Ich interpretiere das mit den 30 sec. folgendermaßen.
Diese Zeitspanne hat man zur Verfügung, um eine gekapselte Münze "umzukapseln".
Bei Missachtung der 30sec. Regel läuft die Münze sofort pechschwarz an, es bilden sich Milchflecken der übelsten Sorte und das Prägebild zersetzt sich bis zur Unkenntlichkeit!
In der Praxis sieht das dann wie folgt aus.
Der geneigte Münzfreund legt sich eine Uhr, Hammer und Meißel und eine frische Kapsel zur Seite.
Jetzt wird versucht die werkfrische Kapsel zu öffnen. Das kann sich schon als sehr schwierig erweisen.
In der Regel wird mit Hilfe von grobem Werkzeug die neue Kapsel "geöffnet", bekommt natürlich leichte bis mittelschwere Kratzer oder reißt vielleicht auch ein.
Jetzt steigt das Adrenalin, da ja die Münze schon 10sec. Luftkontakt hatte. Die Zeit wird knapp.
Leichtes Zittern in den Händen macht sich bemerkbar, die jungfreuliche Münze muss nun entnommen werden.
Schnell noch von beiden Seiten kontrollieren. Mist, die neue Kapsel ist noch nicht geöffnet, vergessen. 20sec. sind um. Die Münze muss zur Seite gelegt werden. Verdammt, die Tischkante war im Weg, die Münze schlingert in den zittrigen Fingern umher, dreht sich zwei drei mal in der Luft und fällt augrechnet mit dem Münzrand auf den Boden.... Arrrrgggg! Der Tag ist gelaufen, jetzt aber schnell, egal, die Zeit läuft!
Frische Kapsel auf, die verrammelte Münze aufgehoben, schnell in die Kapsel, 29sec. sind um, Deckel drauf und zu!
Puhhh, nochmal Glück gehabt...
Was machen jetzt die Haare von der Katze und die Brötchenkrümel in der Kapsel?
Was will man machen, in einer Sekunde hätte die Münze ihr Dasein verwirkt.
Hauptsache umgekapselt!
Das ist ja nochmal gut gegangen!
In der Ruhe liegt die Kraft!
Schönen Gruß
Bb
