Hallo,
mich interessiert mal eure Einschätzung zur langfristigen Anlage in Silber-Euromünzen, also Euro-Gedenkmünzen und dergleichen.
Ich habe mir hierzu ein paar Gedanken gemacht, und mich interessiert eure Meinung und ggf. Zurechtweisung meiner Ansichten.
Ich habe diesbezüglich eine gespaltene Meinung, was sich aber nicht immer gut für Kaufentscheidungen macht.
Kurz zu mir: ich bin Student und verfüge passend dazu über entsprechend geringe finanzielle Mittel. Ich möchte neben 2,3 Monatsgehältern Liquiditätsreserven (hab ich) 10-20% meines mickrigen Vermögens in Edelmetalle legen (hab ich), darüber hinaus in diversen Formen anlegen.
Mein "Finanzplan" befindet sich auf einem guten Weg.
Zum Thema:
Ich bin auf das "Anlegen
(erstmal nur wertfrei, - nicht im Sinne von investieren) in Euro-Silbermünzen" gestoßen.
Ein Konto wirft nur ein paar läppische Prozente ab. Das macht bei 1500€ gerade mal 30€ aus.Wenn wir also davon ausgehen, dass bei diesen Beträgen "Kopfkissen" und Girokonto als gleichwertig zu betrachten sind, stellt sich die Frage, was wir unters Kopfkissen legen.
Bsp.: 100€
100€-Schein ist auf Vertrauensbasis 100€ Wert. Sollte es wider Erwarten übermorgen zu einem unvorstellbaren ungeordneten Währungscrash kommen, verliert dieser seinen Nominalwert, und der Wert bleibt auf den Materialwert (0,01€) beschränkt.
Der Wert des 100€-Scheines beträgt also zum aktuellen Zeitpunkt 100€(Nominal), inklusive Papierwert abzüglich des gegenwärtigen Risikos des Währungscrashs.
Hält man dem gegenüber 10*
10€-Gedenkmünzen aus Silber, so ist der Nominalwert gleich, bei ungeordnetem Währungscrash behalten diese aber ihren Materialwert (bei 925er Münzen derzeit etwa 8€, bei 625er Münzen derzeit etwa 5€).
Dies macht die Gedenkmünzen auf den ersten Blick deutlich attraktiver als Papiergeld, da das Crashrisiko abgefangen wird.
Es heißt ja so schön, dass die Silber-Euromünzen durch ihren Nominalwert abgesichert sind gegen etwaigen (und derzeit anhaltenden) Kursverfall.
Damit ist klar, dass sie (bei gültigem Euro) jederzeit 10€ (je Münze) wert sind, - durch ihren inneren Wert aber eigentlich auch mehr, denn sie können nur von steigendem Silberkurs profitieren.
Auf der anderen Seite profitieren sie aber auch erst nur dann vom Kursgewinn, wenn dieser über ihrem Nominal(+Aufschlag, den man ggf. beim Kauf bezahlt hat) liegt. (etwaige Sammlerwerte mal außen vor gelassen)
ABER: Vor ca. 3 Jahren, zum Höhepunkt des Silber-Kurses, wog der Silberpreis der 625er-10€-Münzen gerade mal so den Nominalwert auf.
Das bedeutet, dass ich die (durch Nominal aufgeprägte) Sicherung gegen Kursverlust damit bezahle, dass ich wohl nie vom steigenden Kurs profitieren kann.
Ich habe mir in einer spontanten Lust eine Rolle 10€ Münzen zugelegt. Ich habe für diese Rolle (250€ Nennwert) 280€ bezahlt. Ich dachte mir, bevor ich regelmäßig zur Bank laufe und auf rückäuflige Silberzehner hoffe, spare ich mir die Lebenszeit, und bezahle im Schnitt pro 10€-Münze (als Preis für das Warten) 11,2€. Ich dachte also, ein gutes Geschäft gemacht zu haben.
Auf der anderen Seite kriege ich von der Bank (gesetzt den Fall, es findet sich kein Käufer) im Falle einer etwaigen geordneten Währungsumstellung auch nur maximal 250€, mache also garantierte 30€ Verlust.
"Garantierter Verlust" hört sich wiederum nicht so cool an wie anfängliches "nur von steigenden Kursen profitieren".
Also wäre ich blöd zu verkaufen (will ich auch nicht, da langfristig und zur Absicherung).
Da ich aber eh absehbar nicht verkaufe (weil Verlust), hätte ich mir ebenso von den 280€ zum aktuellen Unzenpreis von 17€ in Shops auch 16,5 Unzen holen können. So habe ich "nur" 8 Unzen reines Silber für 280€ gekauft.
Auf der anderen Seite hatte ich vorher 250€ Bargeld. Habe 30€ draufgezahlt, und habe nun 250€ Bargeld mit 8Unzen Silber innerem Wert - man könnte es also auch so sehen, dass ich für 30€ 8 Unzen gekriegt habe..
(Natürlich ist mir klar, dass ich ENTWEDER die 8 Unzen, ODER die 250€ Bargeld habe - aber das ist ne Stange Bargeld, die deutlich schwerer wiegt als blanke Bits auf nem Konto oder Papier)
Ich will den Silberkurs noch ein paar Monate fallen lassen, um mir dann nochmal vor der MWST-Erhöhung ein paar neue Unzen zuzulegen, denke also, die Wartezeit lässt sich gut mit 10€-Gedenkmünzen überbrücken.
Was haltet ihr hiervon?
Und was wäre der letzte Preis, den ihr für eine Rolle 10€-Münzen zahlen würdet (625er und 925er bitte getrennt betrachten) - ich frage absichtlich nicht nach "einem guten Preis", denn mir ist klar, dass 250€ für 250€ ein guter Preis sind, den halte ich jedoch für nicht realisierbar.
Oder würdet ihr von solchen chimären Angelegenheiten, die "nichts halbes und nichts ganzes" sind lieber die Finger lassen und verfügbares Geld (genügend Diversifikation vorausgesetzt) entweder in "vollwertiges"
(999er) Silber anlegen, oder halt auf dem Konto liegen lassen..
Letzte Frage: Was haltet ihr von den derzeitigen französischen Silber-Euro-Umlaufmünzen?
Bei diesen kann man ja pro Haushalt einen Satz (3*25+3*5=90€) zum Nominalwert erstehen, ich erspare mir also die "30€ garantierten Verlust" (siehe Beispiel oben) - auf der anderen Seite müsste ich wohl, wenn ich mir mehrere Sätze davon hole, erstmal nach Frankreich, um diese wieder in "echtes Geld" umzutauschen, da diese ja in Deutschland kein gesetzliches Zahlungsmittel sind. - Oder kriege ich die später auch mit ggf. Aufpreis zum Nominal in der Bucht los?
An den französischen Euro-Münzen ist die Verlockung, dass ich sie ohne Aufschlag erstehen könnte (über Freunde, die ihrerseits noch keinen Satz bestellt haben), - andererseits haben die französischen 90€ noch weniger Silbergehalt als die deutschen Euro-Münzen und die obigen Argumente würden daher umso "nachteiliger" für die französischen Münzen gelten (da weniger innerer Wert - dafür jedoch auch weniger Aufschlag).