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Währungsrisiko

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Tresor
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Währungsrisiko

Beitragvon Tresor » 12.04.2012, 23:11

Hallo zusammen,

ich überlege seit 2 Jahren Teile meines ersparten in Rohstoffe anzulegen bin leider von der Börse gebranntmarkt (new economy-Blase, Immobilienblase)

Macht es überhaupt Sinn als Anfänger in Gold/Silber zu investieren aufgrund der Dollar-Abhängigkeit? Habe kein Broker-Konto etc. Würde nur Münzen kaufen beim Händler, habe allerdings Angst vor entsprechenden Ab/Aufwertungen, da dies meinen (über Jahre erwirtschafteten) Gewinn zu nichte machen könnte.

In Optionsscheine etc. zu investieren / Broker-Konto zu eröffnen macht evtl. aufgrund der kleinen Beträge keinen Sinn, sagen wir im nächsten halben Jahr ca 4-5 T€? Welche Möglichkeiten der Absicherung gibt es ?

Habe bei der Suche keine entsprechende Antwort gefunden.

Vielen Dank

(Könnte eine Umfrage starten, sichert Ihr ab? wenn ja wie? ... nur leider weiß ich noch nicht welche Arten der Absicherung angebracht sind...)

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numerobis

Beitragvon numerobis » 12.04.2012, 23:18

Zunächst mal zur Begrifflichkeit Rohstoffe.
Zwar weden in jügster Zeit Edelmetalle gerne unter solche subsummiert,allerdings beleuchtet diese Kategorisierung ihren quasimonetären Charakter absolut nicht ausreichend.
Was für Ag noch einigermaßen stimmig sein mag geht hinsichtlich Au an den Realitäten vorbei.

Tresor
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Beitragvon Tresor » 12.04.2012, 23:33

Danke,da hast du Recht, habe erst allgemein an Rohstoffe gedacht und mich letztendlich für Silber entschieden, was ohne Zweifel ein EM ist.

Viele Grüße

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AgCluster
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Re: Währungsrisiko

Beitragvon AgCluster » 12.04.2012, 23:39

Tresor hat geschrieben:Hallo zusammen,

Macht es überhaupt Sinn als Anfänger in Gold/Silber zu investieren aufgrund der Dollar-Abhängigkeit? Habe kein Broker-Konto etc. Würde nur Münzen kaufen beim Händler, habe allerdings Angst vor entsprechenden Ab/Aufwertungen, da dies meinen (über Jahre erwirtschafteten) Gewinn zu nichte machen könnte.


Die Dollarabhängigkeit hat aber auch Vorteile. Fällt der Goldpreis, so wird normalerweise der Euro schwächer, so dass der Goldpreis in Euro weniger Verluste macht als in Dollar gerechnet. Umgekehrt werden Steigerungen in Euro geringer ausfallen als in Dollar. Goldpreisschwankungen werden für den Euroanleger quasi "gedämpft". :wink:
The euro zone has the power to defeat market speculations.

MapleHF

Beitragvon MapleHF » 13.04.2012, 07:36

... Du überlegst seit zwei Jahren? Sieh Dir mal die Kurse von vor zwei Jahren an im Vergleich zu den heutigen an Wink

Der Spotpreis für die Unze Silber lag damals bei rund 15 € und für die Unze Gold unter 900 €.

Aber ernsthaft; diese Anstiege in den letzten zwei Jahren bergen natürlich auch Risiken.

Wenn Du fragst, ob es Sinn mach in Gold uns Silber zu investieren, solltest Du uns auch wissen lassen, welche Ziele Du mit dieser Investition verfolgst. Allgemeingültige Aussagen gibt es nicht. Ob es Sinn macht, hängt immer auch von der persönlichen Situation des Einzelnen ab.

Jemand, der in der Wüste lebtt wird eine völlig andere Antwort auf die Frage geben, ob es Sinn macht schwimmen zu lernen, als jemand der auf einer Insel lebt.

Geht es primär um Gewinnerzielung, oder um Vermögenssicherung/Kaufkrafterhalt? Eine weitere Frage, wird der investierte Betrag in absehbarer Zeit benötigt, oder nicht?

Wenn nicht kann man auf Absicherung verzichten, weil man ja zu schlechten Preisen nicht verkaufen muss.

Das Problem bei der Absicherung liegt ja darin, dass sie mich Geld kostet wenn das Investment die gewünschte Richtung einschlägt und somit die Gewinne schmälert.

Ich persönlich kann Dir nur empfehlen, Dich ein wenig mit der wirtschaftlichen und währungstechnischen Gesamtsituation zu beschäften (nicht nur in eine Richtung sondern beide Seiten hören/lesen), Dir dann eine persönliche Meinung zu bilden, wie die nähere und weitere Zukunft aussehen könnte und dann für Dich zu entscheiden, ob Du eine Absicherung in Gold und Silber brauchst oder nicht.

Zum kurzfristigen Geldverdienen gibt es sicherlich auch andere Dinge, aber zur Absicherung (vor allem auch, wenn der Betrag für andere Sachwerte wie Grund/Boden, Immo usw. zu gering ist) stellen Edelmetalle sicherlich eine gute Möglichkeit dar.

MapleHF
Zuletzt geändert von MapleHF am 13.04.2012, 07:41, insgesamt 1-mal geändert.

MapleHF

Beitragvon MapleHF » 13.04.2012, 07:40

... sorry Doppelpost :(

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Beitragvon Depot-Inhaber » 13.04.2012, 08:58

Hallo Tresor,

kurzum: Es existiert überhaupt kein Währungsrisiko beim Erwerb von Edelmetallen. Wie anzunehmen ist, kaufst du in Euro und verkaufst in Euro (oder der entsprechenden Nachfolgewährung).

Dass Silber und die anderen Edelmetalle meistens in Dollar angegeben werden, soll dabei nicht verunsichern. Natürlich kann im Zweifelsfall Silber in Dollar steigen und in Euro fallen, aber für dich ist stets der Silberkurs in Euro relevant. Kurse dazu gibt es z.B. unter

http://www.ag-edelmetalle.de/charts/silber (runterscrollen!)

Viele Grüße

MapleHF

Beitragvon MapleHF » 13.04.2012, 10:19

... nun das eigentliche Währungsrisiko besteht ja in den Währungen an sich. Selbst wenn man jetzt nicht an den Crash glaubt, wird sich der Wert der Währungen (Kaufkraft) durch Inflation verringern.

Und genau vor diesem Risiko sollen Edelmetalle ja schützen. Das gelingt in manchen Zeiträumen nicht (wie von 1980 bis 2000) und in manchen Zeiträumen (wie seit 2000) hat man mit Edelmetallen deutlich mehr als den reinen Inflationsausgleich.

MapleHF

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Beitragvon mafi » 13.04.2012, 10:25

Tresor, deine fragen lassen vermuten, dass die folgende Publikation für Dich interessant sein könnte:
http://www.gietl-verlag.de/aktuelles/al ... 940ab05d21

Gruß
mafi

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Beitragvon Tresor » 15.04.2012, 20:51

Hallo und vielen Dank für eure Antworten.

Ich habe es bisher so verstanden:

Der Silber-Wert wird in $ gemessen (?), d.h. um es jetzt beim Händler zu kaufen muss es ensteprechend dem Wechselkurs umgerechnet werden.

Wenn wir bspw. den $-Wert für Silber heute nehmen ( 31,41 $/Unze; WK: 1,30 €/$) aber der Wechselkurs €/$ hypothetisch von heute auf morgen auf Parität 1:1 fällt heißt es doch heute zahle ich für eine Unze 24,16 € (d.h. viel weniger) als morgen bei Parität 31,41 €, dann gibt es doch ein Währungsrisiko?

Will gar nicht wissen, was passiert wenn der $-abgelöst wird als Fixing für Silber/Gold? (Vom Euro sicher nicht...).

Hoffe das ich irgendwie falsch liege und es kein Währungsrisiko gibt?

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Re: RE

Beitragvon AGnostiker » 15.04.2012, 21:01

Tresor hat geschrieben:Wenn wir bspw. den $-Wert für Silber heute nehmen ( 31,41 $/Unze; WK: 1,30 €/$) aber der Wechselkurs €/$ hypothetisch von heute auf morgen auf Parität 1:1 fällt heißt es doch heute zahle ich für eine Unze 24,16 € (d.h. viel weniger) als morgen bei Parität 31,41 €, dann gibt es doch ein Währungsrisiko?

Genau! smilie_01

Das hohe Risiko, die Unze in diesem Fall teurer verkaufen zu müssen, darf nicht unberücksichtigt werden! --> Das nennt der Fachmann dann unkalkulierbares Gewinnrisiko. :mrgreen:

MapleHF

Re: RE

Beitragvon MapleHF » 15.04.2012, 21:13

Tresor hat geschrieben:Hallo und vielen Dank für eure Antworten.

Ich habe es bisher so verstanden:

Der Silber-Wert wird in $ gemessen (?), d.h. um es jetzt beim Händler zu kaufen muss es ensteprechend dem Wechselkurs umgerechnet werden.

Wenn wir bspw. den $-Wert für Silber heute nehmen ( 31,41 $/Unze; WK: 1,30 €/$) aber der Wechselkurs €/$ hypothetisch von heute auf morgen auf Parität 1:1 fällt heißt es doch heute zahle ich für eine Unze 24,16 € (d.h. viel weniger) als morgen bei Parität 31,41 €, dann gibt es doch ein Währungsrisiko?

Will gar nicht wissen, was passiert wenn der $-abgelöst wird als Fixing für Silber/Gold? (Vom Euro sicher nicht...).

Hoffe das ich irgendwie falsch liege und es kein Währungsrisiko gibt?
In der Regel (es gibt auch Ausnahmen, sogenannte "Entkoppelungstage") ist es so, dass bei steigendem Dollar die Edelmetallkurse in Dollar sinken und bei sinkendem Dollar die Edeltmetallkurse steigen.

Daher sind die Entwicklungen der Edelmetallkurse in Euro meist nicht so volatil wie in Dollar.

Für uns Europäer, die wir in Euro kaufen und verkaufen, ist der Dollarkurs nur eine informative Größe, die in Zusammenhang mit dem Umrechnungskurs eben den Eurokurs ergibt.

Aber Du verdienst Dein Einkommen in Euro, willst mit Edelmetallanlagen Dein Eurovermögen absichern, kaufts und verkaufst Deine Edelmetalle in Euro.

Wo bitte soll da ein Währungsrisiko liegen?

Ein Währungsrisiko würde nur dann bestehen, wenn Du Dein Einkommen z.B. in Dollar erzielen würdest, aber in Euro Edelmetalle kaufen müßtest, oder umgekehrt.

Für denjenigen, bei dem sich alles in einem Währungsraum abspielt besteht definitiv kein Währungsrisiko, weil eben der Spotpreis in Euro die relevante Größe ist.

MapleHF
Zuletzt geändert von MapleHF am 15.04.2012, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.

MapleHF

Re: RE

Beitragvon MapleHF » 15.04.2012, 21:15

... ooops smilie_40

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Re: RE

Beitragvon AgCluster » 15.04.2012, 22:59

MapleHF hat geschrieben:
Aber Du verdienst Dein Einkommen in Euro, willst mit Edelmetallanlagen Dein Eurovermögen absichern, kaufts und verkaufst Deine Edelmetalle in Euro.

Wo bitte soll da ein Währungsrisiko liegen?

MapleHF


Im Falle des Rauswurfs einiger Clubmed-Staaten aus dem Euro oder gar der Wiedereinführung der DEM haben EM-Besitzer das Nachsehen. Der in diversen EM-Foren geforderte Rausschmiss der PIGS-Staaten hätte sehr wahrscheinlich einen harten Rücksetzer der EM in Euro gerechnet zur Folge. Das ist ein brutales Währungsrisiko! EM lieben schlechte Nachrichten.
The euro zone has the power to defeat market speculations.

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Taipan
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Beitragvon Taipan » 15.04.2012, 23:12

@AgCluster

Wenn Staaten aus der Eurozone fliegen bleiben ihre euros aber zum Teil für die restlichen staaten übrig. Dies dürfte die Geldmenge im Verhältnis zum verbleibenden BIP negativ verändern und dadurch trotzdem Inflation antreiben. D.h. wieder ein positiver Aspekt für EM.

Lg
Taipan
Es gibt immer mehrere Wirklichkeiten


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