den Teil, der ohnehin jedem klar ist. Wenn die Kurse unten sind, sollte man kaufen. Fallen Kurse zwischendurch, sind das Gelegenheiten zum Nachkaufen.
Generell aber sind die in dem Video vorgestellten Tipps eben nur etwas für Leute, die ohnehin größere Summen Spielgeld auf dem Konto herumliegen haben. Für jemand, bei dem es darum geht, monatlich zweihundert Euro anzusparen oder 10.000 Euro vom Sparbuch in einen sicheren Hafen zu bringen, ist das völlig unbrauchbar. Es gibt schließlich noch etwas zwischen "Investoren", die auf eingesetztes Kapital 15 Jahre verzichten können (also eigentlich Leute, die womöglich etwas zu viel Geld haben), und Zockern. Es gibt Menschen, die ihren Lebensstandard wenigstens in kleinen Teilen absichern wollen.
Und, das Video zeigt zwar, dass die wirtschaftliche Situation in der EU und Großbritannien schlecht ist, global gesehen, aber z.B. gar keine Inflation herrscht. Das ist schön und richtig. Auch das wusste ich zuvor. Bloß wird dabei übersehen, dass ich und viele andere nun einmal hier leben und die Folgen mitzutragen haben. Leute, bei denen hier das Licht ausgeht, interessiert es nicht die Bohne, ob sich die FED in drei Monaten bei irgendwelchen Groß-Aktionären feiern lassen wird. Und, diejenigen, die hier leben, und meinen, jetzt die großen Krisengewinne einstreichen zu können, übersehen, dass auch sie die Folgen womöglich hautnah zu spüren bekommen werden. Ich habe einen neuen Ofen und Brennholz gekauft. Auch das ist ein Investment.


1. Es gibt mit heutigen Tarifen der Broker keinen Performance-Unterschied mehr zwischen Kleinanleger und Großaktionär. Wesentlich günstiger als die Aufgelder und Kosten im Zusammenhang mit Edelmetallen ist es sowieso.

2. Wir leben in Deutschland, können aber trotzdem von Entwicklungen an ausländischen Märkten profitieren. Eine AIG ist genauso schnell und genauso günstig gekauft, wie eine Allianz.

3. Gerade für denjenigen der im Monat 200€ anspart ist es ein wunderbares Investment. Kostenlosen Sparplan einrichten und schon kann man sich freuen.

4. Es ist nur Geld zu nutzen, welches man übrig hat. Das ist eine Binsenweisheit und bei jedem Investment mit Schwankungsrisiken vorhanden. Natürlich auch bei Gold und Silber.

5. Apropos Gold und Silber. Wer darin investiert, derjenige hat offensichtlich Geld über. Und wir sind hier eben in einem Edelmetallforum. Jedenfalls wäre es abstrus anzunehmen die Mehrheit wäre blank. Das mag beim ein oder anderen hier vielleicht mal so sein, schaue ich aber in den Fotofaden, dann wird mir dort spätestens bewusst, dass hier einige jeden Monat etwas vom hart erarbeiteten Geld zur Seite legen. Von daher sehe ich meinen Tipp nun nicht als deplatziert. Das könnte ich in einem Hartz4- oder Studentenforum durchaus nachvollziehen, jedoch hier nicht. Wer sich nicht über Investitionen informieren möchte, dem steht es ja auch frei über den Faden hinweg zu lesen.
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Mahoni » 07.10.2022, 07:26

@ irresding:

Frage zu Punkt 1....

Welcher Broker ist aus deiner Sicht für einen Kleinanleger, welcher in einige ETF Fondssparpläne investieren möchte, die 1. Wahl in Bezug auf Kosten? Anlageverhalten wäre monatlicher Kauf ohne Agio, ab und an kostenfreie Auszahlungen ohne Gebühren und keine Tradekosten. Und es sollte natürlich keine jährliche Depotgebühr fällig sein. Welche Kandidaten gibt es da? Scalable, Finanzen.net Zero?

Jetzt sind es doch ein paar Fragen geworden, aber gerade bei Kleinanlegern sind die laufenden Kosten im Blick zu behalten.

Ich habe Erfahrung mit ebase. Aber Jahresgebühr und 0,2% Transaktionsgebühren bei ETF Sparplänen sind wohl nicht mehr zeitgemäß? Auszahlungen liefen zwar reibungslos ab, allerdings zumeist einige Tage (bis zu 4-5 Tage) zeitversetzt auf dem Empfängerkonto.

Vielleicht hast du da Tipps wie es günstiger geht. Eventuell auch aus eigener Broker-Erfahrung. Danke im Voraus smilie_01
Mahoni hat geschrieben:FAQ - Fragen und Antworten, Hilfe rund um das Forum --> https://forum.silber.de/viewforum.php?f=29

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Straati
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Straati » 07.10.2022, 10:26

hihi alles für umsonst und die beste perfomance sowas gibt es nicht.

nimmst du einen neobroker hast du geringe kosten aber bist eingeschränkt im aktienkauf. bei teureren genau andersrum. den 0 euro broker mit weltweitem börsenhandel den such ich auch noch.

ich fand das vergleichsvideo ganz gut vielleicht hilft es:
https://www.youtube.com/watch?v=itB8GSHGpYI
Der, die, das, wer, wie, was, wieso, weshalb, warum,
wer nicht fragt, bleibt dumm!
Aktueller denn je.

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IrresDing
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon IrresDing » 07.10.2022, 12:56

Mahoni » 07.10.2022, 07:26 hat geschrieben:@ irresding:

Frage zu Punkt 1....

Welcher Broker ist aus deiner Sicht für einen Kleinanleger, welcher in einige ETF Fondssparpläne investieren möchte, die 1. Wahl in Bezug auf Kosten? Anlageverhalten wäre monatlicher Kauf ohne Agio, ab und an kostenfreie Auszahlungen ohne Gebühren und keine Tradekosten. Und es sollte natürlich keine jährliche Depotgebühr fällig sein. Welche Kandidaten gibt es da? Scalable, Finanzen.net Zero?

Jetzt sind es doch ein paar Fragen geworden, aber gerade bei Kleinanlegern sind die laufenden Kosten im Blick zu behalten.

Ich habe Erfahrung mit ebase. Aber Jahresgebühr und 0,2% Transaktionsgebühren bei ETF Sparplänen sind wohl nicht mehr zeitgemäß? Auszahlungen liefen zwar reibungslos ab, allerdings zumeist einige Tage (bis zu 4-5 Tage) zeitversetzt auf dem Empfängerkonto.

Vielleicht hast du da Tipps wie es günstiger geht. Eventuell auch aus eigener Broker-Erfahrung. Danke im Voraus smilie_01



Hey Mahoni,

schön dass du fragst. Nun, ich kann dir nur meine Erfahrung weiter geben. Ich bin nun rund 15 Jahre Kunde der ING und werde das, so Gott mich lässt, auch die nächsten 15 Jahre sein.

Die ING bietet dir:

1. Kauf von ETF-Sparplänen und autom. Wiederanlage: 0,00€ (!)
2. Aktien- und Fondssparpläne: 1,75%
3. Einmalorder im Direkthandel: 4,90€ + 0,25%, gedeckelt auf max. 70€
4. Umrechnung von Dividenden in Fremdwährungen: 0,25%

Die ING zählt damit zu den günstigen Banken, im Vergleich zu Neobrokern haben sie aber keine Chance.

Warum bin ich trotzdem bei der ING?

a) wenn man es sich mal ausrechnet, was da im Jahr bei einem normalen Kunden zusammen kommt, der ein Mal im Monat seinen Sparplan ausführt, dann ist das nicht wirklich der Rede wert.
b) die ING ist eine Vollbank. Ich hab da auch noch andere gute Produkte (z.B. Girokonto, Tagesgeld und früher Festgeld) abgeschlossen.
c) sie bieten ein Web-Login und eine hervorragende App. Gegen die App hat m.M.n. kein anderer Mitbewerber eine Chance.
d) auch wenn teilweise etwas schwer erreichbar hat man telefonischen Support.
e) sie sind lange am Markt. Sie wissen, wie der Hase läuft und wie ihr Geschäftsmodell funktioniert. Das vermisse ich bei Neobrokern oft und manche halblebendige Lösung macht mir dort Sorgen.
f) ich kann auch Derivate und Anleihen handeln.

Eben hab ich in der jährlichen Kostenaufstellung nachgesehen. Ich habe 94,15€ für Wertpapierdienstleistungen und 5,99€ für Fremdwährungskosten im Jahr 2021 ausgegeben. Das klingt viel, jedoch muss man bedenken: Ich hatte letztes Jahr 24 Ertrags-, Order- und Sparplanausführungen mit einem Volumen von kumuliert 39.800€. D.h. ich hab im Schnitt für einen Order 4,17€ ausgegeben bzw. 0,25% des Ordervolumens an Kosten.

Das laufende Jahr 2022 sieht sogar noch besser aus. Da ich bisher keinen einzigen außerplanmäßigen Kauf- oder Verkaufsorder hatte und ich alles über die ETF-Sparpläne steuern konnte, habe ich bei 20 Order mit einem Volumen von 13.900€ genau 0,00€ Wertpapierdienstleistungskosten.

Ich denke da gebe ich mir nicht mehr den Stress und wechsle zu einem Neobroker. "Keep it simple, stupid", sagt man und hier lohnt es sich auch so vorzugehen.

Ansonsten bieten sich auch die Online-Vergleiche an. DKB und ING als Vollbanken und die bekannten Neobroker werden da öfter mal gegeneinander getestet. Die DKB App gefiel mir jedoch nicht, wobei ich zugeben muss, dass ich sie nur 10 Minuten bei einer Freundin getrestet habe.
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Mahoni » 07.10.2022, 13:34

Straati » 07.10.2022, 10:26 hat geschrieben:hihi alles für umsonst und die beste perfomance sowas gibt es nicht.

nimmst du einen neobroker hast du geringe kosten aber bist eingeschränkt im aktienkauf. bei teureren genau andersrum. den 0 euro broker mit weltweitem börsenhandel den such ich auch noch.

ich fand das vergleichsvideo ganz gut vielleicht hilft es:
https://www.youtube.com/watch?v=itB8GSHGpYI

Danke dir für das video straati smilie_01
Mahoni hat geschrieben:FAQ - Fragen und Antworten, Hilfe rund um das Forum --> https://forum.silber.de/viewforum.php?f=29

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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Mahoni » 07.10.2022, 13:48

IrresDing » 07.10.2022, 12:56 hat geschrieben:
Mahoni » 07.10.2022, 07:26 hat geschrieben:@ irresding:

Frage zu Punkt 1....

Welcher Broker ist aus deiner Sicht für einen Kleinanleger, welcher in einige ETF Fondssparpläne investieren möchte, die 1. Wahl in Bezug auf Kosten? Anlageverhalten wäre monatlicher Kauf ohne Agio, ab und an kostenfreie Auszahlungen ohne Gebühren und keine Tradekosten. Und es sollte natürlich keine jährliche Depotgebühr fällig sein. Welche Kandidaten gibt es da? Scalable, Finanzen.net Zero?

Jetzt sind es doch ein paar Fragen geworden, aber gerade bei Kleinanlegern sind die laufenden Kosten im Blick zu behalten.

Ich habe Erfahrung mit ebase. Aber Jahresgebühr und 0,2% Transaktionsgebühren bei ETF Sparplänen sind wohl nicht mehr zeitgemäß? Auszahlungen liefen zwar reibungslos ab, allerdings zumeist einige Tage (bis zu 4-5 Tage) zeitversetzt auf dem Empfängerkonto.

Vielleicht hast du da Tipps wie es günstiger geht. Eventuell auch aus eigener Broker-Erfahrung. Danke im Voraus smilie_01



Hey Mahoni,

schön dass du fragst. Nun, ich kann dir nur meine Erfahrung weiter geben. Ich bin nun rund 15 Jahre Kunde der ING und werde das, so Gott mich lässt, auch die nächsten 15 Jahre sein.

Die ING bietet dir:

1. Kauf von ETF-Sparplänen und autom. Wiederanlage: 0,00€ (!)
2. Aktien- und Fondssparpläne: 1,75%
3. Einmalorder im Direkthandel: 4,90€ + 0,25%, gedeckelt auf max. 70€
4. Umrechnung von Dividenden in Fremdwährungen: 0,25%

Die ING zählt damit zu den günstigen Banken, im Vergleich zu Neobrokern haben sie aber keine Chance.

Warum bin ich trotzdem bei der ING?

a) wenn man es sich mal ausrechnet, was da im Jahr bei einem normalen Kunden zusammen kommt, der ein Mal im Monat seinen Sparplan ausführt, dann ist das nicht wirklich der Rede wert.
b) die ING ist eine Vollbank. Ich hab da auch noch andere gute Produkte (z.B. Girokonto, Tagesgeld und früher Festgeld) abgeschlossen.
c) sie bieten ein Web-Login und eine hervorragende App. Gegen die App hat m.M.n. kein anderer Mitbewerber eine Chance.
d) auch wenn teilweise etwas schwer erreichbar hat man telefonischen Support.
e) sie sind lange am Markt. Sie wissen, wie der Hase läuft und wie ihr Geschäftsmodell funktioniert. Das vermisse ich bei Neobrokern oft und manche halblebendige Lösung macht mir dort Sorgen.
f) ich kann auch Derivate und Anleihen handeln.

Eben hab ich in der jährlichen Kostenaufstellung nachgesehen. Ich habe 94,15€ für Wertpapierdienstleistungen und 5,99€ für Fremdwährungskosten im Jahr 2021 ausgegeben. Das klingt viel, jedoch muss man bedenken: Ich hatte letztes Jahr 24 Ertrags-, Order- und Sparplanausführungen mit einem Volumen von kumuliert 39.800€. D.h. ich hab im Schnitt für einen Order 4,17€ ausgegeben bzw. 0,25% des Ordervolumens an Kosten.

Das laufende Jahr 2022 sieht sogar noch besser aus. Da ich bisher keinen einzigen außerplanmäßigen Kauf- oder Verkaufsorder hatte und ich alles über die ETF-Sparpläne steuern konnte, habe ich bei 20 Order mit einem Volumen von 13.900€ genau 0,00€ Wertpapierdienstleistungskosten.

Ich denke da gebe ich mir nicht mehr den Stress und wechsle zu einem Neobroker. "Keep it simple, stupid", sagt man und hier lohnt es sich auch so vorzugehen.

Ansonsten bieten sich auch die Online-Vergleiche an. DKB und ING als Vollbanken und die bekannten Neobroker werden da öfter mal gegeneinander getestet. Die DKB App gefiel mir jedoch nicht, wobei ich zugeben muss, dass ich sie nur 10 Minuten bei einer Freundin getrestet habe.

Vielen Dank das du so ausführlich auf meine Frage/n eingehst smilie_01

Spontan fällt mir bei der ING negativ auf das man für Nicht-ETF Fonds scheinbar 1,75% drauf zahlt. ETF`s im Vergleich zu ebase kostenlos. Wobei mir nach dem Video von straati die 0,2% bei ebase mittlerweile immer mehr vernachlässigbar zu sein scheinen.

Angenommen man lässt 4 Sparpläne je 100 €/Monat laufen, dann wären das 80 Cent/Monat Transaktionsgebühr. Das Ganze x12 sind im Jahr 9,60 € bei angesparter Summe von 4.800 €. Ist jetzt nicht die Welt und kein Ansporn zu wechseln (Wäre da nicht die relativ hohe Depotgebühr bei ebase).

Die von dir genannten 94,15 € entsprechen ca. 0,25% auf die angelegte Summe. Depotgebühren bei ING keine vorhanden (wenn die Infos aus straatis video noch aktuell sind).

Scalable scheint bei vielen die Nase vorn zu haben. Ansonsten bin ich voll bei dir mit dem Motto "Keep it simple, stupid".
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon IrresDing » 07.10.2022, 15:17

Jupp, wenn ebase für dich passt, dann machs. Es lohnt sich nicht wegen Drölffuffzig im Jahr viel zu ändern.

Achte lieber auf Funktionalität!

Ich verwalte in der ING App 6 Kundenverbindungen mit insgesamt 21 Konten/Depots (!). Das ist einfach zum Niederknien. Dafür würde ich sogar etwas zahlen, wenn ich müsste.

Hier mal beispielhaft, wie das dann aussieht:

BF563275-D108-4F8A-9BDE-6A03ABC66309.jpeg
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Matze12
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Matze12 » 07.10.2022, 17:34

DKB hat Sparplangebühr 1,50 auch auf aktive Fonds. Verkauf bis 10k 10 Euro

KoalaMint
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon KoalaMint » 07.10.2022, 23:43

Ich kann ING auch empfehlen, sowie comdirect. Die App gefällt mir da auch ganz gut und diese sind, wie schon erwähnt wurde, erfahrene Banken. Bei den Neobanken habe ich nur Spielgeld.
Zudem ist Interactive Broker wirklich gut, wenn man mit Optionen handeln will oder an ausländischen Börsen sein Glück versuchen möchte. App und Weboberfläche sind da aber etwas komplizierter. Die Kosten halten sich da auch im Rahmen.

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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon gullaldr » 08.10.2022, 00:28

IrresDing » 07.10.2022, 12:56 hat geschrieben:sie bieten ein Web-Login und eine hervorragende App. Gegen die App hat m.M.n. kein anderer Mitbewerber eine Chance.


Ernsthaft? Bin ich mit meinem Rechner vernetzt (2-Geräte-Funktion), muss ich mehrfach meine mobilePIN eingeben. Beim Einloggen, bei jeder Transaktion. Damit mir nach einer Transaktion auf dem Smartphone mein aktueller Kontostand angezeigt wird, muss ich mich abmelden und wieder neu anmelden, natürlich mit der mobilePIN. Früher konnte ich allein vom Rechner aus meine Bankgeschäfte tätigen, mittels der TAN-Liste. Das ging dann nicht mehr, angeblich weil man zur Sicherheit 2 Geräte bräuchte. Somit also nun das blöde hin und her zwischen Handy und Rechner. Ich kann aber auch einfach nur mit dem Smartphone Bankgeschäfte tätigen. Dann brauche ich keinen Rechner, und die 2 Geräte-Sicherheit spielt auf einmal keine Rolle mehr. Plötzlich geht es viel einfacher. Wenn da mal nicht Methode dahinter steckt. :wink:
Dieses Jahr musste ich mir ein neues IPhone kaufen, weil die App plötzlich nicht mehr funktionierte. Ich musste ein Update ausführen. Das konnte ich aber nicht, weil mein (ansonsten völlig intaktes) Iphone dafür zu alt war. Das bedeutete somit einige hundert Euro Ausgaben, nur damit ich Zugang zur ING-App habe. Dann funktionierte die App nach Neuinstallation nicht. Ich probierte herum und fand schließlich den Haken. Ich muss der App Zugriff auf meine Kamera erlauben. Warum eigentlich?, denn ich verwende die Gesichtserkennung nicht.
Die App bei MaxBlue mit dem Barcode-Scanner finde ich für die Arbeit am PC weit einfacher zu handhaben.
Weiterhin ist bei der ING beschissen, dass man faktisch kein Bargeld auf die Konten einzahlen kann. Früher ging das über die Degussabank. Das ist wohl aufgehoben. Angeblich gibt es Geldeinzalautomaten der ING. Im Sommer wurde mir bei allen im Netz angezeigt, dass sie nicht funktionieren würden. Bliebe nur die Reisebank, die aber satte Gebühren dafür nimmt.
Ehe jetzt kommt, ich solle mich nicht beschweren und könne ja jederzeit zur Sparkasse wechseln, ich bin seinerzeit zur ING wegen der geringen Gebühren gewechselt. Das Girokonto ist ok. Auch die Sparpläne sind ok, obgleich ich suchen musste, das richtige zu finden.

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stargate
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon stargate » 08.10.2022, 01:56

Matze12 » 07.10.2022, 17:34 hat geschrieben:DKB hat Sparplangebühr 1,50 auch auf aktive Fonds. Verkauf bis 10k 10 Euro


Die DKB baut gerade alles ab was sie einst mal ausgemacht hat. Die echte Kreditkarte gibt es nicht mehr kostenlos und gleiches gilt auch für die Girokarte. Das Girokonto ist für Neukunden auch nicht mehr bedingungslos kostenlos und es laufen gerade interne Umfragen ob man das Depot neu bepreisen sollte. Zudem gendert die DKB ihre Kunden zu Tode alleine deswegen vergeht mir schon die Lust auf diese woke Bank.

Die ING kann ich auch empfehlen besonders für Sparpläne. Man muss auch nicht bei einem Broker bleiben und kann als Ergänzung noch einen Neobroker wie z.B. TradeRepublic nehmen. Die Sparpläne sind dort auch umsonst und man kann sogar Einzelaktien besparen. Ich nutze aktuell genau diese Kombo.

mfg Stargate


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