Hallo Hansanaut,
keine schlechte Idee Dein neuer Faden, schließlich kommen hier im Forum immer wider Fragen zum Thema Börse auf.
Zu Deiner Eingangsfrage: zwischen guten und schlechten Börsenplätzen würde ich nicht unterscheiden, vielmehr zwischen mehr oder weniger geeigneten. Vorausschicken muss man noch, daß neben dem Wertpapierhandel an der Börse auch der außerbörsliche Handel auf bankeneigenen und bankenübergreifenden Handelsplattformen in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Daneben existiert noch ein verschwindend kleines Segment außerbörslich gehandelter Papiere, nicht an einer Börse zugelassener Aktiengesellschaften.
Das erinnert daran, den Blick zunächst auch auf Börsensegmente zu richten anstatt auf die unterschiedlichen Handelsplätze. In Deutschland gibt es ja eigentlich keinen einheitlichen Aktienmarkt, sondern mehrere Teilmärkte, die in verschiedene Segmente, sogenannte Standards, gegliedert sind. Den teilnehmenden Unternehmen werden unterschiedlich hohe Hürden und Pflichten auferlegt, vor allem hinsichtlich Marktkapitalisierung und Publizitätsvorschriften. Leider läßt sich daraus nicht unmittelbar auf eine bestimmte Qualität der Papiere schließen, vielmehr sollen somit einfach zu prüfende Mindestanforderungen erfüllt werden.
So kommen also die schönen aber nichtssagenden Bezeichnungen zustande, wie Open Market, Entry Standard, General Standard und Prime Standard. Ob sich da ein paar bildungsferne, germanophobe Schichten bei der Namensgebung austoben durften?
Größter Handelsplatz in Deutschland ist die Wertpapierhandelsbörse in Frankfurt. An ihr findet der Großteil des Umsatzes im computergestützten Handelssystem Xetra statt. Daneben existieren noch fünf Regionalbörsen, die sich auf bestimmte Themen spezialisiert haben wie z.B. den Handel mit ausländischen Aktien (München), Fondsanteilen (Hamburg), Zertifikaten (Stuttgart) etc.
Die Kosten für den Handel mit Wertpapieren variieren zwischen diesen Börsen teilweise erheblich. Ein Vergleich der Handelsplätze und Konditionen lohnt sich also. Neben den Kosten gilt aber auch zu bedenken, daß durch unterschiedliche Handelszeiten und vor allem Umsätze, die Wahrscheinlichkeit auf Ausführung einer Order sehr stark variiert. Es lässt sich eben nicht jedes Papier überall liquide handeln.
Ausländische Aktien können mitunter an der ausländischen Heimatbörse des Unternehmens günstiger erworben werden. Der Aufwand ist größer, so daß dieser Service nicht von jeder Depotbank angeboten wird. Hier hilft nur die Recherche im konkreten Fall.
Links zur weiteren Lektüre:
http://www.deutsche-boerse.de
http://www.boersen-links.de
Einführende Literatur: "Aktien & Co." Finanztest, Stiftung Warentest.