Xiaolong hat geschrieben: Ich will Dir ja nicht Deine Träume vermiesen, aber die Kopplung von EM an Währungen wird es in Zukunft schlichtweg nicht mehr geben. Zu hoch sind Produktivität, akkumulierte Vermögen in Privathand etc...
Eine mutige Aussage im ersten Satz, die auch noch mit einer zweiten Aussage begründet wird, die mit der Ersten rein Garnichts zu tun hat.
Satz 1
Geld ist das allgemein anerkannte Tausch- und Zahlungsmittel, auf das sich eine Gesellschaft verständigt hat. Satz 2
Ist man durch die Rechtsordnung verpflichtet, das Geld anzunehmen, dient es als gesetzliches Zahlungsmittel, durch das eine Schuld mit rechtlicher Wirkung getilgt werden kann. Also halten wir fest, dass Geld, das ist, worauf man sich in der Gesellschaft geeinigt hat, ohne Zwang! Das was mit Zwang eingeführt wird, nennt man gesetzliches Zahlungsmittel. Soweit ist die Erklärung im Gabler ziemlich gut.
Dass die Entkopplung der Währung von Gold/Silber die Zustimmung der Gesellschaft hatte, könne wir ausschließen, denn sie wurde nicht gefragt.
Also ist der Dollar kein Geld sondern gesetzliches Zahlungsmittel, das auch von denen akzeptiert werden muss, als Tilgung einer Schuld, die das nicht wollen.
Xiaolong hat geschrieben:
Besonders die Funktionen des Geldes sind entscheidend. Du kannst weder Papiergeld noch Silber oder Gold essen.
Satz 1 richtig. Satz 2, wieder ohne Zusammenhang zum Satz 1.
Was man bisher schon festhalten kann: Papiergeld hat keine sonstige Verwendung außer „Geld“ zu sein, während Silber, Gold… Platin, Palladium und Rhodium haufenweise Verwendung außerhalb der Tauschmittelfunktion finden. Der erbärmliche Satz, Gold, Silber und Papiergel kann man nicht essen, soll genau das aber verschleiern. So nach dem Motto, Gold und Silber sind für sich betrachtet nutzlos, genauso wie ein Papiergel.
Xiaolong hat geschrieben:
Alle diese Formen sind nur Schmiermittel, um keinen Gütertausch betreiben zu müssen. Was Du dazu deklarierstist eigentlich sch...egal. Kaurischnecken sind auch Geld...
Der Folgefehler zieht sich weiter. Nicht alle diese Formen des Gelds sind nur Schmiermittel, sondern Papiergeld ist nur Schmiermittel. Edelmetalle sind nicht nur Geld. Als Geld sind sie auch Schmiermittel. Ob es Scheißegal ist was Geld ist, darauf gehe ich noch im Weitern verlauf ein.
Xiaolong hat geschrieben:
Wichtig an Geld (in welcher Form auch immer) ist nur, das es nicht unendlich für jedermann verfügbar und reproduzierbar ist. Die Banken weltweit sind gerade mal wieder dabei das zu verspielen.... Sie selber werden schon längst verstanden haben, dass sie sich mit den Nullzinsen und der Notendruckerei gerade selber auf das Abstellgleis schicken
Die ersten richtigen Aussagen bisher. Wir werden nun prüfen, in wieweit Papiergeld diese Bedingungen erfüllt, denn offensichtlich zweifelst du selbst daran. Die Banken=Regierungen sind jene die von Anfang an nicht bereit sind, diese Bedingungen zu erfüllen.
Xiaolong hat geschrieben:
Jetzt versucht mal eine wachsende Weltwirtschaft in das Korsett von X Kryptos zu pressen, die Währung muss ständig aufwerten, um das Wachstum abbilden zu können. Irgendwo ist auch dieses System begrenzt, oder wollt ihr im Supermarkt auf den Preisschildern 0,000023203892z824z Kryptos für 2 Bananen lesen?
Der ganze Scheiß kann nicht funktionieren.
Mit einer garantiert aufwertenden Währung kann kein Mensch mehr Kredite vergeben, das ganze kapitalistische System würde in der Gosse landen... Man muss da einfach nur mal ein paar Minuten drüber nachdenken...
So, und nun das ultimative Statement, worauf die Modern Monetary Theorie basiert. Du beziehts dich zwar auf Kryptos als zu knappes Geld anstatt Gold, was aber von der Logik her egal ist. Die Kernaussage ist, die Geldmenge muss mit der Wirtschaft wachsen, um Preisstabilität zu haben. Gleichzeitig sagst Du, wir brauchen Kredite damit genau das passiert.
Diese falsche kernaussage basiert auf ein falsches Verständnis von Geld. Denn Geld ist nicht nur „Schmiermittel“, sondern Wertspeicher. In erster Linie Wertspeicher, denn nur so wurde es in der Gesellschaft als Tauschmittel akzeptiert.
Die Erhöhung der Geldmenge führt zunächst zur Reduzierung der Kaufkraft einer Einheit. Dies wird aber kurzfristig von der Bevölkerung nicht gesehen, da auch gespart wird. Außerdem haben wird den Annahmezwang. Langfristig gehen aber die Ersparnisse verloren. Wir reden doch alle hier von Altersvorsorge, oder nicht? Was nütz mir eine „brummende Wirtschaft“ heute, angeblich Dank Papiergeld, wenn ich im Alter arm bin? Und das werde ich sein, wenn ich mich auf das Papiergeld verlasse. Sobald die Inflation anzieht, wird Papiergeld sofort in Waren eingetauscht. Am Endphase einer jeden Papierwährung kommt die Hyperinflation, nicht weil nicht genug Waren vorhanden sind, sondern weil kaum noch jemand diese gegen die sterbende Papierwährung eintauschen will. Dann kommt der ZWANG richtig zur Geltung, wenn nicht nur die Währung akzeptiert werden muss, sondern sogar der staatlich festgelegt Preis! Bei den Mieten scheint es zu beginnen. Dieses System immer noch zu verteidigen, bedeutet, dass man es nicht verstanden hat.
Schimmer noch, das viele neue Papiergeld wird auch noch Fehlallokiert! Es fließt dahin wo es nicht produktiv ist sondern nur Kosten für die Volkswirtschaft produziert. Haufen Behörden und Zombiefirmen, die Löcher buddeln und sie wieder zustopfen. Und in die Finanzwirtschaft, die sehr wichtig ist. Sie ist nicht nur dazu da, um das Geld zu schöpfen, sondern um die Illusion des Wohlstandes aufrecht zu erhalten.
Jetzt kommen wir zur Wertaufbewahrungsfunktion des Gelds, als wichtigste Funktion. Ich muss also mir einen Wertspeicher suchen, da das Geld langfristig inflationiert. Soweit kommt jeder einigermaßen mit. Hier springt die Finanzwirtschaft in die Bresche und sagt, kein Thema, komm zu uns. Wir geben dir Zinsen, Chancen an der Börse etc. Also fließt mittels Fiat Kaufkraft in die Finanzwirtschaft, die verspricht, das zu tun, was richtiges Geld immer getan hat, und zwar ohne Mühe.
Es sollte aber einleuchten, dass Werte nicht virtuell, sondern real sein müssen. Zwar kann ich Finanzinstrumente als Zwischenspeicher nutzen, aber am Ende will ich einen Porsche, eine Wurst oder einen Rollator dafür haben.
Und jetzt kommen wir zum Titel des Fadens. Was bestimmt den Wert von Etwas?
Das Verhältnis zu den anderen Werten, wenn wir davon ausgehen, dass Präferenzen zwar schwanken aber sich nicht grundlegen ändern.
Also müssen wir nun Geldmenge plus alle Finanzinstrumente zusammenlegen und deren Verhältnis zu Gütern vergleichen. Heute und vor 10, 20 30 Jahren.
Was dabei inzwischen auch den Laien auffällt, ist, dass die Finanzblase nominell mittlerweile den
Preis aller realen Güter um ein Mehrfaches übersteigt. Deren Wert können sie nicht übersteigen, weil sie selbst keinen Wert außer Tauschwert, aber eben nur solange akzeptiert, haben.
Angenommen es gibt in einer Volkswirtschaft z.B. nur 10 Menschen, die 10 Kartoffeln produzieren, für je einen Euro die auch je einen Euro verdienen und alle haben je 30 Euro auf einem Sparbuch, für das Alter, so dass sie im Alter jedes Jahr eine Kartoffel kaufen können. Wenn sie allein sind, wird das schwierig. Denn alle sind Rentner. Also gehen wir davon aus, es kommen 10 andere Menschen nach, die je eine Kartoffel produzieren. Sie werden aber diese selbst essen wollen. Also werden 2 Euro eine Kartoffel kaufen wollen. Der Preis steigt. Zunächst könnten die Rentner mehr Geld aufbringen, weil sie ja Ersparnisse haben. Die Frage ist, ob die Jungen für 1 Euro arbeiten werden. Ich denke mal nein. Also werden 10 Menschen nichts oder wenig zu essen haben. Damit das nicht passiert, verspricht man den Jungen 2€ wenn sie sich mehr anstrengen und 2 Kartoffeln produzieren, eine selbst essen und eine an die Rentner verkaufen, und das Geld sparen
, für später. Das Problem wurde in die Blase verlagert.
Solange die Produktivität steigt, geht das noch. Doch gibt es viele Güter, die nicht beliebig vermehrbar sind, wie Grund und Boden z.B. Also muss man sich fragen, wo sollen die 10 Neubürger leben etc. Kredit heißt Wachstum, aber eins das auf tönernen Füßen steht.
Warengeld verhindert unbegrenztes Wachstum, denn es lässt nur das Wachstum zu, dass rentable ist. Kredite könne nur aus dem ersparten Geld verliehen werden. Also wird der Kreditgeber sich gut überlegen, ob er die Investition tätigt oder nicht. Heute wird mit Fiat alles gekauft, was bis auf bis auf Drei nicht auf dem Baum ist, weil man das Problem erkannt hat.
Wenn in einem kleinen Dorf es Ungleichgewichte gibt, kann man die noch managen. Wenn in großen Volkswirtschaften große Ungleichgewichte aufgebaut werden, entladen die sich gewaltsam.
Ob Silber vierstellig sein sollte?
Nun, vergleichen wir mal eine Unze Silber einerseits mit
a) einer Pizza und zwei Bier, oder zwei Schachtel Zigaretten oder einem Haarschnitt
andererseits mit
b) der Miete für eine Wohnung, oder zwei guten Anzügen oder einem iPhone
Wo ist deinem Gefühl nach die Unverhältnismäßigkeit größer, global betrachtet!?
Die Tatsache, dass Regierung und Einflussmächte meistens für Kriege Kredite benötigen, kommt als I Tüpfelchen zum Schluss.