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Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Physisches Silber, Silberaktien, ETF-Fonds oder Derivate? Austausch von Strategien und Erfahrungen zum Thema.

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Silberfreak1
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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon Silberfreak1 » 19.10.2015, 11:53

Bumerang hat geschrieben:
Sapnovela hat geschrieben:[
Bei einem Währungscrash hat Silber eine gute Chance auf weiteres Abstürzen, genau wie die anderen Industriemetalle. Dann hat es sich erledigt mit Werterhaltung. Silber ist in meinen Augen ehr mit einem Optionsschein, als mit einer sicheren Basisanlage zu vergleichen.


Bei einem Währungscrash = Hyperinflation mit anschließende Währungsreform - steigt alles in der Währung, insbesondere EM, bis die "alte" Währung wertlos wird! Also ist deine zweite Aussage nicht nur irreführend, wie die erste, sonder ganz daneben.



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gullaldr
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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon gullaldr » 19.10.2015, 13:11

Bumerang hat geschrieben:Die Minenaktien werden weiter fallen, aufgrund der Schulden die sie auftürmen mussten, um Au und Ag niedrig zu halten. Vorher sind sie schön alle an die Börse gegangen bzw ihren Streubesitz massiv erhöht.

Mittlerweile denke ich, dass der Au und Ag Hipe 2011 den Zweck hatte, die Massen (und Ahnungslose Investoren) in die Minenaktien zu treiben. Parallel haben die Großen privat EM gekauft. Sie werden die sanierten Minen aufkaufen und dann wird den EM freien Lauf gelassen.


Müssten dann aber die Minenaktien nicht wieder steigen?

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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon Bumerang » 19.10.2015, 13:37

gullaldr hat geschrieben:
Müssten dann aber die Minenaktien nicht wieder steigen?


Ja, nachdem sie ihre Schulden losgeworden sind. Aber dann sind die Anteile nich mehr an der Börse zu erwerben. Es wird zuerst eine Übernahme der bankrotten Minen geben zum Preis x, sehr wenig vom ursprünglichen Kurs pro Anteil. Anschließend einige Jahre Geld verdient, dann an die Börse für Preis y, ein Mehrfaches von x. Man sollte nicht der Illusion erliegen, an der Börse günstig irgendetwas günstig kaufen zu können, auch wenn sich der Kurs nach einer Weile verdoppelt. Es sind eben immer Käufer da, die noch ungünstiger kaufen wollen.

Ich halte Minenaktien für russisch Roulette. Die Zentralbanken wollen Wirtschaftswachstum. Das wird durch günstige Rohstoffe gefördert. Einer muss die Differenz bezahlen.

EDIT 14:24:

Die Kapitalbeschaffung erfolgt in Drei Stufen.

1) Gutes und risikoarmes Geschäft wird durch EK oder Kredite finanziert. Warum jemanden an der Firma beteiligen, wenn die Investition sicher und lukrativ ist?

2) Ist man sich nicht mehr so sicher, aber immer noch sehr lukrativ wenn es klappt, benötigt man Risikokapital. Das ist teuer und wird nicht für Zinsen zu haben sein, sondern nur gegen Anteile.

3) Findet sich keine Bank oder privater Investor der mitmacht, geht man an die Börse und streut.
Vorteile: Sehr günstig, weil oft der Sachverstand der Anleger fehlt, aber mit Hochglanzprospekte "Blühende Landschaften garantiert" werden.

Wenn man aber nur Umschulden will, fallen mindestens die 2) oft auch die 1) weg. Also bleibt nur die Börse. Na dann, auf gute Geschäfte smilie_09
Zuletzt geändert von Bumerang am 19.10.2015, 14:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon gullaldr » 19.10.2015, 14:03

Ich habe noch ein paar Anteile Pan American Silver und Silver Wheaton. Beide im minus. Willst Du also sagen, die beiden Gesellschaften gehen pleite, ich bekomme eine kleine Entschädigung und bin dann draußen, wenn der Kurs wieder anzieht? Wäre das rechtlich denn so einfach zu bewerkstelligen?

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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon Bumerang » 19.10.2015, 14:53

gullaldr hat geschrieben:Ich habe noch ein paar Anteile Pan American Silver und Silver Wheaton. Beide im minus. Willst Du also sagen, die beiden Gesellschaften gehen pleite, ich bekomme eine kleine Entschädigung und bin dann draußen, wenn der Kurs wieder anzieht? Wäre das rechtlich denn so einfach zu bewerkstelligen?


Ich kenne diese Gesellschaften nicht, deshlab kann ich nur den zweiten teil Deiner Frage und generell beantworten.

Rechtlich passiert nichts. Wenn eine Firma pleite ist, dann ist sie pleite. Der Kurs ist am Boden zerstört. Eigentlich ist die Aktie unverkäuflich. Dann kommt ein Investor der sagt, ich übernehme die Schulden für 50, 60, 80% der Anteile. Das bedeutet, sagen wir bei 80%, dass der Aktienkurs nochmal um diesen Betrag rechnerisch fallen müsste. Gleichzeitig macht er ein Angebot für die Aktionäre, die alten Aktien zu einem Kurs abzukaufen, der oft etwas über diesem neuen Kurs liegt, der aber mit dem ersten Deal bereits kompensiert wird. Mit anderen Worten, Du wirst als Kleinaktionär verkaufen, weil es besser ist als behalten. Die abgewertete neue Aktien wird sich nie mehr erholen, weil sie nicht mehr einen Anteil von sagen wir 0,001% sondern nur noch 0,0002%. Damit Du den alten Kurs erreicht, muss sich die neue Aktie verfünffachen. Viel Spaß beim warten.
Gruß

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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon Sapnovela » 19.10.2015, 18:40

@Bumerang
Du schreibst so viel, dass es kaum möglich ist sich mit allen "Argumenten" zu beschäftigen. Daher nur kurz:

Bumerang hat geschrieben:Natürlich "funktioniert" eine Fiatwährung immer, selbst wenn man sie mit Schubkarren zum Becker tragen muss. Aber auch Au und Ag funktionieren immer, ja selbst Büroklammern tun es (können gegen andere Waren oder Währung getauscht werden) deshalb ist deine Aussage so "wertvoll" wie "Silber und Gold kann man nicht essen".


Du musst schon den Zusammenhang stehen lassen, denn der Kommentar

Sapnovela hat geschrieben:Also bisher funktionieren die großen FIAT-Wähungen wie Euro und Dollar noch ganz gut und sind keinesfalls wertlos. Die Wertlosigkeit als Prämisse führt nur zu falschen Schlußfolgerungen. Silber hat gegenüber dem Euro in den letzten Jahren hart abgewertet


bezog sich auf die Aussage

knuffi hat geschrieben:... was man mit den komischen, eigentlich schon total wertlosen Euros, die man dann für das wertvolle Ag (oder auch Au)bekommt, anfangen soll ?


... und wie man sehen kann ist der Euro eben nicht schon total wertlos, denn sonst würden wir nicht heute mehrfach so viel Silber dafür bekommen wir vor drei oder vier Jahren!

Bumerang hat geschrieben:Dass Silber industriell verwendet wird, ist für seinen langfristigen Werterhalt positiv, weil dadurch die originäre Schmuck- und Geldnachfrage durch eine Industrielle Nachfrage erhöht wird.

Die Schwankungen der industriellen Nachfrage haben nur kurzfristige Auswirkungen auf den Silberpreis, meist weil die anderen Zwei Nachfragearten dies ausgleichen.


Silber ist vor allem ein Industriemetall (50% der Verwendung), die Schmucknachfrage ist mit 18% auch wichtig aber die von uns so geschätzten Münzen / Medallien machen gerade mal ca. 10% aus. Bis wir mit Münzen einen Nachfragerückgang in der Industrie ausgegelichen haben, haben wir alle die Keller bis zum Rand voll.... und Silber wird nicht nur in Minen nachproduziert, sondern gerne auch recycelt. Nachschub kommt, keine Panik.

Bumerang hat geschrieben:Tatsache ist, dass die derzeitige industrielle Nachfrage nach Ag nur deshlab befriedigt werden kann, weil man "Analogsilber" (Papiersilber) als Silberersatz für die Geldanlage anbietet!


Ja die Diskussionen kennen wir alle schon seit drei Jahren (erinnert sich noch jemand an die Kampagne
Crash JP Morgan - Buy Silver? Da ging es auch schon um angeblich nicht nachhaltige Volumen von Papiersilber, die zur Kursexplosion führen mussten.... ist aber irgendwie anders gelaufen?
https://www.youtube.com/watch?v=QCM7rMIqxmk
smilie_11 ... und jetzt redet man schon wieder von 500$ pro Unze Silber
https://www.youtube.com/watch?v=OLqwNSsUTKk
smilie_12 ist das realistisch?

Sollte es, was ich übrigens nicht glaube, in nächster Zeit zu einem Währungscrash kommen, wird Gold statt Silber profitieren, denn Gold hat über die Zentralbanken definitiv noch eine Geldfunktion, was Silber schon lange verloren hat. Silber wird dann im Rahmen des allgemeinen wirtschaftlichen Abschwungs verlieren, denn die industrielle Nachfrage ist nun mal unbestreitbar der wesentliche Faktor, nicht unsere wenigen Unzen in der Schublade.
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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon lifesgood » 19.10.2015, 21:13

Sapnovela hat geschrieben:
... und wie man sehen kann ist der Euro eben nicht schon total wertlos, denn sonst würden wir nicht heute mehrfach so viel Silber dafür bekommen wir vor drei oder vier Jahren!


Nun ich denke nicht, dass es sinnvoll ist eine Extremphase als Maßstab zu nehmen.

Enscheidend ist für uns in D der langfristige Trend in Euro.

Nun sieh Dir mal den 10-Jahres-Chart an. Da sieht man unschwer, dass sich der Silberpreis nach der Übertreigung und den heftigen Rückgängen heute trotz aller Rückgänge auf einem deutlich höheren Niveau bewegt, also vor der Übertreibung.

Sapnovela hat geschrieben:Silber ist vor allem ein Industriemetall (50% der Verwendung), die Schmucknachfrage ist mit 18% auch wichtig aber die von uns so geschätzten Münzen / Medallien machen gerade mal ca. 10% aus. Bis wir mit Münzen einen Nachfragerückgang in der Industrie ausgegelichen haben, haben wir alle die Keller bis zum Rand voll.... und Silber wird nicht nur in Minen nachproduziert, sondern gerne auch recycelt. Nachschub kommt, keine Panik.


Nun wenn man sich einerseits auf den "Verbrauch" fokussiert, sollte man andererseits auch die Reichweite nicht aus den Augen verlieren ... ;)

Sapnovela hat geschrieben:smilie_11 ... und jetzt redet man schon wieder von 500$ pro Unze Silber
https://www.youtube.com/watch?v=OLqwNSsUTKk
smilie_12 ist das realistisch?


Nein, ist es nicht.

Sapnovela hat geschrieben:Sollte es, was ich übrigens nicht glaube, in nächster Zeit zu einem Währungscrash kommen, wird Gold statt Silber profitieren, denn Gold hat über die Zentralbanken definitiv noch eine Geldfunktion, was Silber schon lange verloren hat. Silber wird dann im Rahmen des allgemeinen wirtschaftlichen Abschwungs verlieren, denn die industrielle Nachfrage ist nun mal unbestreitbar der wesentliche Faktor, nicht unsere wenigen Unzen in der Schublade.


Auch wenn die Zentralbanken kein Silber mehr halten, hat es seine Geldfunktion nicht ganz verloren. Denn es hat wesentliche Eigenschaften wie Seltenheit, Fungibilität und weltweite Akzeptanz.

Ich glaube auch, dass die Politik das Spiel auf Zeit noch viele Jahre erkaufen wird. Es gibt ja auch schon Berechnungen, dass man bei einer Negativverzinsung von 2 - 3 % das Spiel bis zum St. Nimmerleinstag
weiterspielen kann.

Nur was passiert, bei einer dauerhaften Negativverzinsung in dieser Größenordnung?

Richtig, auch der kleine Mann wird einen "Sachwert" suchen, mit dem man auch in kleiner Stückelung ohne Zinsverlust sparen kann.

Natürlich ist Silber spekulativer als Gold - keine Frage. Dies spiegelt sich auch in den Schwankungen der Ratio wieder. Allerdings sehe ich persönlich bei einer Ratio 74 das Chance/Risikoverhältnis von Silber recht gut.

Und wenn wir schon in Extremszenarien denken; der Besitz eines Metalls, das überwiegend in Industrie und für Schmuck eingesetzt wird und das zudem über eine deutlich geringere Wertdichte verfügt, wird man auch deutlich schwieriger verbieten können als Gold. Denn die Tatsache, dass die Zentralbanken Gold als Währungsreserve halten, ist durchaus auch ein Risiko, auch wenn ich persönlich nicht an ein Goldbesitzverbot glaube.

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Zuletzt geändert von lifesgood am 19.10.2015, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon Bumerang » 19.10.2015, 21:15

Sap,

der Zusammenhang ist nicht wirklich gegeben, denn sowohl Deine als auch knuffis Aussage genereller Natur waren.

Zwar hat Knuffi einen Zeitpunkt X gewählt um das Silber mit einem "wertlosen" Fiat zu vergleichen. Ad literam ist solch eine Aussage natürlich falsch, sogar von ihm selbst widerlegt, denn wenn Fiat wertlos wäre gebe es keinen Fiatpreis für Silber.

Deshalb gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder leidet knuffi an einer Psychose und widerspricht sich innehab eines Satzes, oder er hat die langfristige Entwertung von Fiat gemeint. Wenn Du mich fragst, schließe ich die erste Möglichkeit aus. Vermutlich auch Du.

Für die Zweite Variante, die langfristige Wertentwicklung, spricht seine berechtigte Frage, wohin mit dem Fiat. Dafür reicht aber ein Vergleich der letzten Paar Jahre, wie Du das gebracht hast, eben nicht. Kurzfristig bis mittelfristig, kann alles anders kommen. Das ist aber Spekulation.

Die Nachfrage nach Anlagesilber wird eben nicht nur durch Münzen und Barren befriedigt, sondern im großen Maße durch Papiersilber. Nur deshalb macht die industrielle Nachfrage 50% der Gesamtnachfrage nach Silber aus. Gäbe es dieses Papiersilber, das von Vielen als gleichwertig betrachtet wird, nicht, würde die Nachfrage nach echtem Anlagesilber deutlich mehr ausmachen als heute.

Silber fällt zunächst mit den Rohstoffen im Falle eines Abschwungs, aber nur solange Fiat nicht stark entwertet. Wenn Fiat stark entwertet passiert genau das, was die Silberbugs voraussagen. Allerdings nicht durch die Nachfrage nach Papiersilber sondern nach Metall, während das Papiersilber entwertet, weil es eben kein Silber ist sondern auch Fiat. Die sogenannte Entkoppelung findet statt.
Ob dann Gold oder Silber mehr steigt, kann ich nicht beurteilen. Ist eigentlich egal, denn alles außer Fiat wird dann eine bessere Geldfunktion aufweisen. Auch die berühmte Büroklammer. Tatsache ist, dass ein Gläubiger oder Käufer mangels Gold auch Silber akzeptieren wird. Fiat kaum, oder nur in ganz großen Mengen und nur wenn er dafür Abnehmer findet, was ziemlich schwierig sein wird.
Gruß

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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon Sapnovela » 19.10.2015, 22:59

lifesgood hat geschrieben:Nun ich denke nicht, dass es sinnvoll ist eine Extremphase als Maßstab zu nehmen.

Enscheidend ist für uns in D der langfristige Trend in Euro.

Nun sieh Dir mal den 10-Jahres-Chart an. Da sieht man unschwer, dass sich der Silberpreis nach der Übertreigung und den heftigen Rückgängen heute trotz aller Rückgänge auf einem deutlich höheren Niveau bewegt, also vor der Übertreibung.


Ok, einverstanden. Das führt direkt zum Kern des Fadens zurück, zur Investment-Strategie. Wer vor 3 oder vier Jahren massiv Silber gekauft hat, ist gekniffen, weil er massive Verluste hat. Wer vor 10 Jahren massiv Silber gekauft hat und in der Übertreibung nicht verkauft hat, ist auch gekniffen, weil er nicht rechtzeitig umgeschichtet hat, z.B. in Dax-Werte (siehe Chart).

Auch wenn die Zentralbanken kein Silber mehr halten, hat es seine Geldfunktion nicht ganz verloren. Denn es hat wesentliche Eigenschaften wie Seltenheit, Fungibilität und weltweite Akzeptanz.


Prinzipiell richtig, aber der Blick auf die Differenzen von An- und Verkaufskursen z.B. bei Banken zeigt das ganze Dilemma. MwSt, Prägekosten, Sammleraufschlag alles futsch, wenn man zum Metallwert verkaufen muss. Daher sollte man nie in diese Verlegenheit kommen und Anlagen suchen, die nicht so hohe Differenzen zwischen An- und Verkauf haben.. und siehe da die gute alte Vreni (o.ä.) schneidet plötzlich viel besser ab.

Ich glaube auch, dass die Politik das Spiel auf Zeit noch viele Jahre erkaufen wird. Es gibt ja auch schon Berechnungen, dass man bei einer Negativverzinsung von 2 - 3 % das Spiel bis zum St. Nimmerleinstag
weiterspielen kann.

Nur was passiert, bei einer dauerhaften Negativverzinsung in dieser Größenordnung?

Richtig, auch der kleine Mann wird einen "Sachwert" suchen, mit dem man auch in kleiner Stückelung ohne Zinsverlust sparen kann.


Auch richtig, nur stellt sich die Frage, welches dann die richtigen Sachwert sind. Es geht im Kern darum jetziges Vermögen in die Zukunft zu retten. Das geht nur mit einem ausgewogenen Portfolio von Anlageformen, die keine oder nur eine schwache Korrelation zeigen. Dazu fällt mir v.a. Markowitz ein.

Natürlich ist Silber spekulativer als Gold - keine Frage. Dies spiegelt sich auch in den Schwankungen der Ratio wieder. Allerdings sehe ich persönlich bei einer Ratio 74 das Chance/Risikoverhältnis von Silber recht gut.


Ja die Chancen sind recht gut, aber die Risiken sind immer noch hoch. Silber ist im Vergleich zu Gold wie ein Optionsschein zu einer Aktie, eine Anlage mit höherem Hebel und damit notgedrungen auch immanent höherem Risiko. Als Beimischung ist Silber eine feine Sache.

Und wenn wir schon in Extremszenarien denken; der Besitz eines Metalls, das überwiegend in Industrie und für Schmuck eingesetzt wird und das zudem über eine deutlich geringere Wertdichte verfügt, wird man auch deutlich schwieriger verbieten können als Gold. Denn die Tatsache, dass die Zentralbanken Gold als Währungsreserve halten, ist durchaus auch ein Risiko, auch wenn ich persönlich nicht an ein Goldbesitzverbot glaube.


Das sehe ich auch so, denn der Aufwand eines Goldverbotes steht in keinem Vergleich zum Nutzen. Eine Sonderabgabe auf Immobilienvermögen (siehe Lastenausgleich) ist administrativ wesentlich leichter umzusetzen (das Verzeichnis der Immobilienbesitzer liegt über die Grundbücher direkt vor) und wesentlich einträglicher (der Gesamtwert der Immobilien ist sehr viel größer, als der Gesamtwert des privat gehaltenen Goldes). Mit einem Goldverbot bringt eine Regierung nur die obere Mittelschicht gegen sich auf und das sind am Ende die Leute, die das Land tragen... oder eben auch nicht, wenn man sie zu sehr gängelt.

Silber ist nicht generell als Anlage ungeeigent, es ist nur eben eine spekulative Anlage und damit als Basis-Investment nicht geeignet. Es spricht nichts gegen eine (begrenzte) Anlage in Silber, wenn man genug andere, weniger volatile Anlagen hat oder z.B. über ein sicheres Einkommen von Vater Staat verfügt. Aber ein all-in in Silber oder etwas in der Richtung ist schlicht extrem riskant. Kann gutgehen, muss aber nicht. Keiner von uns weiß, ob Silber in den nächsten 10 Jahren wieder vom Fleck kommt.
Sammler können bei entsprechender Nase immer eine gute Anlage auch in Silber finden (siehe Lunar Mäuse), die Horter von Phili-Tubes haben in den letzten Jahren aber bestimmt nicht nur einmal darüber nachgedacht, was man hätte anders machen können.

Der Anleger, der nicht nur in Silber, sondern auch in Aktien, Gold, Immobilien etc. angelegt hat, kann seinen Verlust bei Silber locker ausgleichen und ist daher nicht sonderlich ärgerlich. Das ist schlicht Ergebnis sorgfältiger Planung.
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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon lifesgood » 20.10.2015, 00:57

Sapnovela hat geschrieben:Silber ist nicht generell als Anlage ungeeigent, es ist nur eben eine spekulative Anlage und damit als Basis-Investment nicht geeignet. Es spricht nichts gegen eine (begrenzte) Anlage in Silber, wenn man genug andere, weniger volatile Anlagen hat oder z.B. über ein sicheres Einkommen von Vater Staat verfügt. Aber ein all-in in Silber oder etwas in der Richtung ist schlicht extrem riskant. Kann gutgehen, muss aber nicht. Keiner von uns weiß, ob Silber in den nächsten 10 Jahren wieder vom Fleck kommt.


Vollkommen richtig. Diversifikation ist extrem wichtig.

Und wenn man richtig diversifiziert ist es auch egal ob Silber in 5, 10 oder 20 Jahren vom Fleck kommt. Es wird auch wieder eine Zeit wie 2011 geben, in der Silber andere Anlagen outperformt.

Wer richtig diversifiziert hat, kann wenn Geldbedarf besteht, immer das verkaufen, was gerade hoch ist.

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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon Bumerang » 20.10.2015, 07:31

Diversifikation ist das A und O allerdings in Sachwerte.

Der Dax ist ein Mischung zwischen Sachwert und Papieranlage. Außerdem sollte man sich den Kursindex anschauen nicht den Performance Index. Da sieht man, dass er seit seinem Hoch von 2011 gerade mal 25% im Plus ist.

Sap,

Die Immobilien sind am wenigsten versteuert in Deutschland und das seit Ca einem halben Jahrhundert! Warum wohl? Weil die Eliten Immobilien haben. Worum ging es bei der Kaufhof Übernahme? Richtig, um die Immobilien. Ein Haus im Zentrum ist nun Mal nicht so einfach zu ersetzen.

Du hast eine Gruppe von Gekniffenen vergessen. Die vor 10 Jahren weder Silber noch Gold noch Immobilien gekauft haben!! Nur dann hätten sie die Option gehabt 2011 von EM umzuschichten. Vielleicht es komplett zu veräußern und als EK für das Häuschen, das 2011 nich drin war, zu nehmen.

Der Dax ist bereits auf dem Abwärtstrend und nur durch die Geldpolitik abgebremst. Egal was Draghi macht, die Geldschweme in die Finanzwirtschaft führt nicht zur Nachfrage und somit nicht zu Umsätzen.

Die AGs schütten Dividende nur mit Hilfe von Aktienrückkäufen auf Pump und sonstigen Finanzgeschäften.
Gruß

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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon haehnchen03 » 20.10.2015, 09:01

Bumerang,
was hälst du von der Theorie:
Der Dax ist eigentlich auf den Weg nach oben, denn die Kursdelle die man im Moment sieht ist eben nur durch den VW Skandal entstanden und die Sippenhaftung der ganzen Autoindustrie??
Die Geldpolitik wirkt Investitionsfördernt, da mangels Alternativen viele Investitionen vorgezogen werden und wurden.( billiges Geld bei den Banken).
Im Moment haben wir knapp 10200 Punkte. Es gibt bestimmt schlaue Füchse, die könnten VW, BMW, Dailmler, Continental usw Hochrechnen auf den Dax. Da könnten wir bestimmt an die 12500 rankommen.
"Lerne fleißig das Einmaleins, so wird dir alle Rechnung gemein" Adam Ries

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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon Eisvogel78 » 20.10.2015, 09:29

Vor Bekanntwerden des VW-Skandals vor gut einem Monat, stand die VW-Aktie bei grob 180,- Euro.

Zum gleichen Zeitpunkt stand der DAX deutlich unter 10.000 Punkten. Der DAX steht heute also höher als vor Bekanntwerden des VW-Skandals.

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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon Bumerang » 20.10.2015, 10:39

haehnchen03 hat geschrieben:Bumerang,
was hälst du von der Theorie:
Der Dax ist eigentlich auf den Weg nach oben, denn die Kursdelle die man im Moment sieht ist eben nur durch den VW Skandal entstanden und die Sippenhaftung der ganzen Autoindustrie??
Die Geldpolitik wirkt Investitionsfördernt, da mangels Alternativen viele Investitionen vorgezogen werden und wurden.( billiges Geld bei den Banken).
Im Moment haben wir knapp 10200 Punkte. Es gibt bestimmt schlaue Füchse, die könnten VW, BMW, Dailmler, Continental usw Hochrechnen auf den Dax. Da könnten wir bestimmt an die 12500 rankommen.


Was spekulationsbedingt passieren kann, weiß ich nicht. Doch fundamental betrachte beobachte ich folgendes.

Skandale, Schulden, noch mehr Schulden für Aktienrückkäufe, die zu Kurssteigerungen führen, also die Schulden rechtfertigen, Dividenden trotz Schulden und sinkende reale Umsätze, also Stückzahlen!
Gerade die Autoindustrie trickst mit den Zulassungen ohne Ende. Dazu kommt Tricksen in der Bilanz bis sich die Balken biegen! Da werden Scheinvermögen geführt, die auf dem Markt kaum noch etwas bringen würden, Abschreibungen werden hinausgeschoben, etc.

http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/das- ... 84782.html

Die Konsumenten haben kein Geld und bekommen kaum noch Kredite. Sie verdienen weniger oder verlieren Ihren Job. Woher soll die Nachfrage für Wachstum kommen? Die Exporte nach Europa werden auf den Deckel geschrieben. Die Amis habe selbst Probleme, die anderen sowieso.

Wachstum? Dazu muss das Volkseinkommen massiv steigen. Da nützt auch QEx nix.

EDIT: Wenn Du Dich ein Mal mit einem Chef Buchachter nach einer Feier unterhältst, nach jeweils 6 Bier, wirst Du auf einmal Stock nüchtern, während er weiterhin lächelt!
Gruß

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Re: Wann verkaufen? Wann aus Silber und Gold aussteigen?

Beitragvon Nappo » 22.10.2015, 11:12

Ich habe dieses Ding in meinem Börsenspiel-Depot am 14.09. hinzu gefügt:

PAN AMER. SILVER CORP. | CA6979001089
20.000 14.09.2015 5,49 € 6,94 € 26,39 % 138.800,00 €

Minen sollen doch angeblich unrentabel laufen, wie ich hier lesen konnte. Die Preise sind tief im Keller. (Relativ). Hat für solche Entwicklungen jemand eine "Erklärung" ?
https://www.podcast.de/podcast/908466/


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