... ich hatte mich an dem "
sehr tief" gestört, weil dazu die Edelmetalle seit der Jahrtausendwende einfach zu gut gelaufen sind.
Natürlich spielen auch die Förderkosten eine Rolle, aber es spielt auch eine Rolle, wieviel des geförderten Metalls oberirdisch vorhanden ist. Das wiederum spricht für Silber, weil hier vieles einfach schon unwiederbringlich verbraucht ist. Ebenso spricht die Reichweite der unterirdischen Vorkommen für Silber. Wobei man, solange die Kurse auf dem Papiermarkt gemacht werden, diese Einflußfaktoren nicht überbewerten sollte. Bei Silber läßt sich eben mit deutlich weniger Geld mehr Volatilität erzeugen und an dieser Volatilität verdienen die dann.
Ich bin durchaus ein Freund von Gold und selbst sehr goldlastig aufgestellt.
Da ich ja nun doch schon rund 15 Jahre recht aktiv bei den Edelmetallen dabei bin, habe ich eben die Erfahrung gemacht, dass bei steigenden Kursen Silber stärker steigt und die Ratio sinkt.
Sieh Dir dazu einfach mal die Charts von 2008 bis 2011 (Silber) bzw. 2012 (Gold) an. Gold hatte sich mehr als verdoppelt, Silber aber vervierfacht und die Ratio fiel in dieser Zeit von über 80 auf knapp 32. Genauso fiel der danach folgende Rückfall (hatte ich ja oben schon geschrieben) bei Silber wesentlich heftiger aus und die Ratio stieg wieder auf über 80.
Ergo sollte man, wenn man mit steigenden Kursen rechnet eher Silber kaufen und ggf. später gegen Gold tauschen.
Rechnet man mit sinkenden Kursen, wird Gold vermutlich weniger sinken als Silber. Aber warum sollte man in ein Asset investieren, wenn man davon ausgeht, dass der Preis sinkt? Das macht nur dann Sinn, wenn man Angst ums Geld hat und deshalb in eine Edelmetallanlage geht.
Natürlich sollte man ein physisches Edelmetalldepot diversifizieren und wenn man noch kein Gold hat, auf jeden Fall auch in Gold investieren. Aber es stimmt einfach nicht, dass der Goldpreis sehr tief ist, weder in Relation zu FIAT-Geld noch in Relation zu Silber oder Öl. Die Gold/Öl Ratio liegt momentan bei gut 21 (1.148 $ / 54 $). Damit ist sie zwar nicht so hoch, wie die Gold/Silber Ratio, aber am oberend Ende des langfristigen Durchschnitts und ebenfalls nicht sehr tief. Diese Seite betrachtet die 40-jährige Entwicklung der Gold/Öl Ratio und vertritt die These, dass bei einer Ratio über 21 Gold zum Öl überbewertet ist und unter 12 unterbewertet.
http://www.bullionbaron.com/2011/08/gol ... ading.htmlDen Chart von der Seite habe ich unten noch angehängt.
Wie hoch der Goldanteil bei einer solchen Diversifikation sein soll, hängt davon ab wie gut die eigenen Nerven sind. Je schwächer die Nerven umso höher sollte der Goldanteil sein, weil sich eine kleinere Volatitlität nervlich besser verkraften läßt
. Daher wird der sicherheitsaffine Anleger eher zu Gold greifen.
Spielt, wie von Ric angesprochen, die Wertdichte eine Rolle, ist Gold oder Platin zu bevorzugen. Wobei Platin deutlich tiefer steht als Gold und sich daraus ein potential ableiten läßt. Jedoch fehlt Platin die monetäre Funktion und ist durch die Marktenge noch leichter zu beeinflussen, daher erscheint es mir zur Absicherung weniger geeignet, wenn man keine Nerven aus Stahl hat
. Eine kleine spekulative Position kann man aber durchaus halten und halte ich auch selbst.
lifesgood