Frank1 hat geschrieben:ich bin jetzt an die 2010er uncirculated in der Box gekommen.
An die, die auch die BU besitzen, wie sind da die Unterschiede?
Außerdem gibt es ja die "eingeschweißten" Münzen. Wo hab ich diese in der Serie einzusortieren?
Hallo Frank,
vielleicht kann ich Deine Fragen beantworten:
Die UNC (Uncirculated) - Version werden bei der Prägung wohl sorgfältiger behandelt und anschließend mit einem einem Keramikpulver sozusagen "sandgestrahlt, daher dieses matte Finish, bei den Amerikanern gern auch als "burnished" bezeichnet. Die UNC-Variante ist speziell für Sammler gedacht und besitzt einen Aufschlag auf den Bullionpreis.
Die Bullion-Variante ist vom Ursprung her als reine Anlagemünze gedacht gewesen. Sie besitzt ein glänzendes Finish, was man bei uns wohl als Spiegelglanz bezeichnen würde. Die Prägequalität geht m.E. über puren Stempelglanz hinaus. Allerdings werden die Münzen als Bullionware behandelt, sowohl bei der Prägung als auch bei Versand und Lagerung. Die Bullions werden bspw. nicht einzeln gekapselt (wie die UNC-Version), sondern als 5er-Set in einer Plastikschatulle geliefert. Je nach dem, wieviel Spiel die Münzen haben, berühren sie sich auch mal bzw. wird beim Herausnehmen auch mal die angrenzende Münze verkratzt. Daher haben die meisten Bullion-Varianten Schlieren bzw. auch leichte Kratzer. Die UNC-Version wird direkt von der Mint verkauft.
Die 2010er scheinen aufgrund der geringen Auflage von 33.000 Stück wohl ein Testballon gewesen zu sein. Gut erhaltene Ausgaben davon erzielen inzwischen hohe Aufschläge. Allerdings wurden die Münzen bereits zur Ausgabe von den Zwischenhändlern mit saftigen Aufschlägen versehen. Gab da einigen Ärger zwischen der Mint und den Distributoren. Die 2011er-Versionen werden schon mit über 100.000 Stück je Motiv geprägt, hab die genaue Zahl leider nicht im Kopf.
Was den Versand aus den USA anbelangt - die Mint verschickt die UNC-Versionen immer mit UPS. Und die haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Fakt ist eines: die Münzen, sowohl UNC als auch Bullion, sind "legal tender", also in den USA gesetzliches Zahlungsmittel. Dazu gibt es eine offizielle Pressemitteilung der US Mint, die diesen Status bestätigt. Damit fallen auf beide Varianten KEINE Einfuhrumsatzsteuer an. Ich hab das sowohl mit UNC als auch mit der Bullion-Variante bei den HZA in Köln und München durch. UPS berechnet aber gerne mal 7% oder auch mal 19% EUSt. - beides ist nicht rechtens. Ich konnte mir das Geld jedesmal von UPS zurückholen. Wer die Frist für den Einspruch bei UPS verpasst hat, kann sich das Geld direkt bei den HZAs zurückholen, bei denen die Ware von UPS zur Verzollen angemeldet worden ist.
UPS hat es übrigens jedesmal fertig gebracht, den Transport mit über 70 USD in die Verzollung einzurechnen. Korrekt sind die ca. 14 USD der Mintrechnung. Mir hat UPS sogar einmal 65 EUR abgeknöpft - aber nicht für die Verzollung, sondern reines Nachporto. Habs aber auch hier nach Reklamation zurückerhalten.
So, ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen.
LG, nameschonweg
PS: Eingeschweißte Versionen stammen von Gradingagenturen und haben mit der USA Mint nichts zu tun. Theoretisch gibt es von beiden Versionen gegradete Exemplare, bislang sind mir aber nur Bullion-Versionen davon untergekommen.