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Unzen999 » 24.10.2022, 16:30 hat geschrieben:Hallo an alle, lese schon etwas länger mit und finde den Thread die Meinungen und das Miteinander in dieser Gruppe, Klasse Ich würde mit Blick auf die Inflation ein Sümmchen an- bzw. auch bis zu 2 Jahre festlegen. Wollte etwas splitten und hätte als Idee oder Vorschlag Einmalzahlung in einen ETF und FTSE jeweils All World, in 2 Tranchen. Es wäre nach langer Abstinenz wieder der erste Kauf von Aktien. Wo ich schwanke sind offene Immobilienfond's oder Inhaberschuldverschreibungen und Anleihen. Möglich wäre auch in die Anlage reinsparen oder monatliche Käufe, evtl. hat ja jemand nen Tipp...
Ich kenne es so, dass eine Anlage in ETFs langfristig (mind. 10 Jahre, besser mit mind. 15 Jahren rechnen) erfolgen soll, damit man auch die durchschnittlichen 6-8% Rendite erreicht. Natürlich ist das nicht jedes Jahr konstant, sondern es schwankt, wie alles andere auch. Erst langfristig macht sich dieser Effekt bemerkbar. Bei einer langfristigen Anlage in ETFs ist es dann egal, wann man investiert hat, da es sich über diesen Zeitraum wieder angleicht.
Schau dir hierzu vielleicht mal etwas zum Thema "Renditedreieck" an:
https://www.dividendenadel.de/msci-worl ... tedreieck/
Die zentrale Erkenntnis: Je länger man investiert war, umso geringer das Rot-Risiko. Und ab einem Horizont von 15 Jahren hat man im letzten halben Jahrhundert unabhängig vom Ein- und Ausstiegszeitpunkt mit globalen Aktien in hiesiger Währung kein Geld verloren.
https://de.extraetf.com/news/etf-news/w ... lernt-habe
Die womöglich spannendste Erkenntnis ist, dass bei einer Verlängerung des Anlagezeitraums auch die Wahrscheinlichkeit eine positive Rendite zu erzielen steigt.
Interessant ist zudem, dass jeder Anleger mit einem Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren seit 1970 eine positive durchschnittliche Rendite erzielt hat. Das gilt unabhängig vom Anlagezeitpunkt. Das zeigt erneut, wie wichtig die Anlagedauer beim Vermögensaufbau ist.
https://de.extraetf.com/news/etf-news/e ... old-vorbei
Spannend hierbei ist die Rendite in Abhängigkeit des Anlagezeitraums. Die häufigsten erlitten Anleger dann Verluste, wenn sie ihre Investments bereits nach einem Jahr verkauft haben. Je länger der Zeitraum, desto weniger Verluste gab es. Von den 50 möglichen 1-Jahres-Perioden brachten 13 (26 Prozent) einen Verlust für Anleger. Bei einer Anlagedauer von mindestens 10 Jahren finden sich lediglich 2 (4,9 Prozent) Perioden im Minus. Spätestens nach 13 Jahren Anlagedauer waren alle Anleger in der Gewinnzone, selbst wenn sie zum schlechtesten Zeitpunkt eingestiegen waren
Diese Statistiken zeigen klar, dass eine langfristige Haltedauer von 10 Jahren und länger ideal ist. Je länger Anleger investiert bleiben, desto geringer ist das Risiko, dass sie Verluste erzielen. Diese Erkenntnis lässt sich übrigens wunderbar auf den US-amerikanischen Markt (S&P500-Index) und sogar den Weltmarkt (MSCI-World-Index) anwenden, wo die Statistiken ähnlich aussehen. Wer einen ETF kaufen möchte, sollte auch diese Indizes in Betracht ziehen.
Für eine zweijährige Anlage mit anschließendem Geldverbrauch würde sich vermutlich eher Tagesgeld oder ggf. auch kurzfristig laufende Staatsanleihen eignen, wobei ich mit letzterem selber keine Erfahrung gemacht habe.
Vermutlich wird man hier nach den zwei Jahren zwar auch abzüglich der Inflation negativ dastehen, jedoch ist man nicht der vollen Inflation ausgesetzt.
Bei zwei Jahren ETF-Anlage würde es ein erhöhtes Risiko geben, dass der Verkaufskurs ungünstig steht, wenn man das Geld gerade benötigt.
Zu den anderen von dir erwähnten Themen kann ich nichts beitragen.
Noch als Hinweis:
Das sind keine Ratschläge, sondern nur die Infos, die ich mir so im laufe der Jahre angeeignet habe. Sicherlich gelten diese in "normalen Zeiten", aber ggf. befinden wir uns zurzeit nicht in diesen.
Gefühlt geht es gar nicht mehr um positive reale Rendite (Rendite abzüglich der Inflation), sondern nur darum, wie man am wenigsten Realverluste erleidet.