san agustin » 26.03.2022, 11:25 hat geschrieben:meine kleine und bescheidene Meinung dazu:
klar ist: der aktuelle hohe POG ist auch der Pandemie und der aktuellen Ukraine Krise geschuldet.
Dazu kommt klar auch die hohe Inflation und der schwache Euro.
Daher halte ich mich aktuell bei größeren Stückelungen im Kauf 1/2oz - 2oz zurück
auch Numismatik bei hohen Goldpreis ist zwischenzeitlich eine gewagte Sache, da die Leute
mehr auf nahen Spot achten und nicht auf Numismatikaufschlägen
preislich ist die frühere 1/4oz nun die 1/2oz u.s.w.
ich erwarte mit Korrekturen aber in den kommenden Jahren einen weiter ansteigenden POG
daher meine Favoriten in vernünftigen Stückelungen, um es später in Krisenzeiten auch unters Volk zu bekommen:
1/10oz, 1 Sovereign und Goldbarren 10gramm bekannter Hersteller
zur Beimischung aber auch 1oz welche bei Händler schnell abgegeben werden können - die zahlen mittlerweile hohe Aufschläge beim Ankauf
Hallo san,
in vielen Punkten sind deine Ansichten gut nachvollziehbar, aber was fehlt, ist der Bezug auf den Adressaten. Du gehst sicherlich nicht davon aus, dass alle Gold-Interessenten und Gold-Käufer in derselben Situation sind. Für den, der neu einsteigt, mag dein Rat gut sein. Wer schon länger dabei ist, hat, wenn er nicht gerade unter Tunnelblick leidet, eine ganze Menge Stückelungen Querbeet in seinem Depot. Wenn man sich die Verkaufsanzeigen anschaut, gibt es wieder vermehrt Minigold von 1/25 bis 1/10 - nicht die üblichen Verdächtigen ML AM, WPh, KR, Brit. usw., sondern durchaus Exoten, aber den Gold- / Schmelzwert bringen die allemal. Der Preis ist hoch, da kann man diese Kleinteile sogar mit 1% über Spot gut losschlagen und macht noch Gewinn bei einem Kauf in flauen Zeiten (ich habe noch 1/20 für 48 Euro gekauft). Ich gehe davon aus, dass viele im Laufe der Zeit ihre Ansammlung, ich schreibe bewusst nicht Sammlung, von Vreneli, Rand, Sovereign, Kronen, Dukaten neben den gängigen 1/10 oz gekauft und gehortet haben. Ähnlich dürfte es mit den Lunar-II-Sets sein: 1/20 und 1/10 sind als Set eher Ladenhüter, im Einzelverkauf oder in der Krise aber wohl kein Problem.
Wer nun genügend Kleingold für den vielzitierten Tauschhandel hat, ist meiner Meinung nach nicht gut beraten, momentan bei hohem Goldpreis auch noch hohe Aufschläge auf die kleinen Goldmünzen zu zahlen. Ich halte Numismatik in Zeiten von hohen 'Goldpreisen durchaus für erwägenswert, weil viele Besitzer, denen die Händler sonst nur den normalen Goldankaufspreis zahlen, durch den hohen Goldpreis an sich milder gestimmt sind. Bekommen sie dann noch ein paar Prozent darüber, lassen sie sich nach Jahren vielfach eher auf einen Verkauf (für sie mit Gewinn) ein.
Investoren / Sammler verfolgen wieder andere Marschrouten. Schaut man sich bei Pro Aurum Numismatik mal die Goldbarren an, diese werden mit schönem Aufpreis als Sammlerstücke gehandelt, dann gab es da vor einigen Wochen noch eine erhebliche Anzahl von Barren von 50 und 100 Gramm. Inszwischen ist da weitgehend tabula rasa unterhalb von 250 oder eher noch 500 Gramm. Ein ähnliches Bild bei Numisworld Winkler (auch auf MA-Shops), der nun eher s...teuer als preiswert ist. Was da in den letzten Wochen zu Aufpreisen von 500-2000 Euro pro Barren abgesetzt worden ist, kann man kaum glauben, wenn man die Angebote vor dem Krieg im Kopf hat.
Das sind nun wirklich keine Newcomer, die da kaufen. Ich glaube auch nicht, dass die Käufer keine Ahnung haben, denn auf diese Seiten verirrt man sich nicht so leicht. Ich schaue und kaufe da schon länger im Barrenbereich schöne historische Stücke, allerdings gibt es da seit Wochen praktisch nichts Interessantes mehr, wenn man den Angebotspreis nicht völlig vom Goldpreis entkoppeln will.
So kann man sich deinem Schlusswort anschließen, was den EM-Kauf betrifft, aber jeder sollte nach seinen Bedürfnissen schauen. Der Neueinsteiger kann Beratung brauchen, die "Versierten" / Eingedeckten brauchen es wohl keine mehr, da sie sich in einer gänzlich anderen Ausgangslage befinden.