Hallo liebe Sammelgemeinde!
Zu Anfang eine kleine Geschichte, die den Ursprung dieser gedanklichen Ausführung darstellt:
Als ich damals, vor gut 1,5 Jahren, mir überlegte endlich den Kauf von Silber zu Anlagezwecken durchzuführen (zuvor nur Gold), machte ich das, was vielleicht die meisten von Euch auch gemacht haben. Ich kaufte mir Philhamoniker und Kilomünzen (Kooka/Koala), da diese die geringsten Kosten, was Mehrwertsteuer und Händlerprovisionen angeht, verursachten. Irgendwann fand ich das aber ziemlich langweilig und habe das Anlagespektrum in alle Richtungen erweitert.
Sammelgeschichten spielten hierbei natürlich eine Rolle.
Allerdings, durch die Unterredung mit Händlern (zB Pro Aurum) und auch du manche Postings aus diesem Forum, weiß ich, dass es ein Problem bei der Ausweitung des Sammelgebietes gibt, wodurch sich dieses natürliche Streben bis dato in engsten Grenzen bewegte.
Es geht um die Pseudo-Minderwertigkeit von Agenturmünzen!
Also, so der geläufige Konsens, dass diese Münzen nur den Siberschmelzwert besitzen.
Im Klartext:
Staatliche Bullionmünzen (zB Philharmoniker) wertvoller (= höherer Wiederverkaufswert) als private Agenturmünzen (z.B. Somalia Elefant)!
Ich fragte mich warum?
Liegt es vielleicht an einem der folgenden Punkte?
A) Reputation
B) Materialbeschaffenheit
C) Prägequalität
Gehen wir das mal durch:
A) Reputation
Genießen staatliche Behörden in der heutigen Zeit eine höhere Reputation als private Unternehmen, die mit staatlicher Genehmigung prägen? Vielleicht ja, vielleicht nein...ist aber eigentlich auch egal, da ich bei dieser Anlage den Produzent als solches nicht für wichtig erachte.
B) Materialbeschaffenheit
Bei dieser Anlage der entscheidende Faktor...ich will eine Unze Feinsilber, ich kriege eine Unze Feinsilber. Sofern dies gewährleistet ist, unterscheiden sich im Essentiellen Gedenk- und Agenturmünze nicht!
C) Prägequalität
Nun kommen wir zu dem Punkt, der meiner Meinung nach,
(!unabhängig gesehen von der Preisbildung von Sammlermünzen durch Angebot und Nachfrage!), das vielleicht einzige Unterscheidungskriterium (neben Erhaltungsgrad) für einen unterschiedlichen Rückkaufspreis von Händlern sein sollte.
Sind da die Bullionmünzen den Agenturmünzen überlegen?
Ist dies der Fall? Ich meine NEIN! Quadrigas, Somalias und Ruandas können dem Maple Leaf oder den Philharmonikern durchaus das Wasser reichen. "Made in Germany" vertraue ich genauso. Wen ich irre, bitte ich um Widerlegung!
Natürlich wird vorausgesetzt, dass es sich bei den Agenturmünzen um die gängigen Größeneinheiten (1oz fein, 5oz fein etc.) handelt und dass das Material gleichwertig ist.
Das wir heute diese Situation haben, mag wohl an den irgendwann irgendwie geschaffenen Verhältnissen liegen.
Diese sind aber veränderbar. Und durch wen? Durch UNS Konsumenten!
Lassen wir also das Schlechtreden von Agenturmünzen, wenn diese es nicht sind. Lasst uns Münzen nach der Vernunft bewerten und ihnen die Preise zukommen lassen, die sie wert sind.
Genauso wie wir wünschen, dass der kleine Bruder Silber gegenüber Gold aufholt und seinen wahren Platz einnimmt, so sollen Ruandas und co. in einem richtigen Verhältnis zu den etablierten Standards stehen.
Unsere Meinungen, unser Verhalten bestimmt was morgen STANDARD ist!
Für die Gleichberechtigung von Bullion- und (speziellen) Agenturmünzen!!!