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Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Physisches Silber, Silberaktien, ETF-Fonds oder Derivate? Austausch von Strategien und Erfahrungen zum Thema.

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Finerus
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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon Finerus » 03.12.2016, 11:01

Lebenserfahrung, Lebensglück? Eher etwas für Individualisten, wogegen eine auf Konsum konditionierte Gesellschaft damit wenig anfangen kann. Die meisten Menschen lassen sich doch nur noch beeindrucken von Dingen, die sie quantifizieren und gegen andere abwiegen können. Wenn also schon der viel gepriesene Reichtum anderen Werten Platz machen soll, müssen die heutzutage schon im Zahlengewand auftreten, z.B. als Bruttonationalglück. Das wird dann beliebig auf Gruppen und Individuen heruntergebrochen und etwas modifiziert. Und schon ist daraus ein Sammelsurium aus Apps für Smartphone und Smartwatch geworden, das über die Einhaltung korrekter Lebens- und Glückspraktiken wacht. Im Dienste des Konsums.

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lifesgood

Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon lifesgood » 03.12.2016, 11:17

... die Konsumgeschichte wandelt sich mit zunehmendem Alter.

Irgendwann besinnt man sich auf die Dinge die einem wichtig sind und die Ziele, die man hat ändern sich. Wenn die Kiddis mal groß sind und man sich mehr auf sich selbst konzentriert, dann fängt man an Bilanz zu ziehen und stellt sich die Frage, was gut und was eher schlecht ist im eigenen Leben.

Darauf folgt dann die Frage, was man an dem nicht so guten ändern kann.

Das dann zu ändern ist ein großer Schritt. Hat mich einiges an Vermögen gekostet, aber Reichtum gebracht.

Das ist nur auf den ersten Blick ein Widerspruch ;)

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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon Bumerang » 04.12.2016, 09:09

Nappo,

toller Beitrag!

Dein Ziel, der Diskussion neuen Drive zu geben hast Du erreicht.

Die "10%" weniger konsumieren als man verdient sind m. E. der Schlüssel.
Der Prozentsatz ist variabel.

Aber man kann auch sie verlieren, wenn man falsch spart bzw investiert. Das ist das Problem der meisten Menschen.
Gruß

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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon Finerus » 04.12.2016, 10:31

10% weniger Konsum im Vergleich zu dem, was man sich dauerhaft leisten könnte, scheint mir von der Größenordnung her plausibel.

Mich würde in dem Zusammenhang interessieren, wieviel Prozent die typischen Problemfälle von Konsumenten, die in die Schuldenfalle geraten, dauerhaft zu viel konsumieren. Sind das auch in etwa 10%?

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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon lifesgood » 04.12.2016, 11:21

... ich denke 10% sind die Untergrenze dessen, was ein junger Mensch heute zurücklegen sollte, wenn er nicht seinen Lebensabend in Armut fristen möchte.

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Robbert
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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon Robbert » 04.12.2016, 14:28

...ergänzend, 10% vom frei verfügbaren Einkommen wäre ein guter Wert. Ja.

Das werden aber nur die Wenigsten schaffen; es fehlt an Disziplin, an Weitsicht, sowie generellem Interesse sich mit Finanzen auseinanderzusetzen. Das jedenfalls ist meine Beobachtung der jüngeren Generation.

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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon Gairsoppa » 04.12.2016, 16:07

Robbert hat geschrieben:...ergänzend, 10% vom frei verfügbaren Einkommen wäre ein guter Wert. Ja.

Das werden aber nur die Wenigsten schaffen; es fehlt an Disziplin, an Weitsicht, sowie generellem Interesse sich mit Finanzen auseinanderzusetzen. Das jedenfalls ist meine Beobachtung der jüngeren Generation.

robbert


smilie_01 generell ja, aber es liegt nicht an fehlender Disziplin, Weitsicht o.ä.
Es liegt wohl eher am "nicht frei verfügbaren Einkommen".
"Private Vorsorge muss ein Hobby von Geringverdienern sein, leisten können sie sich ja nicht..."
https://www.youtube.com/watch?v=jwJY1RSZQzo
Das Geld ist der Punkt, den Archimedes suchte, um die Welt zu bewegen (Johann Nestroy)
8x erfolgreich gehandelt

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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon Frank the tank » 08.12.2016, 11:12

In dem von mir an anderer Stelle eingestellten Video von Robert Halver macht er ziemlich am Schluß folgende Aussage zu Sachkapital:
"Es mag kursmäßig verfallen, aber nicht im Wert"
Dieser Satz, finde ich, bringt es auf den Punkt.
Grüße

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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon Frank the tank » 11.12.2016, 08:53

Ich weiß nicht, ob das hierher passt.
Ist aber eine schöne Geschichte:

https://www.youtube.com/watch?v=zZZS1RizM8o

Es geht um eine Goldmünze ......

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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon Aurargint » 11.12.2016, 11:28

Frank the tank hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob das hierher passt.
Ist aber eine schöne Geschichte:

https://www.youtube.com/watch?v=zZZS1RizM8o

Es geht um eine Goldmünze ......


smilie_09

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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon Em-Bug » 11.12.2016, 18:52

Frank the tank hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob das hierher passt.
Ist aber eine schöne Geschichte:

https://www.youtube.com/watch?v=zZZS1RizM8o

Es geht um eine Goldmünze ......


Ich find die Geschichte eher traurig, aber zumindest regt sie zu nachdenken an. Als Botschaft aus der Sendung könnte ankommen: weg mit dem überflüssigen Zeugs und was "Vernünftiges" gemacht

Sicher ist es nicht unklug und nachvollziehbar, den Sammleraufschlag zu realisieren. Jedoch sollte man die Werthaltigkeit von Au bei dem Erleben der Story begreifen und dann, sagen wir mal, die Hälfte des Erlöses in spotnahes EM reinvestieren und nur eine Hälfte für Renovierungen.
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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon AeroMaster » 11.12.2016, 19:59

Ich habe die Sendung gesehen und ich war geschockt. Wir sind doch hier genau beim oben genannten Thema: Konsum.

Man bekommt Geld doch heute fast nachgeworfen. Warum sollte ich da meinen Familienschatz (und dieses Stück hat den Begriff "Schatz" wirklich verdient) für eine dämliche (bitte entschuldigt) Renovierung ausgeben? Den guten Mann kann ich nicht verstehen. Diese Münze vermache ich an meine Kinder und soll von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Warum schaffen es viele Leute nicht ein Vermögen aufzubauen bzw. sind arm im Alter? Genau darum.

Keine Ahnung was renoviert wird, aber in der Regel ist die Investition in 20 Jahren dahin. Die Münze gibt es dann immer noch (wird wahrscheinlich auch nicht dramatisch an Wert verloren haben).

Nappo hat es sehr gut auf den Punkt gebracht. Ein sehr wichtiger Aspekt ist Disziplin und man braucht einen "Plan" im Leben. Viele junge Menschen (<30 Jahre (ich gehöre auch dazu)) leben in den Tag rein (OK, etwas übertrieben, sagen wir von Monat zu Monat (oder die Partygesellschaft von Wochenende zu Wochenende)). Man braucht immer das aktuellste iPhone, Weltreise, Party, Skifahren, Klamotten, .... und vieles mehr. In Maßen ist das ja auch in Ordnung, aber am Ende des Monats oder Jahres sollte es nicht auf Null (oder gar ins Negative) gehen.

Es gibt so viele Stories von Menschen die nie einen "Plan" hatten. Ein schönes Beispiel ist die Geschichte eines Ingenieurs, der im Alter auf einmal finanziell nicht mehr so gut gestellt war und zu kämpfen hatte. Er wurde von allen Seiten bedauert und es wurde die Frage gestellt, wie kann das sein in einem Land wie Deutschland smilie_08 ?
Er hatte doch immer gut verdient (all die guten Jahrzehnte mitgenommen), seine Frau braucht nicht zu arbeiten, sie sind sehr viel gereist (haben die ganze Welt gesehen), große Autos gefahren, große Wohnungen und Häuser gemietet, aber für eine Eigentumswohnung hat es erstaunlicherweise nicht gereicht. Jetzt im Alter ohne nennenswerte Ersparnisse, Wohnungsmiete, private Krankenversicherung, ... gibt es Probleme.

Ist da jetzt unser System schuld? Muss ich Mitleid haben? Nein! Warum auch? Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich.

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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon Azteke » 11.12.2016, 20:41

@Aeromaster
schöner Beitrag smilie_01

Ich denke auch, dass sich viele keine Gedanken machen, was sie für ihr gezahltes Geld zurückbekommen. Der Event, das Happening, der Einlaufsthrill muss genügen. Zum Schluss ist aber leider das Geld weg ...

Ich betrachte mir für meine Geldausgaben auch eher der "Gegenwert"', den ich für eine Ausgabe in Euro zurück bekomme. Der Euro-Betrag fließt aus den Haus raus, aber was erhält man dafür an Wert (sofort) zurück?(Beträge jetzt bitte nicht als Wissenschaft nehmen, sondern als Beispiel)
- Gold = 97%
- Silber = 88% (wg. Steuer und Händlermarge)
- Auto = 75% (nach ein paar Monaten 60% und nach zwei Jahren 50%)
- Elektronikartikel = 40%
- Möbel = 20%
- Kleidung = 10%
- Essengehen = 0%

Die relevante Frage ist demnach, welchen Gegen"wert" man für seine hart erarbeiteten Euro erhält. Vieles was man kauft, ist kurz nach dem Kauf eben nichts oder kaum mehr etwas Wert. Egal wie sich Edelmetalle in Zukunft entwickeln, man erwirbt trotzdem einen relativ hohen Gegenwert im Vergleich zum gezahlten Euro-Einsatz - welcher langfristig Bestand hat. Das ist zumindest für mich der Maßstab einer Geldausgabe. Trotzdem soll man sich etwas gönnen - aber wenn zu viele Ausgaben keinen Gegenwert generieren, sollten sich viele Menschen überlegen, ob die Ausgaben wirklich sinnvoll, bzw. notwendig sind.

Just my 2 cent ...

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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon Aurargint » 11.12.2016, 21:38

Frank the tank hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob das hierher passt.
Ist aber eine schöne Geschichte:

https://www.youtube.com/watch?v=zZZS1RizM8o

Es geht um eine Goldmünze ......


Zuschlag bei einer Auktion bei Künker: € 46000,- smilie_09

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gullaldr
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Re: Irrglaube: Reich werden mit Edelmetallen - Diskussionsthread

Beitragvon gullaldr » 12.12.2016, 00:51

Azteke hat geschrieben:- Möbel = 20%


Da kommt es auf die Möbel an. Für Ikea-Regale mag die Rechnung stimmen, für Antiquitäten, Designer-Stücke oder z.B. handgearbeitete Schränke nicht.


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