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Andorra Eagle als Bullion etabliert

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skilller
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Andorra Eagle als Bullion etabliert

Beitragvon skilller » 22.05.2009, 11:54

Hallo,

habe damals hier im Forum die Diskussionen zum Thema "neue Münze aus Andorra" und dergleichen aufmerksam gelesen und wollte nur mal nachfragen, was denn die Experten heute dazu sagen.

Abgesehen von subjektiven Bewertungen wie "So was hässliches kommt mir nicht ins Haus." oder "Was ist ein Diner?".

Ich meine wenn man nur objektiv die Preise (z.B. bei Ebay) betrachtet zu denen diese Münze gehandelt wird, dann unterscheidet den "normalen" Wiener Philharmoniker, den Libertad und den Eagle doch eigentlich fast nichts mehr, oder?

Ist diese Münze damit nicht (trotz niedriger allgemeinen Akzeptanz) als etablierte Anlagemünze zu bezeichnen?

Viele Grüße.
gold, silber, platin....alles nur blech!

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Warmduscher
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Nur Nebengebiet

Beitragvon Warmduscher » 22.05.2009, 14:21

Ich habe mich heute morgen noch mit einem Münchner Münzhändler darüber unterhalten.

Die Umsätze mit Andorra Unzen sind demnach stark zurück gegangen, weil die Verfügbarkeit von Philharmonikern und in jüngster Zeit auch US Eagles wieder gestiegen ist. Es ist im Moment relativ leicht, Philharmoniker oder US Eagle für Preise kurz über 13 Euro zu kaufen, siehe auch www.silber-investor.de . Warum sollte man dann von den überall leicht verwertbaren Standard-Unzen abweichen?

Bei den meisten Banken und Händlern wird die Andorra-Unze NICHT angekauft und wenn, dann i.d.R. zu niedrigeren Preisen als Maples, Phils und Konsorten.

Insoweit sicher nett, mag auch einzeln in Ebay schöne Ergebnisse von Sammlern bringen aber als Krisenvorsorge und Geldanlage nur bedingt geeignet. Ich selber habe auch nur exakt ein Exemplar.

Rompeprop
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Re: Nur Nebengebiet

Beitragvon Rompeprop » 22.05.2009, 15:32

Warmduscher hat geschrieben:Ich selber habe auch nur exakt ein Exemplar.

Jep, ich auch. Das gleiche beim Cook Island Teil. Bestellt man halt noch schnell noch eine Unze mit. Schadet nicht und man hats!

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Lunarjäger
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Beitragvon Lunarjäger » 23.05.2009, 07:54

Also ich würde diese beiden Münzen maximal zum Börsenkurs kaufen wollen,
ohne aufschlag!
Eine Akzeptanz von den beiden Münzen, versprechen sich vor allem Neu und Quereinsteiger. Aber keine alten Hasen wie wir sind. Ich habe nicht mal eine von den beiden smilie_06
Ich komme noch früh genug zu spät!

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Kaiserwetter
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Beitragvon Kaiserwetter » 23.05.2009, 08:54

Man muss die Andorraner ein wenig verstehen.
Mit denen kennt sich kaum einer aus - ich war aus Neugier aber schon
3x dort...

Sie haben kaum Erwerbs- und Einnahme - Möglichkeiten , ausser
Tourismus und ein wenig Tabakanbau und Schnapsbrennerei.
Und natürlich zollreduzierte Neppläden voller Markenklamotten ,Parfüm,
teuren Uhren und Elektronik-Produkten.

So gesehen ist der exzessive Druck von Briefmarken und Prägung von
Münzen eine Einnahme- Möglichkeit. Wie bei San Marino ; Monaco etc
auch. Sie haben nur später angefangen....

Politisch ist Andorra jedoch bereits sehr alt ( seit 13.Jhdt.)- hervorgegangen aus den
nordfranz.-südfranz.-katalanischen Fürsten-Kriegen stand es seither unter der gemeinsamen
Herrschaft der franz. Krone und des Erzbischofs von Seo de Urgel
( Spanien ).
Auch heute noch sind der Bischof und der franz. Präsident die beiden gemeinsamen Staatsoberhäupter
Deshalb galten dort stets franz. und span. Währung als
Zahlungsmittel und heute eben der Euro - obwohl nominell ist Andorra
ja kein EU- Mitglied.

Die Kreation einer eigenen Währung ( hier Diner ) ist jedoch absolut legal.
Ich hätte bei den andorr. Unzen weit weniger Bedenken , als bei irgendeiner Südsee -Währung.
Und die Ankäufer ( Banker ) müssen halt noch ein bissel dazulernen
:P
Es ist nicht leicht , unter diesem Kanzler Kaiser zu sein. Wilhelm I.

Rompeprop
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Beitragvon Rompeprop » 23.05.2009, 09:14

Kaiserwetter hat geschrieben:So gesehen ist der exzessive ...Prägung von
Münzen eine Einnahme- Möglichkeit.

Wenn sie sie dann selber prägen würden...

pandafan
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Beitragvon pandafan » 23.05.2009, 09:17

Andorra verdient eigentlich nur damit Geld, dass sie, wie Cook Island, Lizenzen an Scheideanstalten etc. vergeben, die die Münzen dann in ihrem Namen prägen.

Zwar ist die Einnhme dann nicht so groß, allerdings muss man sich um die Prägung eben nicht selbst kümmern.
smilie_24

Warmduscher
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Eigene Währung

Beitragvon Warmduscher » 23.05.2009, 09:27

Wenn Du schon 3x in Andorra warst, wirst Du gemerkt haben, daß dort nichts, absolut nichts von der "eigenen Währung", wie Du es in Deinem ersten Beitrag bezeichnest zu sehen ist.

Es gibt keine Preisauszeichnung in Diners, Du kannst Diners nicht in Banken tauschen und auf meine Frage, als ich einmal da war "Wieviel ist das in Diners?" wurde ich angeguckt, als wenn ich eine Vierfahrtenkarte zum Mond hätte kaufen wollen. Kennt da also kein Mensch.

"Diners" ist ein künstliches Konstrukt, was man geschaffen, hat, um überwiegend AUSLÄNDISCHEN Sammlern deren Medaillen-Schrott anzudrehen, den Sie für jeden, der anfragt, prägen lassen. Das die keine eigene Prägestätte haben, kann man denen ja nicht übel nehmen, - wofür auch, die haben ja auch kein eigenes Geld.

Im Prinzip ist das aber in meinen Augen Beschiss: Es gibt noch nicht einmal die theoretische Möglichkeit, mit den Diners in Andorra einkaufen zu gehen oder diese bei der Bank umzutauschen.

Auch in Deutschland dürfte die Supermarktkassiererin dämlich gucken, wenn man mit einem deutschen 10-Euro-Stück bezahlen will, aber hier ist das auf Unkenntnis zurückzuführen und es besteht ein gesetzlicher Annahmezwang dafür. Das ist ist in Andorra aber nicht so.

Insoweit ist das eine nette Idee deutscher Geschätsleute, um Geld zu verdienen, das Zeugs wird in privaten Münzprägefirmen in Süddeutschland hergestellt, - in einer selbst zum Somalia-Elefanten unterdurchschnittlichen Qualität.

Der entscheidenste und ausschlaggebende Nachteil ist aber, daß man die Andorra-Dinger nicht bei so vielen Annahmestellen (Händler wie Banken) zurück geben kann, wie das bei renommierten Münzen wie Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, American Eagle der Fall ist. Das ist einfach so und das wird auch in 3 Jahren so sein. Also lasse ich die Finger von grossen Mengen, weil ich nicht auf die Nase fallen will. Von "renommiert" kann also nicht die Rede sein.

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Kaiserwetter
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Beitragvon Kaiserwetter » 23.05.2009, 09:28

Zwar ist die Einnhme dann nicht so groß, allerdings muss man sich um die Prägung eben nicht selbst kümmern.

Sie haben dort nichts an industrieller Infrastruktur ,von daher .....

Das es eine Kunstwährung ist und nicht "renommiert " , ist auch klar.
Du hast ja recht - die Andorraner kennen den " Diner " selber nicht-
auf der Bank dort mal zu tauschen versuchen könnte spassig werden smilie_02

Leider komm ich in absehbarer Zeit nicht da runter.
Zuletzt geändert von Kaiserwetter am 23.05.2009, 09:33, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist nicht leicht , unter diesem Kanzler Kaiser zu sein. Wilhelm I.

pandafan
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Beitragvon pandafan » 23.05.2009, 09:33

Kaiserwetter hat geschrieben:Zwar ist die Einnhme dann nicht so groß, allerdings muss man sich um die Prägung eben nicht selbst kümmern.

Sie haben dort nichts an industrieller Infrastruktur ,von daher .....


Genau aus diesem Grund lassen die die Münzen ja im Auslang prägen :wink:
smilie_24

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Andorra ist nichts anderes...

Beitragvon Warmduscher » 23.05.2009, 09:40

Andorra ist nichts anderes als eine STEUEROASE, ein kleines Tal und ein Berg... wo es KEINE EINKOMMENSTEUER gibt (wenn es nicht soweit weg liegen würde, wäre ich schon umgezogen) und so gut wie keine MwSt, lediglich eine Art Einfuhrsteuer für bestimmte Luxusgegenstände.

Die leben nahezu ausschließlich vom Tourismus und von den Banken, wo Steuerflüchtlinge ihr Geld anlegen, wie Steinbrück es richtig erkannt hat. Weil dort auch viele Euro-Europäer ihr Geld verstecken, durften die bisher auch noch nicht selber den Euro einführen, weil die grundsätzliche Euro-Einführung für die von der EU zwar beschlossen und genehmigt ist, aber nur dann, wenn die sich auch bei der Lockerung des Bankgeheimnisses oder der Kooperation in Steuerhinterziehungsfällen dem EU-Recht anpassen und das tun die nicht. Bisher nicht.
Deswegen ist zwar in Andorra alles in Euro ausgepreist, es gibt aber keine eigenen Andorra-Euros. Noch nicht einmal auf dem Papier.

Früher wurde dort mit Peseten und Franz. Francs bezahlt und heute mit Euros. DINERS kennt da kein Mensch.

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Beitragvon skilller » 23.05.2009, 10:06

Hey,
das ist ja eine richtig angeregte Diskussion geworden :shock: .

:mrgreen: Ausgezeichnet!

Aber mal zurück zum Thema:

Könnte man nicht abgesehen von allen Begleitumständen (welche hier auch wieder zur Genüge und nicht ohne Grund dargelegt wurden) sagen, dass der Andorra Eagle angesichts seines Gewichtes (eine Feinunze Silber) und seines mittlerweile ja doch beachtlichen Bekanntheits- und Verbreitungsgrades auf dem beesten Wege ist sich zu etablieren?

Ob man nun für einen Diner am Tag des jüngsten Gerichts seine Seele zurückkaufen kann lassen wir mal ausser Acht (vgl. Geldwert Libertad).

Grüße und ein sonniges Wochenende.
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Beitragvon 999.9 » 23.05.2009, 10:39

Es hat fast 10 Jahre gedauert, bis sich der American Eagle als Anlageform etabliert hat, der Maple hat fast fünf Jahre gebraucht, bis er die gute Stellung hatte wie heute. Ich glaube nicht, dass sich die Andorras und Cook Islands gegen sie behaupten können, geschweige denn jemals eine etablierte Anlagemünze werden können. International kennt die kein Mensch. Und das ist das Entscheidende: Was nützt der beste Absatz in Deutschland, wenn die sonst niemand kennt. Erklär mal einem Ami, dass Andorra ne Anlagemünze hat oder einem Japaner. Die Philharmoniker sind sogar in Nippon total beliebt, da sind die Andorraner und die Cook Islands noch nicht mal mit 1% im Geschäft.

Kann man also eigentlich gar nicht miteinander vergleichen. Agenturausgaben sind halt ne eigene Schiene und internationale Anlagemünzen auch.
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Beitragvon dtx » 13.09.2009, 23:57

Mittlerweile werden die Andorras gut 10% teurer verkauft als die üblichen Standard-Anlagemünzen. Wird aber wohl kein Sammleraufschlag sein.

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Beitragvon 999.9 » 14.09.2009, 09:29

Vielleicht werden die ja jetzt teurer, da bereits der Absatz ein wenig einbricht und die Händler die Andorras auf diese Weise interessant machen wollen. "Künstliche Wertsteigerung" könnte man das nennen.

Aber: "Nichts Genaues weiß man nicht.", wie mein Opa immer zu sagen pflegt.

:wink:
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