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Wo jetzt investieren?

Physisches Silber, Silberaktien, ETF-Fonds oder Derivate? Austausch von Strategien und Erfahrungen zum Thema.

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TimoStyleZ
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon TimoStyleZ » 01.01.2024, 12:32

@San

Die Gefahr ist definitiv vorhanden, ja. Chance und Risiko hängen oft miteinander zusammen. Natürlich kann man sich jetzt einbunkern oder den Kopf in den Sand stecken und alles über sich ergehen lassen. Man sollte aber nicht vergessen, dass man sich seine Grenzen am Ende immer selber setzt.
Es gibt immer auch einen anderen Weg, nur kann dieser unangenehm sein und einen aus der Komfortzone reißen. Edelmetalle alleine werden sicherlich nicht der Heilige Gral sein. Dennoch sehe ich die Zeit jetzt, sich Strategien zu überlegen. Die sind immer individuell und die Arbeit nimmt einem keiner ab.

Viel Erfolg und wie sagt man so schön: Erwarte das Schlimmste aber hoffe auf das Beste.

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Schwundgeldfluechter
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Schwundgeldfluechter » 04.01.2024, 12:05

Schubidu » 30.12.2023, 17:34 hat geschrieben:... Momentan bin ich noch mit 30% des Kapitals investiert.


Wenn du aktuell nur zu 30% investiert bist, musst du die restlichen 70% ja "auf der Bank" haben, oder so ähnlich.

Meinst du nicht, da könnte das Risiko größer sein, als bei breiter Streuung? Ganz abgesehen von möglichen unverhofften Kursanstiegen, die du da nicht mitnimmst.

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Schubidu
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Schubidu » 04.01.2024, 12:42

... richtig wohl ist mir bei der Sache auch nicht.

Andererseits gibt es ja wieder ein wenig Tagesgeldzinsen. Da liegen aktuell 50% meines Anlagekapitals, wären aber wenn nötig, täglich verfügbar.

Da geht bei einem größeren Kurseinbruch mehr verloren, als die Differenz zwischen Inflation und Tagesgeldzins. Die anderen 20% sind durch Limitorders blockiert, wenn die Kurse unerwartet mal stark sinken würden.

Ich war 2023 auch nie voll investiert, meist zwischen 50 und 70% und dennoch war die Rendite aufs Ganze zweistellig.

Ich befinde mich in einem Lebensabschnitt wo Substanzerhalt wichtiger ist, als ein bisschen mehr oder weniger Rendite. Und da ist bei mir die Angst einen möglichen Kursanstieg zu verpassen, deutlich geringer als die Angst, bei einem plötzlichen Kürsrückfall in großem Stil dabei zu sein.

Schwierig wird es wenn ein weiterer geplanter Immoverkauf klappt, weil dann nochmal ein Batzen angelegt werden muß.

foxele
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon foxele » 04.01.2024, 13:04

Bei soviel FIAT wäre mir echt schlecht. :?
Macht bei mir nur den minimalsten Teil.

Schwundgeldfluechter
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Schwundgeldfluechter » 04.01.2024, 17:05

Wenn es auch noch ein oder mehrere Immos gibt, ist der Cash-Anteil am Gesamtvermögen ja nicht ganz so hoch.

Aber: Da übt sich ein Privatanleger im Market Timing. Die Profis schaffen das regelmäßig nicht, sonst würden die meisten Aktienfonds ihre Benchmark schlagen, aber das geht regelmäßig schief, letztlich machen die Profis den Markt und verurachen mehr Kosten als Zusatzertrag durch ständiges Umschichten. Private haben deutlich weniger Informationen, die sie auch noch später als die Profis erhalten. Da zu glaube, man könnte sagen, wann es "gefährlich" aussieht und wann eher "chancenreich", dazu braucht es m.E. schon eine gehörige Portion Selbstbewusstsein oder -überschätzung, wie auch immer man das nennen will.

Ich stehe selbst am Beginn meinses Ruhestandes, habe aber schon seit vielen Jahren eine ziemlich fixe (und sehr breite) Vermögensaufteilung, und schlafe bestens damit, schon wegen der geringen Schwankung des Gesamtvermögens und wegen der netten Performance. Seit die EU auf Niedrigzins/Negativzins macht, ging halt ein Teil vom Fiat ins EM, aber das war es auch schon an größeren Änderungen in den letzten 20 Jahren.

Ich weiß, das "IMMER breit investieren ist ein Gegenmodell" zum Fadenthema "wo JETZT investieren", aber das kann man ja mal dagegenhalten.

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Schubidu
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Schubidu » 04.01.2024, 17:41

... nein hat nichts mit Selbstüberschätzung zu tun, sondern einfach damit, dass ich mich mit meinen Anlagen wohlfühlen möchte. Daher hatte ich vor dem Jahreswechsel ein wenig Gewinne mitgenommen und meine Positionen ein wenig reduziert.

Anlagekapital liegt ca. bei 10% des Gesamtvermögens, EM liegt deutlich über 50%.

Aber es gerneriert eben ein wenig Cashflow, der nicht schaden kann, weil ich ja seit mittlerweile 5 Jahren nur noch teilzeit arbeite.

Ich setze auf einen schönen Mix aus Dividendenaktien und den Einen oder Anderen Zock. Gerade Silber ETCs wenn's runtergeprügelt wurde. Gestern wurde die erste Limitorder ausgelöst.
Hat letztes Jahr mehrmals schön geklappt.

Bei den Aktien ist der Plan, bei den Dividendentiteln vor der Dividendensaison wieder ein wenig aufzustocken. Wenn's nicht klappt auch egal.

Aber ich sehe aktuell keinen rationalen Grund weshalb sich der DAX nahe am Allzeithoch bewegt. Zum Einen sind die wirtschaftlichen Aussichten nicht so prickelnd und zum Anderen haben viele AGs eine hohe Fremdkapitalquote, wo die Zinskosten durch das hohe Zinsniveau die Gewinne drücken werden. Und da ich den Milleniumcrash hautnah an der Börse miterlebt hatte, habe ich das immer noch im Hinterkopf und verzichte eben lieber auf ein wenig Rendite, als bei einem größeren Rückschlag voll investiert zu sein.

Schwundgeldfluechter
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Schwundgeldfluechter » 04.01.2024, 23:04

Du hast aber noch - hoffentlich - mehrere Jahrzehnte vor dir, in denen du dein Vermögen verwaltest. Entweder du bleibst gering investiert, oder du musst irgendwann sagen, dass nunmehr ein günstiger Zeitpunkt gekommen ist, das meine ich mit Market Timing.

Kann natürlich passieren, dass es einen größeren Rücksetzer gibt, dann hast du Glück. Oder die Kurse laufen seitwärts bis weiter nach oben, dann hast du das Problem eines Wiedereinstieges.

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Schubidu
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Schubidu » 05.01.2024, 07:56

... ich schick Dir mal ne PN.

WhiteWarrior
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon WhiteWarrior » 05.01.2024, 12:47

Bei der Postbank konnte man die letzten Wochen einen Sparbrief für 12 Monate zu 3,75% anlegen.

Aber: Nur Geld, das sich noch nicht bei der Postbank oder der Deutschen Bank Gruppe befand.

Dieses Angebot wurde nun aktuell auf 3,30 % reduziert und gilt weiterhin nur für "Neu-"Geld von aussen.

Das heisst für mich, dass mit 4,5 % Leitzins der EZB der Zinsgipfel erreicht ist. Im März will die FED die Zinsen angeblich senken.

Profitieren werden Aktien und Edelmetalle, vor allem Gold.

Allerdings braucht man speziell bei Minen Aktien starke Nerven. Ich habe 2023 Rücksetzer bei Barrick Gold zum nachkaufen genutzt. Dafür gibt es jetzt Dividende.

Ich halte aber für das wichtigste Investment eine Bargeld-Reserve in möglichst grossen Scheinen. 2024 wird nicht friedlicher, Wackelbanken, mehrere heisse Kriege vor der Haustür Europas, Wahlen in USA und eine Rezession hier in der BRD die sich gewaschen hat stehen an. Klar ist es gut Goldmünzen zu haben, aber in der nächsten Zeit wird Cash erstmal King sein.

Ich werde 2024 einiges für Handwerker in meinem selbst bewohnten Haus ausgeben müssen, aber das ist in meinen Augen eine der besten Investitionen überhaupt.
Ein Volk das keine Waffen tragen möchte, wird Ketten tragen.

Panik95
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Panik95 » 05.01.2024, 17:05

Ob ich jetzt 3,75% oder 3,30% erhalte spielt bei 6 bis 8% Inflation keine Rolle.
Eine Cash Reserve sollte immer vorhanden sein,Zuhause in der Schublade ein kleiner Betrag in keinen Scheinen evtl. 1 Monatslohn.
Das restliche Geld der Reserve gehört aufs Konto.Wer größere Summen Zuhause lagert muß das Geld irgendwann wieder in den Kreislauf einbringen,da kann es Probleme geben(Geldwäsche).
Gold sollte in keiner Anlage fehlen,nur sollte man es nicht übertreiben,10 bis 30% vom Gesamtvermögen sind ok.
Alles darüber ist Klumpenrisiko,das geht wie 2023 mal gut,kann auch zu bösen Verlusten führen.
Gold wird überwiegend von Banken gekauft,die Banken können ganz schnell und viel wieder auf den Markt werfen.Man sollte nie vergessen daß alles was der Mensch manipulieren kann auch manipuliert wird.
Geld ins selbstgenutzte Haus zu stecken ist für mich keine Investition sondern eher ein notwendiges Übel.
Ich versenke frisches Kapital in nicht verfügbares Vermögen.
Das selbstgenutzte Haus ist nicht verfügbares Vermögen da ich es in der Regel nicht verwerten kann.
Sollte es in den nächsten Wochen an der Börse zu Rücksetzern kommen wäre für mich eine Brenntag oder eine Telekom erste Wahl.
Silber noch 1€ nach Süden dann würde ich mit ETCs aufstocken.
Minen brauche ich keine,das Risiko ist deutlich höher als bei direkter Anlage.

Rhenanus
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Rhenanus » 05.01.2024, 20:34

Panik95 » 05.01.2024, 17:05 hat geschrieben:Ob ich jetzt 3,75% oder 3,30% erhalte spielt bei 6 bis 8% Inflation keine Rolle.
Eine Cash Reserve sollte immer vorhanden sein,Zuhause in der Schublade ein kleiner Betrag in keinen Scheinen evtl. 1 Monatslohn.
Das restliche Geld der Reserve gehört aufs Konto.Wer größere Summen Zuhause lagert muß das Geld irgendwann wieder in den Kreislauf einbringen,da kann es Probleme geben(Geldwäsche).
Gold sollte in keiner Anlage fehlen,nur sollte man es nicht übertreiben,10 bis 30% vom Gesamtvermögen sind ok.
Alles darüber ist Klumpenrisiko,das geht wie 2023 mal gut,kann auch zu bösen Verlusten führen.
Gold wird überwiegend von Banken gekauft,die Banken können ganz schnell und viel wieder auf den Markt werfen.Man sollte nie vergessen daß alles was der Mensch manipulieren kann auch manipuliert wird.
Geld ins selbstgenutzte Haus zu stecken ist für mich keine Investition sondern eher ein notwendiges Übel.
Ich versenke frisches Kapital in nicht verfügbares Vermögen.
Das selbstgenutzte Haus ist nicht verfügbares Vermögen da ich es in der Regel nicht verwerten kann.
Sollte es in den nächsten Wochen an der Börse zu Rücksetzern kommen wäre für mich eine Brenntag oder eine Telekom erste Wahl.
Silber noch 1€ nach Süden dann würde ich mit ETCs aufstocken.
Minen brauche ich keine,das Risiko ist deutlich höher als bei direkter Anlage.


Wenn ich das hier so lese und bedenke, müsste ich wirklich in PANIK verfallen. Der Name des Verfassers scheint Programm zu sein. Zugleich hat er die Superlösung für alle Anlagen parat. Ob ich 3,75% oder 3,30% erhalte, finde ich schon interessant, macht bei 50.000 Euro Anlage 225 Euro aus, für die ich nach der Anlage nichts tun muss. Und die 6-8% Inflation haben wir auch schon nicht mehr, wir sind rückblickend bei 5,9% - aber wer will mit sicheren Anlagen (Zinsen) schon die Inflation schlagen?

Größere Summen zu Hause lagern: Wo ist das Problem? Tanken und Einkäufe im Supermarkt oder Rechnungen in der Autowerkstatt mit 100- oder 200-Euro-Scheinen zu bezahlen. Ferienwohnungen für 7-10 Tage: da hat noch nie ein Vermieter NEIN gesagt, wenn er die Scheine von 500-800 Euro bar in die Hand bekommen hat. Und dann kann man ja mal eben in die nächste größere Stadt fahren und bei einigen EM-Händlern einige Unzen Gold kaufen, dann sind schnell 10.000 Euro weg. Aber das fördert natürlich wieder mein Klumpenrisiko.

10 bis 30% Gold ist also ein Klumpenrisiko. Ich bin seit 2009 hauptsächlich in Gold neben Silber und Platin (aus Silberteilverkauf) und habe schöne Kursgewinne. Da habe ich fast eineinhalb Jahrzehnte kein KlumpenRISIKO festgestellt. Von gelegentlichen Rücksetzern, die mich kalt gelassen haben, da ich nicht verkaufen musste, ging der Kurs eher schön nach oben. Auf meine ersten Goldunzen habe ich inzwischen 1200 Euro Kursgewinn / oz. Mein einziges Problem in dieser Hinsicht ist, dass ich meine EM-Käufe weitgehend eingestellt habe und mir fast gar nicht mehr die Befriedigung des Goldkaufs verschaffen kann: Stagnation - der Goldklumpen wächst nicht mehr.

Eigenes Haus: das Gefühl, sorglos im Eigenheim zu wohnen und damit tun und lassen zu können, sich sogar an Renovierungen, die nicht wenig Geld kosten, zu erfreuen, kann man gar nicht bezahlen. Da gibt es auch keine Sorgen um Mieterhöhungen. Man bestimmt eben selbst. Wenn man die eigene Hütte fremdfinanziert abstottern muss, mag das anders aussehen. Bei einem Hausverkauf wüsste ich gar nicht, was ich mit dem dann VERFÜGBAREN zusätzlichen Vermögen machen sollte - außer Sorgen, ob ich es auch richtig anlege. Und wenn alles andere an Klumpen und Rücksetzern zum Teufel geht, ist das Haus noch immer da, ich kann es verkaufen und habe verfügbares Vermögen.

Ja, Telekom habe ich auch - mein größter Aktienposten, mit dem ich seit Jahren zufrieden bin.

Probleme haben Leute, die kein Geld zum Anlegen haben. Diejenigen, die sich über die beste Anlage dauernd Gedanken machen, haben keine Probleme, sondern eher eine Gewinnmaximierungsneurose, kurz: sie scheinen den Hals nicht voll zu kriegen. Einfach etwas mehr Gelassenheit an den Tag legen und zufrieden sein, wenn es einigermaßen rund läuft.

Panik95
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Panik95 » 06.01.2024, 01:04

@Rhenanus.
Ein Goldanteil über 30% halte ich für ein Klumpenrisiko,nicht 10 bis 30% (bitte genauer lesen)
Ob die Inflation nach deiner Meinung bei 5,9% liegt kann ich nicht beurteilen,meine liegt deutlich darüber.
Sehe ich ständig beim Einkaufen.
Ich habe auch keine Superlösung für Anlagen parat.
Ob ich wie im Sparbriefvorschlag von White Warrior 3,75% oder 3,3% erhalte macht keinen großen Unterschied,das sind bei 50000€ und der angegebenen Laufzeit von 1 Jahr 225€ Unterschied.Das nennt man Geldvernichtung egal ob die Inflation 5,9% oder 6% beträgt.
Deine Goldkäufe sind Vergangenheit,das Thema hier ist: Wo " jetzt" investieren,jetzt bedeutet Januar 2024.
Für deine Antwort solltest du einen extra Tread aufmachen mit dem Thema: Wo habe ich die letzten 15 Jahre investiert.
Investieren bedeutet für mich mit Rücklagen Rendite zu erzielen,mit dem eigenen Haus kann ich das nicht.
Ich lebe im eigenen Haus,das ist ein Unkostenfaktor,in der Vermögensaufstellung wird das Haus bei mir mit 0€ bewertet.
Telekom sind wir einer Meinung,Problem wird langfristig die steuerfrei ausgezahlte Dividende.

Rhenanus
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Rhenanus » 06.01.2024, 01:45

@ Panik95

Mir wird gerade klar, dass die unterschiedlichen Sichtweisen vielleicht am Alter und der Lebensplanung liegen.
Haus: Vielleicht solltest du die Sache mit dem Haus nicht ganz so negativ bewerten: du sparst monatlich einiges an Miete, das ist doch auch Rendite. Ob du das Haus jetzt bewertest oder nicht, wenn es stört, kann es ja verkauft werden.
Mit dem Goldanteil sollte ich genauer lesen, die Aussage "über 10 bis 30% vom Gesamtvermögen" ist allerdings seltsam: dann können 15% darüber liegen und bis 30% zugleich darunter. Der Klumpen soll dann wohl erst bei 31% gegeben sein. Ich kann mit dem dickeren Klumpen leben und bin mit der Investition weiterhin zufrieden. Indem ich die Position noch halte, investiere ich im Sinne von: ich bleibe investiert. Aber es stimmt schon: ich betrachte es mehr in Rückschau.

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Schubidu
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon Schubidu » 06.01.2024, 10:27

Das mit der eigengenutzten Immobilie - jetzt mal egal ob Haus oder Eigentumswohnung ist zu einem guten Teil auch eine Glaubensfrage. Denn das mietfreie Wohnen relativiert sich, wenn größere Reparaturen anstehen oder man ggf. in naher Zukunft durch die Politik zu energetischen Sanierungen gewzungen wird.

Es gab da 2008 eine Diskussion mit Dirk Müller und Peter Zwegat bei Markus Lanz, die heute aktueller denn je ist. https://www.youtube.com/watch?v=ZpmItB8oSqY

Wenn man sich für die eigengenutzte Immobilie im Alter entscheidet sollten IMHO zwei Voraussetzungen gegeben sein. Zum Einen sollten neben der Immobilie selbst weitere Vermögenswerte zur Erhaltung des Lebensstandards und ggf. auch für Kosten der Immobilie vorhanden sein und zum Anderen sollte die Immobilie so gestaltet sein, dass man auch mit leichteren körperlichen Einschränkungen darin wohnen bleiben kann. Es sollte also eine barrierefreie Gestaltung (ggf. mit Treppenlift usw.) zumindest möglich sein.

Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, macht die Vorgehensweise von White Warrior, in Senkungen der zukünftigen Unterhaltskosten zu investieren, auch Sinn.

Den richtigen Goldanteil an einem Vermögen würde ich nicht an einem bestimmten Prozentsatz festmachen. Ist das Vermögen größer, kann auch der Goldanteil höher sein, weil unabhängig vom Gold eben auch noch genügend andere Mittel vorhanden sind. Entscheidend ist dass der Anteil an liquiden Mitteln bzw. Assets, die sich schnell zu Geld machen lassen (das sind für mich Aktien und Edelmetalle) im Alter in ausreichender Menge verfügbar sind, damit man auch schnell genügend FIAT zur Verfügung hat, wenn man es braucht.

Bei Immobilien dauert es doch eine gewisse Zeit, bis man diese zu Geld gemacht hat. Bei Aktien müssen beim Liquidieren meist noch angefallene Gewinne versteuert werden. Die Erträge eines Goldverkaufs hat man in der Regel 1:1 zur Verfügung.

Wir Älteren (dazu zähle ich mal Rhenanus und mich ;) ) haben ja die Aufbauphase hinter uns, da sieht man es eben auch anders als Panik95, der sich mutmaßlich noch in der Aufbauphase befindet. Unterschiedliche Lebensabschnitte bedingen nun einmal unterschiedliche Sicht- oder Vorgehensweisen.

WhiteWarrior
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Re: Wo jetzt investieren?

Beitragvon WhiteWarrior » 06.01.2024, 13:27

Ich habe meine Telekom Aktien im März 2000 bei über 102 Euro verkauft. Aber nur, weil meine Frau darauf bestanden hat um damit unsere Eigentumswohnung anzubezahlen.

Ich wurde ausgelacht, "die steigt doch weiter auf 175 Euro bis zum Jahresende". Meine Frau war aber unerbittlich und wollte das Geld vollständig in die Eigentumswohnung reinstecken. Am Jahresende 2000 stand die Telekom Aktie dann bei ca. 32 Euro.

Ich habe das selbst nicht für möglich gehalten. Meine Frau hat hier richtig entschieden und ich hatte riesiges Glück mit dem Verkauf.

Die Eigentumswohnung haben wird 2022 mit 100 % Gewinn verkauft und ein Einfamilienhaus mit grossem Garten gekauft.

Am Ende ist auch Glück dabei, meine Frau sagt heute das war Ihr "Bauchgefühl". Es sind auch genügend Leute beim Hype im Jahr 2000 bei 100 Euro bei der Telekom eingestiegen. Damals gab es "Tumulte" bei den Jahreshauptversammlungen, ein Herr Krug bekam ernsthafte Morddrohungen.

Bei allem Investieren muss am Schluss auch eine Portion Glück dazukommen. Wir sind alles nur Menschen.
Ein Volk das keine Waffen tragen möchte, wird Ketten tragen.


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