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Wertsicherung durch Silber-Euromünzen: gut oder schlecht?

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KarlHansJanke
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Wertsicherung durch Silber-Euromünzen: gut oder schlecht?

Beitragvon KarlHansJanke » 07.07.2013, 12:36

Hallo,

mich interessiert mal eure Einschätzung zur langfristigen Anlage in Silber-Euromünzen, also Euro-Gedenkmünzen und dergleichen.
Ich habe mir hierzu ein paar Gedanken gemacht, und mich interessiert eure Meinung und ggf. Zurechtweisung meiner Ansichten.

Ich habe diesbezüglich eine gespaltene Meinung, was sich aber nicht immer gut für Kaufentscheidungen macht.

Kurz zu mir: ich bin Student und verfüge passend dazu über entsprechend geringe finanzielle Mittel. Ich möchte neben 2,3 Monatsgehältern Liquiditätsreserven (hab ich) 10-20% meines mickrigen Vermögens in Edelmetalle legen (hab ich), darüber hinaus in diversen Formen anlegen.
Mein "Finanzplan" befindet sich auf einem guten Weg.

Zum Thema:

Ich bin auf das "Anlegen (erstmal nur wertfrei, - nicht im Sinne von investieren) in Euro-Silbermünzen" gestoßen.

Ein Konto wirft nur ein paar läppische Prozente ab. Das macht bei 1500€ gerade mal 30€ aus.Wenn wir also davon ausgehen, dass bei diesen Beträgen "Kopfkissen" und Girokonto als gleichwertig zu betrachten sind, stellt sich die Frage, was wir unters Kopfkissen legen.

Bsp.: 100€

100€-Schein ist auf Vertrauensbasis 100€ Wert. Sollte es wider Erwarten übermorgen zu einem unvorstellbaren ungeordneten Währungscrash kommen, verliert dieser seinen Nominalwert, und der Wert bleibt auf den Materialwert (0,01€) beschränkt.

Der Wert des 100€-Scheines beträgt also zum aktuellen Zeitpunkt 100€(Nominal), inklusive Papierwert abzüglich des gegenwärtigen Risikos des Währungscrashs.

Hält man dem gegenüber 10* 10€-Gedenkmünzen aus Silber, so ist der Nominalwert gleich, bei ungeordnetem Währungscrash behalten diese aber ihren Materialwert (bei 925er Münzen derzeit etwa 8€, bei 625er Münzen derzeit etwa 5€).
Dies macht die Gedenkmünzen auf den ersten Blick deutlich attraktiver als Papiergeld, da das Crashrisiko abgefangen wird.

Es heißt ja so schön, dass die Silber-Euromünzen durch ihren Nominalwert abgesichert sind gegen etwaigen (und derzeit anhaltenden) Kursverfall.

Damit ist klar, dass sie (bei gültigem Euro) jederzeit 10€ (je Münze) wert sind, - durch ihren inneren Wert aber eigentlich auch mehr, denn sie können nur von steigendem Silberkurs profitieren.

Auf der anderen Seite profitieren sie aber auch erst nur dann vom Kursgewinn, wenn dieser über ihrem Nominal(+Aufschlag, den man ggf. beim Kauf bezahlt hat) liegt. (etwaige Sammlerwerte mal außen vor gelassen)

ABER: Vor ca. 3 Jahren, zum Höhepunkt des Silber-Kurses, wog der Silberpreis der 625er-10€-Münzen gerade mal so den Nominalwert auf.

Das bedeutet, dass ich die (durch Nominal aufgeprägte) Sicherung gegen Kursverlust damit bezahle, dass ich wohl nie vom steigenden Kurs profitieren kann.

Ich habe mir in einer spontanten Lust eine Rolle 10€ Münzen zugelegt. Ich habe für diese Rolle (250€ Nennwert) 280€ bezahlt. Ich dachte mir, bevor ich regelmäßig zur Bank laufe und auf rückäuflige Silberzehner hoffe, spare ich mir die Lebenszeit, und bezahle im Schnitt pro 10€-Münze (als Preis für das Warten) 11,2€. Ich dachte also, ein gutes Geschäft gemacht zu haben.

Auf der anderen Seite kriege ich von der Bank (gesetzt den Fall, es findet sich kein Käufer) im Falle einer etwaigen geordneten Währungsumstellung auch nur maximal 250€, mache also garantierte 30€ Verlust.
"Garantierter Verlust" hört sich wiederum nicht so cool an wie anfängliches "nur von steigenden Kursen profitieren".
Also wäre ich blöd zu verkaufen (will ich auch nicht, da langfristig und zur Absicherung).

Da ich aber eh absehbar nicht verkaufe (weil Verlust), hätte ich mir ebenso von den 280€ zum aktuellen Unzenpreis von 17€ in Shops auch 16,5 Unzen holen können. So habe ich "nur" 8 Unzen reines Silber für 280€ gekauft.

Auf der anderen Seite hatte ich vorher 250€ Bargeld. Habe 30€ draufgezahlt, und habe nun 250€ Bargeld mit 8Unzen Silber innerem Wert - man könnte es also auch so sehen, dass ich für 30€ 8 Unzen gekriegt habe..

(Natürlich ist mir klar, dass ich ENTWEDER die 8 Unzen, ODER die 250€ Bargeld habe - aber das ist ne Stange Bargeld, die deutlich schwerer wiegt als blanke Bits auf nem Konto oder Papier)


Ich will den Silberkurs noch ein paar Monate fallen lassen, um mir dann nochmal vor der MWST-Erhöhung ein paar neue Unzen zuzulegen, denke also, die Wartezeit lässt sich gut mit 10€-Gedenkmünzen überbrücken.

Was haltet ihr hiervon?
Und was wäre der letzte Preis, den ihr für eine Rolle 10€-Münzen zahlen würdet (625er und 925er bitte getrennt betrachten) - ich frage absichtlich nicht nach "einem guten Preis", denn mir ist klar, dass 250€ für 250€ ein guter Preis sind, den halte ich jedoch für nicht realisierbar.

Oder würdet ihr von solchen chimären Angelegenheiten, die "nichts halbes und nichts ganzes" sind lieber die Finger lassen und verfügbares Geld (genügend Diversifikation vorausgesetzt) entweder in "vollwertiges" :wink: (999er) Silber anlegen, oder halt auf dem Konto liegen lassen..

Letzte Frage: Was haltet ihr von den derzeitigen französischen Silber-Euro-Umlaufmünzen?
Bei diesen kann man ja pro Haushalt einen Satz (3*25+3*5=90€) zum Nominalwert erstehen, ich erspare mir also die "30€ garantierten Verlust" (siehe Beispiel oben) - auf der anderen Seite müsste ich wohl, wenn ich mir mehrere Sätze davon hole, erstmal nach Frankreich, um diese wieder in "echtes Geld" umzutauschen, da diese ja in Deutschland kein gesetzliches Zahlungsmittel sind. - Oder kriege ich die später auch mit ggf. Aufpreis zum Nominal in der Bucht los?
An den französischen Euro-Münzen ist die Verlockung, dass ich sie ohne Aufschlag erstehen könnte (über Freunde, die ihrerseits noch keinen Satz bestellt haben), - andererseits haben die französischen 90€ noch weniger Silbergehalt als die deutschen Euro-Münzen und die obigen Argumente würden daher umso "nachteiliger" für die französischen Münzen gelten (da weniger innerer Wert - dafür jedoch auch weniger Aufschlag).

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mb db
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Beitragvon mb db » 07.07.2013, 14:36

Hallo KarlHansJanke,

bis vor ca. 2 Jahren wusste ich auch noch nichts von Silber dann hat mich mein Kollege infiziert und ich habe mich damit befasst und finde es sehr interessant.

Ich Persönlich würde die 10 € Münzen lassen, sie haben zwar den Nominal wert aber für mich sind sie nicht wirklich interessant und keine Absicherung wie ich es mir vorstellle.
WEIL: gehen wir mal von einem crash aus, dann sind die 10 € in Luft aufgegangen somit wäre es geld was ich verschenkt hätte.
Im Gegenzug sehe ich momentan auch noch keinen Boden aber kaufen tue ich trotzdem da egal was man macht, entweder geht es gut oder eben nicht

ich empfehle dir die Lunare oder Pandas vor kurzem bei PS Coins noch für um die 180€ die 10 OZzu haben. diese gefallen mir sehr gut aber das ist geschmackssache

oder wenn du was einfaches haben möchtest sind die wiener Philarmonie auch nicht schlecht wobei ich dort einen anderen lieferanten dir empfehlen kann insbesondere wenn du immer kleine mengen kaufen möchtest ( Heubach) da hier die Versandkosten relativ preiswert sind mit unter 100€ für 3,50

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Maple Leaf
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Beitragvon Maple Leaf » 07.07.2013, 15:35

Ähh, dir ist aber schon klar, dass er die 10 €-Münzen aus Silber meint, oder?
Liebe Grüße vom Ahornblatt

oli40
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Beitragvon oli40 » 07.07.2013, 15:41

Die älteren 10 Euro mit 925 oder die neuen mit nur noch 625 Silbergehalt ?





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Sam19
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Beitragvon Sam19 » 07.07.2013, 15:45

Sowohl als auch...er spricht doch explizit beide an...

Ich persönlich würde beim derzeitigen Kurs eher in Bullionmünzen (Philis, Maples, etc.) investieren. Eben weil man mehr Silber für sein Geld bekommt. Dafür verzichtet man zwar auf die "10-Euro-Absicherung" nach unten - aber ob die nochmal für uns relevant wird bzw. den Vorteil aufwiegt, dass man derzeit mehr als doppelt soviel 999er-Silber für das gleiche Geld bekommt?
Zuletzt geändert von Sam19 am 07.07.2013, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Friedrich 3
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Beitragvon Friedrich 3 » 07.07.2013, 15:50

Er wird wohl die 925er meinen,da er über 11 Euronen gelöhnt hat.

Du kannst aber auch ein Problem bekommen,wenn es zum Währungscrash kommt.Denn dann meiden die Leute alles was ein € Zeichen hat.

Fasse dann auch die guten alten DM Münzen ins Auge oder die Reichsmark.Kein Nominal mehr aber Silber und bei der DM ein sehr guter Ruf und gutes Gefühl....

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KarlHansJanke
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Beitragvon KarlHansJanke » 07.07.2013, 15:50

@oli40:
Ich meine beide.
Ich hatte mir für 280,- eine 625er Rolle geholt, wobei ich mir wahrscheinlich zukünftig, wenn, dann die 925er holen würde - aber hängt halt alles vom Preis ab, den man dafür zahlt, (wenn es überhaupt empfehlenswert ist - das ist eben die Frage, die ich in dieses Forum stelle).


@mb db: Zu Heubach Edelmetalle habe ich gespaltene Ansichten. Meinen ersten Edelmetall-Kauf habe ich auch bei Heubach zufriedenstellend getätigt, war dann jedoch sehr irritiert durch ein " Wir weisen aber nochmals darauf hin, dass diese automatische E-Mail keine Annahme Ihres Angebotes darstellt. Ihnen wird gesondert durch eine manuelle Auftragsbestätigung die Bestellung endgültig bestätigt. " - Heubach könnte sich also bei steigendem Silberkurs immernoch darauf berufen, was eine Ungleichgewicht zwischen Kunde & Verkäufer bedeutet. Außerdem ist das Shopsystem von Heubach ein Graus. Dies lässt mich von Heubach zukünftig Abstand nehmen.

Habe danach zufriedenstellend bei Kettner sowie silber-corner bestellt. Aber das ist ein anderes Thema und gehört alles nicht in diesen Faden.

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John_Silver
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Beitragvon John_Silver » 07.07.2013, 16:59

Wie Du es machst, ist im Grunde Geschmackssache.

Silber ist Silber, ob da nun das Eurosymbol draufsteht, oder ob Du ältere DM oder RM Stücke oder Buillon kaufst.

Ich selbst habe von jedem etwas - und der Silberwert ist bei allen Varianten gleichermaßen den Bach abgegangen. :mrgreen:

Insofern behaupten manche Leute zu Recht, dass es nicht schaden kann, sich neben den Silbermünzen die nur den Silberwert haben, sich auch alte, seltene Sammlermünzen zuzulegen.
Da ich mich nie zwischen "Horten" und "Sammeln" so richtig entscheiden konnte, habe ich beides gemacht - und siehe da: Während die reinen "Hortmünzen" im Fiat-Wert doch ziemlich gefallen sind, ist der Preis für die Sammlermünzen stabil geblieben, bzw. teilweise leicht gestiegen.

Man muß natürlich Spaß an seltenen Stücken haben; und auch ein wenig Ahnung, damit man nicht übers Ohr gehauen wird und Fälschungen angedreht bekommt, bzw. überteuert kauft.

Die Bucht ist z.B. ein denkbar schlechter Ort zum Kauf von Sammlerstücken. Lieber zu einem Händler gehen (und den Händleraufschlag zahlen, dafür aber auch ein echtes Stück kaufen) oder man kennt einen oder mehrere faire Privatsammler, die ihre Sammlung verkleinern, bzw. auflösen.

Wie auch immer Du Dich entscheidest (Muß man das überhaupt? s.o.), ich wünsche Dir viel Spaß und ein glückliches Händchen bei allem, was Du in Sachen Silber unternimmst.

Silberne Grüße,

John_Silver smilie_24
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