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Bullionmünzen vs Agenturmünzen - eine Denkschrift

Hier geht es um Infos, Shops und Silberpreise von Bullionmünzen, Silberbarren, Goldbarren, Goldmünzen etc.

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Schwarzes Silberloch
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Bullionmünzen vs Agenturmünzen - eine Denkschrift

Beitragvon Schwarzes Silberloch » 14.01.2011, 00:20

Hallo liebe Sammelgemeinde!

Zu Anfang eine kleine Geschichte, die den Ursprung dieser gedanklichen Ausführung darstellt:

Als ich damals, vor gut 1,5 Jahren, mir überlegte endlich den Kauf von Silber zu Anlagezwecken durchzuführen (zuvor nur Gold), machte ich das, was vielleicht die meisten von Euch auch gemacht haben. Ich kaufte mir Philhamoniker und Kilomünzen (Kooka/Koala), da diese die geringsten Kosten, was Mehrwertsteuer und Händlerprovisionen angeht, verursachten. Irgendwann fand ich das aber ziemlich langweilig und habe das Anlagespektrum in alle Richtungen erweitert.
Sammelgeschichten spielten hierbei natürlich eine Rolle.

Allerdings, durch die Unterredung mit Händlern (zB Pro Aurum) und auch du manche Postings aus diesem Forum, weiß ich, dass es ein Problem bei der Ausweitung des Sammelgebietes gibt, wodurch sich dieses natürliche Streben bis dato in engsten Grenzen bewegte.
Es geht um die Pseudo-Minderwertigkeit von Agenturmünzen!
Also, so der geläufige Konsens, dass diese Münzen nur den Siberschmelzwert besitzen.

Im Klartext:
Staatliche Bullionmünzen (zB Philharmoniker) wertvoller (= höherer Wiederverkaufswert) als private Agenturmünzen (z.B. Somalia Elefant)!

Ich fragte mich warum? smilie_08 Liegt es vielleicht an einem der folgenden Punkte?
A) Reputation
B) Materialbeschaffenheit
C) Prägequalität


Gehen wir das mal durch:
A) Reputation
Genießen staatliche Behörden in der heutigen Zeit eine höhere Reputation als private Unternehmen, die mit staatlicher Genehmigung prägen? Vielleicht ja, vielleicht nein...ist aber eigentlich auch egal, da ich bei dieser Anlage den Produzent als solches nicht für wichtig erachte.
B) Materialbeschaffenheit
Bei dieser Anlage der entscheidende Faktor...ich will eine Unze Feinsilber, ich kriege eine Unze Feinsilber. Sofern dies gewährleistet ist, unterscheiden sich im Essentiellen Gedenk- und Agenturmünze nicht!
C) Prägequalität
Nun kommen wir zu dem Punkt, der meiner Meinung nach, (!unabhängig gesehen von der Preisbildung von Sammlermünzen durch Angebot und Nachfrage!), das vielleicht einzige Unterscheidungskriterium (neben Erhaltungsgrad) für einen unterschiedlichen Rückkaufspreis von Händlern sein sollte.
Sind da die Bullionmünzen den Agenturmünzen überlegen?
Ist dies der Fall? Ich meine NEIN! Quadrigas, Somalias und Ruandas können dem Maple Leaf oder den Philharmonikern durchaus das Wasser reichen. "Made in Germany" vertraue ich genauso. Wen ich irre, bitte ich um Widerlegung!

Natürlich wird vorausgesetzt, dass es sich bei den Agenturmünzen um die gängigen Größeneinheiten (1oz fein, 5oz fein etc.) handelt und dass das Material gleichwertig ist.

Das wir heute diese Situation haben, mag wohl an den irgendwann irgendwie geschaffenen Verhältnissen liegen. Diese sind aber veränderbar. Und durch wen? Durch UNS Konsumenten!

Lassen wir also das Schlechtreden von Agenturmünzen, wenn diese es nicht sind. Lasst uns Münzen nach der Vernunft bewerten und ihnen die Preise zukommen lassen, die sie wert sind.
Genauso wie wir wünschen, dass der kleine Bruder Silber gegenüber Gold aufholt und seinen wahren Platz einnimmt, so sollen Ruandas und co. in einem richtigen Verhältnis zu den etablierten Standards stehen.
Unsere Meinungen, unser Verhalten bestimmt was morgen STANDARD ist!

Für die Gleichberechtigung von Bullion- und (speziellen) Agenturmünzen!!! smilie_59
Zuletzt geändert von Schwarzes Silberloch am 14.01.2011, 02:40, insgesamt 2-mal geändert.
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aurelian

Beitragvon aurelian » 14.01.2011, 00:27

Eine Münze ist gesetzliches Zahlungsmittel in einem Staat.

Private Agenturen könnten eigentlich somit lediglich Medaillen ausgeben.

Diverse Schlupflöcher machen eben die Prägung dieser Pseudomünzen möglich.

Gedenkmünzen bitte nicht mit Anlagemünzbarren verwechseln!

Kontra! smilie_18

Ich bin auch gar nicht gegen private Prägungen.
Medaillen oder Barren sind durchaus i.O.
Bei einer Münze geht das eben definitionsgemäß nicht.
Es sei denn durch Tricksereien.

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Schwarzes Silberloch
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Beitragvon Schwarzes Silberloch » 14.01.2011, 00:37

@aurelian

Das stimmt so nicht ganz (rede nicht von Medaillen):

1) Agenturmünzen können sehr wohl legales Zahlunsmittel (die oben genannten, Cook Island, Fiji oder weitere) sein.

2) Die Münzdefinition ist auch schwammig, da der Krügerrand auch keinen Nennwert besitzt und trotzdem offizielles Zahlungsmittel nach Kurswert ist!

Der Nennwert, der keinen interessiert, weil nur symbolischer Charakter, wäre ein nächster Kritikpunkt....um den geht es mir hier aber ausdrücklich nicht!
Zuletzt geändert von Schwarzes Silberloch am 14.01.2011, 00:49, insgesamt 1-mal geändert.
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aurelian

Beitragvon aurelian » 14.01.2011, 00:42

Zu 1.:spätestens bei Somalia wird das eben seeehr grenzwertig.

Zu 2:Die Definition ist absolut genau.
Krüger(Au) und Libertad(Ag)haben zwar kein Nominal aber sehr wohl Kaufkraft im Ausgabeland.(der jeweils aktuelle EM-Kurs)

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Beitragvon Schwarzes Silberloch » 14.01.2011, 01:00

Edelmetalle gehen mir vor irgendeiner staatlichen Genehmigung!
Silber ist Silber, und daran ändert ein Pseudonennwert nichts.
Und die Elefanten bestehen aus einer 1 Feinunze.

Der Nennwert, der keinen interessiert, weil nur symbolischer Charakter, wäre ein nächster Kritikpunkt....um den geht es mir hier aber ausdrücklich nicht!
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aurelian

Beitragvon aurelian » 14.01.2011, 01:11

Du kannst ja problemlos erwerben was Du magst.
Da aber viele Leute(nicht unnbedingt die Mehrheit!)den Agenturmünzen kritisch gegenüberstehen beeinflußt das halt den Verkaufswert.
In meinen Augen sind das eben keine Münzen.
Ich glaube es war Schön der mal den Begriff "Münzähnliche Prägungen" einführte.

Ich kann sehr wohl lesen!
Du mußt Dich also nicht selbst zitieren.

Es gibt historisch reihenweise Münzen ohne Nennwert.
Krüger und Libertad sind da quasi lediglich lebende Fossile.

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Schwarzes Silberloch
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Beitragvon Schwarzes Silberloch » 14.01.2011, 02:23

Das Zitat habe ich nur eingeführt, weil ich meinen Text im Nachhinein erweitert habe. Also nicht missverstehen. :)

Klar kann ich kaufen was ich will. Darum geht es mir aber nicht.
Es geht mir um eine Veränderung im Denken!
Denn wir schaden uns Verbraucher mit so einer Unterscheidung selbst:
a) die Laien, die den kleinen Unterschied nicht gleich kennen (Geldverlust) und
b) wir, die Kenner, die unser Sammelspektrum unnötig aus investorischen Gründen einschränken!

Deswegen der Aufruf!!

Cook Island Münzen werden von Pro Aurum den Bullionmünzen quasi gleichgesetzt...unsere Nachfrage (Meinungen), sofern Sie nachhaltig sind, bestimmen das Händlerverhalten. smilie_23

PS:
MDM, BTN und dergleichen kann ich wg Ihrer Unseriosität überhaubt nicht abhaben (Gewichtsangabenverweigerung), aber deswegen darf man nicht alles in einen Topf tun.
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peter1
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Bullionmünzen vs Agenturmünzen

Beitragvon peter1 » 14.01.2011, 07:57

ich denke Silbermünzen, die von irgenwelchen Inselstaaten oder afrikanischen Staaten herausgegeben werden, sollten nicht gekauft werden, da Sie schlecht zu verkaufen sind. Insbesondere COOK ISLAND , BAHAMAS oder dergleichen. Mir ist keine dieser fragwürdigen Ausgaben bekannt , die auch nur annähernend Sammlerstatus erreicht haben oder gut auf Auktionen ( nicht Ebay, Hood) zu verkaufen sind.

Im Vergleich sind m.E. immer bekannte Länderausgaben vorzuziehen.

MFG
Peter 1

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Beitragvon alexm1003 » 14.01.2011, 08:40

Lieber einen ordentlich geprägten Somalia Elefanten als eine milchfleckige Maple Leaf.

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detonic96
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Beitragvon detonic96 » 14.01.2011, 08:43

warum hälst du hood und ebay etc. raus? klar laufen da viele spinner rum, aber der springbock und die Ruandas machen da konstant gute preise wenn ich mich nicht irre. insofern ist der nicht mögliche wiederverkauf eigentlich kein kriterium. ebenfalls die somalia elefanten oder fiji takus gehen super weg. in krisenzeiten mag es sein das standard ware besser geht, aber aktuell ist bei vielen argenturmünzen potential vorhanden. (gibt natürlich auch schrott aber selbst da bekomme ich zumeist den spot für).

Rompeprop
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Beitragvon Rompeprop » 14.01.2011, 08:48

Ist der Berggorilla eigentlich immer noch gefragt, oder sind da die Preise abgeflaut (gut, mit dem gestiegenen Silberpreis ist alles rauf gegangen...).
Aber tendenziell?

peter1
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Bullion vs. Argenturmünzen

Beitragvon peter1 » 14.01.2011, 08:49

weil die Leute nicht erkennen, dass Sie einem Hype verfallen sind und
sich einbilden diese Cook Island, Ruanda Münzen stellen eine Wertanlage dar, die überhaupt nicht gegeben sind . Ebay oder Hood sehe ich nicht als seriöse Auktionen an , ich meinte da eher Künkel, Felzmann, Gärtner,
Harmers .

MFG
Peter 1

Rompeprop
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Re: Bullion vs. Argenturmünzen

Beitragvon Rompeprop » 14.01.2011, 08:50

peter1 hat geschrieben:Ebay oder Hood sehe ich nicht als seriöse Auktionen an , ich meinte da eher Künkel, Felzmann, Gärtner,

Na ja, aber das sind halt die Preise nach denen sich hier wohl 99% richten.
Denke die wenigsten kennen Künkel, Felzmann und Gärtner überhaupt...

alexm1003
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Re: Bullion vs. Argenturmünzen

Beitragvon alexm1003 » 14.01.2011, 08:59

peter1 hat geschrieben:Ebay oder Hood sehe ich nicht als seriöse Auktionen an , ich meinte da eher Künkel, Felzmann, Gärtner,
Harmers .
Peter 1


Dafür dass es keine seriöse Auktionen sind machen die aber viel Umsatz, ebay sogar weltweit. Und 99% der Menschen denken wahrscheinlich zuerst an ebay wenn jemand "Internet" und "Auktion" sagt. Da könnte man genausogut behaupten Amazon wäre kein seriöser Buchhandler.

peter1
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Bullion vs. Argenturmünzen

Beitragvon peter1 » 14.01.2011, 09:01

@romp

aber es ist doch nicht falsch wenn ich die Wahl habe zwischen Kängeroo, Britannia etc... und Crook Isländer Münzen dann wähle ich doch Australien und England.

MFG
peter 1


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