Aktuelle Zeit: 27.04.2024, 16:19

Silber.de Forum

Wo jetzt investieren?

Physisches Silber, Silberaktien, ETF-Fonds oder Derivate? Austausch von Strategien und Erfahrungen zum Thema.

Moderatoren: winterherz, Mod-Team, Mahoni, Forum-Team

Hannoveraner
Silber-Guru
Beiträge: 2113
Registriert: 03.08.2019, 22:48

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Hannoveraner » 12.03.2024, 12:05

@ Schubidu
Hört sich nach einem sehr guten Plan an

Ich habe leider keine so große Familie.
Der Sohn würde uns fehlen. Aber wer weis wo er in Zukunft lebt

Du sorgst für dich vor , das ist klasse
Kinder in Not - Hilfe für Südafrika e.v.
https://www.kinder-in-not.org/

Anzeigen
Silber.de Forum
Benutzeravatar
Schubidu
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 522
Registriert: 12.04.2019, 02:12

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Schubidu » 12.03.2024, 12:40

Meine Kiddis haben ihr Erbteil schon bekommen. Das ist auch gut so, weil ich denke, dass hier in Zukunft der Steuerhammer deutlich stärker zuschlagen wird.

Wir wissen alle nicht ob was kommt, was kommt und wie es kommt.

Momentan habe ich zunehmend das Gefühl, dass wir hier noch die Party an Board der Titanic feiern und die Zukunft sicher nicht besser wird.

Daher ziehe ich auch sonst, das eine oder andere Goodie vor, das eigentlich für später geplant war. Lieber gönne ich mir was, als dass ich später für das was ich mir nicht gegönnt habe Vermögensabgaben abdrücken muß.

domrepp
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1383
Registriert: 24.09.2011, 13:48

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon domrepp » 16.03.2024, 14:35

Schubidu » 12.03.2024, 09:20 hat geschrieben:Ich bestelle die Düfte zum Verschenken und meinen persönlichen Standardduft bei einem anderen Anbieter, der günstiger ist. Für mich ein Indiz, dass mich das Geschäftsmodell von Douglas nicht überzeugt.

Zudem hat Douglas viele Läden in teuren Lagen, die mit Personal dann auch entsprechende Kosten verursachen.

Douglas verkauft ja in erster Linie Produkte, die niemand unbedingt haben muß.

Da in Anbetracht der allgemeinen Kostensteigerungen, die Menschen preissensibler werden und/oder sich bei Dingen die man nicht unbedingt braucht auch ein wenig einschränken, fehlt mir bei Douglas die Fantasie.

Wenn sie günstiger werden um mit anderen Anbietern konkurrieren zu können, sinkt die Marge und wenn sie sich von den teuren Läden trennen, sinkt der Umsatz und die Marktpräsenz.

Daher ist Douglas für mich kein Kauf. Was aber nicht heißen muß, dass man nicht doch mit einem IPO-Zock Geld verdienen könnte.


Sehe ich genauso.
Hinzukommt, bei einem kurzen Blick in die Bilanz sieht man schnell, warum die dringend Geld brauchen - jede Menge goodwill, schlechtes EK. Da braucht jemand dringend Kohle!

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Schulden ... 79724.html

https://www.wiwo.de/my/finanzen/geldanl ... 02926.html

Mir fiele im Traum nicht ein da zu investieren!

san agustin
Silber-Guru
Beiträge: 8312
Registriert: 20.11.2009, 21:43
Wohnort: am schwungrad europas

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon san agustin » 16.03.2024, 18:46

alles Schnee von gestern. Die Zukunft interessiert

Zahlen Geschäftsjahr 2022/2023
Der bereinigte Umsatz in den Filialen (netto) wuchs um 13,0 Prozent, im E-Commerce um 10,3 Prozent zu. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) gab das Unternehmen mit 725,9 Mio. Euro an, ein Plus von 22,3 Prozent. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 16,7 Mio
Umsatz 2023 um die 4,091 Milliarden Euro

Für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023/2024 meldete Douglas zuletzt einen Umsatz von 1,56 Milliarden Euro nach 1,44 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Den Quartalsgewinn hat das Unternehmen von 113 Millionen Euro auf 125 Millionen Euro gesteigert.

„Mittelfristig verfolgt das Unternehmen das Ziel, den Konzernumsatz (netto) mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von rund 7 Prozent zu steigern. Zudem strebt die Douglas Group eine bereinigte EBITDA-Marge von rund 18,5 Prozent an, wobei es von Jahr zu Jahr zu den üblichen Schwankungen kommen kann”, heißt es zum Ausblick.
smilie_38

domrepp
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1383
Registriert: 24.09.2011, 13:48

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon domrepp » 17.03.2024, 08:39

Na dann, erfolgreiches Investieren!

WhiteWarrior
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 371
Registriert: 15.02.2020, 15:38

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon WhiteWarrior » 17.03.2024, 12:25

Ihr könnt von mir halten was Ihr wollt aber für mich ist eines klar:

Die Unternehmen und die aufgerufenen Aktienkurse können sich nicht langfristig von der Realwirtschaft abkoppeln. Der DAX ist mindestens 25% zu hoch bewertet.

Douglas passt in meinen Augen nicht in die Zeit. Man möchte uns "kriegstauglich" machen. Auch in der Schule sollen die Schüler "über den Krieg aufgeklärt" werden.
Douglas ist reiner Luxus, das braucht kein Mensch. Ein paar Reiche reichen da nicht als Kunden, da muss schon die Masse hinrennen, damit das läuft.

Der Masse geht aber gerade das Geld aus.

Weiter steigen werden Rüstungsaktien, Munitionsfabriken die der Kanzler Scholz (Wehrdienstverweigerer) mit schneidigen Reden a la Kaiser Wilhem II einweiht.
Ein Volk das keine Waffen tragen möchte, wird Ketten tragen.

san agustin
Silber-Guru
Beiträge: 8312
Registriert: 20.11.2009, 21:43
Wohnort: am schwungrad europas

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon san agustin » 17.03.2024, 13:23

WhiteWarrior » 17.03.2024, 12:25 hat geschrieben:Ihr könnt von mir halten was Ihr wollt aber für mich ist eines klar:

Die Unternehmen und die aufgerufenen Aktienkurse können sich nicht langfristig von der Realwirtschaft abkoppeln. Der DAX ist mindestens 25% zu hoch bewertet.

Douglas passt in meinen Augen nicht in die Zeit. Man möchte uns "kriegstauglich" machen. Auch in der Schule sollen die Schüler "über den Krieg aufgeklärt" werden.
Douglas ist reiner Luxus, das braucht kein Mensch. Ein paar Reiche reichen da nicht als Kunden, da muss schon die Masse hinrennen, damit das läuft.

Der Masse geht aber gerade das Geld aus.

Weiter steigen werden Rüstungsaktien, Munitionsfabriken die der Kanzler Scholz (Wehrdienstverweigerer) mit schneidigen Reden a la Kaiser Wilhem II einweiht.


Punkt 1: diese Reden wurden schon vor 1 Jahr gehalten
Punkt 2: rein vom KGV gesehen, ist der Dax nicht überbewertet - im Gegenteil
Punkt 3: Douglas ist der Marktführer in Europa
Punkt 4: Douglas schreibt schwarze Zahlen - im stationären Geschäft wie online: 10% Zuwachs
Punkt 5: wir sollten es endlich einmal kapieren, das die fetten Jahre vorbei sind und nie wieder kommen. Des weiteren befinden wir uns bereits im Kalten Krieg 2.0
smilie_38

Benutzeravatar
Nappo
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 365
Registriert: 30.03.2013, 15:40

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Nappo » 17.03.2024, 13:41

"Was tun?" sprach Zeus. "Die Götter sind besoffen, der Olymp ist voll gek..tzt." Wie tief muss der gemeine Bürger im (Aktien-) Thema drin sein? Besonders der Deutsche, dem man heute noch bei bringt, dass Bausparverträge suuuuper sind und die Lebensversicherung nun tolle Fond-Policen an bietet, die ganz sicher in Bälde gaaanz viel Rendite abwerfen werden. Wohlerzogen und rechtzeitig in "die richtige" Richtung gebogen, sind Aktien, Zertifikate und auch EM irgendwie Teufelszeug. Das hat man ihm - dem Bürger - lange genug erzählt. Dem steht man hilflos und unwissend gegenüber und man kann dem Bürger nicht mal einen Vorwurf machen.

Insofern von mir Dank in Richtung @IrresDing. Denn ihr Posting war zwischen den Zeilen durchaus erhellend und Buchtipps habe ich schon seinerzeit umgesetzt, die von ihr kamen.

Im (Vor-)Posting die Debatte über "Luxus-Aktien2. Ich erinnere mich, dass durchaus des Öfteren in letzter Zeit gerade diese auch empfohlen wurden. Als einfacher Dorfjung, der sich mehr mit Alltagsproblemen auseinandersetzen muss, folge ich durchaus den Argumenten, dass gerade derzeit solche ein heißes Eisen sind. Oder sein können. Oder doch nicht?

Denn andererseits ist mir auch Eines klar: Wenn der gemeine Sparer keine Kohle mehr zum sparen hat, weil Mieten, steigende Kosten und überhaupt die Umstände, sein überschaubares Salär auf fressen, dann ist es ja nicht so, dass dessen Geld weg ist. Es hat nur jemand Anderes.

Und wenn ich dann überlege, dass nicht nur Hedonismus sich mittlerweile in gesellschaftsfähigem Gewand gekleidet hat, sondern viele zu Recht auch sagen: "Man lebt nur einmal!", dann ist vorstellbar, dass ein Parfumladen eine Renaissance erlebt. "Lamborghini" ist ausverkauft bis in´s Jahr 2026, während Volumenhersteller um ihren Absatz bangen. Das irritiert Lieschen Müller, Karl-Ernst Muster und auch mich. Ist aber am Ende erklärlich. Nur die Erklärung ist ein bisschen hässlich.

Ich selbst komme aus einfachen Verhältnissen, wenngleich es lange her ist. Jugendsünden übertrafen die Disziplin des frühen Sparens bei Weitem. Während Andere, die vielleicht vernünftiger waren oder vielleicht auch schlicht andere Voraussetzungen hatten, von ihren Eltern mehr lernten oder eine bessere Bildung genossen, längst meilenweit Voraus waren, verharrte ich im Kleinbürgerlichen - und wurde dafür abgestraft. Das nennt man wohl "Lernen durch Schmerz und Entsetzen". Ist aber eine wirksame und sich sehr manifestierende Methode. Abgeschwächt mag es auch heißen: Lernen durch Erfahrung.

Das das Thema "Geld" Spaß machen kann, dass man auch mi Wenigem etwas machen kann, dass man lesen und lernen sollte, ist eigentlich selbstverständlich und doch den Meisten leider fremd.

Ich halte auch ein paar Aktien. Mein physisches Depot lässt mich am ruhigsten schlafen. Das EFH ist bezahlt und lässt einen vor dem Hintergrund aktueller politischer Amokfahrten weniger gut schlafen. Der andere Bimmbelbimm an Whisky oder Oldtimern am unteren Rand der Werteskala ist für mich Hobby und Freude.

Im Job bin ich "beratend" tätig. Das spült bei mir eher diejenigen an, die Insolvenzreif sind, als die, die Geld zu verteilen haben. Teils aber auch Leute, die Vermögen besitzen. Was ist feststelle? Das ich gar nicht beratend tätig werden kann, wo derjenige zukünftig investieren sollte, sondern da anfangen muss, erst einmal die Funktionsweise des Geldes und dessen Umgang damit bei zu bringen und zu - wie sagt man im Neudeutsch? - coachen.

Da macht sich nicht nur Entsetzen breit. Das ist auch unglaublich schwer. Ich sehe das am Schulniveau meines Sohnes, der unlängst am Küchentisch wieder einen meiner Monologe ertragen musste und dann zu meiner Freude sagte: "Ich habe gerade in 10 Minuten mehr gelernt, als in einer Woche Schule."

Hier im Forum sind - für mich erfrischend und immer wieder erhellend - eher diejenigen zu Gange, die intellektuell und finanziell wahrlich nicht die Mehrheit abbilden. Man mag es mir bitte glauben. Die Probleme des gemeinen Michel sind so durchschlagend und massiv, dass sich ihm die hier gestellten Fragen nicht stellen.

Unlängst war ich bei einem alten Bekannten, der mich fragte, ob ich ihm mal die Ordner sortieren könne. er blicke nicht mehr durch. Er ist jetzt 85. Er hat viel Geld gespart. Hauptsächlich nun für die Kinder als Erben.

Er unterhält - so wie erzogen und verinnerlicht - sein Vermögen vertrauensvoll bei "der Sparkasse". Schließlich kann da ja nichts schief gehen. Muhahahaha.
Ich bin vor Entsetzen fast aus´m Sessel gefallen....

Interessant ist aber eine Gemeinsamkeit. Aktuell herrschender Fluchtinstinkt. Auf beiden Seiten. Den Vermögenslosen, die aber einen brauchbaren Job haben und den Vermögenden. Und da wären wir beim angesprochenen Thema des Auswanderns. Erfolgreich dürfte es bei den Wenigsten verlaufen. Das diese Gedanken aber schlicht flächendeckend gehegt werden, ist bezeichnend.... und macht Angst.

Ich werde wohl hier bleiben (müssen). Nicht nur aus objektiven Gründen. Sprachliche Hürden, keine Qualifikation, die im Ausland brauchbar wäre. Ein Dino par excellence eben. Auch subjektive Gründe sprechen dagegen. Liebend gerne würde ich meiner Neugier folgen, aber ich bin sehr stark verwurzelt mit meiner (ländlichen) Heimat. Das hat im Laufe der Zeit etwas nach gelassen, aber nicht genug. Eigentlich habe ich auch gar keine Lust, dieses Land den Hafensängern und geistigen Tieffliegern zu überlassen. Aber ich bin da skeptisch bei den Erfolgsaussichten.

Meinen Schützlingen rate ich oft in Sachen "investieren" zu physischen EM. Nicht wegen der Renditen. Sondern weil ich das psychologisch aufzäumen muss. Du musst etwas bieten, an das die nicht bei jeder Gelegenheit ran gehen. Einem Kumpel am Existenzminimum (bei Unterhalt für 3 Kinder bist Du in Deutschland faktisch pleite und das für die nächsten 18 Jahre) habe ich einmal drei Goldmünzen gekauft, als er kurzen Geldsegen aus einer gekündigten LV hatte. Die lagern bei mir. Manchmal sage ich ihm, wie der Goldpreis gestiegen ist. Dann freut der sich. Er nutzt jede Gelegenheit, sein Salär aufzubessern, aber an die Münzen geht er nicht ran. Das war mein Motiv, weshalb ich ihm das an bot. Er wüsste ja nicht einmal, wie er sie verkaufen soll.

Ein anderer Fall aus der Praxis und der Undiszipliniertheit: Als ehemaliger Versicherungsmakler (Gott sei dank habe ich das Moloch verlassen), haben wir seinerzeit viele Selbständige aus der gesetzlichen Rente raus geholt, um sie privat besser zu versorgen. Ein Riesen-Fehler, den ich heute nie mehr machen würde!
Das hätte klappen können, doch "der Mensch" stand sich im Wege. Nach dem Einstellen der Beiträge in die DRV kommst Du dann zu dem selbigen und sagst: So, jetzt müssen wir, wie besprochen, diese Beiträge sinnvoll woanders am Markt unter bringen. "Äh, ja aber...Können wir da nicht kleiner anfangen? Ich brauche noch ein neues Auto. Das Haus muss verputzt werden. Etc,. Bla Bla." Jahre später wird die private Rentenversicherung gekündigt, weil die Bank fragt, ob man denn mal den Dispo ausgleichen möchte... Diese Kundschaft waren kleine Selbständige und der, der mir da gerade durch den Kopf geht, ist heute 68. Und er wird arbeiten, bis er um fällt.

Hier im Forum ist - berechtigt und sinnvoll - die Frage des "Wie" und des "Wo" gestellt. "Da draußen" stellt sich die Frage, wie man ein solches Thema überhaupt (!) an bringt und dafür sensibilisiert. Es ist eine Mischung aus "auf der letzten Rille fahrend" und gnadenlos unterirdischem Unwissen, gepaart mit einer faszinierenden Sklavenhaltung mit vertrauensvollem Blick in Richtung Obrigkeit. Der Staat soll richten, er soll "die Systeme "refomieren", aber Reformen will keiner so richtig. man ist unbeweglich wie eine Wanderdüne, Eigenverantwortung ist ein Schimpfwort und durch den Verantwortungsexport in Richtung Staat, gibt man dem, der die schlechteste Adresse ist, das meiste Vertrauen. Das Wesen des Deutschen ist so eine Art politisches fifty-shades-of-grey. Man lässt sich mit Genuss und wieder kehrendem Wohlwollen quälen und geht immer wieder dorthin.

Ich kann nicht anders als zu sagen: Der Laden ist so fertig wie der Fisch auf´m Fischbrötchen. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht eben mit der Zeit.
https://www.podcast.de/podcast/908466/

san agustin
Silber-Guru
Beiträge: 8312
Registriert: 20.11.2009, 21:43
Wohnort: am schwungrad europas

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon san agustin » 17.03.2024, 14:06

@ Nappo

viel zu lesen, aber nicht so langweilig, wie es zu Anfang aussah :lol:

Die entscheidenden Punkte in kurz:

Die Mehrzahl der Mitte 30er - spätestens hier sollte ein Denken über die (finanzielle) Zukunft anfangen
haben kein Interesse und/oder keine intellektuelle Weitsicht bei dem Thema
(in meinem erweiterten Freundschaftskreis habe ich auch wenige 30/40+).

Mit der Börse/Aktie will sich keiner auseinander setzen, da keine Lust.
Bei physischem Edelmetall glänzt man mit ,,keinem Wissen,, - kann man sich aber aneignen, denn ich musste es ja auch von der Pike aus lernen - so what ?

Auch fehlt das Interesse am Großem: Wirtschaft :!:

Das schon erschreckend
Warum hier im Schulwesen nicht über das Fach: Wirtschaft, Finanzen
nachgedacht wird, erschließt sich mir nicht

aber so vieles was in den Jahren in Deutschland passiert, lässt mich (ver) zweifeln..........
smilie_38

Schwundgeldfluechter
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 146
Registriert: 22.09.2019, 21:54

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Schwundgeldfluechter » 17.03.2024, 16:52

Ich habe vor ein paar Jahren mal einige Chinesen gefragt, wieviele junge Leute sich denn bei ihnen für Kapitalanlagen interessieren würden. Sie lachten, und meinten, so etwa 80%. Da ist man halt noch hungrig.

Wir jammern ja in Deutschland auf hohem Niveau. Aktien können wir aus der ganzen Welt kaufen (die Chinesen nicht), auch über Fonds und ETFs.

Immobilien dito, direkt, und über offene und geschlossene Fonds, klar, bei Nullzins sind die relativ teuer.

Bei Festverzinslichen ist die Auswahl auch immens, wer mag, kann auch in Fonds gehen. Seit EZB und FED den Niedrigzins pflegen macht das weniger Spaß, aber man muss ja nicht zu großen Anteilen investieren. Bausparer und Versicherungen sind seit mindestens 10 Jahren auch für Gutinformierte nicht mehr attraktiv.

Dem derivativen Müll (strukturierte Produkte) kann man aus dem Weg gehen, muss aber wissen, warum (hohe Risiken mit vielen versteckten Kosten).

Gold und Silber kann man mit geringer Marge und steuerfrei kaufen, wenn man sich etwas informiert end umtut, beim Ag halt z.B. Gedenker von privat.

So ist es eher das Problem, dass der junge Mensch den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht; die Älteren oft aber auch nicht.

Rhenanus
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 785
Registriert: 04.03.2012, 12:33

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Rhenanus » 17.03.2024, 17:05

san agustin » 17.03.2024, 14:06 hat geschrieben:Auch fehlt das Interesse am Großem: Wirtschaft :!:

Das schon erschreckend
Warum hier im Schulwesen nicht über das Fach: Wirtschaft, Finanzen
nachgedacht wird, erschließt sich mir nicht


Hallo san,
das kann man so nicht stehen lassen: in NRW gibt es z.B. an den Gesamtschulen bis Klasse 10 (am Gymnasium im Wahlpflichtbereich II) in mehreren Jahren das Fach Wirtschaftslehre. Da werden Themen wie Umgang mit dem Taschengeld - Girokonto / Spareinlagen - Gewerkschaften - Tarifautonomie - Rente zwar thematisiert, aber frage dich doch mal selbst: wie spannend hättest du das mit 12-15 Jahren gefunden? Vor den Praktika in Kl. 9 und 10 übt man zudem Bewerbungen mit Lebenslauf und legt über das mehrwöchige Praktikum einen Ordner an, der bewertet wird, zugleich ist ein Tagesbericht manchmal Teil einer Deutsch-Klassenarbeit. In den unteren Klassen wird ein Teil des Unterrichts für den Umgang mit dem Computer (Tastatur, Dateien anlegen, Musterschreiben etc.) verwendet. Die Kids sind zwar fit mit Handy und Social Media, aber die Nutzung eines PC für offizielle Schreiben ist ihnen weitestgehend fremd - also führt man Grundbildung Informatik ein (GRIN). In der Oberstufe müssen Schüler einige Kurse Sowi (Sozialwissenschaft*) bis zum Abitur belegen, können es auch als reguläres Fach bis ins Abitur wählen.
* Korrektur: im ersten Eifer schrieb ich Sozialwirtschaft)

Früher gab es bis zum mittleren Schulabschluss 6 Jahre Geschichte und Erdkunde. Dann mussten Stunden für Politik abgegeben werden, weil man die Wochenzeit beim Unterricht ja nicht beliebig erhöhen kann. Aus dem gesellschaftwissenschaftlichen Bereich EK / GE / POL musste dann auch die Wirtschaftslehre auf Kosten der anderen Fächer gespeist werden. EK und GE werden deshalb meist nur noch 3-4 Jahre unterrichtet, oft nur in einem Halbjahr. Man ist dann zum Bereich Gesellschaftslehre als Konglomerat von EK / GE / POL übergegangen, häufig vom Klassenlehrer fachfremd unterrichtet oder der Geograph drückt sich weitgehend um Politik oder Geschichte und der Historiker um den anderen "Kram", wo er sich nicht so gut auskennt. Nach 10 Schuljahren haben die meisten Azubis (oder auch Gymnasiasten) kein zusammenhängendes "Weltbild" (Kontinente, Länder, wirtschaftliche / militärische Zusammenschlüsse etc.) noch eine kontinuierliche Zeitleiste im Kopf. Ob die Hochkultur in Ägypten oder Griechenland oder Rom, das Mittelalter oder den Beginn der Neuzeit, alles verschwimmt und bei Schätzungen spielen 500 oder 1000 Jahre einfach keine Rolle. Selbst an Schulen, die von der Kaiser-Karl-Stadt Aachen nur 30 km entfernt sind und regelmäßig Tagesausflüge zum Dom / Weihnachtsmarkt machen, stellt die Frage nach der ungefähren Lebenszeit (800 nach Chr. Kaiserkrönung - leicht zu merken) für das Gros der Schüler ein Problem das, weil es schlichtweg nicht interessiert bzw. keine Zeitleiste vorhanden ist, in die man dieses Datum einfügen könnte.
Da man vor Jahren beschlossen hat, dass der deutsche Staat gerade bei den MINT-Fächern (Mathe, Informatik, Naturwiss., Technik) Nachholbedarf hat, bediente man sich beim Unterrichtsbedarf wieder gerne bei den Gesellschaftswissenschaften. Wir hören auch die Stimmen, die regelmäßig nach einer juristischen Grundbildung für Schüler/innen rufen. Alles berechtigt, aber bitte wann? Die meisten Ganztagsschulen sind froh, wenn sie an drei Nachmittagen unterrichten können, davon ist ein Nachmittag im Grunde schon wieder den AGs für Kl. 5/6 (und den Kindern, die in Sprachen 1-2 Stunden mehr haben als andere) vorbehalten. Und statt um 16.00 Uhr ist oft schon um 15.00 Uhr Schluss, weil man den Förderunterricht oder die Übungsstunden ("Hausaufgaben" in der Schule) wegen des Personalmangels rasieren musste.

Wir sollten aufhören, alles Mögliche an Pflicht-Wissen in die Schule transportieren zu wollen, wenn man uns seit vielen Jahren immer wieder aufzeigt, dass unsere Schüler/innen in den Grundfertigkeiten Lesen (Verstehen) und Schreiben (Sprache, Grammatik, Zeichensetzung) und Mathematik weit hinter der Spitze liegen.

Weniger wichtig als das Einzelwissen ist die Fähigkeit, sich intensiv mit neuen Themen zu beschäftigen und dort nicht gleich das Erstbeste zu akzeptieren, sondern die Dinge kritisch zu hinterfragen, andere Darstellungen und Kritiken zu prüfen und so zu einem gefestigten Urteil zu gelangen. Und dann eben selbst machen - gerne auch mit jemanden, der ein Auge darauf hat. Mir hat auch keiner die Kontoeröffnung oder die Überweisung oder den Kauf von Aktien / EM in der Schule erklärt.
Zuletzt geändert von Rhenanus am 17.03.2024, 19:38, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Nappo
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 365
Registriert: 30.03.2013, 15:40

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Nappo » 17.03.2024, 17:44

Ihr, @Rhenanus und @san augustin seid doch näher beieinander, als es scheint. Und die Beschreibung von Dir @Rhenanus, also das Erkennen des Problems, ist auch m.E. nach richtig und nachvollziehbar. Am Fazit reibe ich mich ein bisschen :wink:

Mein Sohn (13) ist in RLP auf einer Realschule plus. Und wenngleich ich ein differenziertes Verhältnis zu Lehrern habe, so ist diese Schule durchaus bemüht und viele Lehrer sind sehr offen für Probleme der Kinder. Unlängst kamen sie auf uns zu und meinten, er gehöre eigentlich auf ein Gymnasium. Machten sogar einen IQ-Test mit ihm. Ihm sei oft langweilig usw. Daher auch manchmal diverse Ausrutscher. Aus versch. Gründen heraus, kamen wir zu dem Ergebnis, ihn erst einmal in Ruhe dort zu lassen und danach will er weiter machen.

Das Niveau dieser Schule ist unterirdisch. Der letzte Vera-Test in Mathe hatte einen Durchschnitt von 36% , mein Sohn hatte 80% erreicht. Bisschen Stolz... :D Das Zeitproblem, dass Du ansprichst ist tatsächlich da. Also muss man sich über Prioritäten unterhalten. Geschichte, Erdkunde, Chemie. Alles wird willkürlich mal gemacht, mal nicht gemacht, getauscht und pausiert. Der Stundenplan ist das Papier nicht wert, auf dem er steht. Geschichte strukturierter zu erlernen, sollte kein Problem sein. Wirtschaftslehre hatte ich auch und es hat mich tatsächlich auch interessiert. Es kommt schlicht durchaus auch auf den Lehrer an.

Obwohl wir hier hinter dem Mond leben, bekam auch mein Sohn 3-4 Flüchtlingskinder und Unbegleitete in die Klasse. Das nennt man in Deutschland´s Politik ja auch Inklusion. Sie werden dem Lehrer ohne Sprachkenntnisse einfach vor gesetzt. Irgendwie beschäftigt. Nehmen nicht an Arbeiten teil. Lustlos und unmotiviert. Nein - falls es jetzt jemand denken sollte - ich hacke nicht auf diesen Flüchtlingskindern herum. Ihnen kann man keine Schuld geben. Was hier passiert, ist ein Missbrauch des Lehrberufes und ein Abschieben von Verantwortung auf die Lehrer und ein Missbrauch und Vernachlässigung gegenüber dieser Kinder. Die Politik tut so, als würde diesen großen Worten von "Inklusion" und "Integration" auch Taten folgen. Genau das ist nicht der Fall. Es sind Nebelkerzen für die Wähler. Es wird nach unten delegiert nach dem Motto: Seht zu, wie Ihr damit fertig werdet.

Unterm Strich ist es fehlende Wertschätzung und Fürsorge. So wird das nichts und man muss sich nicht wundern, wenn viele dieser Kinder Dir alsbald den Zigarettenautomat von der Wand kloppen.

Und doch, man könnte den Kindern durchaus mal beibringen, wie man einen Kontoauszug liest u.v.m. Manchmal frage ich mich, ob das gewollt ist, dass man es nicht tut. Irgendwann kommen solche Gedanken. In "Innformativer Bildung", dass ist das Fach, welches Du erwähntest in Sachen IT/EDV, schreiben sie oft Tests auf dem Papier, statt auf dem Computer. Das wäre so, als wenn Du den Führerschein alleine in Theorie erwerben könntest.

Wir werden diese Wirtschaftsnation deshalb verlieren, weil wir unsere Kinder verloren haben. Wir brauchen uns dann alsbald nicht mehr damit zu beschäftigen, wo sie investieren sollen. Wir haben uns ja nicht einmal mit ihrer Förderung angemessen beschäftigt. Entgegen aller Beteuerungen, dass es Teufelszeug sei, haben wir also unserem Filius an den Computer gelassen incl. teurer Grafikkarte. Das Ding würde jeden PC in meinem Büro zum brennen bringen.

Jetzt kann er fließend Englisch, chattet mit Jungs aus Florida, Israel und Litauen. In Ermangelung an Kinder im Dorf, nennt er sie seine Kumpels. Das finde ich traurig, aber andererseits ist es seine Welt. Mittlerweile schaut er auch lehrreiche youtube-Videos, wenn auch nicht immer politisch korrekt. :wink:
das ist o.k. so und schon jetzt wäre es schwer, ihm gegenüber ein Feindbild aufzubauen, dass er nicht prüft.

Das Spiegelbild einer Gesellschaft kann man daran erkennen, wie sie mit den Alten und den Kindern umgeht. Wir kommen da einfach schlicht und ergreifend nicht wirklich gut weg.
https://www.podcast.de/podcast/908466/

san agustin
Silber-Guru
Beiträge: 8312
Registriert: 20.11.2009, 21:43
Wohnort: am schwungrad europas

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon san agustin » 17.03.2024, 19:02

@ Rhenanus

Besten Dank für Deinen intensiven Bericht.
Es war hochinteressant direkt von der Ebene zu erfahren

Mir ging es aber hauptsächlich um die jungen Menschen, die jetzt in die Phase der Ausbildung treten oder bereits kurz vorm Abschluss stehen.
Das Allgemeinwissen ist erschreckend (nicht nur die Grundkenntnisse der Wirtschaft).
Auch die Gruppe der 30+ haben richtig große Defizite.

Ich kann da auch einige Erfahrungen von der Arbeit einbringen:
Es gibt Personen, die können mit Sanssouci nichts anfangen oder fragen mich ob die FDP noch im Parlament sitzt.

Des weiteren ist die körperliche Psyche extrem angeschlagen.
Pandemie, Inflation, Ukraine Krise, Klima
all diese Dinge schlagen da komplett durch.
Es gibt kaum einen Lehrling der nicht mit ausgeprägten Krankheitstagen auffällt
Selten handelt es sich um körperliche Beschwerden

@ Nappo

zum Abschluss, da der Thread ja einen anderen ,,Namen,, besitzt, nehme ich Deinen Satz auf

Wir werden diese Wirtschaftsnation deshalb verlieren, weil wir unsere Kinder verloren haben

Selbst die Politik kapituliert bei diesem Thema.
Alle Politiker bekräftigen in der Hinsicht mehr zu tun, aber die letzten Haushaltsstreichungen sind
wieder bei Investitionen in Schulen, Jugendprojekten etc.

Da bleibe ich fassungslose zurück
smilie_38

domrepp
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1383
Registriert: 24.09.2011, 13:48

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon domrepp » 17.03.2024, 19:20

Rhenanus » 17.03.2024, 17:05 hat geschrieben:
san agustin » 17.03.2024, 14:06 hat geschrieben:
Hallo san,
das kann man so nicht stehen lassen: in NRW gibt es z.B. an den Gesamtschulen bis Klasse 10 (am Gymnasium im Wahlpflichtbereich II) in mehreren Jahren das Fach Wirtschaftslehre. Da werden Themen wie Umgang mit dem Taschengeld - Girokonto / Spareinlagen - Gewerkschaften - Tarifautonomie - Rente zwar thematisiert, aber frage dich doch mal selbst: wie spannend hättest du das mit 12-15 Jahren gefunden? Vor den Praktika in Kl. 9 und 10 übt man zudem Bewerbungen mit Lebenslauf und legt über das mehrwöchige Praktikum einen Ordner an, der bewertet wird, zugleich ist ein Tagesbericht manchmal Teil einer Deutsch-Klassenarbeit. In den unteren Klassen wird ein Teil des Unterrichts für den Umgang mit dem Computer (Tastatur, Dateien anlegen, Musterschreiben etc.) verwendet. Die Kids sind zwar fit mit Handy und Social Media, aber die Nutzung eines PC für offizielle Schreiben ist ihnen weitestgehend fremd - also führt man Grundbildung Informatik ein (GRIN). In der Oberstufe müssen Schüler einige Kurse Sowi (Sozialwirtschaft) bis zum Abitur belegen, können es auch als reguläres Fach bis ins Abitur wählen.


Hat nichts mit dem gemein, was annähernd mit den Themen zu tun hat, mit denen sich Leute hier befassen. Ersteres evtl. etwas, Zweiteres so gar nicht! Aber beim entscheidenden Punkt hast du Recht: kein Interesse bei der Mehrheit!
Ist aber auch nicht nötig, man muss es nicht wissen. Der All-in Staat macht alles möglich, egal wie dumm, faul und uninteressiert ich bin. Die Leistungsgesellschaft, die dieses Land groß gemacht hat, gibt es nicht mehr bzw. befindet sich im Zerfall, es wird von den Resten gelebt. Wir befassen uns lieber mit Problemen, die in der Ära der Spät-römischen Dekadenz wahrscheinlich auch beliebt gewesen wären.

san agustin
Silber-Guru
Beiträge: 8312
Registriert: 20.11.2009, 21:43
Wohnort: am schwungrad europas

Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon san agustin » 17.03.2024, 19:27

domrepp » 17.03.2024, 08:39 hat geschrieben:Na dann, erfolgreiches Investieren!


Danke Dir

Ich bin der Auffassung, das Börse nicht immer etwas mit ,,nackten Zahlen,, zu tun hat, mehr mit Psychologie

Was genau ist Psychologie?
Die Psychologie beschäftigt sich mit der Seele des Menschen: seinen Gefühlen, seinem Denken und dem Verhalten, das sich daraus ergibt.
smilie_38


Zurück zu „In Silber / Gold investieren und anlegen“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 39 Gäste